„Und nun begab es sich: Im sechsundzwanzigsten Jahr der Regierung der Richter über das Volk Nephi, siehe, als die Lamaniten am ersten Morgen des ersten Monats erwachten, siehe, da entdeckten sie, dass Amalikkja tot in seinem eigenen Zelt lag; und sie sahen auch, dass Teankum bereit war, ihnen an dem Tag einen Kampf zu liefern.“ (Alma 52:1).
Als die Lamaniten am ersten Morgen des ersten Monats erwachten. Was war das für ein Tag, an dem die Lamaniten erwachten und schreckliches entdecken mussten? Es war der Tag des Beginns eines neuen Jahres, des Jahres 65 v. Chr., also Neujahr. Wie kam es dazu, dass die Lamaniten ihren König Amalikkja tot in dessen Zelt vorfanden? Gerade war wieder Frieden eingezogen, da gab es eine Gruppe von Nephiten, die wollten die Regierung der Richter durch einen König ersetzen. Sie wurden `Königsleute´ genannt. Die Verfechter der Regierung durch Richter nannten sich `Freiheitsleute´. Dieser Zwist unter den Nephiten spielte Amalikkja in die Hände. Er sammelte ein großes Heer und zog an dessen Spitze gegen Zarahemla. Moroni sah einen Zweifrontenkrieg auf sich zukommen. So bereinigte er erst einmal das Problem in den eigenen Reihen, machte die Königsleute unschädlich, um sich dann Amalikja zuzuwenden. Amalikkja nahm viele nephitische Städte ein. Doch stellte sich ihm Teankum entgegen, und schlägt die lamanitische Invasion zurück. Dann schlich sich in der Silvesternacht Teankum mit einem seiner Diener in das Lager Amalikkjas, und in dessen Zelt tötete er ihn.
Warum spielt nun das Datum, der Übergang vom alten in das neue Jahr, das Moroni explizit erwähnt, eine solche Rolle? Man mag doch meinen, dass das nebensächlich wäre. Aber, u. a. auch hier, zeigt sich, dass der Prophet der Wiederherstellung, der zwanzigjährige Joseph Smith, das Buch Mormon nicht erfunden hat, wie einige es behaupten, sondern mit Gottes Macht übersetzt wurde. Warum? Weil die Ereignisse beim Jahreswechsel für diese Völker ein Omen für das neue Jahr darstellt - das konnte Joseph gar nicht wissen. Daniel C. Peterson argumentiert: „Angesichts der Bedeutung der alten Könige für die Gewährleistung von Wohlstand, guten Ernten und der richtigen Ordnung des Kosmos und ihrer zentralen Rolle in militärischen Konflikten … könnte der plötzliche Verlust eines Königs zu Beginn des neuen Jahres psychisch traumatisch und desorientierend sein, wenn nicht sogar tödlich.“ Taylor Halverson stimmt zu: "Ein toter König war das sichere Zeichen einer katastrophalen Zukunft." So konnte also eine solche Handlung in den Augen der Lamaniten psychologisch nur demoralisierend sein. Die Lamaniten suchten daraufhin in ihren Befestigungen Schutz. Die Nephiten konnten die Auseinandersetzung für sich entscheiden (Alma 51,52). Ich lerne, schon in früheren Zeiten war der Jahreswechsel eine mystische Zeit. Bevor meine Mutter und ich die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage kennenlernten, goss meine Mutter zu Silvester immer Blei und versuchte die sich dabei ergebenden Figuren zu interpretieren, was das nächste Jahr bringen würde. Den Lamaniten brachte der `Silvestertod´ ihres Heerführers Unglück. Möge Gott uns das neue Jahr nach seinem Ratschluss Segen herabschütten, entsprechend unserem Glauben. Anlass für meine Überlegungen: „Why Did Teancum Slay Amalickiah on New Year’s Eve?“.
Welchen Silvesterbrauch kennst du?
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