Mittwoch, 15. Juni 2022

Seine Söhne wandelten nicht in seinen Wegen

 

(Bild: Quelle)

Aber seine Söhne wandelten nicht in seinen Wegen, sondern gingen auf Gewinn aus, nahmen Bestechungsgeschenke an und beugten das Recht.“ (1. Samuel 8:3).

Seine Söhne wandelten nicht in seinen Wegen. Wessen Söhne sind hier gemeint? Die beiden Söhne Samuels, Joel und Abia, sind gemeint. Diese setzte Samuel aufgrund dessen, dass er das `Ruhestandsalter´ erreicht hatte, als seine Nachfolger ein. Das wiederum passte dem Volk gar nicht. Warum? Weil die Söhne Samuels auf Gewinn aus waren, bestechlich waren, und sogar das Recht beugten, was nach unserem Recht heute sogar ein Verbrechen ist, das mit einer Freiheitsstrafe geahndet wird (StGB § 339; 334). Das Volk wollte stattdessen einen König haben (1. Samuel 8:5). Samuel war darüber nicht glücklich, aber der Herr sagte ihm: „Komm der Forderung des Volkes in allem nach, was sie von dir verlangen! Denn nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen, daß ich nicht (länger) König über sie sein soll“ (1. Samuel 8:7). Dann beauftragt er Samuel, ihnen die Rechte eines Königs aufzuzählen, die überwiegend nachteilig für das Volk waren. Außerdem würde der Herr nicht mehr ihr Flehen erhören, wenn ihnen dies schmerzlich werden sollte (1. Samuel 8:11-18). In einer weiteren längeren Erzählung wird uns geschildert, dass der Herr Saul zum ersten `Fürsten´ Israels erwählte, und schließlich durch Samuel hat salben lassen (1. Samuel 10:1,9). Dann kam noch die Wahl durch das Los zum Zug. Dabei fiel es letztendlich auf Saul und das Volk rief: „Es lebe der König!“ (1. Samuel 10:19-24).

Im Buch Mormon erinnere ich auch eine Begebenheit, in der die Gefahren des Königtums erörtert werden. Die Nephiten wünschten sich von ihrem derzeitigen König Mosia, dass dessen Sohn Aaron sein Nachfolger werden sollte. Dieser aber, und alle weiteren Söhne Mosias lehnten das Ansinnen des Volkes ab. Nun erklärt Mosia dem Volk, dass es gut wäre einen König zu haben, wenn dieser dem Willen Gottes folgen würde. Allerdings, wehe einem Volk, wenn er dies nicht tut, wie z. B. König Noa (Mosia 29:6-9,18). Stattdessen schlägt Mosia die Führung durch Richter vor (Mosia 29:10-11), zählt deren Vorteile auf (Mosia 29:28-29), und das Volk billigt diesen Vorschlag (Mosia 29:38-39) – genau andersherum, als bei Israel. Ich lerne, wenn es sicher wäre, dass ein König Gottes Gesetze befolgt, ist diese Regierungsform vorzuziehen. Nachdem das aber auch schief gehen kann, ist es gut, wenn die Macht nicht in einer Hand liegt, sondern auf das ganze Volk verteilt wird (Mosia 29:34). So warten wir sehnsüchtig darauf, dass die Zeit kommt, da Jesus Christus im Millennium unser gerechter König sein wird (Glaubensartikel 1:10).

Was kannst du tun, damit wir eine gerechte Führung unseres Volkes haben?

findechristus.org

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