„Als nun die drei Freunde Hiobs von all diesem Unglück hörten, das ihn betroffen hatte, machten sie sich, ein jeder aus seinem Wohnort, auf den Weg, nämlich Eliphas aus Theman, Bildad aus Suah und Zophar aus Naama**), und zwar verabredeten sie sich, miteinander hinzugehen, um ihm ihr Beileid auszudrücken und ihn zu trösten.“ (Ijob 2:11).
Als nun die drei Freunde Hiobs von all diesem Unglück hörten. Was machen Freunde, wenn sie vom Unglück eines anderen hören? Sie kommen entweder, um Trost zu spenden, Hilfe anzubieten, oder `gute Ratschläge´ loszuwerden. So auch diese drei Freunde Ijobs. Die ersten beiden stammen aus Nachbarortschaften Hiobs, die Lage des dritten Ortes ist unbekannt. Aus der Ferne schon erkannten sie die Lage ihres Freundes und legten Trauer an. Als sie bei ihm waren, redete sieben Tage lang keiner ein Wort. Dies ist eine jüdische Tradition, Shiva (wörtlich sieben) genannt.
Nach dieser Zeit der gemeinsamen Trauer redet Ijob, und zu unserem Erstaunen verflucht er den Tag seiner Geburt. Wie ist das möglich, solche Worte aus dessen Mund, der kurz vorher seine Frau zurechtwies, als sie ihn aufforderte sich von Gott loszusagen: „Du redest, wie die erste beste Törin reden würde! Das Gute haben wir von Gott hingenommen und sollten das Schlimme nicht auch hinnehmen?” Bei allen diesen Heimsuchungen versündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen.“ (Ijob 2:10). Man kann sich wohl kaum vorstellen, welcher Pein Ijob ausgesetzt war. Alles verloren, und nun Schmerzen so groß, dass er sich sogar ritzte. Er war den Händen Satans ausgeliefert, außer dass er ihm das Leben nicht nehmen durfte. Aber das wäre ja wohl Erlösung gewesen, oder? Ich denke an die Umstände in denen sich Joseph Smith im Heiligen Hain befand, als er von Gott wissen wollte, welcher Kirche er sich anschließen solle. Er kniete an einer Stelle im Wald nieder, wo er ungestört war, wurde aber sofort von „… einer Macht gepackt, die mich gänzlich überwältigte und eine so erstaunliche Wirkung auf mich hatte, dass sie mir die Zunge lähmte und ich nicht sprechen konnte. Dichte Finsternis zog sich um mich zusammen, und ich hatte eine Zeit lang das Gefühl, als sei ich plötzlicher Vernichtung anheimgegeben.“ Diese finstere Macht war so groß, dass er meinte, sich der Vernichtung preisgeben zu müssen. Doch da kam die Rettung, der Vater und der Sohn erschienen ihm, er konnte seine Frage loswerden und bekam eine Antwort. (Joseph Smith Lebensgeschichte 1:15-19). Ijob war eben dieser finsteren Macht ausgeliefert und es ist verständlich, dass er den Wunsch aussprach, lieber nicht geboren worden zu sein. Ich lerne, man kann in eine Situation kommen, in der man sich wünschte lieber nicht geboren worden zu sein, da sie einem übermenschlich unerträglich erscheint. Dennoch ist Ijob mir ein riesiges Vorbild, denn er vertraute letztendlich trotz allem auf den Herrn und die `Erlösung durch ihn´ (Hiob 13:15-16 KJV). Sein Zeugnis war einfach riesig. Satan gelang es absolut nicht ihn von seiner Hingabe zu Gott abzubringen!
In welcher Situation warst du schon mal, von der du dachtest, dass sie deine Kräfte übersteigt?
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