Donnerstag, 8. April 2021

Er konnte nicht länger außerhalb des Schleiers gehalten werden

 

(Bild: Quelle; Text hinzugefügt)

Nun spricht Moroni nochmals über das Erlebnis, das Jareds Bruder mit dem Finger Jesu hatte (Ether 12:20) und sagt weiter: „Und nachdem Jareds Bruder den Finger des Herrn erblickt hatte, wegen der Verheißung, die Jareds Bruder durch Glauben erlangt hatte, konnte der Herr seinen Blicken nichts vorenthalten; darum zeigte er ihm alles, denn er konnte nicht länger außerhalb des Schleiers gehalten werden.“ (Ether 12:21).

Er konnte nicht länger außerhalb des Schleiers gehalten werden. Moroni kommt nun nochmals auf den unbeschreiblich großen Glauben des Bruders von Jared zu sprechen, aufgrund dessen dieser den Herrn von Angesicht zu Angesicht sehen konnte. Es ging darum, dass Jareds Bruder dem Herrn eine Lösung des Problems der Dunkelheit in den acht Booten vorschlug. Jareds Bruder war überzeugt, dass der Herr die sechzehn von ihm aus dem Felsen geschlagenen Steine durch Berühren zum Leuchten bringen konnte, und sie so die großen Wasser nicht in Dunkelheit überqueren mussten (Ether 3:1-17).

Ein `Schleier´ nimmt, je nachdem wie dicht er ist, einem die Sicht auf das, was dahinter verborgen ist, oder verringert diese zumindest. So hat der Herr zwischen dem, was heilig ist, und der Welt für unser menschliches Auge einen `Schleier´ ausgebreitet. Aufgrund dessen haben wir keine Erinnerung mehr an unser vorirdisches Dasein bei ihm (Schleier des Vergessens; Lehre und Bündnisse 110:1), und unseren menschlichen Augen bleibt Heiliges verborgen. Der Grund: Der Herr möchte, dass wir im `Glauben´ lebend zeigen, dass wir ihm treu sind, wie wir es vorher versprochen hatten. Bringen wir nun aber hier auf Erden schon ein unvorstellbar hohes Maß an Glauben auf, wird dieser Schleier zerrissen und wir haben freie Sicht – nicht mit unseren `fleischlichen´, sondern mit unseren `geistigen Augen´ (Lehre und Bündnisse 67:10-11). Jareds Bruder kam im Glauben, als einer der wenigen Menschen, diesem `himmlischen Standard´ so nahe, dass Gott nicht anders konnte, als dessen Hingabe dadurch zu ehren, dass der `Schleier´ zerriss. Ich lerne, in Abhängigkeit meines Glaubens, verändert sich die Dichte des `Schleiers´: kein Glaube – keine Sicht auf Himmlisches; je größer der Glaube, je dünner der Schleier, umso mehr Sicht auf Himmlisches (Analogie siehe Bild oben).

Welche Personen fallen dir noch ein, deren Glaube so groß war, dass der `Schleier´ für sie durchsichtig wurde?

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