(Bild: Quelle)
„(Dies ist) der Ausspruch des Wortes des HErrn an Israel durch den Mund Maleachi’s: 2 ¶ „Ich habe euch geliebt”, spricht der HErr; „und da fragt ihr: ‘Wieso hast du uns geliebt?’ Nun, ist nicht Esau der Bruder Jakobs gewesen?” — so lautet der Ausspruch des HErrn —; „und doch habe ich Jakob geliebt, 3 Esau aber gehaßt, so daß ich sein Bergland zur Einöde gemacht habe und sein Erbteil zur wüsten Trift.” (Maleachi 1:1-3).
Dies ist der Ausspruch des Wortes des Herrn an Israel durch den Mund Maleachi’s. Nach Sacharja wenden wir uns nun dem letzten Propheten Israels zu, Maleachi (»Mein Bote«, Kurzform v. Malachjah = »Bote des Herrn«; Maleachi 2:7; 3:1). Entweder wirkte er während Nehemias mehrjähriger Abwesenheit von Jerusalem (Nehemia 13:6-7), also etwa 435 v. Chr., oder nach Nehemia, um 400 v. Chr. unter dem zurückgekehrten Überrest von Juda in Jerusalem (siehe hier). Die Juden waren nach dem erbaulichen Anfang unter Esra und Nehemia in religiöses Formenwesen verfallen. Sie führten heidnische Mischehen und missachteten Gott, und der Herr weist sie durch Maleachi ernsthaft zurecht. Jedoch beginnt Maleachi mit der Erklärung der unwandelbaren Liebe Gottes zu seinem Volk (Maleachi 1:1-5). Anschließend tadelt der Herr die Dreistigkeit und Vermessenheit, mit der sein Volk und insbesondere die Priester den Herrn und seine Opfer verachteten (Maleachi 1:6-14). Die Priester werden gemahnt und an den Bund Gottes mit Levi erinnert, den sie gebrochen haben (Maleachi 2:1-9). Dem Herrn gefällt es nicht, dass sein Volk Ehen mit ausländischen Frauen eingeht, die Götzen dienen, und er tadelt es deshalb. Zudem hatten viele Juden ihre jüdischen Ehefrauen verstoßen und somit eine doppelte Sünde begangen. Der Herr sagt ihnen deutlich, dass er Ehescheidung hasst, und dass sie damit ihren Auftrag, eine heilige Nachkommenschaft für Gott aufzuziehen, verraten hatten (Maleachi 2:10-17). Kapitel drei kündigt den Boten des Herrn an, und dann den Tag des Herrn, der für die abtrünnigen Juden Gericht bringen wird (Maleachi 3:1-6). Der Haltung der Mehrzahl der Judäer, die trotzig waren und den Herrn missachteten, wird das Verhalten der gottesfürchtigen Juden gegenübergestellt (Maleachi 3:7-21). Abgeschlossen wird mit der Mahnung, auf das Gesetz des Moses zu achten, und mit der Ankündigung des Propheten Elia, der das Volk auf die Wiederkunft des Messias vorbereiten soll. Nach dem Auftreten Maleachis folgt ein vierhundertjähriges Schweigen des Herrn, das erst durch Johannes den Täufer beendet wird, der, mit Berufung auf die Botschaft Maleachis, dem Volk den Messias ankündigt (Markus 1:2; Matthäus 17:10-13).
Ich lerne, das Buch Maleachi widmet sich vier Hauptthemen: Erstens den Sünden Israels, zweitens den Richtersprüchen, die wegen seines Ungehorsams über Israel kommen werden, drittens den Verheißungen für Gehorsam, und viertens Prophezeiungen, die Israel betreffen. Das Kapitel 3 des Maleachi-Buches wird vom Herrn, als er die Nephiten um 34 n. Chr. auf dem amerikanischen Kontinent besuchte, komplett zitiert und ausgelegt (3 Nephi 24; 25). Das zeigt mir, dass diese Worte, die der Herr durch Maleachi prophezeien ließ, nicht nur dem Volk des Herrn zu alter Zeit galten, sondern, dass sie ebenso für mich heute Gültigkeit haben. Moroni, der dem Propheten der Wiederherstellung erschien, nimmt auch Bezug auf die Aussagen Maleachis, die Familienbande betreffend (Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:36-39). So kurz das Buch Maleachi auch ist, es hat auch, und gerade für uns heute, wichtige Botschaft, die wir befolgen müssen.
Was meinst du, weshalb hat der Herr Jakob wohl geliebt und Esau gehasst?
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