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“Darum kommt zu mir und lasst euch erretten; denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr meine Gebote nicht haltet, die ich euch zu dieser Zeit geboten habe, werdet ihr auf keinen Fall ins Himmelreich eingehen.” (3. Nephi 12:20).
- Dieser Vers betont das zentrale Anliegen von Jesus: die Menschen sollen zu ihm kommen, an ihn glauben, seine Gebote halten und so Errettung erlangen.
Eine Zusammenfassung von 3. Nephi 12:1-26:
Nachdem Jesus die Menge auf dem Tempelplatz im Land Überfluss über die Art und Weise der Taufe unterwiesen hatte und Nephi die entsprechende Vollmacht von ihm bekommen hatte, spricht Jesus im 3. Nephi 11:1-26 zu Nephi und Seinen zwölf Auserwählten Aposteln, denen er auch die Vollmacht erteilt hat zu taufen. Er erklärt, dass diejenigen gesegnet sind, die den Lehren der Zwölf folgen und sich taufen lassen, sowohl mit Wasser als auch mit dem Heiligen Geist. Zudem spricht Jesus die Seligpreisungen aus, wobei er die geistlich Armen, Trauernden, Sanftmütigen, Barmherzigen, Friedensstifter und Verfolgten segnet. Er betont, dass die Jünger das Salz der Erde und das Licht des Volkes sein sollen. Weiterhin erklärt Jesus, dass er nicht gekommen ist, um das Gesetz aufzuheben, sondern um es zu erfüllen. Er fordert die Menschen auf, zu ihm zu kommen, an ihn zu glauben und seine Gebote zu halten. Schließlich lehrt er, dass nicht nur Taten wie Mord, sondern auch innere Gefühle wie Zorn das Gericht Gottes nach sich ziehen. Er ruft zur Versöhnung mit seinem Nächsten auf und warnt vor den Folgen, wenn Konflikte nicht rechtzeitig beigelegt werden.
Die Bergpredigt (der Berg als Symbol für den Tempel in Jerusalem bzw. im Land Überfluss), die Jesus bei seinem Besuch der Nephiten in der Neuen Welt nach seiner Auferstehung in 3. Nephi Kapitel 12-14 (vergleiche Matthäus 5 bis 7) ebenso ihnen lehrt, zählt zu den erhabensten Lehren in der gesamten christlichen Tradition. Sie enthält fundamentale Prinzipien, die das Wesen des Christentums und den Weg zu einem tugendhaften, gottgefälligen Leben offenbaren. Die Lehren Jesu, insbesondere in diesen Kapiteln, umfassen nicht nur moralische Weisungen, sondern tiefe geistige Wahrheiten. Sie rufen dazu auf, Liebe, Barmherzigkeit, Demut und Vergebung im Leben zu praktizieren.
Besonders heilig sind diese Worte, weil sie die Essenz dessen verkörpern, was es bedeutet, als Nachfolger Christi zu leben: nicht nur durch äußerliche Handlungen, sondern vor allem durch innere Haltung und Herzensabsichten. Christen auf der ganzen Welt betrachten die Bergpredigt als einen Leitfaden für ein Leben im Einklang mit den göttlichen Prinzipien, die Jesus selbst vorgelebt hat.
Indem diese Lehren das Streben nach Reinheit des Herzens und die Pflege von Gerechtigkeit, Frieden und Barmherzigkeit betonen, bieten sie eine tiefgehende Vision dessen, wie ein heiliges Leben aussehen kann – nicht nur im individuellen Verhalten, sondern auch in der Beziehung zu Gott und zu Mitmenschen. Die universelle Weisheit dieser Worte hat ihre Bedeutung und Relevanz über Jahrhunderte hinweg bewahrt und spricht Menschen unabhängig von Zeit, Ort und Kultur an.
Schritt für Schritt zurück in die Gegenwart Gottes
Die in den Versen 3-12 ausgesprochenen Segnungen Jesu, die als Seligpreisungen bekannt sind, bauen aufeinander auf und führen in einem fortschreitenden Prozess zu einem tieferen geistigen Zustand, der schließlich mit dem "Lohn im Himmel" endet. Jede Segnung führt zu einem höheren Maß an geistlicher Reife und Nähe zu Gott. Schauen wir uns den Aufbau dieser Segnungen an:
- Arm im Geist (Vers 3): Der Beginn des Weges ist Demut und Anerkennung der eigenen Abhängigkeit von Gott. Dies ist der erste Schritt in Richtung Erlösung, da es bedeutet, dass man sich seiner geistigen Armut und seines Bedürfnisses nach Gott bewusst ist. Als Belohnung wird das Himmelreich verheißen.
- Trauernde (Vers 4): Diejenigen, die ihre Sünde und die gebrochene Welt betrauern, werden Trost finden. Dies ist ein natürlicher Fortschritt nach der Erkenntnis der eigenen geistigen Armut – ein tiefes Bedauern über die Trennung von Gott und die Realität der menschlichen Unzulänglichkeit.
- Sanftmütige (Vers 5): Nach der Trauer über die Sünde folgt die Sanftmut, die Bereitschaft, sich Gottes Willen unterzuordnen. Sanftmütige Menschen sind nicht aufdringlich oder stolz, sondern demütig und vertrauensvoll. Sie werden die Erde erben, was auf den zukünftigen Frieden und Segen hinweist, den sie durch ihre Hingabe erfahren werden.
- Hunger und Durst nach Gerechtigkeit (Vers 6): Nachdem man sanftmütig geworden ist, entsteht der tiefe Wunsch nach Gerechtigkeit – nicht nur nach äußerer Gerechtigkeit, sondern nach der göttlichen Rechtschaffenheit. Die Verheißung ist, dass dieser Durst durch den Heiligen Geist gestillt wird.
- Barmherzige (Vers 7): Der Wunsch nach Gerechtigkeit führt zur Barmherzigkeit gegenüber anderen. Wer selbst Gnade erfahren hat, ist bereit, diese an andere weiterzugeben. Die Barmherzigen erhalten ebenfalls Barmherzigkeit, was auf das Prinzip von Geben und Empfangen hinweist.
- Reine im Herzen (Vers 8): Barmherzigkeit und Rechtschaffenheit führen zu einem reinen Herzen. Die Reinheit des Herzens bedeutet, dass man nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich geheiligt ist, wodurch man Gott in seiner Heiligkeit sehen kann.
- Friedensstifter (Vers 9): Menschen, die innerlich gereinigt sind, werden Friedensstifter. Sie setzen sich für den Frieden in der Welt und zwischen Menschen ein, was sie zu "Kindern Gottes" macht, da Gott der ultimative Friedensstifter ist.
- Verfolgte um des Namens Jesu willen (Verse 10-12): Die höchste Stufe des geistigen Lebens ist es, bereit zu sein, Verfolgung und Leiden um Jesu willen zu ertragen. Diese Menschen stehen zu ihrem Glauben und ihren Überzeugungen, selbst unter Widerstand und Verfolgung. Ihre Belohnung ist das Himmelreich und ein großer Lohn im Himmel.
Zusammengefasst:
Die Segnungen beginnen mit dem Bewusstsein der eigenen Unvollkommenheit und führen Schritt für Schritt zu einer größeren Übereinstimmung mit Gottes Willen. Jede Stufe baut auf der vorhergehenden auf – von der inneren Reue und Demut über Gerechtigkeit und Barmherzigkeit bis hin zu Friedensstiftung und dem Ertragen von Verfolgung. Der "Lohn im Himmel" ist die endgültige Belohnung für diejenigen, die diesen geistigen Weg bis zum Ende gehen, weil sie vollkommen im Glauben und in der Nachfolge Jesu gelebt haben.
Lehren die wir ziehen können
Die Verse aus 3. Nephi 11:1-26 vermitteln eine Reihe wichtiger Lehren, die persönliche Konsequenzen für das eigene Leben haben können. Hier einige mögliche Überlegungen:
- Glaube und Taufe: Jesus betont die Bedeutung des Glaubens an ihn und die Taufe (Verse 1-2). Eine persönliche Konsequenz könnte sein, den eigenen Glauben zu stärken und über die Bedeutung der Taufe und die Erneuerung durch den Heiligen Geist nachzudenken.
- Demut und Vergebung: In den Seligpreisungen (Verse 3-12) ruft Jesus dazu auf, demütig, barmherzig und friedfertig zu sein. Eine persönliche Anwendung wäre, den eigenen Umgang mit anderen zu hinterfragen und Demut, Barmherzigkeit sowie die Suche nach Frieden bewusst zu leben.
- Versöhnung: In den Versen 23-24 fordert Jesus dazu auf, Konflikte zu lösen und Versöhnung zu suchen, bevor man sich Jesus nähert. Eine praktische Konsequenz könnte sein, aktiv Vergebung zu suchen oder anzubieten und offene Konflikte zu klären.
- Gebote halten: Vers 20 betont, dass das Halten der Gebote grundlegend ist, um ins Himmelreich zu gelangen. Dies könnte dazu anregen, die persönlichen Gebote, die Jesus gelehrt hat, im täglichen Leben ernster zu nehmen und gezielt danach zu streben, sie zu befolgen.
- Zorn und negative Gedanken vermeiden: Jesus lehrt, dass nicht nur Handlungen, sondern auch negative Gefühle wie Zorn schwerwiegende Konsequenzen haben (Verse 21-22). Persönlich könnte das bedeuten, an der Kontrolle von negativen Emotionen zu arbeiten und einen liebevollen, vergebenden Umgang mit anderen zu entwickeln.
Zusammenfassend laden die Verse dazu ein, den Glauben zu vertiefen, sich von negativen Gefühlen und Konflikten zu befreien und ein Leben in Demut, Frieden und nach den Geboten Jesu zu führen.
Der Text der Bergpredigt, also der Predigt im Haus des Herrn, dem Tempel, leitet uns, wenn wir ihn als Bündnis annehmen und befolgen (3 Nephi 20:29), Schritt für Schritt zurück in die Gegenwart unseres himmlischen Vaters.
Welche Folgen wird es haben, wenn man nicht willens ist sich nach besten Kräften zu bemühen die Gebote des Herrn zu befolgen?