Freitag, 26. Juli 2024

Denn siehe, dieses Leben ist die Zeit, da der Mensch sich vorbereiten soll, Gott zu begegnen

 

(Bild: Quelle)

“Denn siehe, dieses Leben ist die Zeit, da der Mensch sich vorbereiten soll, Gott zu begegnen; ja, siehe, der Tag dieses Lebens ist der Tag, da der Mensch seine Arbeiten verrichten soll.” (Alma 34:32). 

  • Dieser Vers betont die Dringlichkeit und Wichtigkeit, dass wir unser Leben nutzen, um uns auf die Begegnung mit Gott vorzubereiten. Er fasst die Themen der Umkehr, des Glaubens, der Nächstenliebe und der ständigen Wachsamkeit zusammen und erinnert uns daran, dass die jetzige Zeit für unsere geistige Vorbereitung entscheidend ist. 

Eine Zusammenfassung von Alma 34:16-41: 

Amulek setzt seine Lehren fort und erklärt, dass durch Glauben und Umkehr Barmherzigkeit aufgrund des unbegrenzten Sühnopfers die Forderungen der Gerechtigkeit erfüllt und den Gläubigen Sicherheit bringt. Er betont die Notwendigkeit, Gott um Barmherzigkeit zu bitten und zu beten, sowohl in den eigenen vier Wänden als auch in der Öffentlichkeit, bei der Arbeit und im Angesicht von Feinden und Versuchungen. Das Gebet soll ständig und von Herzen kommen. 

Er mahnt, dass Gebete nicht ausreichen, wenn man nicht auch den Bedürftigen hilft und mildtätig ist. Ohne solche Taten sind die Gebete sinnlos und heuchlerisch. Amulek ermutigt dazu, die Zeit im jetzigen Leben zu nutzen, um sich auf die Ewigkeit vorzubereiten, und warnt davor, die Umkehr bis zum Tod hinauszuzögern, da dies zu einem Zustand führt, in dem der Geist des Teufels die Macht übernimmt und der Geist des Herrn sich zurückzieht. 

Er betont, dass Gott in den Herzen der Rechtschaffenen wohnt und die Kleider der Rechtschaffenen durch das Blut des Lammes weiß gemacht werden. Die Zuhörer sollen an ihre Errettung denken, das Kommen Christi nicht leugnen und Gott in Geist und Wahrheit anbeten. Sie sollen ständig wachsam beten, um nicht den Versuchungen des Teufels zu erliegen, und Geduld in Bedrängnissen haben, in der Hoffnung, eines Tages von ihren Leiden ausruhen zu können. 

Eine differenziertere Betrachtung: 

Alma 34:16-27: 
Amulek lehrt, dass Barmherzigkeit die Forderungen der Gerechtigkeit erfüllen kann und dem Gläubigen Sicherheit bringt, während diejenigen ohne Glauben und Umkehr den vollen Forderungen des Gesetzes ausgesetzt sind. Der Plan der Erlösung gilt nur für diejenigen, die Glauben zur Umkehr haben. Er ermutigt die Menschen, ihren Glauben zur Umkehr zu beginnen und Gottes heiligen Namen anzurufen, damit er ihnen barmherzig sei. Sie sollen Gott um Barmherzigkeit bitten und sich demütigen, indem sie fortwährend zu ihm beten. 

Alma der Jüngere zitiert in Alma 33:4-11 Zenos, wo es darum geht wo man beten könnte. Amulek betont als zweiter Zeuge, dass sie in allen Lebensbereichen beten sollen: auf den Feldern für ihre Herden, in ihren Häusern für ihre Familien, gegen ihre Feinde, gegen die Macht des Teufels und für ihre Ernten. Sie sollen auch in ihren privaten Kammern und an verborgenen Orten ihre Seele ausschütten. Selbst wenn sie nicht laut beten können, sollen ihre Herzen ständig im Gebet zu Gott *) hingezogen sein, sowohl für ihr eigenes Wohlergehen als auch für das Wohlergehen der Menschen um sie herum. 

Auch wenn die Anweisungen vor über zweitausend Jahren gegeben wurden, so sind sie nach wie vor für alle relevant, die die Barmherzigkeit des Herrn anrufen möchten. 

  • *) Die Aufforderung, ständig zu beten, bedeutet nicht unbedingt, dass man ununterbrochen Worte des Gebets sprechen soll. Vielmehr geht es darum, ein beständiges Gebetsleben zu führen und eine innere Haltung des Gebets und der Verbundenheit mit Gott zu pflegen. Hier sind einige Aspekte, wie man das verstehen und umsetzen kann: 
    Regelmäßiges Gebet: Indem man zu festen Zeiten am Tag betet – morgens, mittags und abends – schafft man eine regelmäßige Gewohnheit, die hilft, die Verbindung zu Gott aufrechtzuerhalten. 
    Gebetshaltung im Alltag: Neben formellen Gebeten kann man auch im Alltag in einer Haltung des Gebets bleiben, indem man oft an Gott denkt, seine Gegenwart sucht und in stillen Momenten zu ihm spricht. 
    Dankbarkeit und Fürbitte: Ständiges Gebet kann bedeuten, Gott kontinuierlich für seine Segnungen zu danken und in jeder Situation um seine Führung und Hilfe zu bitten. Das Bewusstsein für Gottes Hand in allen Dingen kann zu einem kontinuierlichen inneren Dialog führen. 
    Integrierte Spiritualität: Das Gebet kann in alltägliche Aktivitäten integriert werden. Man kann in Gedanken beten, während man arbeitet, spazieren geht oder anderen Tätigkeiten nachgeht, und so eine ständige Verbindung zu Gott aufrechterhalten. 
    Innere Ruhe und Reflexion: Zeiten der Ruhe und Reflexion können genutzt werden, um über das Leben, Gottes Willen und persönliche Anliegen nachzudenken und diese in Gebeten zu formulieren. 
    Spirituelle Achtsamkeit: Ständig zu beten bedeutet auch, spirituell achtsam zu sein, sich bewusst zu sein, dass man in Gottes Gegenwart lebt, und immer offen für seine Führung und Inspiration zu sein. 

Zusammengefasst bedeutet das ständige Gebet, eine kontinuierliche und bewusste Beziehung zu Gott zu pflegen, durch regelmäßige formelle Gebete und durch eine innere Haltung des Gebets und der Dankbarkeit im täglichen Leben. 

Alma 34:28-29: 
Amulek betont, dass Gebete allein nicht ausreichen, um ein rechtschaffenes Leben zu führen. Er erklärt, dass selbst wenn sie regelmäßig beten und Gott anrufen, ihre Gebete nutzlos sind, wenn sie gleichzeitig die Bedürftigen, Nackten, Kranken und Bedrängten ignorieren und ihre Habe nicht mit den Bedürftigen teilen. Ohne Taten der Nächstenliebe sind sie wie Heuchler, die ihren Glauben verleugnen. 

Er vergleicht diejenigen, die nicht mildtätig sind, mit wertloser Schlacke, die von Schmelzern weggeworfen und von Menschen zertreten wird *). Damit unterstreicht Amulek die Wichtigkeit von Wohltätigkeit und praktizierter Nächstenliebe als unerlässlichen Teil des Glaubens und der Umkehr. 

  • *) Das Beispiel von "wertloser Schlacke, die von Schmelzern weggeworfen und von Menschen zertreten wird" ist eine starke Metapher, die Amulek verwendet, um die Bedeutung von Wohltätigkeit und praktischer Nächstenliebe zu verdeutlichen. 
     
    In diesem Vergleich steht die Schlacke für die Menschen, die zwar beten, aber nicht mildtätig sind und ihre Mitmenschen in Not ignorieren. In einem Schmelzprozess ist Schlacke das Abfallprodukt, das keine wertvollen Metalle enthält und daher als nutzlos angesehen wird. Diese Schlacke wird weggeworfen und zertreten, weil sie keinen Wert mehr hat. 
     
    Durch diese Metapher will Amulek verdeutlichen, dass Menschen, die keine Nächstenliebe praktizieren, trotz ihrer Gebete und religiösen Übungen wertlos in ihrer Rechtschaffenheit sind. Wie die nutzlose Schlacke sind auch sie nutzlos in ihren spirituellen Bestrebungen, wenn sie nicht bereit sind, ihren Glauben durch Taten der Barmherzigkeit und Liebe zu beweisen. 
     
    Die Metapher unterstreicht somit, dass echter Glaube durch Handlungen unterstützt werden muss, die anderen zugutekommen, andernfalls bleibt der Glaube leer und ohne wahren Wert. 

Alma 34:30-36: 
Amulek ermahnt seine Brüder eindringlich, dass sie angesichts der vielen Zeugnisse und der Lehren der heiligen Schriften nun handeln sollen, indem sie sich zur Umkehr wenden und ihre Herzen nicht weiter verhärten. Er erklärt, dass die Zeit für ihre Errettung gekommen ist und der große Plan der Erlösung sofort für sie wirksam wird, wenn sie umkehren und ihr Herz öffnen. 

Er stellt klar, dass dieses Leben die Zeit ist, sich auf die Begegnung mit Gott vorzubereiten und dass nach diesem Leben keine Möglichkeit mehr besteht, die Zeit der Umkehr aufzuschieben. Die Konsequenz der Aufschiebung ist die Nacht der Finsternis, in der keine Gelegenheit mehr besteht, zu handeln *). 

  • *) Die "Nacht der Finsternis, in der keine Gelegenheit mehr besteht, zu handeln", wie sie von Amulek in Alma 34:33 beschrieben wird, symbolisiert den Zustand derjenigen, die ihre Umkehr und Vorbereitung auf das ewige Leben bis nach dem Tod aufschieben oder vernachlässigen. 

Verpasste Gelegenheit zur Umkehr: Wenn Menschen ihre Umkehr und ihr Streben nach Rechtschaffenheit während ihres Erdenlebens vernachlässigen, kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo sie nicht mehr die Möglichkeit haben werden, umzukehren oder ihre irdischen Handlungen zu revidieren. Diese "Nacht der Finsternis" steht metaphorisch für die Zeit wenn wir vor den Herrn treten müssen um gerichtet zu werden. Der Herr gewährt eine Umkehr sogar noch wahrend der Zeit zwischen Tod und Auferstehung. Danach ist dann aber Schluss, dann beginnt “die Nacht der Finsternis”. 

Amulek warnt davor, die Umkehr bis zum Tod aufzuschieben, da dies bedeuten würde, dem Geist des Teufels untertan zu sein. Wenn der Geist des Herrn sich zurückzieht, bleibt der Mensch dem Einfluss des Teufels überlassen, was der endgültige Zustand der Schlechten ist. 

Er erklärt, dass Gott nur in reinen Herzen wohnen kann und dass die Rechtschaffenen in seinem Reich einen Platz finden werden, wo ihre Kleider durch das Blut des Lammes weiß gewaschen werden *). Diese Worte unterstreichen die Dringlichkeit und die Bedeutung der rechtzeitigen Umkehr und Vorbereitung auf das ewige Leben. 

  • *) Die Vorstellung vom "Weißwaschen der Kleider durch das Blut des Lammes" stammt aus christlichen Lehren, insbesondere aus der Bibel und auch aus dem Buch Mormon, wie es in Alma 34:36 erwähnt wird. Hier ist eine Erklärung dieses Konzepts: 
  1. Symbolik des Blutes des Lammes: In vielen religiösen Traditionen, einschließlich des Christentums, symbolisiert das Blut eines Lammes Reinheit und Opfer. Im speziellen Kontext des christlichen Glaubens symbolisiert das Blut Jesu Christi das Sühnopfer, das er für die Sünden der Menschheit vollbracht hat. Dieses Sühnopfer ermöglicht es den Menschen, ihre Sünden zu bereuen und Vergebung zu erlangen. 
  1. Weiß als Symbol für Reinheit: Weiß ist eine symbolische Farbe, die Reinheit und Unschuld darstellt. Im geistlichen Sinne bedeutet das "Weißwaschen der Kleider", dass durch das Sühnopfer Jesu Christi die Sünden der Menschen vergeben werden und sie vor Gott rein und unschuldig dastehen können. Es ist eine metaphysische (über die Erfahrungswelt hinausgehende) Reinigung, die durch den Glauben an Jesus Christus und die Annahme seines Sühnopfers ermöglicht wird. 
  1. Buße und Umkehr: Das Weißwaschen der Kleider durch das Blut des Lammes setzt aufrichtige Umkehr voraus. Umkehr bedeutet, dass man seine Sünden erkennt, bereut und sich bemüht, sein Leben gemäß den Lehren Christi zu ändern. Durch diesen Prozess der Umkehr wird das Versprechen der Vergebung und Reinigung durch Christi Sühnopfer realisiert. 
  1. Spirituelle Reinigung: Die Lehre vom Weißwaschen der Kleider verdeutlicht, dass jeder Mensch, der durch Christus umkehrt, die Möglichkeit hat, von seinen Sünden gereinigt zu werden und vor Gott gerechtfertigt zu werden. Es ist ein Symbol der erneuerten Beziehung zu Gott und der Hoffnung auf ewiges Leben. 

Insgesamt stellt das Bild des Weißwaschens der Kleider durch das Sühnopfer Jesu Christi eine spirituelle Wirklichkeit dar, die zeigt, dass durch Glauben und aufrichtiger Umkehr die Sünden der Menschen vergeben werden können, und sie vor Gott rein und unschuldig werden können. 

Alma 34:37-41: 
Amulek ermahnt seine Brüder eindringlich, sich auf ihre Errettung zu konzentrieren und dabei die Ehrfurcht vor Gott zu bewahren. Er betont, dass sie das Kommen Christi nicht leugnen sollen, sondern den Heiligen Geist empfangen und den Namen Christi annehmen sollen. Amulek fordert sie auf, sich in Demut vor Gott zu beugen und ihn in Geist und Wahrheit anzubeten, jeden Tag dankbar für die Barmherzigkeit und Segnungen, die sie erhalten. 

Weiterhin warnt er davor, im Gebet wachsam zu sein, um nicht den Versuchungen des Teufels zu erliegen, der nichts Gutes belohnt. Er ermutigt zur Geduld und zum Ertragen aller Arten von Bedrängnissen, ohne diejenigen zu verachten, die sie wegen ihrer Armut ausstoßen könnten, damit sie nicht selbst zu Sündern werden. Stattdessen sollen sie in fester Hoffnung ausharren, dass sie eines Tages von ihren Leiden erlöst werden. 

Die Verse Alma 34:16-41 enthalten mehrere wichtige Lehren, die auch für uns heute relevant sind: 

1. Barmherzigkeit und Gerechtigkeit (Verse 16-17) 

  • Barmherzigkeit durch Christus: Die Barmherzigkeit Gottes kann die Forderungen der Gerechtigkeit befriedigen, wenn wir Glauben zur Umkehr haben. Dies betont die zentrale Rolle Christi und seines Sühnopfers in der Errettung. 
  • Aufruf zur Umkehr: Es wird betont, dass wir unseren Glauben zur Umkehr ausüben und Gottes Namen anrufen sollen. Dies erinnert uns daran, dass Umkehr ein fortwährender Prozess ist. 

2. Gebet und Demut (Verse 18-27) 

  • Beständiges Gebet: Wir sollen in allen Lebenslagen beten – auf den Feldern, in unseren Häusern und gegen unsere Feinde. Gebet wird als eine kraftvolle Verbindung zu Gott dargestellt. 
  • Innere Andacht: Neben äußeren Gebeten sollen wir auch unsere Seele in Kammern und an verborgenen Plätzen ausschütten. Dies betont die Notwendigkeit von persönlicher, stiller Andacht. 

3. Nächstenliebe und Dienst (Verse 28-29) 

  • Aktive Nächstenliebe: Gebete sind nutzlos, wenn wir die Bedürftigen ignorieren. Wir sollen Kranken und Bedrängten helfen und von unserer Habe mit den Bedürftigen teilen. 
  • Warnung vor Heuchelei: Ohne Taten der Nächstenliebe sind wir wie wertlose Schlacke. Unsere Gebete und unser Glaube müssen durch gute Werke unterstützt werden. 

4. Umkehr und Vorbereitung (Verse 30-35) 

  • Jetzt ist die Zeit der Umkehr: Wir sollten unsere Herzen nicht verhärten und den Tag unserer Umkehr nicht aufschieben. Die heutige Zeit ist gegeben, um uns auf die Ewigkeit vorzubereiten. 
  • Konsequenzen der Aufschiebung: Wenn wir die Umkehr bis zum Tod aufschieben, werden wir dem Geist des Teufels untertan und verlieren die Gegenwart des Herrn. 

5. Heiligkeit und Reinheit (Verse 36) 

  • Gott wohnt in reinen Herzen: Der Herr wohnt im Herzen der Rechtschaffenen. Dies betont die Bedeutung der inneren Reinheit und der Bereitschaft, den Heiligen Geist zu empfangen. 

6. Furcht vor Gott und Dankbarkeit (Verse 37-38) 

  • Ehrfurcht vor Gott: Wir sollen unsere Errettung mit Furcht vor Gott erarbeiten und das Kommen Christi nicht leugnen. 
  • Ständige Dankbarkeit: Wir sollen täglich in Dankbarkeit für die Barmherzigkeit und Segnungen Gottes leben. 

7. Wachsamkeit und Geduld (Verse 39-41) 

  • Wachsamkeit gegenüber Versuchungen: Wir sollen ständig wachsam sein und beten, um nicht den Versuchungen des Teufels zu erliegen. 
  • Geduld in Bedrängnissen: Wir sollen Geduld haben und Bedrängnisse ertragen, ohne die zu schmähen, die uns ablehnen. Geduld und Hoffnung auf zukünftige Ruhe und Belohnung sind wichtig. 

Zusammenfassung 

Die Lehren aus Alma 34:16-41 rufen uns dazu auf, ein Leben des Glaubens, der Umkehr, des beständigen Gebets, der Nächstenliebe und der Dankbarkeit zu führen. Sie betonen die Wichtigkeit der Vorbereitung auf die Ewigkeit, die Wachsamkeit gegenüber Versuchungen und die Geduld in Bedrängnissen. Durch diese Prinzipien können wir eine tiefere Beziehung zu Gott aufbauen und seine Barmherzigkeit und Führung in unserem Leben erfahren. 

Wie wird die Errettung all jener, die an den Namen Jesu glauben zustande gebracht? 

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