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“Ich habe den Willen dessen vollbracht und vollendet, dessen ich bin, nämlich des Vaters, in Bezug auf mich – und ich habe dies getan, damit ich mir alles untertan mache” (Lehre und Bündnisse 19:2).
In L&B 19:1 offenbart Jesus Christus mehrere wesentliche Wahrheiten über seine Identität und seine Rolle im Plan Gottes:
- „Ich bin Alpha und Omega“
– Diese Aussage betont seine ewige Natur. Alpha und Omega sind der erste und der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets, was symbolisiert, dass Christus der Anfang und das Ende aller Dinge ist. Er existierte vor der Schöpfung und wird über das Ende der Welt hinaus bestehen.
- „Christus, der Herr“
– Mit diesem Titel bestätigt er seine göttliche Autorität. „Christus“ ist das griechische Wort für „Gesalbter“ (hebräisch: „Messias“), was darauf hinweist, dass er von Gott dazu bestimmt wurde, die Menschheit zu erlösen. „Der Herr“ unterstreicht seine Herrschaft über alle Menschen und über die gesamte Schöpfung.
- „Ja, ich bin es selbst“
– Diese Formulierung bekräftigt seine Eigenständigkeit und wahre Identität. Er ist nicht nur eine symbolische oder übertragene Erscheinung Gottes, sondern wirklich die göttliche Person, die spricht und handelt.
- „Der Anfang und das Ende“
– Diese Aussage verstärkt das vorherige Symbol von Alpha und Omega. Christus war von Anfang an der zentrale Akteur im Erlösungsplan und wird es bis zum endgültigen Sieg über das Böse bleiben.
- „Der Erlöser der Welt“
– Das ist seine wichtigste Rolle: Er kam in die Welt, um durch sein Sühnopfer die Menschheit von Sünde und Tod zu befreien. Seine Erlösung ist nicht auf eine bestimmte Gruppe beschränkt, sondern gilt der ganzen Welt – allen Menschen, die bereit sind, sein Opfer anzunehmen.
In Vers 2 offenbart Jesus Christus entscheidende Wahrheiten über seine Beziehung zum Vater, seine Mission und seine göttliche Herrschaft:
1. „Ich habe den Willen dessen vollbracht ...“
- Vollkommener Gehorsam: Christus erklärt, dass er vollständig den Willen des Vaters erfüllt hat. Das schließt insbesondere sein Sühnopfer ein, das die zentrale Handlung des Erlösungsplans ist.
- „Dessen ich bin“: Diese Formulierung zeigt die enge Verbindung zwischen Christus und dem Vater. Er gehört dem Vater nicht im Sinne einer Unterordnung wie ein Diener, sondern in vollkommener Einigkeit des Wesens und Willens.
- „In Bezug auf mich“: Das bedeutet, dass der Vater einen bestimmten Plan für Christus selbst hatte, den dieser bis zur Vollendung ausführte. Der Gehorsam Christi war nicht nur auf andere ausgerichtet, sondern betraf ihn persönlich – insbesondere in seinem Leiden und Opfer.
2. „... damit ich mir alles untertan mache“
- Universale Herrschaft: Christus zeigt, dass sein Gehorsam nicht nur der Erfüllung einer Pflicht diente, sondern ein weitreichendes Ziel hatte: die gesamte Schöpfung unter seine Herrschaft zu bringen.
- „Alles untertan“ bedeutet, dass er durch sein Sühnopfer und seine Auferstehung Macht über alle Dinge erlangt hat – über Leben und Tod, über Sünde und Erlösung, über alle Menschen und sogar über den Satan.
- Dies steht im Einklang mit anderen Schriftstellen, wie Philipper 2:10-11, wo es heißt, dass sich „jedes Knie beugen und jede Zunge bekennen wird, dass Jesus Christus der Herr ist“.
In Vers 3 offenbart Jesus Christus zentrale Wahrheiten über seine göttliche Macht, seine Rolle als Richter und das endgültige Schicksal der Welt:
1. „Ich habe alle Macht inne“
- Absolute göttliche Autorität: Christus bestätigt, dass er alle Macht besitzt – im Himmel und auf Erden (Matthäus 28:18).
- Seine Macht ist nicht begrenzt auf bestimmte Bereiche, sondern umfasst das gesamte Universum, das Leben und den Tod, sowie das geistige und physische Schicksal aller Menschen.
- Dies bestätigt, dass Christus der höchste Herrscher ist, der letztlich über alles gebietet.
2. „Ja, auch für die Vernichtung des Satans ...“
- Christus wird den endgültigen Sieg erringen: Am Ende der Welt wird er Satan und dessen Werke vernichten. Dies bedeutet nicht nur die Bestrafung Satans, sondern auch die vollständige Beseitigung aller Auswirkungen des Bösen.
- Dies entspricht der Lehre aus Offenbarung 20:10, wonach Satan für immer gebunden und in den „Feuer- und Schwefelsee“ geworfen wird.
- Seine Macht über das Böse zeigt, dass er nicht nur der Erlöser ist, sondern auch der gerechte Richter und Vollstrecker der Gerechtigkeit.
3. „Und den letzten großen Tag des Gerichts ...“
- Christus ist der Richter der Menschheit: Er wird am letzten Tag das endgültige Gericht über alle Menschen bringen.
- Dies bestätigt seine göttliche Souveränität – das Gericht ist nicht in den Händen von Engeln oder anderen Wesen, sondern allein in seiner.
4. „... jeden Menschen gemäß seinen Werken ...“
- Individuelles, gerechtes Gericht: Jeder Mensch wird nach seinen Werken beurteilt.
- Das Gericht ist persönlich und basiert auf tatsächlichen Handlungen, nicht nur auf Absichten oder Worten.
- Dies steht im Einklang mit anderen Schriftstellen, z. B. Matthäus 16:27: „Der Sohn des Menschen wird kommen […] und dann wird er jedem vergelten nach seinem Tun.“
In Vers 4 offenbart Jesus Christus grundlegende Wahrheiten über Umkehr, Gerechtigkeit und seine eigene göttliche Natur:
1. „... umkehren oder leiden“
- Universelle Notwendigkeit der Umkehr: Kein Mensch ist von dieser göttlichen Anforderung ausgenommen – jeder muss entweder umkehren oder die Konsequenzen der Sünde tragen.
- Kein dritter Weg: Es gibt keine Alternative zwischen diesen beiden Optionen. Wer sich nicht durch Christus reinigen lässt, wird die Folgen seiner Sünden selbst tragen müssen.
- Dies erinnert an Alma 34:32-35, wo Alma warnt, dass Menschen, die die Umkehr aufschieben, am Ende nicht von ihrem Leid erlöst werden können.
2. „... ich, Gott, bin endlos.“
- Christus bezeugt seine göttliche Natur: Er ist nicht nur ein Prophet oder Mittler, sondern Gott selbst, der ewig existiert.
- Unveränderliche Gerechtigkeit: Weil er endlos ist, sind auch seine Gesetze, seine Macht und sein Gericht ewig gültig.
- Dies bedeutet, dass weder Menschen noch Satan seine ewigen Wahrheiten verändern oder umgehen können.
In Vers 5 offenbart Jesus Christus wesentliche Wahrheiten über sein Gericht, die Unveränderlichkeit göttlicher Gerechtigkeit und die Konsequenzen der Sünde:
1. „... widerrufe ich nicht die Richtersprüche...“
- Göttliches Gericht ist unabänderlich: Christus stellt klar, dass seine Urteile nicht verhandelbar oder aufhebbar sind.
- Sein Wort ist endgültig: Seine Richtersprüche sind nicht willkürlich, sondern beruhen auf ewiger Gerechtigkeit. Niemand kann sich ihnen entziehen.
- Dies erinnert an Alma 42:22, wo Alma erklärt, dass Gott „seine Worte nicht aufheben kann“ ohne seine eigene Gerechtigkeit zu leugnen.
2. „... Weh wird kommen ...“
- Schwere Konsequenzen für die Unbußfertigen: Diese Begriffe beschreiben die tiefe Qual und Reue derer, die die Umkehr verweigert haben.
- Das Leid ist selbstverschuldet: Es kommt nicht, weil Christus grausam wäre, sondern weil diese Menschen bewusst die Möglichkeit zur Umkehr abgelehnt haben.
- Diese Formulierung wird auch in den Evangelien verwendet (Matthäus 25:30) und symbolisiert das endgültige Ausschließen von der Gegenwart Gottes.
3. „... diejenigen, die zu meiner linken Hand ...“
- Trennung zwischen Gerechten und Ungerechten: In der Schrift werden die Rechten oft als die Geretteten beschrieben, während die Linken diejenigen sind, die das Heil abgelehnt haben (Matthäus 25:31-46).
- Symbol der Verwerfung: Die „linke Hand“ steht für die Menschen, die Christus nicht angenommen haben und deshalb außerhalb seiner Herrlichkeit stehen müssen.
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