„Als sie nun so zur Tenne Nachons gekommen waren, griff Ussa mit der Hand nach der Lade Gottes und hielt sie fest, weil die Rinder zu Fall gekommen waren.“ (2. Samuel 6:6).
Griff Ussa mit der Hand nach der Lade Gottes und hielt sie fest. Was ist die Sachlage? Es geht hier um den Transport der Bundeslade, die für die Israeliten ein Heiligtum war, das die Gegenwart Gottes darstellte. In der Truhe befanden sich die Tafeln mit den Zehn Geboten, der Stab Aarons sowie ein Krug mit Manna (Hebräer 9:4). Als Abdeckung diente der `Gnadenthron´, der als irdische Wohnstätte Jehovas angesehen wurde (Exodus 25:22). Die Bundeslade hatte ihren Platz im `Allerheiligsten´ der Stiftshütte. Dort offenbarte sich der Herr dem Hohepriester. Die Stiftshütte war bei allen Wanderungen oder Kriegszügen immer vor dem Volk, und damit auch die Gegenwart Gottes. Unter dem Hohepriester Eli besiegten die Philister Israel und entwendeten die Lade, in der Hoffnung, dass nun die Macht Gottes mit ihnen sein würde. Aber das Unglück war mit ihnen, und sie brachten sie den Israeliten wieder zurück. Eli fiel vom Stuhl, als er hörte, dass die Lade weg sei und brach sich dabei das Genick. Saul ignorierte die Lade, aber David hielt es an der Zeit, sie wieder ihrem angestammten Platz zuzuführen. Sie fertigten einen neuen Wagen und überführten die Bundeslade.
Bei der Überführung lenkten Ussa und sein Bruder Ahjo den Wagen. Die Rinder strauchelten und die Lade drohte umzukippen. Aus diesem Grund griff Ussa nach ihr, um sie festzuhalten. Die Folge, für den Leser zunächst unfassbar: Der Herr raffte Ussa hinweg. Da fragt man sich, warum das? Weil er darum Sorge hatte, dass sie vom Wagen kippen und beschädigt werden würde? Das kann doch nichts Böses gewesen sein, was mit dem Tode zu bestrafen ist, oder? Also, was war seine Verfehlung? Wir müssen uns ins Gedächtnis rufen, dass die Lade die Gegenwart Gottes bedeutete. Nur der Hohepriester war befugt, sie zu berühren. Demzufolge hat sich Ussa Vollmacht angemaßt, die ihm nicht übertragen war. Er trug mit seinem Bruder Verantwortung für den Wagen. Ich lerne, ich darf mir nichts anmaßen, wozu ich nicht berufen, bevollmächtigt bin. Ich darf mir nicht anmaßen, Offenbarung, die der Prophet für die Kirche bekommt, mit meiner eigenen Meinung zu überdecken, und seine Worte zu ignorieren. Ich werde die Worte, die der Prophet im Namen Gottes spricht, ernst nehmen und mich befleißigen, sie zu befolgen.
Was meinst du, was Ussas Problem war?
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