„Es reut mich, daß ich Saul zum König gemacht habe; denn er hat sich vom Gehorsam gegen mich abgewandt und meine Befehle nicht ausgerichtet.” Darüber geriet Samuel in schmerzliche Aufregung, so daß er die ganze Nacht hindurch zum HErrn schrie (= laut flehte).“ (1. Samuel 15:11).
Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe. Habe ich nicht in Erinnerung, dass den Herrn nichts reuen könnte? Also schaue ich mal wieder in andere Übersetzungen. In der Joseph Smith Übersetzung heißt es, dass Gott Saul als König eingesetzt hat, dieser aber seine Sünden nicht bereute (JSÜ 1 Samuel 15:9). Worin hatte Saul gesündigt? Samuel hatte den Befehl Gottes an Saul gegeben, die Amalekiter zu schlagen und an allem den `Bann´ zu vollstrecken (1. Samuel 15:3). Doch Saul und seine Leute verschonten `die besten Stücke´ und vollstreckten den Bann nur an `Wertlosem´ (1. Samuel 17:8-9).
Was war passiert? Saul begann seine Rolle als König mit Demut. Je mehr Aufmerksamkeit das Volk ihm allerdings ob seiner Erfolge schenkte, führte dies zu einer Selbstüberschätzung. Hat jemand Macht, so wird sein Bestreben sein, diese auch behalten zu können. Weltliche Autorität neigt dazu, dass die kirchliche Autorität ihr unterzuordnen sei. Dies war Sauls Falle, in die er tappte. Er meinte ein großer weltlicher Führer zu sein, und maßte sich an, auch Priestertumsvollmacht auszuüben, indem er in Samuels Abwesenheit Gott nicht autorisiert Opfer darbrachte. Dieses vielleicht wohl gemeinte Handeln kostete ihn letztendlich das Königtum. Samuel fragt Saul, ob der Herr wohl an Brand- und Schlachtopfern den gleichen Gefallen habe wie an Gehorsam. (1. Samuel 15:22-23). Ich lerne, bei meinem Tun muss ich darauf achten, dass ich `nichtautorisiertes Handeln´ unterlasse, auch, wenn es noch so gut gemeint ist. Ich werde mich hüten, heilige Handlungen zu vollziehen, zu denen ich per Amt nicht autorisiert bin.
Welche unbefugte Tat hast du schon mal begangen?
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