“Aber siehe, nicht aus mir selbst sage ich, dass all dies so sein wird, denn ich weiß all dies nicht aus mir selbst; sondern siehe, ich weiß, dass all dies wahr ist, weil Gott, der Herr, es mir kundgetan hat; darum bezeuge ich, dass es so sein wird.” (Helaman 7:29).
- Dieser Vers fasst die zentrale Botschaft zusammen, indem er betont, dass die Warnungen und Prophezeiungen, die Nephi über das drohende Gericht Gottes und die Notwendigkeit der Umkehr ausruft, nicht aus eigener Einsicht stammen, sondern durch göttliche Offenbarung erhalten wurden. Er bezeugt, dass die Warnungen vor Zerstörung und die Aufrufe zur Umkehr aufgrund der Offenbarung von Gott wahr sind und daher ernst genommen werden sollten.
Die Kapitel 7 bis 16 im Buch Helaman umfassen zentrale Ereignisse und Prophezeiungen, die das Schicksal des Volkes Nephi und seine Beziehung zu Gott betreffen. Diese Kapitel konzentrieren sich auf die Prophetie und die Warnungen Nephis, des Sohnes Helamans, sowie auf die Prophezeiungen Samuels, eines lamanitischen Propheten. Beide Propheten rufen das Volk zur Umkehr auf und warnen es vor den Konsequenzen seines fortwährenden Ungehorsams.
Kapitel 7 bis 11: Die Prophezeiungen Nephis
Nephi, der Sohn Helamans, kehrt nach seiner erfolglosen Missionsreise in den Norden zurück und findet sein Volk in tiefer Sünde versunken. In Kapitel 7 beklagt er den Zustand der Nephiten und fleht Gott in aufrichtiger Demut um Hilfe an. In Kapitel 8 und 9 wird Nephi für seinen Glauben und seine Macht anerkannt, nachdem er die Ermordung des obersten Richters Seantum prophezeit und die Ereignisse korrekt vorhergesagt hat. Trotz dieser Zeichen kehren viele Nephiten nicht um.
In Kapitel 10 erhält Nephi eine bemerkenswerte Verheißung von Gott: Ihm wird die Macht gegeben, alles, was er auf Erden bindet oder löst, soll auch im Himmel gebunden oder gelöst sein. Nephi nutzt diese Macht, um das Volk zu warnen und ruft eine große Hungersnot herbei, damit die Nephiten zur Umkehr gezwungen werden. In Kapitel 11 kehren die Menschen aufgrund dieser Hungersnot teilweise um, und die Hungersnot wird aufgehoben. Doch nur kurz darauf fallen die Nephiten erneut in Sünde zurück.
Kapitel 12: Mormons Reflexion über den Zyklus der Nephiten
Kapitel 12 ist eine Reflexion des Historikers Mormon, der den ständigen Zyklus von Sünde, Strafe, Umkehr und Segen beschreibt, der das Volk Nephi wiederholt durchläuft. Mormon zeigt die menschliche Neigung zur Vergesslichkeit und Undankbarkeit gegenüber Gott auf und betont, dass nur durch demütige Umkehr dauerhafte Segnungen erlangt werden können.
Kapitel 13 bis 16: Die Prophezeiungen Samuels, des Lamaniten
In diesen Kapiteln tritt Samuel, der Lamanit, als weiterer Prophet auf. In Kapitel 13 beginnt er, die Nephiten zu warnen, indem er auf die Mauern der Stadt Zarahemla steigt, da er nicht in die Stadt gelassen wird. Er prophezeit von großen Katastrophen, die das Volk Nephi ereilen werden, wenn es nicht umkehrt. Er spricht auch von der Zerstörung Zarahemlas und anderen Städten wegen ihrer Sünden.
Kapitel 14 enthält eine bedeutende Prophezeiung Samuels über das Kommen Jesu Christi. Er prophezeit ein Zeichen seiner Geburt – einen Tag und eine Nacht ohne Dunkelheit – sowie das Zeichen seines Todes – drei Tage völliger Finsternis und viele Naturkatastrophen.
In Kapitel 15 lobt Samuel die Lamaniten für ihre Umkehr und beständige Rechtschaffenheit im Gegensatz zu den Nephiten, die trotz aller Zeichen und Wunder verhärtet bleiben. Kapitel 16 berichtet, dass einige Nephiten Samuels Worte glauben und sich bekehren, während viele andere ihn ablehnen und versuchen, ihn zu töten. Schließlich wird Samuel durch göttlichen Schutz bewahrt und kehrt zu seinem Volk zurück.
Zusammenfassung und Bedeutung
Diese Kapitel heben die wiederholten Warnungen Gottes durch seine Propheten hervor, die das Volk Nephi zur Umkehr rufen. Nephis und Samuels Prophezeiungen betonen, dass die fortgesetzte Rebellion gegen Gott unweigerlich zu Katastrophen und letztlich zur Zerstörung führt. Die Nephiten werden wegen ihrer Sünden und ihrer Unbußfertigkeit mehrfach gewarnt, doch nur wenige hören auf die Propheten. Diese Ereignisse markieren die zunehmende geistige Finsternis unter den Nephiten, die schließlich zu ihrem Untergang führt.
Eine Zusammenfassung von Helaman 7:1-29:
In Helaman 7:1-29 kehrt Nephi, der Sohn Helamans, nach einer fruchtlosen Missionsreise im Land nördlich von Zarahemla zurück (siehe Karte). Dort hat er das Wort Gottes gepredigt und viele Prophezeiungen gemacht, doch seine Botschaft wurde von den Menschen im Norden abgelehnt. Enttäuscht und besorgt über den moralischen Verfall des Volkes Nephi, das sich in tiefster Sünde und Korruption befindet, findet Nephi in Zarahemla eine schlimme Situation vor. Die Gadianton-Räuber haben die Macht übernommen, die Rechtsprechung korrumpiert und die Gebote Gottes beiseitegesetzt.
Nephi ist so verzweifelt über den Zustand seines Volkes, dass er auf einen Turm in seinem Garten steigt, um seine Klage und Besorgnis vor Gott zu bringen. Während er betet und seine Seele vor Gott ausschüttet, sammeln sich Menschen, die neugierig auf seine Trauer sind. Nephi nutzt diese Gelegenheit, um den Versammelten offen zu sagen, dass ihre Sünden und ihre Huldigung der Gadianton-Räuber zu ihrem Elend geführt haben. Er beschuldigt sie, sich dem Teufel hingegeben und ihre Herzen gegen Gott verhärtet zu haben.
Er ruft sie zur Umkehr auf und warnt vor den Konsequenzen, wenn sie nicht bereit sind, sich zu bessern. Nephi erklärt, dass ihre sündige Lebensweise, ihre Gier nach Reichtum und Macht sowie ihre Mitgliedschaft in geheimen Bünden, die Gadianton gegründet hat, sie ins Verderben führen werden. Er prophezeit, dass ohne Umkehr die Städte der Nephiten zerstört und das Volk vernichtet wird, während die Lamaniten, die sich zu Gott bekehrt haben, Gunst finden werden. Nephi betont, dass seine Warnungen nicht aus eigenen Überlegungen stammen, sondern ihm direkt von Gott offenbart wurden.
Wichtige Lehren aus Helaman 7:1-29:
- Die Dringlichkeit der Umkehr: Nephi zeigt, wie dringend es ist, zur Umkehr zu kommen. Er verdeutlicht, dass die Bekehrung von Herzen notwendig ist, um den drohenden Zorn Gottes abzuwenden und Rettung zu finden.
- Die Gefahren von Korruption und Geheimnissen: Die Passage warnt eindringlich vor den zerstörerischen Folgen von Korruption und geheimen Bündnissen. Die Gadianton-Räuber symbolisieren den Einfluss von geheimen und bösen Machenschaften, die die Gesellschaft zersetzen.
- Der Einfluss von Reichtum und Stolz: Der Stolz und das Streben nach weltlichem Gewinn haben das Herz des Volkes verhärtet und zu moralischem Verfall geführt. Nephi weist darauf hin, dass übermäßiger Reichtum und gesellschaftlicher Status oft den Platz Gottes im Herzen der Menschen verdrängen.
- Prophetische Autorität: Nephi betont, dass seine Warnungen und Prophezeiungen nicht aus eigener Weisheit, sondern aus göttlicher Offenbarung stammen. Dies hebt die Bedeutung der prophetischen Führung und Offenbarung hervor.
- Vergleich zwischen Rechtschaffenheit und Sünde: Der Vergleich zwischen den Lamaniten, die sich bekehren und als rechtschaffen angesehen werden, und den Nephiten, die sich in Sünde verstrickt haben, dient als Mahnung, dass das Maß an Wissen und Erkenntnis, das wir haben, auch die Verantwortung und die Notwendigkeit zu einem Leben in Übereinstimmung mit Gottes Geboten erhöht.
Diese Passage zeigt eindringlich, wie der moralische Zustand einer Gesellschaft direkten Einfluss auf ihr Schicksal hat und betont die Bedeutung der individuellen und gemeinschaftlichen Umkehr zu Gott, um göttlichen Schutz und Segen zu erhalten.
Welche Rolle spielen lebende Propheten in deinem Alltag?
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