„Doch die Königin Wasthi weigerte sich, auf den Befehl, den der König ihr durch die Kammerherren hatte zugehen lassen, zu erscheinen. ¶ Darüber ärgerte sich der König sehr und geriet in glühenden Zorn,“ (Ester 1:12).
Doch die Königin Wasthi weigerte sich. Wir wollen hier mal Königin Wasthi, die Frau des persischen Großkönigs Ahasveros (wohl Xerxes I.) beleuchten. Über sie wird nicht viel berichtet. In wenigen Zeilen wird Königin Wasthi in ein negatives Bild gerückt und nicht weiter beachtet. Welche Umstände haben wir gerade. König Ahasveros veranstaltet gerade ein 180 Tage andauerndes Fest, wozu alle angesehenen Männer eingeladen sind. König Ahasverus will vor ihnen mit seinem Reichtum protzen. Eine letzte siebentägige Feier mit „königlichem Wein in Hülle und Fülle“ bildet in der Hauptstadt Susa den Abschluss. Währenddessen hielt Königin Vasthi ein ähnliches Fest, in einem anderen königlichen Haus, für die Frauen ab. Am letzten Tag dieses Festes war der König Ahasveros mit seinen männlichen Gästen schon ganz schön angeheitert. Er schickte sieben Kammerherren zum Fest der Königin, um ihr den Befehl überbringen zu lassen, im Schmuck der Königskrone beim König zu erscheinen. Er wollte eben auch mit der besonderen Schönheit seiner Frau prahlen (Ester 1:1-11).
Man würde davon ausgehen, dass die Königin dieser Aufforderung Folge leisten würde. Aber nein, sie widersetzte sich dem Befehl des Königs. Das Motiv für ihre Entscheidung wird uns nicht genannt. Wir können jedoch davon ausgehen, dass sie, genau wie Ester, die Konsequenzen ihres Handelns kannte. Der König wurde über ihr Verhalten wütend, und beriet sich mit seinen Kammerherren, wie darauf zu reagieren sei. Das Ergebnis: sie musste entthront werden, um ein Exempel zu statuieren. Ansonsten bestand die Gefahr, dass alle Frauen sich an ihr ein Beispiel nahmen, und der Mann `nicht mehr der Herr im Hause wäre‘. Bibelgelehrte und religiöse Führer sind sich über die Beweggründe der Königin uneins. Einige halten sie für eine eitle und schamlose Frau. Einige sind der Meinung, sie lehnte ab, weil sie nur als `Schauobjekt‘ herhalten sollte. Die meisten aber meinen, Vasthi weigerte sich vor den betrunkenen Männern zu erscheinen, um ihre Würde zu wahren. Letztendlich spielte Wasthi offensichtlich, genau wie Ester, eine Rolle in Gottes größerem Plan und riskierte alles, um sich selbst treu zu bleiben. Ich lerne, auch angesichts von drohendem Unheil, muss ich für meine Überzeugungen und Werte einstehen. Ich muss mir selbst treu bleiben, solange es um die richtigen Werte geht, obwohl die Kosten dafür hoch sein können.
Wie hast du dich verhalten, als du vor der Entscheidung standest, entweder deine Werte aus Angst aufzugeben, oder dir selber treu zu bleiben?
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