Mittwoch, 3. Juli 2024

Und so begann das Werk des Herrn unter den Lamaniten

 

Abisch, Illustration von Dilleen Marsh
(Bild: Quelle)

“Und so begann das Werk des Herrn unter den Lamaniten; so fing der Herr an, seinen Geist über sie auszugießen; und wir sehen, dass sein Arm zu allen Menschen ausgestreckt ist, die umkehren und an seinen Namen glauben.” (Alma 19:36).  

  • Dieser Vers betont, dass Gottes Werk unter allen Menschen beginnt und dass sein Geist über diejenigen ausgegossen wird, die umkehren und an ihn glauben. Es unterstreicht die universelle Natur von Gottes Einladung zur Umkehr und Erlösung sowie seine Bereitschaft, seinen Geist allen Menschen zu schenken.  

Eine Zusammenfassung von Alma 19:1-36: 

Alma 19:1-36 beschreibt eine bemerkenswerte Geschichte über die Bekehrung von König Lamoni und seiner Umgebung durch die Macht Gottes und das Wirken Ammons. Nachdem König Lamoni zwei Tage und Nächte in einem bewusstlosen Zustand gelegen hatte, sandte seine besorgte Königin nach Ammon, da sie von seiner göttlichen Macht gehört hatte. Ammon versicherte der Königin, dass der König nicht tot, sondern von Gottes Macht ergriffen war und sich am nächsten Tag erheben würde.  

Die Königin, obwohl sie nur das Wort Ammons und der Diener hatte, glaubte fest daran. Am folgenden Tag erwachte König Lamoni und bezeugte, dass er seinen Erlöser gesehen hatte. Dieses Ereignis führte dazu, dass sowohl die Königin als auch Ammon vor Freude überwältigt wurden und zu Boden sanken.  

Als die Diener und das Volk dies sahen, gerieten sie in Furcht und begannen, Gott anzurufen, was dazu führte, dass auch sie zu Boden sanken, bis auf eine Frau namens Abisch *), die die Gelegenheit nutzte, um das Volk zu sammeln und Zeugnis von der Macht Gottes zu geben. Es kam zu einem heftigen Streit unter den Versammelten über die Ursache dieser Ereignisse, wobei einige Ammon für einen großen Geist hielten und andere ihn für ein von den Nephiten gesandtes Ungeheuer.  

Abisch versuchte, den Streit zu schlichten, indem sie die Königin aufrichtete, die dann für das Volk betete. Auch König Lamoni erhob sich und begann, das Volk zu lehren, was er von Ammon gelernt hatte. Viele glaubten und bekehrten sich, während andere ungläubig blieben. Schließlich verkündeten Ammon und die Diener des Königs das Evangelium, was zur Bekehrung und Taufe vieler führte. So begann das Werk des Herrn unter den Lamaniten, und der Geist Gottes wurde über alle ausgegossen, die umkehrten und an seinen Namen glaubten.  

  • *) Vers 16 gibt einige interessante Informationen über Abisch:  
  1. Herkunft: Abisch war eine lamanitische Frau, gehörte also zum Volk der Lamaniten. 
  1. Bekehrung: Sie war bereits vor vielen Jahren zum Herrn bekehrt worden. Ihre Bekehrung war das Ergebnis einer außergewöhnlichen Vision, die ihr Vater gehabt hatte. 
  1. Geheimhaltung: Trotz ihrer Bekehrung hatte Abisch dies nie öffentlich bekannt gemacht. Sie hielt ihre Glaubensüberzeugungen verborgen. Die Lamaniten hätten sie anderenfalls für eine Kolloborateurin halten können, da sie die Lehren der Nephiten verabscheuten. 
  1. Handlung: Als sie sah, dass der König, die Königin, Ammon und die Diener durch die Macht Gottes zu Boden gefallen waren, erkannte sie dies als eine Gelegenheit, die Macht Gottes zu bezeugen. Sie lief von Haus zu Haus, um den Menschen von den Ereignissen zu berichten, in der Hoffnung, dass dies sie zum Glauben an die Macht Gottes führen würde. 

Abisch spielt um 90 v. Chr. eine entscheidende Rolle in der Verbreitung des Glaubens unter den Lamaniten, indem sie aktiv die Gelegenheit nutzt, das Volk zu versammeln und ihnen die wunderbaren Werke Gottes zu zeigen.  

Eine differenziertere Betrachtung: 

Alma 19:1-7: 
Nach zwei Tagen und Nächten bereiteten sich die Diener darauf vor, den leblos wirkenden Körper von König Lamoni zu bestatten. Die Königin, die von Ammons Ruf als Prophet eines heiligen Gottes gehört hatte, hieß ihn zu sich kommen. Ammon folgte der Aufforderung und ging zur Königin, die ihn bat, ihren Ehemann zu untersuchen. Sie erklärte, dass ihre Diener von Ammons mächtigen Werken im Namen Gottes berichtet hätten und sie wissen wollte, ob ihr Ehemann wirklich tot sei, wie einige behaupteten, oder nur schliefe, wie andere sagten. Ammon wusste, dass König Lamoni von der Macht Gottes überwältigt war, da der Schleier des Unglaubens von ihm genommen worden und das Licht Gottes in ihm erstrahlt war. Dieses Licht hatte ihm solche Freude gebracht, dass es seinen physischen Körper überwältigt hatte. Daher entsprach der Wunsch der Königin Ammons eigenem Wunsch. Er ging hinein, sah den König an und erkannte, dass er nicht tot war.  

Alma 19:8-13: 
Ammon erklärte der Königin, dass König Lamoni nicht tot sei, sondern in Gott schlafe und sich am nächsten Tag wieder erheben werde. Er bat sie, den König nicht zu begraben. Als Ammon die Königin fragte, ob sie dies glaube, antwortete sie, dass sie kein anderes Zeugnis habe außer Ammons Wort und das der Diener, aber sie glaube daran. Daraufhin lobte Ammon ihren außergewöhnlichen Glauben und sagte, dass im gesamten Volk der Nephiten kein so großer Glaube existiere.  

Die Königin wachte bis zum nächsten Tag über das Bett ihres Mannes. Gemäß Ammons Prophezeiung erhob sich König Lamoni und streckte seine Hand zur Königin aus, pries den Namen Gottes und segnete sie. Er bezeugte, dass er seinen Erlöser gesehen habe, der von einer Frau geboren werde und alle Menschen erlösen werde, die an seinen Namen glauben. Er war so erfüllt von Freude, dass er erneut niedersank, und auch die Königin wurde vom Geist überwältigt und sank zu Boden.  

Alma 19:14-21: 
Ammon sah, dass der Geist des Herrn gemäß seinen Gebeten auf die Lamaniten ausgegossen wurde, seine Brüder, die durch ihre Übeltaten und Überlieferungen viel Trauer unter den Nephiten verursacht hatten. Er fiel auf die Knie und begann, seine Seele in Gebet und Danksagung vor Gott auszuschütten für das, was er für seine Brüder getan hatte. Auch Ammon wurde von Freude überwältigt und sank zur Erde nieder, so wie König Lamoni und die Königin.  

Als die Diener des Königs sahen, dass die drei am Boden lagen, wurden auch sie von der Furcht des Herrn ergriffen und begannen, Gott anzurufen. Schließlich fielen auch sie zur Erde, bis auf eine lamanitische Frau namens Abisch. Abisch war viele Jahre zuvor zum Herrn bekehrt worden, nachdem ihr Vater eine außergewöhnliche Vision gehabt hatte, hatte aber ihre Bekehrung nie bekannt gemacht. Als sie die anderen auf dem Boden liegen sah, erkannte sie die Macht Gottes und sah darin eine Gelegenheit, das Volk zum Glauben zu führen. Sie lief von Haus zu Haus und verkündete den Leuten, was geschehen war.  

Bald versammelten sich die Leute vor dem Haus des Königs. Sie sahen den König, die Königin, deren Diener und Ammon, den Nephiten, auf der Erde liegen und begannen untereinander zu murren. Einige sagten, es sei ein großes Übel über den König und sein Haus gekommen, weil er geduldet hatte, dass ein Nephit im Land blieb. Andere wiesen sie zurecht und sagten, dass der König dieses Übel über sein Haus gebracht habe, weil er seine Diener getötet hatte, deren Herden an den Wassern Sebus (wohl ganz in der Nähe der Stadt Ichmael; siehe Karte) zerstreut worden waren. Auch diejenigen Männer, die an den Wassern Sebus gestanden und die Herden des Königs zerstreut hatten, wiesen die Murrenden zurecht, da sie auf Ammon zornig waren, weil er viele ihrer Brüder getötet hatte, als er die Herden verteidigte.  

Alma 19:22-24: 
Ein Mann, dessen Bruder von Ammon getötet worden war, zog sein Schwert und trat vor, um Ammon zu töten. Doch als er das Schwert hob, fiel er tot um. Dies zeigte, dass Ammon nicht getötet werden konnte, weil der Herr zu seinem Vater Mosia gesprochen hatte, dass Ammon verschont bleiben würde, und Mosia hatte Ammon dem Herrn anvertraut.  

Als die Menge sah, dass der Mann, der Ammon töten wollte, tot umgefallen war, überkam sie große Furcht. Sie wagten nicht, Ammon oder die anderen, die am Boden lagen, zu berühren. Sie begannen erneut, sich untereinander zu wundern und zu spekulieren, was die Ursache dieser großen Macht sein könnte und was dies alles zu bedeuten habe.  

Alma 19:25-30: 
Einige in der Menge glaubten, Ammon sei der Große Geist, während andere meinten, er sei vom Großen Geist gesandt worden. Wieder andere widersprachen und behaupteten, Ammon sei ein Ungeheuer, das von den Nephiten geschickt wurde, um sie zu quälen. Einige waren der Meinung, Ammon sei vom Großen Geist gesandt, um sie wegen ihrer Übeltaten zu bedrängen, und erinnerten daran, dass der Große Geist stets die Nephiten beschützt habe und viele Lamaniten vernichtet habe.  

Ein heftiger Streit brach unter ihnen aus. Während sie stritten, kam Abisch, die Magd, die die Menge versammelt hatte. Als sie den Streit sah, war sie so bekümmert, dass sie weinte. Sie ging zur Königin, nahm ihre Hand und versuchte, sie vom Boden aufzurichten. Sobald sie die Hand der Königin berührte, erhob diese sich, stand auf und rief laut: „O seliger Jesus, der mich vor einer furchtbaren Hölle errettet hat! O seliger Gott, sei barmherzig zu diesem Volk!“  

Die Königin, von Freude erfüllt, faltete die Hände und sprach viele unverständliche Worte. Dann nahm sie die Hand des Königs Lamoni, und auch er erhob sich und stand auf seinen Füßen.  

Alma 19:31-36: 
Als König Lamoni den Streit unter seinem Volk sah, ging er sofort hin und wies sie zurecht. Er begann, ihnen die Worte zu lehren, die er von Ammon gehört hatte. Alle, die auf ihn hörten, glaubten und bekehrten sich zum Herrn. Viele wollten jedoch seine Worte nicht hören und gingen weg.  

Als Ammon sich erhob, begann er, ebenso wie die Diener Lamonis, dem Volk zu verkünden, dass ihr Herz umgewandelt worden war und sie keinen Wunsch mehr hatten, Böses zu tun. Viele berichteten dem Volk, dass sie Engel gesehen und mit ihnen gesprochen hatten und erzählten von Gottes Rechtschaffenheit.  

Viele glaubten diesen Worten und ließen sich taufen, wodurch sie ein rechtschaffenes Volk wurden und eine Gemeinde gründeten. So begann das Werk des Herrn unter den Lamaniten, als der Herr anfing, seinen Geist über sie auszugießen. Es wurde gezeigt, dass Gottes Arm allen Menschen ausgestreckt ist, die umkehren und an seinen Namen glauben.  

Die Geschichte aus Alma 19:1-36 enthält viele Lehren und Prinzipien, die auch für uns heute von Bedeutung sein können:  

  1. Glaube und Vertrauen: Die Königin zeigte großen Glauben, indem sie auf Ammons Worte vertraute, obwohl sie kein anderes Zeugnis hatte. Dies lehrt uns, dass Vertrauen und Glaube an Gott und seine Diener wichtig sind, auch wenn wir keine direkten Beweise haben.  
  1. Die Macht des Gebets: Ammon und die anderen in der Geschichte beteten in Zeiten großer Not und Dankbarkeit. Dies zeigt die Kraft des Gebets, um Führung, Trost und Hilfe zu erhalten.  
  1. Bekehrung und Veränderung: Die Lamaniten, die auf die Lehren Ammons und Lamonis hörten, erlebten eine tiefgreifende Umwandlung ihrer Herzen. Dies erinnert uns daran, dass wahre Bekehrung eine Veränderung des Herzens und Verhaltens bedeutet.  
  1. Zeugnis und Verkündigung: Viele der Bekehrten erzählten anderen von ihren Erfahrungen mit Engeln und Gottes Rechtschaffenheit. Dies zeigt die Bedeutung, unser Zeugnis mit anderen zu teilen und das Evangelium zu verkünden.  
  1. Einheit und Gemeinschaft: Die Bekehrten gründeten eine Gemeinde und lebten in Rechtschaffenheit zusammen. Dies betont die Wichtigkeit der Gemeinschaft und Unterstützung unter Gläubigen.  
  1. Gottes Macht und Schutz: Die Geschichte von Ammon, der vor dem Tod bewahrt wurde, zeigt, dass Gott seine Diener beschützt und seine Macht größer ist als die aller Bedrohungen.  
  1. Gnade und Umkehr: Der Herr begann, seinen Geist über die Lamaniten auszugießen, was zeigt, dass Gottes Gnade allen offensteht, die umkehren und an ihn glauben.  
  1. Barmherzigkeit und Mitgefühl: Die Handlungen von Abisch, die versuchte, die Menschen zu versammeln und die Königin zu erwecken, zeigen die Bedeutung von Mitgefühl und dem Wunsch, anderen zu helfen, Gott zu erkennen.  

Durch diese Lehren können wir ermutigt werden, unseren Glauben zu stärken, im Gebet zu verharren, Zeugnis zu geben, unsere Herzen zu ändern und Gemeinschaft mit anderen Gläubigen zu suchen. Außerdem erinnert uns die Geschichte an Gottes Macht, Schutz und die universelle Einladung zur Umkehr und Erlösung.  

Was meinst du, wieso der Herr sein Werk der Erlösung unter den Lamaniten aufrichtete?  

findechristus.org

Dienstag, 2. Juli 2024

Nun war Ammon weise, doch arglos

 

Ammon unterrichtet König Lamoni
(Bild: Quelle; Screenshot aus dem Video Ammon unterrichtet König Lamoni über das Evangelium Jesu Christi | Alma 18)

“Nun war Ammon weise, doch arglos, und so sprach er zu Lamoni: Wirst du auf meine Worte hören, wenn ich dir sage, mit was für einer Macht ich dies tue? Und das ist es, was ich von dir wünsche. 23 Und der König antwortete ihm und sprach: Ja, ich werde all deinen Worten glauben. Und so wurde er mit Schläue eingefangen.” (Alma 18:22-23).  

  • Im gegebenen Textauszug aus Alma 18:23 wird deutlich, wie Ammon, obwohl weise und arglos, geschickt vorgeht, um die Aufmerksamkeit und das Vertrauen von König Lamoni zu gewinnen. Er stellt eine Frage, die Lamoni veranlasst, ihm zu versichern, dass er allem glauben werde, was Ammon sagt. Auf diese Weise "fängt" Ammon den König mit Geschicklichkeit ein, indem er ihn dazu bringt, sich zu verpflichten, seinen Worten zu vertrauen.
      
    "Weise aber arglos zu sein" bedeutet, dass jemand klug, einfallsreich und verständig ist, dabei jedoch unschuldig, ohne Hintergedanken oder List. Eine solche Person handelt mit Vorsicht und Überlegung, ist jedoch nicht manipulativ oder hinterlistig. Sie kann Situationen richtig einschätzen und kluge Entscheidungen treffen, ohne dabei andere zu täuschen oder auszunutzen. In Ammons Fall zeigt dies seine Fähigkeit, klug zu handeln und dabei aufrichtig und ehrlich zu bleiben, was letztlich dazu beiträgt, das Vertrauen von König Lamoni zu gewinnen.  

Eine Zusammenfassung von Alma 18:1-43: 

In Alma 18:1-43 wird von der Begegnung zwischen Ammon und König Lamoni berichtet. König Lamoni hört von Ammons tapferem und erfolgreichen Schutz seiner Herden und beginnt zu glauben, dass Ammon der Große Geist sei. Die Diener des Königs bestätigen Ammons außergewöhnliche Fähigkeiten, was Lamoni in seiner Überzeugung stärkt.  

König Lamoni ist zutiefst beeindruckt von Ammons Fähigkeiten und seiner Treue. Als er erfährt, dass Ammon gerade seine Pferde füttert, ist er noch mehr erstaunt über Ammons Demut und Gehorsam. Lamoni wünscht sich, mit Ammon zu sprechen, traut sich aber nicht, ihn zu rufen. Ammon kommt schließlich von selbst zum König, und obwohl der König zunächst sprachlos ist, kann Ammon seine Gedanken lesen und fragt ihn nach seinen Wünschen.  

Lamoni erkennt Ammons Fähigkeit, seine Gedanken zu lesen, und fragt, ob er der Große Geist sei. Ammon erklärt, dass er nur ein Mensch sei, jedoch von Gott gesandt, um das Volk das Wort Gottes zu lehren. Er beginnt, dem König von der Schöpfung, dem Fall des Menschen, und der Geschichte seines Volkes zu berichten. Er erläutert auch den Plan der Erlösung und das Kommen Christi.  

König Lamoni ist überzeugt von Ammons Worten und beginnt, zum Herrn um Barmherzigkeit für sich und sein Volk zu bitten. Daraufhin fällt er zur Erde und liegt dort wie tot für zwei Tage und zwei Nächte. Seine Familie betrauert ihn nach den Traditionen der Lamaniten.  

Eine differenziertere Betrachtung: 

Alma 18:1-7: 
König Lamoni ließ seine Diener vortreten, damit sie bezeugen konnten, was sie erlebt hatten. Nachdem sie berichtet hatten, wie Ammon treu die Herden bewahrt und im Kampf beeindruckend siegreich gewesen war, war Lamoni äußerst erstaunt. Er vermutete, dass Ammon mehr als ein Mensch sei und möglicherweise der Große Geist *), der über das Volk strenge Strafen verhängt hatte. Die Diener waren unsicher, ob Ammon der Große Geist oder ein Mensch sei, wussten aber, dass er von den Feinden des Königs nicht getötet werden konnte und die Herden des Königs dank seiner Geschicklichkeit und Stärke unversehrt blieben. Sie waren überzeugt, dass Ammon ein Freund des Königs sei.  

  • *) In den Augen der Lamaniten war "der Große Geist" eine mächtige und göttliche Entität, die über das Volk wachte und große Strafen verhängte, wenn sie Sünden begingen. Diese Vorstellung stammte aus den Überlieferungen, die Lamoni von seinem Vater erhalten hatte. Der Große Geist wurde von den Lamaniten als eine spirituelle Kraft betrachtet, die übernatürliche Fähigkeiten besaß und mit der sie bestimmte Ereignisse und Mächte erklärten.  

Der König schloss daraus, dass Ammon tatsächlich der Große Geist sei, der herabgekommen war, um ihre Leben zu bewahren, damit er sie nicht töten würde, wie er es mit ihren Brüdern getan hatte. Lamoni erinnerte sich an die Überlieferung seines Vaters, dass es einen Großen Geist gebe, und begann sich zu fürchten, dass er Unrecht getan haben könnte, als er seine Diener tötete. Er hatte viele von ihnen getötet, weil ihre Brüder die Herden an der Tränke zerstreut hatten, was zur üblichen Plünderpraxis der Lamaniten gehörte.  

Alma 18:8-11: 
König Lamoni fragte seine Diener nach dem Aufenthaltsort des Mannes mit dieser großen Macht. Sie berichteten ihm, dass Ammon gerade seine Pferde fütterte. Vor dem Tränken der Herden hatte der König befohlen, seine Pferde und Streitwagen bereitzumachen, da er zu einem großen Fest im Land Nephi reisen wollte, das von Lamonis Vater, dem König über das ganze Land, ausgerichtet wurde.  

Als König Lamoni erfuhr, dass Ammon diese Aufgaben erfüllte, war er noch mehr von Ammons Treue beeindruckt. Er bemerkte, dass kein anderer Diener so gewissenhaft seine Befehle ausführte wie Ammon. Lamoni war überzeugt, dass Ammon der Große Geist sei und wünschte, dass er zu ihm käme, wagte es jedoch nicht, ihn selbst zu rufen.  

Alma 18:12-17: 
Nachdem Ammon die Pferde und Streitwagen für den König und seine Diener fertiggemacht hatte, ging er zum König hinein. Er bemerkte, dass sich der Gesichtsausdruck des Königs verändert hatte, weshalb er sich zurückziehen wollte. Doch einer der Diener des Königs sprach zu Ammon und nannte ihn "Rabbana", was "mächtiger oder großer König" bedeutet, und sagte, dass der König wünsche, dass Ammon bleibt.  

Ammon wandte sich daraufhin zum König und fragte, was er für ihn tun solle. Der König antwortete ihm jedoch eine Stunde lang, nach ihrer Zeitrechnung, nicht, da er nicht wusste, was er sagen sollte. Ammon fragte erneut, was der König von ihm wünschte, aber wieder erhielt er keine Antwort.  

Da Ammon vom Geist Gottes erfüllt war, konnte er die Gedanken des Königs erkennen. Er sprach zum König und fragte, ob seine Verwunderung daher rühre, dass er gehört habe, wie Ammon seine Diener und Herden verteidigt hatte, indem er sieben der Feinde mit Schleuder und Schwert getötet und anderen den Arm abgeschlagen hatte. Ammon versicherte dem König, dass er nur ein Mensch und sein Diener sei und bereit sei, alles zu tun, was der König wünsche und was recht sei.  

Alma 18:18-23: 
König Lamoni war erneut verwundert, als er bemerkte, dass Ammon seine Gedanken erkennen konnte. Er fragte Ammon, ob er der Große Geist sei, der alles wisse. Ammon verneinte dies und der König wollte wissen, wie Ammon seine Gedanken lesen konnte und welche Macht ihn befähigte, seine Feinde zu töten und ihnen den Arm abzuschlagen.  

Der König versprach, Ammon alles zu geben, was er wünsche, und sogar seine Heere zu seiner Verteidigung einzusetzen, da er von Ammons überlegener Macht überzeugt war. Ammon, weise aber arglos, antwortete, dass er dem König die Quelle seiner Macht erklären würde, wenn der König bereit wäre, auf seine Worte zu hören. Der König stimmte zu und sagte, dass er allem glauben würde, was Ammon ihm sagen würde. So begann Ammon, seine Lehren zu offenbaren.  

Alma 18:24-31: 
Ammon begann mutig mit König Lamoni zu sprechen und fragte ihn, ob er an die Existenz Gottes glaube. Lamoni gestand, dass er nicht wisse, was das bedeute. Daraufhin fragte Ammon, ob er an einen Großen Geist glaube, was Lamoni bejahte. Ammon erklärte ihm, dass dieser Große Geist Gott sei.  

Ammon fragte weiter, ob Lamoni glaube, dass dieser Große Geist alles erschaffen habe, was im Himmel und auf der Erde sei. Lamoni antwortete, dass er glaube, dass dieser Große Geist alles auf der Erde erschaffen habe, aber er wisse nichts über den Himmel. Ammon erläuterte, dass der Himmel der Ort sei, wo Gott und alle seine heiligen Engel wohnen.  

Lamoni fragte daraufhin, ob dieser Ort oberhalb der Erde sei, womit er seine Neugier und sein wachsendes Verständnis für die Lehren Ammons zeigte.  

Alma 18:32-35: 
Ammon bestätigte, dass Gott von oberhalb der Erde auf alle Menschen herabsieht und die Gedanken und Absichten ihres Herzens kennt, da sie alle von ihm erschaffen wurden. König Lamoni sagte, dass er alles glaube, was Ammon gesagt habe, und fragte ihn, ob er von Gott gesandt sei.  

Ammon antwortete, dass er ein Mensch sei, geschaffen nach dem Abbild Gottes. Er erklärte, dass er durch den Heiligen Geist berufen sei, das Volk zu lehren, damit es die Wahrheit und Gerechtigkeit erkenne. Ein Maß dieses Geistes wohne in ihm, was ihm Wissen und Macht gemäß seinem Glauben und seinen gottgefälligen Wünschen verleihe.  

Alma 18:33-43:
Ammon erzählte dem König und seinen Dienern von den Reisen ihrer Vorfahren in der Wildnis, ihren Leiden an Hunger und Durst und ihren anderen Beschwernissen. Er sprach auch über die Auflehnungen von Laman, Lemuel und den Söhnen Ischmaels und erklärte alle Aufzeichnungen und Schriften von der Zeit an, da Lehi Jerusalem verlassen hatte, bis zur gegenwärtigen Zeit.  

Ammon erläuterte ihnen auch den Plan der Erlösung, der von der Grundlegung der Welt an vorbereitet war, und verkündete ihnen das Kommen Christi und alle Werke des Herrn.  

Nachdem er all dies erklärt hatte, glaubte der König Ammon. Er begann zum Herrn zu rufen und bat um Barmherzigkeit für sich und sein Volk, ähnlich wie der Herr dem Volk Nephi Barmherzigkeit erwiesen hatte. Nachdem der König dies gesagt hatte, fiel er zur Erde, als sei er tot.  

Seine Diener trugen ihn zu seiner Frau und legten ihn auf ein Bett. Über einen Zeitraum von zwei Tagen und zwei Nächten lag er da, als sei er tot, und seine Frau und Kinder betrauerten ihn nach der Weise der Lamaniten und beklagten sein vermeintliches Hinscheiden sehr.  

Das Kapitel Alma 18 aus dem Buch Mormon bietet mehrere wertvolle Lehren, die auch für uns heute relevant sind:  

  1. Macht des Dienstes und der Demut: Ammon, obwohl er große Fähigkeiten und Macht besitzt, zeigt Demut und dient König Lamoni treu, indem er einfache Aufgaben wie das Füttern der Pferde übernimmt. Dies lehrt uns, dass wahrer Dienst und Demut oft die Herzen anderer öffnen und sie für tiefere Botschaften empfänglich machen können.  
  1. Geduld und Weisheit im Dialog: Ammon zeigt Geduld und Weisheit im Umgang mit König Lamoni. Er drängt seine Botschaft nicht auf, sondern baut langsam Vertrauen auf und beantwortet die Fragen des Königs schrittweise. Dies kann uns lehren, dass effektive Kommunikation oft Geduld, Zuhören und ein schrittweises Vorgehen erfordert.  
  1. Glaube an Gottes Führung: Ammon handelt im Glauben und folgt den Eingebungen des Heiligen Geistes, was ihm ermöglicht, die Gedanken des Königs zu erkennen und darauf zu reagieren. Dies erinnert uns daran, auf göttliche Führung zu vertrauen und sensibel für die Eingebungen des Geistes zu sein.  
  1. Macht des Zeugnisses: Durch sein mutiges Zeugnis und seine Lehren über die Schöpfung, den Fall des Menschen und den Erlösungsplan führt Ammon den König und seine Diener zur Wahrheit. Dies zeigt, wie wichtig es ist, Zeugnis abzulegen und die Wahrheiten des Evangeliums mit anderen zu teilen.  
  1. Wachstum durch Verständnis: König Lamoni, der anfangs wenig über Gott weiß, zeigt Bereitschaft, zu lernen und zu glauben. Seine Offenheit führt zu einer tiefen spirituellen Erfahrung. Dies lehrt uns, offen für neues Verständnis zu sein und bereit, unser Wissen und unseren Glauben zu erweitern.  
  1. Barmherzigkeit und Umkehr: König Lamoni bittet um die Barmherzigkeit des Herrn und zeigt damit seine Bereitschaft zur Umkehr. Dies betont die Wichtigkeit von Umkehr und dem Suchen nach göttlicher Barmherzigkeit in unserem eigenen Leben.  
  1. Auswirkungen des persönlichen Wandels: Die Umkehr und der Glaube von König Lamoni haben tiefgreifende Auswirkungen auf ihn und sein Umfeld. Dies zeigt, dass persönlicher geistlicher Wandel weitreichende positive Auswirkungen auf unser Umfeld haben kann.  

Diese Lehren können uns helfen, in unserem eigenen Leben mehr Demut, Geduld, Glauben, Zeugnis und Bereitschaft zur Umkehr zu praktizieren.  

Was meinst du, was es bedeutet weise und arglos zu sein?  

findechristus.org

Montag, 1. Juli 2024

Ich werde euch zu einem Werkzeug in meinen Händen machen, um viele Seelen zu erretten

 

Ein Werkzeug in den Händen Gottes sein
(Bild: Quelle)

“Und der Herr sprach zu ihnen auch: Geht hin unter die Lamaniten, eure Brüder, und richtet mein Wort auf; doch sollt ihr geduldig sein in langen Leiden und Bedrängnissen, damit ihr ihnen gutes Beispiel in mir zeigt, und ich werde euch zu einem Werkzeug in meinen Händen machen, um viele Seelen zu erretten.” (Alma 17:11)  

  • Dieser Vers fasst mehrere zentrale Themen zusammen:  
  1. Missionarische Aufgabe: Die Söhne Mosias werden angewiesen, das Wort Gottes zu den Lamaniten zu bringen.  
  1. Geduld und Ausdauer: Sie sollen geduldig in langen Leiden und Bedrängnissen sein.  
  1. Vorbild sein: Durch ihr gutes Beispiel sollen sie anderen den Weg weisen.  
  1. Göttliches Werkzeug: Der Herr wird sie zu einem Werkzeug in seinen Händen machen, um viele Seelen zu retten.  

Dieser Vers betont die Bedeutung von Vertrauen in den Herrn, Geduld, beispielhaftem Verhalten und der Bereitschaft, als Instrument in den Händen Gottes zu dienen.  

Mormon, der Schreiber des Buches, teilt uns mit, dass seine Quelle für die Ereignisse in Alma 17:1-39 der "Bericht von Alma" ist. Dies ist dieselbe Aufzeichnung, die auch die Predigten in Zarahemla, Gideon und Ammonihah enthält. Der Hauptunterschied besteht jedoch darin, dass dieser Abschnitt die Geschichte der Söhne Mosias erzählt, nicht die von Alma. Am Anfang dieses Kapitels wird beschrieben, wie die Geschichte der Söhne Mosias in Almas persönlichen Aufzeichnungen landet. Alma trifft die Söhne Mosias während seiner Reise und sie erzählen ihm ihre Geschichte. Alternativ erhält Alma möglicherweise von ihnen schriftliche Aufzeichnungen, die ihre Erlebnisse festhalten. Durch diese Begegnung oder die Übertragung von Aufzeichnungen wird die Geschichte der Söhne Mosias in den Bericht von Alma integriert.  

Eine Zusammenfassung von Alma 17:1-39: 

Alma reiste südwärts ins Land Manti (südlich Zarahemla; siehe Karte) und traf unerwartet die Söhne Mosias, die nach Zarahemla unterwegs waren. Diese Begegnung freute Alma sehr, da sie zusammen den Engel erlebt hatten, der ihnen erschien, und sie sich über die Jahre zu starken und wissenden Männern im Herrn entwickelt hatten. Die Söhne Mosias hatten sich dem Gebet und Fasten hingegeben, was ihnen den Geist der Prophezeiung und Offenbarung verlieh, sodass sie mit Macht und Vollmacht von Gott lehrten. Sie hatten vierzehn Jahre lang unter den Lamaniten gepredigt und viele zur Wahrheit geführt. Trotz zahlreicher Bedrängnisse und Leiden sowohl körperlicher als auch geistiger Art, waren sie erfolgreich gewesen.  

Die Söhne Mosias waren ursprünglich im ersten Jahr der Richter von ihrem Vater Mosia aufgebrochen, nachdem sie das Königtum abgelehnt hatten. Sie zogen in die Wildnis, ausgerüstet mit Waffen, um Nahrung zu beschaffen, und gingen ins Land Nephi (ganz im Süden; siehe Karte), um den Lamaniten das Wort Gottes zu predigen. Sie fasteten und beteten viel, um den Geist des Herrn zu erhalten, und dieser versprach ihnen Trost und Erfolg, solange sie geduldig waren.  

Ammon, einer der Söhne Mosias, kam ins Land Ischmael (nordwestlich von Nephi; siehe Karte), wurde von den Lamaniten gefangen genommen und vor König Lamoni gebracht. Ammon entschied sich, im Land zu bleiben und als Diener des Königs zu arbeiten. Er wurde den Dienern des Königs zugeteilt, um die Herden zu hüten. Eines Tages zerstreuten Lamaniten die Herden des Königs, was große Angst unter den Dienern auslöste, da sie fürchteten, dafür getötet zu werden. Ammon beruhigte sie, versprach, die Herden zurückzubringen und ermutigte sie zur Zusammenarbeit.  

Ammon und die Diener fanden die Herden und trieben sie zurück zur Tränke, wo die Lamaniten erneut versuchten, sie zu zerstreuen. Ammon kämpfte mutig gegen die Angreifer und zeigte seine Macht, die Gott ihm verlieh, indem er viele von ihnen mit seiner Schleuder tötete und anderen die Arme mit seinem Schwert abschlug. Schließlich jagte er die Lamaniten in die Flucht, brachte die Herden sicher zurück und präsentierte die abgeschlagenen Arme als Beweis für seinen Erfolg vor dem König.  

Eine differenziertere Betrachtung: 

Alma 17:1-8: 
Alma reiste südwärts vom Land Gideon ins Land Manti und traf dort unerwartet auf die Söhne Mosias, die nach Zarahemla unterwegs waren. Diese Begegnung war besonders freudig für Alma, da die Söhne Mosias bei ihm waren, als ihm zuerst der Engel erschienen war. Alma war erfreut zu sehen, dass sie immer noch treue Brüder im Herrn waren und in der Erkenntnis der Wahrheit stark geworden sind. Sie hatten ein gesundes Verständnis entwickelt und eifrig die Schriften studiert, um das Wort Gottes zu kennen.  

Die Söhne Mosias hatten sich intensiv dem Beten und Fasten hingegeben, was ihnen den Geist der Prophezeiung und der Offenbarung verlieh. Dadurch lehrten sie mit Macht und Vollmacht von Gott. Sie hatten das Wort Gottes vierzehn Jahre lang unter den Lamaniten gepredigt und waren dabei sehr erfolgreich, indem sie viele Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit führten. Durch die Macht ihrer Worte wurden viele Menschen vor den Altar Gottes geführt, um seinen Namen anzurufen und ihre Sünden zu bekennen.  

Auf ihren Reisen hatten die Söhne Mosias viele Bedrängnisse und Leiden durchgemacht, sowohl körperlich als auch geistig. Sie litten unter Hunger, Durst, Erschöpfung und viel Mühsal im Geist. Ihre Reise begann, als sie von ihrem Vater Mosia im ersten Jahr der Richterregierung Abschied nahmen. Sie hatten das Königtum abgelehnt, das ihr Vater ihnen übertragen wollte und wie es dem Willen des Volkes entsprach. Stattdessen verließen sie das Land Zarahemla und nahmen Schwerter, Speere, Bogen, Pfeile und Schleudern mit, um sich in der Wildnis Nahrung zu beschaffen.  

Mit einer ausgewählten Gruppe zogen sie in die Wildnis, um ins Land Nephi zu gehen und den Lamaniten das Wort Gottes zu predigen.   

Alma 17:9-14: 
Die Söhne Mosias reisten viele Tage durch die Wildnis, wobei sie viel fasteten und beteten. Sie suchten die Begleitung und den Beistand des Herrn, damit sie ein Werkzeug in seinen Händen sein könnten, um ihre Brüder, die Lamaniten, zur Erkenntnis der Wahrheit und zur Ablehnung der falschen Überlieferungen ihrer Väter zu führen. Der Herr besuchte sie mit seinem Geist und ermutigte sie, indem er ihnen sagte: "Seid getrost." Er wies sie an, unter die Lamaniten zu gehen und sein Wort zu verkünden, jedoch sollten sie geduldig in langen Leiden und Bedrängnissen sein, um ein gutes Beispiel zu geben. Der Herr versprach, sie zu einem Werkzeug in seinen Händen zu machen, um viele Seelen zu erretten.  

Ermutigt machten sich die Söhne Mosias und ihre Begleiter auf, den Lamaniten das Wort Gottes zu verkünden. Als sie an die Grenze des Landes der Lamaniten kamen, trennten sie sich voneinander und vertrauten darauf, dass sie sich am Ende ihrer Arbeit wiedersehen würden, da die Aufgabe groß war. Ihre Mission war wirklich gewaltig, denn sie hatten sich vorgenommen, das Wort Gottes einem wilden, verstockten und grausamen Volk zu predigen. Dieses Volk erfreute sich am Mord und Raub an den Nephiten und war gierig nach Reichtümern, Gold, Silber und Edelsteinen, die es durch Gewalt und Plünderung erlangen wollte, ohne selbst dafür zu arbeiten.  

Alma 17:15-20: 
Die Lamaniten waren ein träges Volk, das viele Götzen anbetete und aufgrund der Überlieferungen ihrer Väter unter dem Fluch Gottes stand. Trotzdem erstreckten sich die Verheißungen des Herrn auf sie, unter der Bedingung, dass sie umkehrten. Aus diesem Grund unternahmen die Söhne Mosias ihre Arbeit, in der Hoffnung, die Lamaniten zur Umkehr und zur Erkenntnis des Plans der Erlösung zu führen. Sie trennten sich voneinander und gingen einzeln unter die Lamaniten, gemäß dem Wort und der Macht Gottes, die ihnen gegeben waren.  

Ammon, der Oberste unter ihnen, sorgte für die anderen, segnete sie und vermittelte ihnen das Wort Gottes, bevor er sich von ihnen verabschiedete. Anschließend ging jeder seiner eigenen Reise im Land nach. Ammon begab sich ins Land Ischmael, benannt nach den Söhnen Ischmaels, die ebenfalls Lamaniten geworden waren.  

Als Ammon das Land Ischmael betrat, wurde er von den Lamaniten ergriffen und nach ihrem Brauch gefesselt, wie sie es mit allen Nephiten taten, die ihnen in die Hände fielen. Sie brachten ihn vor den König, der nach Belieben entscheiden konnte, ob er Ammon töten, ins Gefängnis werfen oder aus dem Land vertreiben wollte.  

Alma 17:21-28: 
Ammon wurde vor den König des Landes Ischmael (nordwestlich von Nephi; siehe Karte), Lamoni, gebracht, der ein Nachkomme Ischmaels war. Der König fragte Ammon, ob er im Land der Lamaniten leben wolle. Ammon bejahte und sagte, dass er vielleicht bis zu seinem Tod dort bleiben wolle. König Lamoni war von Ammon angetan und ließ seine Fesseln lösen. Er bot Ammon an, eine seiner Töchter zu heiraten, was Ammon jedoch ablehnte und stattdessen anbot, sein Diener zu sein. So wurde Ammon ein Diener des Königs und half anderen Dienern bei der Betreuung von Lamonis Herden, gemäß dem Brauch der Lamaniten.  

Nach drei Tagen im Dienst des Königs ging Ammon mit den anderen Dienern und den Herden zur Tränke, genannt Wasser Sebus (wohl ganz in der Nähe der Stadt Ichmael; siehe Karte), wohin alle Lamaniten ihre Herden trieben, um sie zu tränken. Als sie dort ankamen, war eine Gruppe Lamaniten bereits da, um ihre Herden zu tränken, und diese zerstreuten die Herden von Ammon und den Dienern des Königs in verschiedene Richtungen. Die Diener des Königs begannen zu murren und fürchteten, dass der König sie töten würde, wie er es mit ihren Brüdern getan hatte, weil ihre Herden zerstreut worden waren. Sie klagten und weinten laut, weil sie sich bereits sicher waren, dass ihre Herden verloren waren.  

Alma 17:29-32: 
Aus Angst getötet zu werden, weinten die Diener des Königs. Ammon sah dies und sein Herz schwoll vor Freude an, denn er erkannte eine Gelegenheit, seine Macht, die Gott ihm verliehen hat, zu zeigen und das Vertrauen seiner Mitdiener zu gewinnen. Er dachte, dass er durch die Rückholung der Herden das Herz seiner Mitbrüder im Dienst gewinnen und sie dazu bringen könnte, seinen Worten zu glauben.  

Ammon beruhigte die Diener mit aufmunternden Worten. Daraufhin gingen sie los, um die Herden zu suchen. Sie folgten Ammon und arbeiteten schnell und effizient zusammen, um die Herden des Königs wieder unter Kontrolle zu bringen und sie sicher zur Tränke zurückzuführen.  

Alma 17:33-39: 
Ammon und die Diener des Königs waren erneut mit der Bedrohung konfrontiert, dass die Herden zerstreut werden könnten. Ammon wies seine Brüder an, die Herden zu umschließen, damit sie nicht fliehen konnten, während er allein gegen die Angreifer kämpfen würde. Die Diener folgten seinem Befehl, und Ammon stellte sich den Feinden entgegen. Diese Lamaniten fürchteten Ammon nicht, da sie dachten, ein Einzelner von ihnen könne ihn leicht töten. Sie waren sich jedoch nicht bewusst, dass der Herr Mosia versprochen hatte, seine Söhne zu beschützen (Mosia 28:7). .  

Ammon trat vor und begann, mit seiner Schleuder Steine auf die Angreifer zu werfen. Er tötete mehrere von ihnen und beeindruckte sie mit seiner Macht, doch ihre Wut über den Verlust ihrer Brüder trieb sie dazu, mit Keulen auf ihn loszugehen. Jeder, der seine Keule hob, um Ammon zu schlagen, wurde von ihm mit dem Schwert so getroffen, dass ihm der Arm abgeschlagen wurde. Diese Demonstration seiner Kraft führte dazu, dass die Feinde flohen.  

Am Ende hatte Ammon sechs Feinde mit der Schleuder getötet und vielen die Arme abgeschlagen, aber er tötete keinen weiteren außer dem Anführer. Nachdem er die Angreifer vertrieben hatte, kehrten Ammon und die Diener zurück, tränkten die Herden und brachten sie sicher zur Weide des Königs zurück. Anschließend gingen sie zum König und brachten die abgeschlagenen Arme als Beweis für das Geschehene mit.  

Die Geschichte von Ammon und den Lamaniten, enthält mehrere wertvolle Lehren, die auf unser Leben übertragen werden können:  

  1. Glaube und Vertrauen in Gott: Ammon und seine Brüder zeigen tiefen Glauben und Vertrauen in den Herrn. Sie beten und fasten viel, um den Geist Gottes zu erlangen und seine Führung zu erhalten. Dies lehrt uns, wie wichtig es ist, in schwierigen Situationen auf Gott zu vertrauen und ihn um Hilfe und Führung zu bitten, verstärkt durch Fasten.  
  1. Mut und Entschlossenheit: Trotz der Gefahr und der Feindseligkeit der Lamaniten zeigt Ammon Mut und Entschlossenheit. Er tritt den Feinden mutig entgegen und vertraut auf die Verheißung Gottes, dass er beschützt wird. Diese Geschichte ermuntert uns, mutig zu sein und in schwierigen Zeiten entschlossen zu handeln.  
  1. Dienstbereitschaft und Demut: Ammon entscheidet sich, als Diener von König Lamoni zu arbeiten, obwohl ihm eine hohe Position angeboten wurde. Seine Bereitschaft zu dienen und seine Demut sind ein Beispiel dafür, wie wir anderen dienen und demütig bleiben können, unabhängig von unseren eigenen Ambitionen oder Angeboten.  
  1. Geduld und Ausdauer: Ammon und seine Brüder erleben viele Prüfungen und Schwierigkeiten, aber sie geben nicht auf. Sie bleiben geduldig und ausdauernd in ihrem Dienst. Diese Tugenden sind auch für uns wichtig, wenn wir uns Herausforderungen stellen müssen.  
  1. Einfluss durch Vorbild: Ammon gewinnt das Vertrauen der Diener und letztlich des Königs durch sein mutiges und rechtschaffenes Handeln. Er zeigt, dass ein gutes Beispiel und ein rechtschaffenes Leben einen starken Einfluss auf andere haben können. Dies lehrt uns, wie wir durch unser Verhalten und unsere Taten ein positives Vorbild für andere sein können.  
  1. Göttliche Hilfe und Schutz: Die Geschichte zeigt, dass Ammon göttliche Hilfe und Schutz erhält, weil er Gottes Geboten folgt und seinen Glauben unter Beweis stellt. Dies erinnert uns daran, dass Gott uns hilft und beschützt, wenn wir nach seinen Geboten leben und ihm vertrauen.  

Diese Lehren können uns inspirieren, ein Leben des Glaubens, der Demut, des Mutes und des Dienens zu führen, und sie erinnern uns daran, dass Gott uns in unseren Herausforderungen unterstützt und führt.  

Was meinst du, wie der Herr uns zu seinem Werkzeug machen kann?  

findechristus.org