Mittwoch, 5. März 2025

Ewige Strafe ist Gottes Strafe

 

(Bild: Quelle)

Ewige Strafe ist Gottes Strafe” (Lehre und Bündnisse 19:11). 

Die Verse in L&B 19:6-12 befassen sich mit der Thematik der Strafe Gottes. 

L&B 19:6 erläutert den Begriff “endlose Qual” 

Der Herr erklärt, dass zwar geschrieben steht „endlose Qual“, aber nicht, dass diese Qual kein Ende haben wird. Dies offenbart eine tiefere Wahrheit über Gottes Strafe: Wenn in den Schriften von „endloser Strafe“ oder „ewiger Verdammnis“ die Rede ist, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass diese Strafen zeitlich unbegrenzt andauern. Vielmehr bezieht sich das Wort „endlos“ darauf, dass die Strafe von Gott selbst kommt, dessen Name „Endlos“ ist (L&B 19:10-12). 

Andere Schriftstellen verdeutlichen diesen Zusammenhang. In L&B 76:105-106 wird beschrieben, dass diejenigen, die der „Rache ewigen Feuers“ ausgesetzt sind, diesen Zustand nur „bis hin zu der Fülle der Zeiten“ erleiden werden. Das bedeutet, dass ihre Strafe an ein festgelegtes Ende gebunden ist – nämlich dann, wenn Christus sich alle Feinde untertan gemacht hat. Ähnlich lehrt L&B 138:59, dass Menschen, sobald sie die Strafe für ihre Übertretungen bezahlt haben und reingewaschen sind, gemäß ihren Werken einen Lohn empfangen. Dies zeigt, dass Strafe nicht endlos sein muss, sondern letztlich einem erlösenden Zweck dient. 

Eine Ausnahme bilden jedoch die Söhne des Verderbens, die bewusst und wissentlich gegen Gott handeln und den Heiligen Geist verleugnen. L&B 76:33 beschreibt sie als „Gefäße des Grimms“, die dazu bestimmt sind, „in Ewigkeit mit dem Teufel und seinen Engeln den Grimm Gottes zu erleiden“. Ihre Strafe wird als tatsächlich endlos beschrieben, wie in L&B 76:44: „Sie werden hinweggehen zu immerwährender Strafe, und das ist endlose Strafe, und das ist ewige Strafe.“ Da sie sich endgültig gegen Gott entschieden haben, gibt es für sie keine Möglichkeit der Umkehr mehr. 

Diese Erkenntnis aus L&B 19:6 hilft uns zu verstehen, dass Gottes Strafen immer gerecht und zweckgebunden sind. Sie sind nicht willkürlich oder grausam, sondern dienen dazu, Menschen zur Umkehr und Reinigung zu führen. Während die meisten Menschen, die Strafe erleiden, letztlich erlöst werden, bleibt die Verdammnis der Söhne des Verderbens tatsächlich ohne Ende. Diese Lehre sollte uns einerseits ernsthaft zur Umkehr aufrufen, andererseits aber auch Hoffnung geben, denn solange wir nicht völlig gegen Gott rebellieren, gibt es immer einen Weg zur Errettung. 

In L&B 19:7 erklärt der Herr, dass der Ausdruck „ewige Verdammnis“ bewusst so formuliert ist, um besonders eindringlich auf die Menschen zu wirken. Die Schärfe dieser Worte soll dazu dienen, die Menschen zur Umkehr zu bewegen, indem sie die Ernsthaftigkeit der Konsequenzen verdeutlicht. Dabei hilft ein Blick auf andere Schriftstellen, um besser zu verstehen, was „ewige Verdammnis“ tatsächlich bedeutet. 

In Helaman 12:25-26 heißt es, dass am großen und letzten Tag einige Menschen aus der Gegenwart des Herrn ausgestoßen und einem Zustand endlosen Elends überantwortet werden. Dies erfüllt die Schriftstelle: „Wer Gutes getan hat, wird immerwährendes Leben haben, und wer Böses getan hat, wird immerwährende Verdammnis haben.“ Das bedeutet, dass diejenigen, die sich nicht für Christus entscheiden, für immer von seiner Gegenwart getrennt sein werden. 

L&B 29:44 erklärt weiter, dass diejenigen, die nicht glauben und nicht umkehren, nicht von ihrem geistigen Fall erlöst werden können. Ihre Verdammnis ist nicht deshalb ewig, weil sie unendlich lange leiden müssen, sondern weil sie den Zustand der Trennung von Gott nicht überwinden können. Sie sind nicht bereit, seine Gnade anzunehmen, und bleiben daher auf ewig außerhalb seiner Gegenwart

Diese Lehre zeigt, dass „ewige Verdammnis“ nicht unbedingt bedeutet, dass jeder, der gestraft wird, endlos leidet, sondern dass die Strafe von einem ewigen Gott kommt und in ihrer Wirkung bleibend sein kann. Für die meisten Menschen gibt es jedoch einen Weg zur Errettung durch Umkehr und Glauben an Christus. Nur diejenigen, die sich endgültig gegen ihn entscheiden, bleiben tatsächlich in einem Zustand ewiger Trennung von Gott

Was bedeutet in L&B 19:9 in die "Ruhe Gottes einzugehen"? 

Laut dem Schriftführer der Kirche bezieht sich die Ruhe Gottes auf zwei wesentliche Aspekte

  1. Ein Zustand des Friedens und der Sicherheit in diesem Leben – Wer umkehrt und sich Christus zuwendet, kann schon jetzt innere Ruhe finden. Diese Ruhe bedeutet, von den Belastungen der Sünde befreit zu werden, Glaubensgewissheit zu erlangen und die Führung des Heiligen Geistes zu genießen. Alma 37:34 lehrt, dass wir „mit Geduld“ arbeiten und hoffen sollen, „bis ihr in die Ruhe des Herrn eingeht“. Das zeigt, dass es ein Prozess ist, der mit Glauben und Beständigkeit verbunden ist. 
  1. Das endgültige Eingehen in die Gegenwart Gottes nach diesem Leben – Wer treu bleibt, kann schließlich in die himmlische Herrlichkeit eingehen und dort ewige Freude und Frieden erleben. In L&B 84:24 wird erklärt, dass „die Ruhe des Herrn“ bedeutet, in seine Herrlichkeit aufgenommen zu werden. Dies geschieht, wenn jemand vollständig gereinigt und bereit ist, in Gottes Gegenwart zu leben. 

In der spezifischen Situation von L&B 19:9 bedeutet diese Verheißung für Martin Harris, dass er durch Glauben, Umkehr und Gehorsam die Möglichkeit hat, nicht nur Frieden in seiner schwierigen Entscheidung zu finden, sondern auch letztendlich in das ewige Reich Gottes einzugehen. Diese Verheißung gilt allen, die bereit sind, sich Christus zuzuwenden, seinen Willen zu tun und ihm treu zu bleiben. 

Das „Geheimnis des Göttlichen“

von dem in L&B 19:10 die Rede ist, bezieht sich auf die unermessliche Größe, Weisheit und Macht Gottes, die über das menschliche Verständnis hinausgeht. Der Herr erklärt, dass er endlos ist und dass seine Strafe als „endlose Strafe“ bezeichnet wird, weil Endlos sein Name ist. Dies meint, dass göttliche Begriffe wie „ewige Strafe“ nicht zwangsläufig bedeuten, dass die Strafe niemals endet, sondern dass sie von Gott kommt – der selbst ewig ist. 

Diese tiefe Wahrheit steht in Verbindung mit Jakob 4:8, wo erklärt wird, dass die Werke des Herrn „groß und wunderbar“ sind und seine Geheimnisse unergründlich bleiben, außer sie werden durch Offenbarung enthüllt. Der Mensch kann Gottes Wege nicht von sich aus verstehen, sondern ist auf Offenbarung angewiesen. Daher warnt Jakob davor, die Offenbarungen Gottes zu verachten, da sie der einzige Weg sind, um göttliches Wissen zu erlangen. 

Ein weiterer wichtiger Zusammenhang findet sich in L&B 76:114–116, wo Joseph Smith und Sidney Rigdon berichten, dass ihnen Geheimnisse des Reiches Gottes offenbart wurden, die alle menschliche Vorstellungskraft übersteigen. Sie erhielten das Gebot, diese Dinge nicht niederzuschreiben, weil sie so heilig und tiefgründig sind, dass sie sich mit gewöhnlicher Sprache nicht ausdrücken lassen. Solche Geheimnisse können nur durch die Macht des Heiligen Geistes gesehen und verstanden werden, und nur diejenigen, die Gott lieben und sich vor ihm reinigen, können sie empfangen. 

findechristus.org

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