Alma der Jüngere zu seinem Sohn Korianton: „Wie aber kann der Mensch umkehren, wenn er nicht sündigt? Wie kann er sündigen, wenn es kein Gesetz gibt? Wie kann es ein Gesetz geben, wenn es keine Strafe gibt?“ (Alma 42:17).
Wie kann er sündigen, wenn es kein Gesetz gibt? Dir ist sicherlich schon mal das Gesetzlichkeitsprinzip im Strafrecht zu Ohren gekommen, die lateinische Kurzformel: nullum crimen, nulla poena sine lege („kein Verbrechen, keine Strafe ohne Gesetz“). Nein? Na dann aber dieser Aphorismus: „Wo kein Gesetz, da keine Strafe.“ In einem Rechtsstaat ergeben sich daraus Garantiefunktionen des Strafgesetzes. Danach ist Verbrechen (crimen) nur das, was der Gesetzgeber als Straftat erklärt hat. So wird die Strafbarkeit einer Handlung nur durch ein formelles Gesetz begründet. Im Strafgesetzbuch heißt es daher im Paragrafen 1: Keine Strafe ohne Gesetz. Eine Tat kann nur bestraft werden, wenn die Strafbarkeit gesetzlich bestimmt war, bevor die Tat begangen wurde (siehe hier).
Offensichtlich hat die Welt ihr Vorbild auch in diesem Punkt in dem Wort Gottes gefunden. Als der jüngere Bruder Nephis, Jakob, dem Volk Nephis die jüdische Geschichte beschreibt, und ihnen dessen Bündnisse mit dem Herrn bekannt macht, und Jesaja zitiert hatte, spricht er auch über den Fall, den Tod, das unbegrenzte Sühnopfer, die Barmherzigkeit und Gnade Gottes, die Umkehr und die Auferstehung. Dann spricht er darüber, dass der Mensch umkehren und bis ans Ende ausharren muss, andernfalls würde er verdammt werden und dass der Herr aus diesem Grund ein Gesetz gegeben hat (2. Nephi 9). Und dann kommt die Aussage: „... wo kein Gesetz gegeben ist, da gibt es keine Strafe; und wo es keine Strafe gibt, da gibt es keinen Schuldspruch; ...“ (2. Nephi 9:25). Auch der Apostel Paulus hat diesen Grundsatz all den von Gott geliebten Römern schriftlich zukommen lassen: „... wo aber kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung.“ (Römer 4:15). Joseph Smith, der Prophet der Wiederherstellung lehrte in diesem Zusammenhang: „Wer ohne Gesetz gelebt hat, wird ohne Gesetz gerichtet werden, und wer ein Gesetz gehabt hat, wird nach diesem Gesetz gerichtet werden.“ (siehe Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, 2011: „Erlösung für die Toten“). Diejenigen, die das Evangelium von Jesus Christus haben, haben auch das Gesetz Gottes, nach dem sie gemäß ihren Taten gerichtet werden. Nachdem ich weiß, dass ich immer wieder gegen Gesetze des Herrn verstoße, weiß ich auch, dass ich Umkehr üben muss. Nur dann kann ich der Barmherzigkeit des Herrn teilhaftig werden (2. Nephi 2:8). Was sind deine Gedanken in Bezug auf die Gerechtigkeit und Barmherzigkeit Gottes?
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