Mittwoch, 26. Juni 2024

Er lässt zu, dass die Menschen ihnen dies antun können, damit die Richtersprüche gerecht seien

 

Alma und Amulek im Gefängnis, Darstellung von Gary L. Kapp
(Bild: Quelle)

“Aber Alma sprach zu ihm: Der Geist drängt mich, meine Hand nicht auszustrecken; denn siehe, der Herr nimmt sie zu sich auf in Herrlichkeit; und er lässt zu, dass sie dies tun, ja, dass die Menschen ihnen dies antun können gemäß ihrer Herzenshärte, damit die Richtersprüche, die er in seinem Grimm auf sie anwenden wird, gerecht seien; und das Blut der Unschuldigen wird als Zeuge gegen sie dastehen, ja, und am letzten Tag mächtig gegen sie schreien.” (Alma 14:11).  

Dieser Vers verdeutlicht mehrere zentrale Lehren:  

  1. Gottes Plan und Weisheit: Der Herr hat einen größeren Plan, auch wenn wir ihn nicht immer verstehen.  
  1. Gerechtigkeit und Gericht: Das Leid der Unschuldigen wird nicht übersehen, sondern wird am letzten Tag als Zeugnis gegen die Übeltäter dienen.  
  1. Vertrauen in Gott: Auch in schwierigen und schmerzhaften Situationen sollen wir Vertrauen in Gottes Plan und Weisheit haben.  

Dieser Vers fasst die Themen von Vertrauen, Gerechtigkeit und der Rolle göttlicher Weisheit in menschlichem Leid zusammen.  

Eine Zusammenfassung von Alma 14:1-13: 

In Alma 14:1-13 wird geschildert, dass viele Menschen Almas Worte glaubten und begannen, umzukehren und die Schriften zu studieren. Ein größerer Teil des Volkes jedoch wollte Alma und Amulek vernichten, weil sie zornig über die Klarheit von Almas Worten und Amuleks Aussagen waren. Sie beschuldigten die beiden der Lüge und der Missachtung ihres Gesetzes und ihrer Richter.  

Alma und Amulek wurden gefangen genommen, gebunden und vor den obersten Richter des Landes gebracht, während das Volk gegen sie aussagte. Zeezrom, der die Verwirrung verursacht hatte, wurde sich seiner Schuld bewusst und begann, sich für Alma und Amulek einzusetzen, doch das Volk wies ihn zurück und vertrieb auch alle, die an die Worte von Alma und Amulek glaubten.  

Die Gläubigen wurden zusammen mit ihren heiligen Schriften ins Feuer geworfen. Alma und Amulek wurden gezwungen, diesem grausamen Geschehen zuzusehen. Amulek wollte eingreifen und die Gläubigen retten, doch Alma hielt ihn zurück, da der Geist ihm gebot, nicht einzugreifen. Alma erklärte, dass der Herr diese Ereignisse zulässt, damit die Urteile gegen die Übeltäter gerecht sind.  

Amulek befürchtete, dass auch sie verbrannt würden, doch Alma beruhigte ihn, dass ihr Werk noch nicht vollendet sei und sie deshalb nicht verbrannt würden.  

Eine differenziertere Betrachtung: 

Alma 14:1-2: 
Nachdem Alma seine Worte an das Volk beendet hatte, begannen viele, seinen Worten zu glauben, umzukehren und in den Schriften zu forschen. Doch der größere Teil der Menschen wollte Alma und Amulek vernichten, da sie über die Klarheit von Almas Worten an Zeezrom zornig waren und behaupteten, Amulek habe sie belogen und ihr Gesetz sowie ihre Gesetzeskundigen und Richter geschmäht.  

Alma 14:3-5: 
Das Volk war weiterhin zornig auf Alma und Amulek, weil diese klar gegen ihre Schlechtigkeit ausgesagt hatten, und sie planten, sie heimlich zu beseitigen. Stattdessen wurden Alma und Amulek jedoch gefangen genommen, mit starken Stricken gebunden und vor den obersten Richter des Landes gebracht. Vor dem Richter sagte das Volk gegen sie aus, dass sie das Gesetz, die Gesetzeskundigen, die Richter und das gesamte Volk geschmäht hätten. Zudem behaupteten sie, Alma und Amulek hätten bezeugt, dass es nur einen Gott gebe, der seinen Sohn senden werde, der das Volk jedoch nicht retten würde. Das Volk brachte viele solcher Anschuldigungen vor den obersten Richter des Landes vor.  

Alma 14:6-7: 
Zeezrom war von den Worten, die gesprochen worden waren, tief beeindruckt und erkannte die Verblendung, die er durch seine Lügen unter dem Volk verursacht hatte. Sein Gewissen quälte ihn zunehmend, und er fühlte sich wie von der Pein der Hölle umschlossen . Daraufhin begann er, dem Volk zuzurufen, dass er schuldig sei und dass Alma und Amulek makellos vor Gott seien. Er setzte sich für sie ein, doch das Volk beschuldigte ihn, vom Teufel besessen zu sein, spuckte ihn an und stieß ihn und alle, die an Almas und Amuleks Worte glaubten, aus der Stadt hinaus. Sie schickten Männer, die mit Steinen nach ihnen werfen sollten.  

Sowohl Alma als auch Zeezrom hatten entscheidende Momente der Erkenntnis, in denen sie ihre falschen Lehren und Handlungen erkannten. Für Alma geschah dies durch eine persönliche Vision oder Begegnung mit einem Engel, während für Zeezrom zwei Zeugen von einem Engel geschickt wurden, um ihn zu überzeugen.  
Obwohl die Art und Intensität ihrer Bekehrungserlebnisse unterschiedlich waren, führten sie beide zu einer tiefen Erkenntnis ihrer Schuld und einem festen Entschluss zur Umkehr. Dieses Verständnis ihrer Fehler und die Überzeugung von der Wahrheit des Evangeliums waren entscheidende Schritte auf dem Weg ihrer Bekehrung.  
Diese Beispiele verdeutlichen, wie Bekehrung oft ein Prozess ist, der durch persönliche Einsicht und Überzeugung vorangetrieben wird. Sie erinnern uns daran, dass wahre Umkehr eine innere Wandlung erfordert, bei der wir unsere Fehler erkennen und entschlossen sind, unser Leben gemäß den Geboten Gottes zu ändern.  

Alma 14:8-13: 
Die Menschen in Ammoniha versammelten die Frauen und Kinder der Gläubigen sowie alle, die an das Wort Gottes glaubten oder darin unterwiesen worden waren, und warfen sie ins Feuer. Sie verbrannten auch die heiligen Schriften. Alma und Amulek wurden zur Hinrichtungsstätte geschleppt, um die Vernichtung der Gläubigen mit anzusehen. Als Amulek die Schmerzen der Frauen und Kinder sah, die im Feuer verbrannten, war er tief betrübt und bat Alma, die Macht Gottes einzusetzen, um sie zu retten.  

Alma jedoch erklärte, dass der Geist ihn dränge, nicht einzugreifen, da der Herr diese Menschen in Herrlichkeit aufnehme. Der Herr lasse dies geschehen, um die Härte der Herzen der Übeltäter zu zeigen, damit die gerechten Urteile gegen sie am letzten Tag verhängt werden können. Das Blut der Unschuldigen würde als Zeugnis gegen die Übeltäter stehen.  

Amulek befürchtete, dass auch sie verbrannt würden, doch Alma beruhigte ihn, dass dies nur geschehen würde, wenn es dem Willen des Herrn entspräche. Ihr Werk sei jedoch noch nicht vollendet, weshalb sie nicht verbrannt würden.  

Dieses Ereignis wirft äußerst wichtige Fragen auf, die schon oft gestellt wurden. Warum passieren schlechte Dinge guten Menschen? Warum verhindert ein barmherziger Gott nicht schreckliche Gräueltaten? Amulek fragt, ob sie nicht ihre Hände ausstrecken und die Macht Gottes anwenden können, um sie vor den Flammen zu retten?" Er fragt nicht, ob es möglich wäre, sondern vielmehr, warum sie nicht das tun, was Amulek aufrichtig glaubt, dass sie tun könnten.  
Die Antwort von Alma ist für einen modernen Leser nicht wirklich befriedigend. Trotzdem enthält sie die Elemente der Antwort auf all diese Fragen. Der erste, unausgesprochene Grund ist das Gebot der Entscheidungsfreiheit. Der Herr kann in einige Handlungen der Menschheit eingreifen, tut es aber nicht immer. Sterbliche können Seine Gründe nicht kennen, wann Er sich entscheidet zu intervenieren, aber es steht fest, dass die Entscheidungsfreiheit das vorherrschende Prinzip ist.  
Der zweite Teil der Antwort ist, dass irdische Ungerechtigkeiten zeitlich begrenzt sind und nicht ewig dauern. Während menschliche Ungerechtigkeit oft zum Tod von Unschuldigen führt, wird in der ewigen Perspektive der Herr sie zu sich nehmen in Herrlichkeit. Diejenigen, die solche Handlungen begehen, erhalten auch die ewige Gerechtigkeit für ihre Taten. Alma sagt Amulek, dass aus der Perspektive Gottes alles gerecht gemacht wird, auch wenn unsere aktuelle Perspektive Dinge als furchtbar ungerecht erscheinen lässt.  

Die Verse Alma 14:1-13 bieten verschiedene Lehren, die auch heute relevant sind:  

  1. Standhaftigkeit im Glauben: Viele Menschen glaubten den Worten Almas und Amuleks und begannen umzukehren und in den Schriften zu forschen (Vers 1). Dies lehrt uns die Bedeutung, fest im Glauben zu stehen und uns kontinuierlich mit den heiligen Schriften zu beschäftigen.  
  1. Widerstand gegen Feindseligkeit: Trotz der Bedrohung und des Hasses, dem Alma und Amulek ausgesetzt waren, blieben sie standhaft und treu ihrer Mission (Verse 2-4). Dies ermutigt uns, trotz Widerständen und Herausforderungen treu zu unserem Glauben und unseren Überzeugungen zu stehen.  
  1. Die Macht der Reue und Vergebung: Zeezrom erkannte seine Fehler, bereute seine Lügen und setzte sich für die Wahrheit ein (Verse 6-7). Dies zeigt die transformative Kraft der Reue und dass es nie zu spät ist, umzukehren und für das Richtige einzustehen.  
  1. Opferbereitschaft und Loyalität: Alma und Amulek wurden gezwungen, die Qualen der Gläubigen mitanzusehen, ohne eingreifen zu können (Verse 8-11). Dies lehrt uns die Bedeutung von Loyalität gegenüber Gottes Plan und Vertrauen in seine Weisheit, auch wenn wir das Leiden anderer miterleben müssen.  
  1. Göttlicher Wille und menschliches Handeln: Alma erklärte, dass das Leiden der Gläubigen Teil von Gottes Plan sei, um die Härte der Herzen der Übeltäter zu offenbaren und die gerechten Urteile zu ermöglichen (Vers 11). Dies erinnert uns daran, dass es einen größeren göttlichen Plan gibt und dass unser Verständnis oft begrenzt ist.  
  1. Fokus auf das göttliche Ziel: Amulek befürchtete, dass sie verbrannt würden, doch Alma beruhigte ihn, dass ihr Werk noch nicht vollendet sei (Verse 12-13). Dies lehrt uns, dass wir uns auf unsere göttlichen Aufgaben konzentrieren sollen und Vertrauen in den Plan Gottes haben müssen, dass wir geschützt sind, solange unsere Mission noch nicht abgeschlossen ist.  

Zusammengefasst lehren diese Verse uns, im Glauben standhaft zu bleiben, auch in schwierigen Zeiten, und die transformative Kraft der Reue zu erkennen. Sie ermutigen uns, auf Gottes Plan zu vertrauen und unsere göttlichen Aufgaben zu erfüllen.  

Was meinst du, warum der Herr Leid zulässt, das durch schlechte Menschen rechtschaffenen zugefügt wird?  

findechristus.org

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