Dienstag, 9. Juli 2024

Dass sie die Waffen des Krieges um des Friedens willen begruben

 

Die Anti-Nephi-Lehier vergraben ihre Waffen, Illustration von Dan Burr
(Bild: Quelle)

“Und so sehen wir, dass diese Lamaniten, nachdem sie so weit gebracht worden waren, dass sie die Wahrheit glaubten und erkannten, fest waren und sogar lieber den Tod erleiden wollten als Sünde zu begehen; und so sehen wir, dass sie ihre Friedenswaffen begruben oder dass sie die Waffen des Krieges um des Friedens willen begruben.” (Alma 24:19). 

  • Dieser Vers fasst die Kernbotschaften zusammen: die tiefe Bekehrung und Umkehr der Lamaniten, ihre Entschlossenheit, trotz drohender Gefahr an ihrem Glauben und ihrer Friedensbereitschaft festzuhalten, und ihre Bereitschaft, lieber den Tod zu erleiden, als wieder zu sündigen. 

Eine Zusammenfassung von Alma 24:1-30: 

In Alma 24:1-30 werden die Geschehnisse um das Volk der Anti-Nephi-Lehiten beschrieben. Die Amalekiten und Amuloniten stacheln die Lamaniten, die nicht zum Glauben konvertiert sind, zum Zorn gegen die Anti-Nephi-Lehiten auf. Dieser Hass führt zu einem Aufstand gegen ihren namentlich nicht genannten König und sie wollen nicht mehr unter seiner Herrschaft leben. Der König übergibt das Königtum seinem Sohn, dem er den Namen Anti-Nephi-Lehi als Thronnamen gab, und stirbt im gleichen Jahr, in dem die Lamaniten Vorbereitungen für einen Krieg gegen das Volk Gottes treffen. 

Ammon und seine Brüder, die die Bedrohung erkennen, ziehen in das Land Ischmael (siehe Karte), um mit den Königen Lamoni und Anti-Nephi-Lehi Rat zu halten. Trotz der drohenden Gefahr will das bekehrte Volk keine Waffen gegen ihre Brüder erheben und auch keine Kriegspläne schmieden. Der König erklärt dem Volk, dass Gott ihnen ihre Sünden und Morde vergeben hat und dass sie ihre Schwerter nicht mehr mit Blut beflecken sollen. Sie sollen die Schwerter begraben und auf keinen Fall wieder benutzen, um vor Gott rein zu bleiben. Dies entspring wohl auch einer mesoamerikanischen Kultur, symbolische Artefakte in der Erde zu vergraben. Sie wurden sowohl zum Gedenken an Anfänge als auch an Enden durchgeführt. In diesem Fall hätten die Anti-Nephi-Lehier dieses Begräbnis entweder als den Beginn eines Bundes oder als das Ende der Praxis verstehen können, für die sie so hart gearbeitet hatten, um umzukehren. 

Das Volk beschließt, lieber ihr eigenes Leben hinzugeben, als wieder Gewalt anzuwenden. Sie begraben ihre Waffen tief in der Erde als Zeichen ihres Bündnisses mit Gott sich von diesem kultischen Morden abzuwenden. Als die Lamaniten angreifen, legen sich die Anti-Nephi-Lehiten auf die Erde und rufen den Namen des Herrn an, ohne Widerstand zu leisten. Tausendfünf von ihnen werden getötet, aber viele der angreifenden Lamaniten sind von dem friedlichen Verhalten ihrer Brüder berührt und hören auf zu töten. Einige Lamaniten legen ebenfalls ihre Waffen nieder und schließen sich dem Volk Gottes an. 

Mehr Menschen werden an diesem Tag bekehrt als getötet. Die Lamaniten, die das Massaker angeführt haben, gehören größtenteils den Amalekiten und Amuloniten an. Es zeigt sich, dass Menschen, die einmal den Geist Gottes erfahren haben und dann von ihm abfallen, in einen noch schlimmeren Zustand geraten als diejenigen, die nie Glauben gehabt haben. 

Eine differenziertere Betrachtung: 

Alma 24:1-6: 
Die Amalekiten und Amuloniten stachelten die Lamaniten, die in den Gebieten Amulon, Helam und Jerusalem lebten (siehe Karte) und sich nicht bekehrt hatten, zu starkem Zorn gegen ihre Brüder auf, die den Namen Anti-Nephi-Lehi angenommen hatten. Der Hass wuchs so sehr, dass sie sich gegen ihren König auflehnten und ihn nicht mehr als ihren Herrscher wollten. Daher rüsteten sie sich zum Krieg gegen das Volk Anti-Nephi-Lehi. Der König übergab das Königtum seinem Sohn, der den Namen Anti-Nephi-Lehi annahm, und starb im selben Jahr, in dem die Lamaniten begannen, Kriegsvorbereitungen zu treffen. 

Ammon und seine Brüder, die diese Vorbereitungen sahen, reisten ins Land Midian, das ein Land innerhalb des von den Lamaniten kontrollierten Landes Nephi ist (siehe Karte), um ihre Brüder zu treffen, und von dort ins Land Ischmael, um mit den Königen Lamoni und Anti-Nephi-Lehi zu beraten, wie sie sich verteidigen sollten. Das zum Herrn bekehrte Volk wollte jedoch keine Waffen gegen ihre Brüder erheben und sogar keine Kriegsvorbereitungen treffen, wie es ihr König ihnen befohlen hatte. 

Alma 24:7-12: 
Der König sprach zu seinem Volk und drückte seinen Dank an Gott aus, dass die Nephiten gesandt wurden, um ihnen zu predigen und sie von den falschen Überlieferungen ihrer Vorfahren zu überzeugen. Er dankte Gott dafür, dass ihnen ein Maß seines Geistes gegeben wurde, um ihre Herzen zu erweichen und eine Verbindung mit den Nephiten aufzunehmen. Diese Verbindung führte zur Überzeugung von ihren Sünden und den vielen Morden, die sie begangen hatten. 

Er dankte weiter, dass Gott ihnen erlaubt hat, umzukehren, und dass ihnen durch die Verdienste seines Sohnes die Schuld aus dem Herzen genommen wurde. Der König betonte, dass das Umkehren von ihren Sünden und Morden das Einzige war, was sie tun konnten, um vor Gott genügend umzukehren und ihren Makel wegnehmen zu lassen. 

Da Gott ihre Makel von ihnen genommen und ihre Schwerter glänzend gemacht hat, forderte der König sein Volk auf, ihre Schwerter nie wieder mit dem Blut ihrer Brüder zu beflecken. Die Schwere der Sünde lag wohl in einem mesoamerikanischen Kriegskult. Dabei geht es nicht um die Verteidigung ihrer Frauen und Kinder, sondern darum, dass Gefangene gemacht wurden und diese dann kultisch geopfert wurden.

Alma 24:13-18: 
Der König erklärte weiter, dass sie ihre Schwerter verwahrt halten sollten, damit sie nicht erneut mit dem Blut ihrer Brüder befleckt würden. Wenn sie ihre Schwerter wieder beflecken, könnten sie möglicherweise nicht mehr durch das Blut des Sohnes Gottes gereinigt werden, das als Sühnopfer für ihre Sünden vergossen wird (diese Begebenheit trägt sich um die 90 Jahre v. Chr.zu). Gott war barmherzig und hatte ihnen alles im Voraus kundgetan, um sie zu retten, weil er ihre Seelen so sehr liebt wie ihre Kinder. 

Der König lobte Gottes Barmherzigkeit und forderte das Volk auf, ihre Schwerter tief zu verbergen, damit sie am Tag des Gerichts als Zeugnis ihrer Reinheitimmer noch glänzend sind. Wenn ihre Brüder sie zu vernichten suchten, sollten sie ihre Schwerter vergraben und sich der Barmherzigkeit Gottes überlassen, denn wenn sie sterben, würden sie errettet werden. 

Nachdem der König gesprochen hatte, versammelte sich das Volk und vergrub ihre Schwerter und Waffen tief in der Erde. Dies war ein Zeugnis vor Gott und den Menschen, dass sie niemals wieder Waffen benutzen würden, um Menschenblut zu vergießen. Sie gelobten vor Gott, lieber ihr eigenes Leben hinzugeben als das Blut ihrer Brüder zu vergießen. Statt zu nehmen, wollten sie lieber geben und statt in Trägheit zu leben, wollten sie fleißig mit ihren Händen arbeiten. 

Alma 24:19-24: 
Nachdem die Lamaniten zur Erkenntnis der Wahrheit gebracht worden waren, entschieden sie sich fest, lieber den Tod zu erleiden als Sünde zu begehen, und begruben ihre Waffen des Krieges um des Friedens willen. Ihre nicht-bekehrten Brüder, die Lamaniten, bereiteten sich jedoch auf den Krieg vor, um den König zu stürzen und das Volk Anti-Nephi-Lehi zu vernichten. 

Als das Volk Anti-Nephi-Lehi sah, dass die Lamaniten gegen sie zogen, legten sie sich auf die Erde und riefen den Namen des Herrn an. Die Angreifer fielen über sie her und töteten eintausendfünf von ihnen, die keinen Widerstand leisteten. Diese Getöteten gelten als gesegnet, da sie nun bei Gott wohnen. 

Die Lamaniten waren erstaunt, dass ihre Brüder nicht flohen oder sich wehrten, sondern Gott priesen, während sie getötet wurden. Dieses Verhalten rührte viele der Angreifer, und sie hörten auf zu töten. In ihren Herzen spürten sie Reue und kehrten von ihrem Tun um. 

Alma 24:25-30: 
Die Lamaniten, die von Reue über ihre Morde geplagt wurden, warfen ihre Kriegswaffen nieder und wollten sie nicht mehr aufnehmen. Sie warfen sich wie ihre Brüder nieder und gaben sich der Barmherzigkeit ihrer Feinde hin. An diesem Tag wurden mehr Menschen dem Volk Gottes zugeführt als getötet wurden, und die Getöteten waren rechtschaffene Menschen, weshalb angenommen wird, dass sie errettet sind. 

Mehr als tausend Lamaniten wurden zur Erkenntnis der Wahrheit gebracht, und es wird deutlich, dass der Herr auf vielerlei Weise für die Errettung seines Volkes wirkt. Die meisten der Lamaniten, die ihre Brüder töteten, waren Amalekiten und Amuloniten, die zur Ordnung der Nehorer gehörten. Unter denen, die sich dem Volk des Herrn anschlossen, gab es keine Amalekiten oder Amuloniten, sondern es waren direkte Nachkommen von Laman und Lemuel

Diese Geschichte zeigt, dass ein Volk, das einmal vom Geist Gottes erleuchtet wurde und große Kenntnis von Rechtschaffenheit erlangt hat, aber dann in Sünde verfällt, verstockter wird und sein Zustand schlimmer ist, als wenn es diese Erkenntnis nie gehabt hätte. 

Aus der Geschichte in Alma 24:1-30 lassen sich mehrere Lehren für uns heute ziehen: 

  1. Kraft der Umkehr und Vergebung: Die Anti-Nephi-Lehiten zeigen, dass selbst diejenigen, die schwere Sünden begangen haben, durch aufrichtige Umkehr und Glauben Vergebung finden können. Dies betont die Barmherzigkeit und Liebe Gottes. 
  1. Friedenswille: Die Entscheidung, die Waffen niederzulegen und auf sie nicht zurückzugreifen, selbst im Angesicht des Todes, unterstreicht die Bedeutung des Friedens. Gewaltfreiheit und Opferbereitschaft können starke Zeichen des Glaubens und der Hingabe sein. 
  1. Einfluss der Bekehrung: Die Transformation der Anti-Nephi-Lehiten durch die Botschaft des Evangeliums zeigt die tiefgreifenden Veränderungen, die durch aufrichtigen Glauben und das Wirken des Heiligen Geistes möglich sind. 
  1. Zeugnis und Beispiel: Das Verhalten der Anti-Nephi-Lehiten war ein kraftvolles Zeugnis für andere. Ihr friedliches Verhalten und ihr Glaube haben selbst einige ihrer Feinde dazu gebracht, umzukehren. Unser Verhalten kann andere beeinflussen und sie zu positiven Veränderungen inspirieren. 
  1. Beharrlichkeit im Glauben: Die Bereitschaft, trotz drohender Gefahr am Glauben festzuhalten, ermutigt uns, auch in schwierigen Zeiten standhaft zu bleiben und auf Gottes Plan zu vertrauen. 
  1. Gefahr der Abkehr: Die Geschichte zeigt auch die Gefahren der Abkehr vom Glauben. Wenn Menschen, die die Wahrheit einmal erkannt haben, wieder in Sünde verfallen, kann ihr Zustand schlimmer werden. Dies mahnt uns, in unserem Glauben wachsam und beständig zu bleiben. 
  1. Gottes Wirken erkennen: Die Geschichte zeigt, dass Gott auf vielfältige Weise für die Errettung seines Volkes wirkt. Dies lehrt uns, Gottes Handeln in unserem Leben zu erkennen und darauf zu vertrauen, dass er stets zum Wohl seiner Kinder wirkt. 
  1. Barmherzigkeit gegenüber Feinden: Die Bereitschaft, den Angreifern zu vergeben und sich ihrer Barmherzigkeit hinzugeben, zeigt die hohe Bedeutung der Vergebung und der Feindesliebe im christlichen Glauben. 

Diese Lehren können uns heute helfen, unser eigenes Leben und unseren Glauben zu reflektieren und zu stärken, indem wir nach Frieden, Vergebung und Beharrlichkeit streben. 

Was meinst du gehört dazu, sich seinem Feind wehrlos zu übergeben? 

findechristus.org

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