Freitag, 14. Februar 2014

Einbildung - eine Bildung?

William Shakespeare lässt den Geist zu Hamlet sagen: „In Schwachen wirkt die Einbildung am stärksten.“ Du kennst sicherlich die Redensart: „Einbildung ist auch eine Bildung.“ Sie stellt einen kritisch scherzhaften Kommentar gegenüber einer überheblichen Person dar, einer Person, die ein übertriebenes Selbstwertgefühl entwickelt hat, sich selbst für zu wichtig nimmt und seine eigene Bedeutung überschätzt.
Es ist sicherlich keine hilfreiche Eigenschaft sich selbst zu überschätzen. Man kommt leicht zu der Auffassung, dass man schon vollkommen ist und keiner Weiterentwicklung bedarf. Jesaja zitiert die Warnung des Herrn gegenüber solchen Personen folgendermaßen: „Weh denen, die weise sind in ihren eigenen Augen und klug aus der eigenen Sicht!“ (2. Nephi 15:21).
Der Herr warnt mich hier davor, mich selbst zu überschätzen. Ich verstärke dadurch nur negative Eigenschaften an mir wie: Überheblichkeit, Anmaßung, die Selbstsucht des Wohlgefallens an sich selbst (Eigendünkel) - also eine Sucht! ... Wie rät uns der Psalmist? „Besser, sich zu bergen beim Herrn, als auf Menschen zu bauen.“ (Psalm 118:8). Ein chinesisches Sprichwort drückt es so aus: „Ein Mensch mag noch so herausragende Fähigkeiten haben – wenn er arrogant und selbstsüchtig ist, sind sie nichts wert.“ Demzufolge versuche ich das Wehe des Herrn ernst zu nehmen, du auch?

»Spieglein, Spieglein an der Wand,
Wer ist die Schönste im ganzen Land?«
(
Quelle)

Donnerstag, 13. Februar 2014

Tatsachen verdrehen

„Tatsachen muss man kennen, bevor man sie verdrehen kann.“ sagte Samuel Langhorne Clemens, der US-amerikanischer Schriftsteller und Philosoph (1835-1910). Kennst du nicht? Na dann wird aber der Groschen fallen, wenn du sein Pseudonym liest: Mark Twain.
Jesaja warnt diejenigen, die Tatsachen verdrehen mit folgenden Worten: „Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die Finsternis als Licht und Licht als Finsternis hinstellen, die Bitteres als süß und Süßes als bitter hinstellen!“ (2.Nephi 15:20).
Ganz klar, denn wenn ich Tatsachen verdrehe, kenne ich sie ja und verdrehe sie bewusst um andere zu täuschen. Das ist die Masche Satans und klar, dass der Herr uns davor warnt so etwas zu tun.
Sicherlich kommt man im Leben hier und da in eine Situation, in der man Tatsachen lieber verdrehen möchte, als sie stehen zu lassen. Wenn ich das getan habe, dann deshalb, weil ich mich vor gerechter Strafe drücken wollte. Dabei habe ich aber eine falsche Handlung als richtig hingestellt, ob wohl dies offensichtlich nicht so war und habe mich nur noch tiefer in eine ungünstige Position gebracht und somit die Folgen noch verschlimmert.
Tatsachen bleiben Tatsachen, ich kann daran nichts ändern und werde deshalb besser fahren, sie auch als solche stehen zu lassen, denn sonst begebe ich mich auf die Ebene Satans, „dem Vater der Lügen“ (2. Nephi 9:9).

Samuel Langhorne Clemens
(Quelle 
Wikiquote; Text oben im Bild hinzugefügt)

Mittwoch, 12. Februar 2014

Er beeile sich, beschleunige sein Werk, damit wir es sehen!

Vielleicht kennst du noch die Zeiten, wo man Urlaubsbilder auf Zelluloidfilmrollen gebannt hat. Da musste man dann warten, bis der Film voll war, dann hat man ihn zum Entwickeln gebracht und Abzüge machen lassen. Bis du dann die Bilder in der Hand hattest, hat es etwas länger gedauert und du hattest Probleme, deine Spannung in Grenzen zu halten. Da kam man dann schon in Versuchung zu sagen: „Er beeile sich, beschleunige sein Werk, damit wir es sehen!“ Das geschah dann auch mit der Digitalkamera: Objekt anvisieren, Auslösen, Ergebnis anschauen; das ist es doch!
Allerdings ist dies nicht gemeint, wenn es in Jesaja 5:19, zitiert im 2. Nephi 15:19, heißt: weh denen „die sagen: Er beeile sich, beschleunige sein Werk, damit wir es sehen; und der Ratschluss des Heiligen Israels nahe sich und komme, damit wir ihn kennenlernen.“
Wie ist denn diese Aussage zu verstehen?
Das Volk Juda wollte einfach nicht an die Worte der Propheten, dass der Messias kommen würde, glauben, ehe sie ihn sehen würden. Da denke ich an die Prophezeiung Samuel des Lamaniten über die Zeichen, die der Geburt und dem Tod von Christus vorausgehen würden (Helaman 14). Auch hier wollte ein Teil des Volkes nicht an die Erfüllung glauben, doch sie mussten schmerzhaft erfahren, dass die Worte der Propheten Gottes in Erfüllung gehen (3. Nephi 1:13-16; 3.Nephi 8).

Er beeile sich, beschleunige sein Werk, damit wir es sehen! Ich werde mich hüten, diese Forderung zu unterstützen. Ich bin davon überzeugt, dass das Wort Gottes, über seine Propheten an uns gerichtet, zu der von ihm vorgesehenen Zeit in Erfüllung gehen wird. Als nächstes Großereignis steht an: Der Tag Seines zweiten Kommens. Was die Beschleunigung angeht: Dafür sorgt der Herr schon selber! (Matthäus 24:22). Hoffentlich geht es dir auch so, dass du die Erfüllung seiner Worte abwarten kannst und nicht sagst: Er beeile sich, beschleunige sein Werk, damit wir es sehen!


Dienstag, 11. Februar 2014

Übeltun mit Stricken herbeiziehen?

Um in unwegsamem Gelände Lasten zu transportieren, wird diese Eseln mit Stricken seitlich um den Körper gehängt. Sie sind nicht in der Lage, sie abzuschütteln.
Ähnlich ist das mit Jesaja 5:18 im 2. Nephi 15:18 zitiert zu verstehen: „Weh denen, die Übeltun herbeiziehen mit Stricken der Nichtigkeit und Sünde wie mit einem Wagenseil;“.
Ich interpretiere diesen Wehruf Jesajas folgendermaßen:
Israel wird davor gewarnt, sich in Sünden zu verstricken und an ihnen gefesselt zu sein, wie die Last auf dem Esel.

Übeltun mit Stricken herbeiziehen? Ich versuche mein Bestes, um mir nicht unnötigerweise Sünden aufzuhalsen, mich nicht von ihnen binden zu lassen. Joseph gibt mir ein gutes Beispiel: Als Potifars Frau ihn bittet mit ihm zu schlafen, flieht er vor der Sünde (Genesis 39:12). Welche Taktiken hast du, um der Sünde zu entfliehen?

(Quelle)

Montag, 10. Februar 2014

Starkem Getränk nachlaufen?

Du weißt sicherlich, wie man im antiken Griechenland eine Zusammenkunft mehrerer Personen nannte, die überwiegend dem ausgiebigen Konsum von Alkohol sowie dem philosophieren diente: „Symposion“. Was, der Begriff ist dir nicht geläufig? Dann vielleicht Trink- oder Zechgelage, oder Besäufnis. Unter den heutigen Jugendlichen wird dies Komasaufen genannt. Symposion ist im Übrigen ein altgriechisches Synonym für „gemeinsames, geselliges Trinken“.
Nicht nur Gesundheitsexperten oder Ärzte sprechen sich gegen solche Gelage aus, auch Jesaja lässt wissen, dass so etwas dem Herrn missfällt: „Weh denen, die sich frühmorgens erheben, dass sie starkem Getränk nachlaufen, die bis zur Nacht bleiben, und Wein sie erhitze!“ und „Weh denen, die mächtig sind im Weintrinken und die starke Männer sind im Mischen starken Getränks;“ (2. Nephi 15:11,22). Auch heutzutage laufen solche Gelage von lautstarker Musik begleitet ab. Früher waren es eben „Harfe und die Viole, das Tamburin und Flöte ...“. Ebenso heute, wie damals „bedenken sie nicht das Werk des Herrn und beachten nicht das Tun seiner Hände.“ (2. Nephi 15:12).
Die Folgen solchen Tuns werden in den Vers 13-17 beschrieben und nachfolgend in meinem Verständnis ausgedrückt:
  • Gefangenschaft (Vers 13)
    indem ich abhängig, süchtig werde.
  • Keine Erkenntnis (Vers 13)
    weil man sich vom Wort Gottes abwendet, keine Erkenntnis mehr von ihm hat, werden auch noch andere in Mitleidenschaft gezogen, die dann nach dem Wort Gottes hungern und dürsten.
  • Die Hölle reißt ihren Rachen auf (Vers 14)
    und verschlingt diejenigen, die sich davon nicht lossagen können.
  • Demütigung (Vers 15)
    erfahren diejenigen schon dadurch, dass sie nur noch torkelnd den Heimweg antreten und von den nüchternen schräg angeschaut werden, Abhängige von Kollegen gemieden werden ...
  • Der Herr wird Recht sprechen (Vers 16)
    wodurch der nicht umkehrwillige seiner gerechten Strafe zugeführt wird.
  • Lämmer werden weiden und Fremdlinge sich ernähren (Vers 17)
    Lämmer, die jungen Nachkommen Israels jedoch, werden sich auf die Weise des Herrn am Wort Gottes weiden und Fremdlinge, also Nichtisraeliten, werden durch das Evangelium Belehrung annehmen.
Damit wir nicht in diese Abhängigkeit geraten und all die genannten Folgen erleiden müssen, hat uns der Herr in heutiger Zeit ein Gesundheitsgesetz gegeben, das uns u.a. auffordert: „Insofern irgend jemand unter euch Wein oder starkes Getränk trinkt, siehe, so ist das nicht gut und in den Augen eures Vaters auch nicht recht, ...“ (Lehre und Bündnisse 89:5).

Ich halte mich gerne an dieses Gesetz, das auch noch andere hilfreiche Enthaltungen ausspricht, weil ich überzeugt bin, dass der Herr die Verheißungen, die er auf das Halten ausgesprochen hat, in Erfüllung gehen lässt: Gesundheit, Weisheit, Schätze der Erkenntnis, kein Schwächeln, und „... dass der zerstörende Engel an ihnen vorübergehen wird wie an den Kindern Israel und sie nicht töten wird.“ (Lehreund Bündnisse 89: 18-21; knapp jeder zehnte Todesfall in Deutschland ist lt. BZgA Folge des Alkoholkonsums).

Nächtliches Trinkgelage
(William Hogarth, 1731; 
Quelle)

Sonntag, 9. Februar 2014

Weh denen, die Haus an Haus reihen

Der Begriff der Nachhaltigkeit ist heutzutage im Bewusstsein vieler Menschen verankert. Hiermit ist z.B. gemeint, dass der Umgang mit unseren Rohstoffen so sein muss, dass sie längere Zeit nutzbar sind. Z.B. darf nicht mehr abgeholzt werden, als nachwächst.
Kennst du die Bedeutung des Ortsnamens Kibrot-Taawa? In Numeri 11:33-34 wird geschildert, dass an diesem Ort diejenigen Leute begraben wurden, die von der Gier gepackt worden waren. Der Herr hatte seinem Volk auf dessen Wanderung Wachteln als Nahrung geschickt und es sammelte diese gierig ein und hortete sie. Der Herr missbilligte dies und schlug sie mit einer bösen Plage. Gier ist wohl ein Thema, das die Menschheit von Anfang an begleitete. Denken wir nur an den „Brudermord“. Kain erschlug seinen Bruder Abel aus Habgier (Köstliche Perle Mose 5:33,38). In der Bibel ist Gier an diversen Stellen ein Thema.
Jesaja spricht nun auch von einer solchen Habgier des Volkes Israel und warnt davor, dem Herrn würde dies missfallen: „Weh denen, die Haus an Haus reihen, bis gar kein Platz mehr ist, auf dass sie allein sesshaft sind inmitten des Landes!“ (2. Nephi 15:8). Im Vers 10 sagt er dann noch, dass die Menschen das Land so ausrauben, dass die Ernte immer geringer ausfallen wird: „Ja, zehn Morgen [ein römischer Morgen umfasste etwa 2676 m²] Weingarten werden nur ein Bat [ca. 40 Liter Flüssikeit] ergeben, und ein Hómer [ca 400 Liter Trockenstoff] Aussaat wird ein Efa [ca 40 Liter Trockenstoff] ergeben.“

Geht es uns heute nicht auch so? Die Gier führt zur Verschwendung der Ressourcen unserer Lebensgrundlage! Viel zu langsam kommt die Menschheit drauf und versucht mehr und mehr nachhaltig zu wirtschaften. Du und ich, wir müssen unseren Teil zur Nachhaltigkeit beitragen, indem wir z.B. nur so viel einkaufen, wie wir wirklich brauchen (überlebensnotwenige Vorräte eingeschlossen), damit es uns nicht auch so geht, dass wir in „Kibrot-Taawa“, den Giergräbern, unseren letzten Ruheplatz finden. Weitere Überlegungen überlasse ich dir.

Bild: Durch den Schornstein mit Vergnügen Sehen sie die Hühner liegen Die schon ohne Kopf und Gurgeln Lieblich in der Pfanne schmurgeln (Bebilderung zu Max und Moritz)


Samstag, 8. Februar 2014

Ein Weingarten auf sehr fruchtbarem Hügel

Nun bin ich als Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage nicht gerade ein Weinkenner, doch an einem schönen Weinberg mit traubenbehangenen Reben kann ich mich sehr wohl erfreuen (siehe Bild unten), besonders, wenn dieser dann noch von reizvoller Landschaft umgeben ist. Dort lässt sich vortrefflich wandern und Gottes Natur genießen
Jesaja hat ein poetisches Gleichnis über einen besonderen Weingarten verfasst, der auf fruchtbarem Hügel angepflanzt, umzäunt, die Steine auf ihm entfernt und mit erlesenen Reben bepflanzt wurde. Ein Beobachtungsturm wurde auch errichtet, eine Kelter gebaut und nun auf eine gute Ernte gehofft. Doch der Herr des Weingartens wurde tief enttäuscht, denn er brachte nur wilde Trauben hervor. Daraufhin entfernte er den Zaun und überließ ihn sich selber. Stachelgestrüpp machte sich breit und der Herr ließ ihn vertrocknen (2. Nephi15:1-6).
Was mit dem Gleichnis gemeint ist, wird zum Teil im Vers 7 geklärt: „Denn der Weingarten des Herrn der Heerscharen ist das Haus Israel und die Männer von Juda die Pflanzung seines Wohlgefallens; und er hoffte auf Rechtspruch, und siehe, Bedrückung; auf Rechtschaffenheit, aber siehe, ein Wehgeschrei.“
Ich verstehe das folgendermaßen:
Christus hat seinem Volk Israel alles Wissen angedeihen lassen, was es benötigte, um den Plan der Erlösung zu verstehen. Leider hat es Seine Lehre verachtet und sich von Ihm abgewandt. So hat der Herr es in seinen Sünden sich selbst überlassen und alles Schlechte hat sich ausgebreitet, anstatt Gerechtigkeit zu leben, wurden die Schwächeren unterdrückt und es gab ein Geschrei.

Was können du und ich daraus lernen?

Auch uns ist die volle Wahrheit, der Erlösungsplan Gottes mitgeteilt worden. Wir haben die Heiligen Schriften und wir haben lebende Propheten (den Turm mitten im Weingarten), die uns durch ihre Unterweisung helfen auf dem rechten Weg zu gehen. Wir sind Männer und Töchter Israels, „die Pflanzung seines Wohlgefallens“! Es liegt an dir und mir, ob wir wilde Trauben, oder aufgrund von Gehorsam gegenüber den Geboten des Herrn süße Frucht hervorbringen und der Herr uns weitere Erkenntnisse zuteilwerden lässt, anstatt uns, uns selber zu überlassen und die Umzäunung einzureißen - uns das Evangelium unverständlich werden zu lassen -, das uns vor Sünde schützen soll.

Quelle