“Und es begab sich: Sie waren auf ihn zornig, nämlich weil er größere Macht hatte als sie, denn es war ihnen nicht möglich, seinen Worten nicht zu glauben, denn so groß war sein Glaube an den Herrn Jesus Christus, dass Engel ihm täglich dienten.” (3. Nephi 7:18).
- Dieser Vers lehrt uns, dass festes Vertrauen in Gott und dessen Führung uns durch Hilfe von Engeln befähigen kann, bedeutende geistliche Aufgaben zu erfüllen, auch wenn es Widerstand gibt.
Eine Zusammenfassung von 3. Nephi 6:1-30:
In 3. Nephi 6:1–30 kehren die Nephiten im 26. Jahr nach der Geburt Jesu, nach einem Krieg in ihre Heimatländer zurück und nehmen ihre verbliebenen Vorräte sowie ihren Besitz mit. Den ehemaligen Räubern, die friedlich bleiben wollten, gewähren sie Land. Die Nephiten erleben in den folgenden Jahren Frieden, Ordnung und wirtschaftlichen Aufschwung. Städte werden neu errichtet, Straßen gebaut, und Gesetze gerecht durchgesetzt.
Im 29. Jahr entstehen jedoch soziale Spannungen: Reichtum und Bildung führen zu Klassenunterschieden, Stolz und Verfolgungen nehmen zu. Einige bleiben demütig, während andere der Versuchung Satans nachgeben, der sie in Sünde und Übeltaten führt. Trotz des Wissens um den Willen Gottes wendet sich das Volk zunehmend gegen ihn. Propheten, die vor den Sünden des Volkes warnen und von der Erlösung durch Christus zeugen, werden von zornigen Richtern heimlich hingerichtet. Diese Taten verstoßen gegen das Gesetz, und als Beschwerden eingereicht werden, entsteht eine Verschwörung: Die Richter und ihre Verbündeten schließen ein teuflisches Bündnis, um sich der Gerechtigkeit zu entziehen, das Volk des Herrn zu vernichten und einen König über das Land zu setzen, um die Freiheit zu beenden.
In 3. Nephi 6 wird der Kreislauf des Stolzes sehr deutlich beschrieben, wobei das Volk der Nephiten wiederholt zwischen Zeiten des Friedens und Wohlstands und Phasen des Stolzes und der Sünde schwankt. Hier ist der Ablauf des Kreislaufs im Einzelnen:
- Wachstum und Wohlstand: In den Versen 4–9 erleben die Nephiten eine Zeit des Friedens und Wohlstands. Sie kehren in ihre Ländereien zurück, bauen neue Städte auf, errichten Straßen, und es herrscht Ordnung im Land. Diese Zeit des Wachstums und Erfolgs schafft eine stabile Gesellschaft.
- Stolz und Überheblichkeit: In den Versen 10–13 beginnt das Volk, stolz auf seinen Reichtum und seine Erfolge zu werden. Einige beginnen, sich über andere zu erheben, indem sie aufgrund von Reichtum oder Bildung Klassenunterschiede schaffen. Stolz und Prahlen führen zu Ungleichheit, und es entstehen Spannungen in der Gesellschaft.
- Sünde und Zerstörung: In den Versen 14–17 wird beschrieben, dass Satan das Herz des Volkes verführt. Das Volk lässt sich in Sünde und Übeltaten ziehen und vergisst die Gebote Gottes. Trotz des Wissens um den Willen Gottes entscheidet sich das Volk vorsätzlich gegen ihn und fällt in tiefe Schlechtigkeit. Dies führt dazu, dass die Gesellschaft zerbricht, die Kirche auseinanderfällt und das Land in einen Zustand moralischer Zerstörung gerät.
- Sorge und Bestrafung: In den Versen 18–26 wird deutlich, dass das Volk mit den Folgen seiner Sünden konfrontiert wird. Es gibt inspiriert ausgesandte Männer, die das Volk zur Umkehr rufen und ihre Sünden anprangern. Doch viele Richter und Anführer reagieren mit Wut und verfolgen die Propheten. Diese Korruption führt dazu, dass Richter im Geheimen Verbrechen begehen, die die Gesellschaft weiter spalten.
- Demut und Umkehr: Obwohl in diesen Versen nicht so viele Details zur Umkehr gegeben werden, lässt sich durch den Kreislauf erkennen, dass nach den Zeiten der Zerstörung gewöhnlich eine Phase der Demut und Umkehr folgt, in der das Volk erkennt, dass es von den Geboten Gottes abgewichen ist.
- Segnung: In der gesamten Geschichte des Buches Mormon ist der Kreislauf des Stolzes immer so aufgebaut, dass nach Zeiten der Umkehr und Demut Segnungen von Gott folgen. Es wird Frieden und Wohlstand wiederhergestellt, wenn das Volk wieder zu Gott zurückkehrt und seine Gebote hält. Obwohl dies in 3. Nephi 6 nicht direkt thematisiert wird, folgt auf Umkehr und Demut in der Regel eine Phase des Segens.
Der Kreislauf wiederholt sich, wenn das Volk erneut in Wohlstand gerät und der Stolz sich wieder einschleicht. Diese wiederkehrenden Muster von Stolz, Sünde, Zerstörung, Umkehr und Segnungen sind typisch für das Buch Mormon und zeigen die Gefahr des Stolzes und die Notwendigkeit der Umkehr.
Die Archäologie hat einige Beweise für Straßensysteme in den alten Kulturen Mesoamerikas gefunden, die mit den in 3. Nephi 6:8 beschriebenen Straßenverbindungen zwischen Städten verglichen werden können. Insbesondere die Maya und andere präkolumbianische Zivilisationen haben ausgedehnte Straßen- und Wegesysteme gebaut, die Städte miteinander verbunden haben.
- Maya-Straßensysteme (Sakbeob): Die Maya errichteten ein Netzwerk von gepflasterten Straßen, die als "Sakbeob" bekannt sind, was "weiße Wege" bedeutet. Diese Straßen bestanden oft aus Kalkstein und verbanden wichtige Städte und religiöse Stätten. Einige dieser Straßen erstreckten sich über Dutzende von Kilometern, wie etwa die Sakbe von Cobá, die über 100 Kilometer bis nach Yaxuná führte. Diese Straßen waren in ihrer Ausführung hochentwickelt und zeugen von der Fähigkeit dieser Zivilisation, umfangreiche Infrastrukturprojekte zu realisieren.
- Teotihuacán: Diese antike Stadt in Zentralmexiko ist bekannt für ihre präzise geplante Struktur und die breiten, gepflasterten Straßen, die wichtige Teile der Stadt miteinander verbanden. Auch hier gibt es Hinweise auf ausgeklügelte Transportwege und Handelsrouten zwischen Teotihuacán und anderen Städten der Region.
- Handelsrouten: Es gibt archäologische Beweise dafür, dass präkolumbianische Völker Handelsnetzwerke über weite Strecken aufrechterhielten. Handelsgüter wie Jade, Obsidian und exotische Federn wurden zwischen den Städten transportiert, was auf ausgedehnte Transport- und Kommunikationswege hindeutet.
Diese archäologischen Funde stützen die Vorstellung, dass hochentwickelte Straßensysteme zwischen Städten existierten, wie in 3. Nephi 6:8 beschrieben. Die Straßen verbanden religiöse, politische und wirtschaftliche Zentren und spielten eine entscheidende Rolle in der Infrastruktur der alten Zivilisationen Amerikas.
Eine Zusammenfassung von 3. Nephi 7:1-26:
In diesen Versen aus 3. Nephi 7 wird die Zerstörung der Regierung und die Spaltung des Volkes beschrieben. Das Volk tötet den obersten Richter *) und teilt sich in Stämme auf, die jeweils eigene Häuptlinge oder Führer wählen. Obwohl die Stämme in gewissem Maße Frieden miteinander bewahren, haben sie ihr Herz von Gott abgewandt und verfolgen die Propheten.
- *) Der oberste Richter, der in 3. Nephi 7 ermordet wurde, wird in den vorhergehenden Kapiteln als Lachoneus der Jüngere bezeichnet. Er war der Sohn von Lachoneus, der in 3. Nephi 6 als oberster Richter und Führer des Volkes der Nephiten beschrieben wird. Nachdem Lachoneus der Ältere gestorben war, übernahm sein Sohn den Richterstuhl und wurde schließlich im 30. Jahr ermordet, wie in 3. Nephi 7:1 beschrieben.
Die geheime Verbindung, die für viel Übel verantwortlich ist, ernennt Jakob *) zu ihrem König, und sie flüchten in den Norden, um dort ein neues Königreich zu errichten. Währenddessen bleibt der Rest des Volkes in Stämme zersplittert, ohne eine einheitliche Regierung oder Gesetze, was zu weiteren Spannungen führt.
- *) Dieser Jakob repräsentiert in diesem Abschnitt des Buches Mormon das zunehmende Übel und die Zerstörung, die durch geheime Verbindungen und Auflehnung gegen die göttlichen Gebote über das nephitische Volk gebracht wurden.
Nephi III – der Sohn von Nephi, der wiederum der Sohn von Helaman war – der täglich von Engeln besucht wurde und große geistliche Macht erhalten hat, predigt dem Volk Umkehr und Sündenvergebung durch Jesus Christus. Obwohl er viele Wunder vollbringt, einschließlich der Austreibung von Teufeln und der Auferweckung seines Bruders von den Toten *), bekehrt sich nur ein kleiner Teil des Volkes. Diejenigen, die umkehren, lassen sich taufen, und es wird beschrieben, dass die, die geheilt oder von Teufeln befreit wurden, ihre Erfahrungen öffentlich bezeugen.
- *) Die Taten von Nephi in 3. Nephi 7 haben Parallelen zu den Taten Jesu Christi und seiner Apostel im Neuen Testament. Hier sind einige markante Vergleiche:
- Predigt der Umkehr:
Nephi ruft das Volk zur Umkehr und zur Vergebung der Sünden auf (3. Nephi 7:16), ähnlich wie Jesus und Johannes der Täufer es im Neuen Testament tun. In Matthäus 4:17 beginnt Jesus seine Mission mit der Verkündigung: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“
- Austreibung von Teufeln:
Nephi hat Macht über unreine Geister und treibt Teufel aus (3. Nephi 7:19), was an Jesu Heilungs- und Exorzismustaten erinnert. In Markus 1:34 treibt Jesus viele Dämonen aus und heilt Kranke.
- Auferweckung von Toten:
Nephi erweckt seinen Bruder von den Toten, nachdem er gesteinigt wurde (3. Nephi 7:19). Dies spiegelt Jesu Macht wider, Tote aufzuerwecken, wie bei der Auferweckung des Lazarus in Johannes 11:43-44 oder der Tochter des Jairus in Markus 5:41-42.
- Wundertaten und Heilungen:
Nephi vollbringt viele Wunder im Namen Jesu (3. Nephi 7:20). Im Neuen Testament gibt es zahlreiche Berichte über Jesu Heilungen und Wundertaten, wie z.B. die Heilung von Blinden und Kranken in Matthäus 9:35 oder die Speisung der 5000 in Matthäus 14:13-21.
- Unglaube trotz Wundertaten:
Trotz der Wunder, die Nephi vollbringt, bleiben die meisten Menschen ungläubig (3. Nephi 7:21), ähnlich wie bei Jesus, wo viele trotz seiner Wunder nicht umkehren oder an ihn glauben, wie in Johannes 12:37 beschrieben: „Obwohl er so viele Zeichen vor ihren Augen getan hatte, glaubten sie nicht an ihn.“
- Die Taten Nephis in 3. Nephi 7 sind somit ein Spiegelbild der Mission Jesu Christi im Neuen Testament und zeigen die wiederholte Aufforderung zur Umkehr und den Unglauben des Volkes trotz offensichtlicher göttlicher Zeichen.
Trotz der Wundertaten, die Nephi III vor den Augen des Volkes vollbringt, bleibt die Mehrheit des Volkes verhärtet und wendet sich nicht dem Herrn zu.
Aus 3. Nephi 6 und 7 lassen sich einige wichtige Lehren für unser heutiges Leben ableiten. Diese Kapitel zeigen deutlich den spirituellen Zyklus des Stolzes, der Sünde und der Zerstörung, sowie den Wert von Umkehr, Demut und göttlicher Führung. Hier sind einige zentrale Lektionen:
1. Gefahr des Stolzes und der Ungerechtigkeit
In 3. Nephi 6 sieht man, wie das Volk Nephis zunächst Wohlstand und Frieden erlangt, aber dieser Wohlstand führt zu Stolz, sozialen Ungleichheiten und schließlich zu Auflehnung gegen Gott. Diese Geschichte erinnert uns daran, dass materielle Reichtümer und Erfolg uns leicht vom Weg der Gerechtigkeit abbringen können. Heute sollten wir uns davor hüten, dass Stolz und soziale Unterschiede zu Ungerechtigkeiten und Feindschaft führen.
- Lehre: Erfolg und Wohlstand können gefährlich sein, wenn sie uns stolz und selbstsüchtig machen. Es ist wichtig, dankbar und demütig zu bleiben und die Gerechtigkeit und den Dienst am Nächsten in den Mittelpunkt zu stellen.
2. Folgen der Abkehr von göttlichen Geboten
Die Nephiten wenden sich von den Geboten Gottes ab, was zu ihrem moralischen Niedergang und dem Zerfall ihrer Gesellschaft führt. Dies zeigt, dass das Missachten göttlicher Prinzipien langfristig zu Chaos und Zerstörung führt. Auch in unserer Zeit können wir sehen, wie das Ignorieren von moralischen Werten in unserer Gesellschaft zu Problemen wie Ungerechtigkeit, Konflikten und dem Verlust des Friedens führt.
- Lehre: Die Treue zu göttlichen Geboten bewahrt den Frieden und die Stabilität in einer Gesellschaft. Es ist entscheidend, an moralischen Prinzipien festzuhalten, auch wenn dies manchmal schwer erscheint.
3. Bedeutung von Demut und Umkehr
Trotz der Sünde und des Niedergangs gibt es immer Hoffnung auf Umkehr. Nephi ruft das Volk unermüdlich zur Umkehr auf, und einige bekehren sich tatsächlich. Dies zeigt, dass Gott uns immer die Möglichkeit zur Umkehr gibt, egal wie tief wir gesunken sind. Auch heute ist Umkehr eine der grundlegendsten Lehren des Evangeliums.
- Lehre: Umkehr und Demut führen zu Erneuerung und göttlichem Segen. Jeder hat die Möglichkeit, sich zu ändern und zu Gott zurückzukehren, unabhängig von vergangenen Fehlern.
4. Gefährlichkeit geheimer Verbindungen und Korruption
Die „geheimen Verbindungen“ und Verschwörungen, die in 3. Nephi 7 beschrieben werden, zerstören die Gesellschaft der Nephiten und führen zu Anarchie. Diese geheimen Bündnisse erinnern an Korruption und Missbrauch von Macht, die auch in der heutigen Welt existieren. Sie zeigen, wie gefährlich solche Verbindungen für das Wohlergehen einer Gesellschaft sind.
- Lehre: Transparenz, Integrität und Rechtschaffenheit in der Führung sind entscheidend. Korruption und geheime Absprachen führen zur Zerstörung des Vertrauens und des Friedens in einer Gemeinschaft.
5. Göttliche Führung ist entscheidend
Nephi III wird in diesen Kapiteln als Beispiel eines rechtschaffenen Führers und Propheten dargestellt, der sich unermüdlich für das Wohl des Volkes einsetzt und Wunder im Namen Jesu vollbringt. Auch in Zeiten der Verwirrung und Dunkelheit können inspirierte Führungskräfte, die nach dem Willen Gottes handeln, das Volk auf den richtigen Weg zurückführen.
- Lehre: Spirituelle Führung ist ein unverzichtbarer Bestandteil im Leben eines Einzelnen und einer Gemeinschaft. Es ist wichtig, auf Propheten und geistliche Führung zu achten, um die richtige Richtung zu erkennen.
6. Die Versuchung der Macht und des Reichtums
Ein zentrales Thema in diesen Kapiteln ist die Versuchung, nach weltlicher Macht und Reichtum zu streben. Diese Gier führte zur Zerstörung der nephitischen Gesellschaft. Auch heute stehen wir oft vor der Versuchung, Macht oder Reichtum über ethische Werte zu stellen.
- Lehre: Wir müssen die Versuchung überwinden, Macht oder materielle Dinge höher zu schätzen als die moralischen und spirituellen Werte, die wahres Glück und Frieden bringen.
Fazit:
Die Lehren aus 3. Nephi 6 und 7 sind auch heute von Bedeutung. Sie warnen vor Stolz, Ungerechtigkeit und Korruption und ermahnen zur Demut, Umkehr und Rechtschaffenheit. Diese Kapitel erinnern uns daran, dass wir durch treue Nachfolge göttlicher Prinzipien Frieden und Stabilität in unserem Leben und in der Gesellschaft aufrechterhalten können.
Hast du Beispiele aus deinem Leben, wo Engel jemandem dienten?
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