Dienstag, 28. Februar 2023

Überlass es den Toten (d. h. den geistlich Toten), ihre Toten zu begraben!

 

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„Jesus aber antwortete ihm: „Folge du mir nach, und überlaß es den Toten (d. h. den geistlich Toten), ihre Toten zu begraben!” (Matthäus 8:22). 

Überlass es den Toten (d. h. den geistlich Toten), ihre Toten zu begraben! Zwischen den Bericht über die Wunder fügt Matthäus etwas ganz Interessantes ein. Jesus sah sich von einer großen Volksmenge umgeben und da befahl er, über den See ans andere Ufer zu fahren. Da trat ein Schriftgelehrter an ihn heran und sagte ihm, dass er ihm gerne folgen würde, worauf Jesus ihm antwortete, dass er keinen Ort hätte, wo er ruhen könnte. Wohl aufgrund der Aufforderung ans andere Seeufer zu fahren, antwortete ein anderer derjenigen die ihm wohl folgen wollten, dass er zuerst gerne seinen Vater begraben wollte. Darauf folgte die Antwort im oben angegebenen Vers (Matthäus 8:18-22). Kommt uns diese Antwort Jesu, „Folge du mir nach, und überlaß es den Toten (d. h. den geistlich Toten), ihre Toten zu begraben!” nicht recht empathielos vor? Was meint Jesus hier? Sollen wir uns nicht um unsere Verstorbenen kümmern? Nein. Im ersten Jahrhundert nach Christus gab es einen besonderen Bestattungsritus für jene, die dafür genügend Geld hatten. Sie besaßen eine Grabhöhle mit einem Steinregal, auf dem sie ihre Toten für ein Jahr einbalsamiert zwischenlagerten. Das Grab war mit einem runden Stein verschlossen. Der Stein wurde weiß getüncht, was eine Reinheit von außen symbolisierte, während innen der Verstorbene verrottete. Nach diesem Jahr werden die Überreste, Knochen und Totenkopf, in ein Gefäß gegeben, verschlossen und in einer Nische endgültig beigesetzt und die Grabhöhle ist frei für den nächsten Verstorbenen, mit dem genauso verfahren wird. Der Jünger, der nun bat, seinen Vater zuerst zu begraben, war wahrscheinlich an diesem Punkt der Umbettung, worin er seiner Verpflichtung als Sohn nachkommen wollte.

Ich lerne, Jesus will uns lehren, dass es große Opferbereitschaft braucht, um seinem Ruf, “Komm und folge mir” tatsächlich zu befolgen. Dabei muss man vielleicht alte Traditionen hinter sich lassen.  

Welche Traditionen musstest du schon hinter dir lassen um Jesus zu folgen? 

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Montag, 27. Februar 2023

In Israel habe ich bei niemand solchen Glauben gefunden

 

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„Als Jesus das hörte, verwunderte er sich und sagte zu seinen Begleitern: „Wahrlich ich sage euch: In Israel habe ich bei niemand solchen Glauben gefunden.” (Matthäus 8:10). 

In Israel habe ich bei niemand solchen Glauben gefunden. Im Matthäus 8 Verse 1 bis 17 und Markus 2 Verse 1 bis 12 berichten die beiden Evangelisten geballt einige der Wundertaten Jesu. Bei einem Wunder handelt es sich um ein Ereignis, dessen Zustandekommen man sich nicht erklären kann, also ein erstaunliches und außergewöhnliches Ereignis, welches im allgemeinen Verwunderung und Erstaunen auslöst. Es wird der unmittelbaren Einwirkung einer göttlichen Macht oder übernatürlichen Kraft zugeschrieben. So gibt es eben auch Menschen, die keinen Zweifel daran haben, dass durch die Kraft Gottes sowohl zur Zeit des A.T. als auch des N.T. echte Wunder gewirkt worden sind, wie es Jesus in dem oben zitierten Vers bekundet. Es gibt physische und geistige Wunder. Nach physischen, die körperlichen Bedürfnisse betreffend, trachtet der Mensch wohl hauptsächlich. Ein Mensch, der sich in physischer Gefahr befindet, erinnert sich daran, dass es jemanden gibt, den er um übernatürliche Hilfe bitten kann. Physische Wunder betreffen nur das Irdische, sind eher vorübergehender Natur, während geistige Wunder in die Ewigkeit hineinreichen. 

Jesus kam den Berg herunter, wo er der Menge gerade das `upgrade´ des Mosaischen Gesetzes gegeben hatte. Sie alle folgten ihm, und nun zeigt Jesus ihnen die Anwendung. Die behandelten Wunder sind: 

  • Die Heilung eines Aussätzigen (Matthäus 8:1-4
    Diese haben wir schon vorher im Lukasevangelium besprochen (Lukas 5:12-15; und mein Blog). Der normale Mensch hätte starke Angst, sich anzustecken, aber Jesus zeigte keinerlei Berührungsängste. Er fasste ihn an und er heilte ihn. Jesus ist spezialisiert auf das Reinigen von Unreinem! In diesem Beispiel geht es um mich. Ich bin derjenige, der einer Reinigung durch Jesus bedarf! Und es geht über das physische hinaus in den geistigen Aspekt der Vergebung, der Reinigung meiner Seele. 
  • Die Fernheilung des Knechtes eines römischen Hauptmanns aus Kafarnaum (Matthäus 8:5-13
    Lukas gibt dieses Wunder aus einem anderen Blickwinkel wieder und sagt uns auch, dass dieser Hauptmann ein Wohltäter der Juden war (Lukas 8:1-10). Auch hier haben wir dasselbe Muster, wie bei dem Aussätzigen. Ein `Nichtjude´ kommt und bittet, und Jesus sagt „Ich will kommen und ihn heilen*).”, obwohl Juden Kontakt mit ihnen vermeiden würden, da sie unrein sind. Ein Beispiel für die Menge, dass auch Heiden dazugehören. Weil nun der Hauptmann meinte, er sei unwürdig, dass Jesus in sein Haus kommen sollte, zeigte er Glauben, dass Jesus ihn auch aus der Ferne heilen könne, und Jesus sagt, dass er unter Israeliten keinen solchen Glauben gesehen habe. 
  • Die Heilung der Schwiegermutter des Petrus und weiterer Kranker (Matthäus 8:14-17
    Die Schwiegermutter verschwendete keine Zeit nach ihrer Heilung mit Ausruhen ... . Sie machte sich sofort daran, Jesus zu dienen. Dann interagiert Jesus wieder mit Unreinem, treibt unreine Geister aus. Und Matthäus weist in Vers 17 wieder darauf hin, dass sich hier die Schrift erfüllte. 

Ich lerne, wenn der Herr mein Flehen um ein physisches Wunder nicht erfüllt hat, kann es daran liegen, dass er mir eher ein geistiges Wunder zugedacht hat, das ich nicht gleich erkenne, mir aber für Zeit und Ewigkeit zum Segen gereicht, zu geistiger Gesundheit! Ich fühle mich also angespornt, Ausschau nach Wundern zu halten, die der Herr in meinem Leben gewirkt hat oder wirkt, und dafür Ihm gegenüber meinen gebührenden Dank zum Ausdruck zu bringen. Ich muss zu Ihm kommen und ihm sagen: „Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen.” Die Schrift ist für mich ein Spiegel, keine Linse, um in den Beispielen andere zu sehen. Ich lerne, dass ich nicht denken darf, jemand mit einem anderen Glauben ist unrein und ich werde ihm nicht helfen. Ich darf nicht meinen, ich sei etwas Besseres. Ich muss aufpassen, dass ich als Sohn des Reiches nicht ausgestoßen werde (Matthäus 8:11-12). Wenn ich Heilung durch Jesus bekam, ruhe ich mich nicht erst aus, ich diene ihm sofort wieder, auf dass auch andere Seine Liebe empfangen mögen. 

Welche Wunder hast du in deinem Leben schon gesehen. Waren sie eher physischer Natur, oder eher geistiger? 

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Samstag, 25. Februar 2023

Hütet euch vor den falschen Propheten

 

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„Hütet euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, im Inneren aber räuberische Wölfe sind.” (Matthäus 7:15). 

Hütet euch vor den falschen Propheten. Bevor Jesus vor `falschen Propheten´ warnt, fordert er dazu auf, in das `Reich Gottes´ durch die `enge Pforte´ einzutreten, nicht das `breite Tor´ und den `breiten Weg´ zu nehmen. Der mag zwar nicht so anstrengend sein, führt aber ins Verderben. Klären wir, was mit dem `Reich Gottes´ gemeint ist. Es ist die `Kirche Jesu Christi´ auf Erden, deren Zweck darin besteht, ihre Mitglieder darauf vorzubereiten, für immer im celestialen Reich oder Himmelreich zu leben (Lehre und Bündnisse 65:5-6). Worum handelt es sich bei der `engen Pforte´? Es ist die Pforte, das Tor, durch das wir in das Reich Gottes eintreten können, Umkehr und Taufe. „… das Tor, durch das ihr eintreten sollt, ist Umkehr und Taufe im Wasser; und dann kommt die Vergebung eurer Sünden durch Feuer und durch den Heiligen Geist.” (2. Nephi 31:9,17-18). Wollen wir die Beschwernisse dieser `Meerenge´ umschiffen, wäre das der breite Weg. Doch der führt ins Verderben, und nicht in das Reich Gottes (3. Nephi 14:13-14). In diesem Zusammenhang führen also `nicht alle Wege nach Rom´! In den Versen 15 bis 20 spricht der Herr nun darüber, dass wir uns vor `falschen Propheten´ in achtnehmen sollen. Vielleicht hatte Jesus Christus einen Mann, auch mit Namen Jesus, im Sinn, der eine Generation vor ihm die Juden in der Region Galiläa verführte, ihm zu folgen. Würden sie das tun, wären sie in der Lage, die römischen Besatzer zu bezwingen. Es gelang jedoch nicht, wie er versprochen hatte. Die Römer nahmen alle gefangen und kreuzigten sie, inklusive diesem `falschen Propheten´. Jesus warnt uns davor, dass es in jeder Generation Menschen gibt, die uns das predigen, was unsere Ohren hören wollen. Und damit leiten sie uns ins Verderben, wenn wir uns entschließen, ihnen zu folgen. Sie streben nur nach mehr Macht über uns. Von Jesus kennen wir dieses Machtstreben aber nicht. Wie erkenne ich diese? An ihren Früchten. Keiner wird sich zu Dornbüschen begeben, um wunderbare süße Trauben zu lesen, oder zu Disteln, um süße Feigen zu ernten. Jesus zählt hierbei nur edle Früchte auf, nicht Karotten, Kartoffeln, Steckrüben oder Gemüse. Es gibt viele, die zwar `Herr, Herr´ zu Christus sagen, aber nicht danach handeln (Matthäus 7:22). Zu ihnen sagt Christus nach der Korrektur von Joseph Smith: Ihr habt mich nie gekannt; Weicht von mir, ihr, die ihr Ungerechtigkeit tut.” (maschinell übersetzt; JST Matthew 7:33), wohingegen es in der Einheitsübersetzung lautet: „Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Gesetzlosen!” (Matthäus 7:22), was ja wohl nicht stimmen kann, denn Gott kennt einen jeden von uns. Den Abschluss von Kapitel sieben bildet die Feststellung: „denn er lehrte sie wie einer, der (göttliche) Vollmacht*) hat, ganz anders als ihre Schriftgelehrten.” (Matthäus 7:29). 

Ich lerne, will ich Teil des Reiches Gottes werden, muss ich mich durch das `enge Tor´ zwängen, Umkehr und Taufe! Ich lerne weiter, ich soll mich vor falschen Propheten hüten. Nach außen wirken sie friedlich, wie ungefährliche Lämmer, nach innen sind sie aber reißende Wölfe, schleichen sich unschuldig an mich heran. Wenn sie dann nah genug sind, beißen sie sich mit falscher Lehre fest, und versuchen alles, mich nicht mehr entkommen zu lassen. Ich muss lernen, auf Menschen zu hören, die nicht ihre eigenen Interessen verfolgen, sondern diejenigen von Jesus. Wie kann ich solche Menschen erkennen? An ihren Früchten (Handlungen). Bringen mich diese Christus näher, handelt es sich um `wahre Propheten´. Ich lerne weiter, dass es nicht ausreicht, Herr, Herr zusagen, ich habe das und das getan, ich muss von Herzen Täter des Gesetzes sein, von meinem Innersten heraus, um Sein Reich aufzubauen. Dann gleiche ich einem `klugen Mann´, habe ich mein Haus auf den Felsen gegründet, nämlich Jesus Christus (Matthäus 7:24-28; Helaman 5:12). 

Warum stimmt deiner Meinung nach im Zusammenhang mit dem Weg in das Reich Gottes die Redensart: `Alle Wege führen nach Rom´ nicht? 

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Freitag, 24. Februar 2023

Bittet, so wird euch gegeben werden

 

Klopfet an, so wird euch aufgetan werden  
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„Bittet, so wird euch gegeben werden; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan werden! 8 Denn wer da bittet, der empfängt, und wer da sucht, der findet, und wer anklopft, dem wird aufgetan werden.” (Matthäus 7:7-8). 

Bittet, so wird euch gegeben werden. Der Herr weiß, dass wir wissbegierig sind. Er bietet uns beim Erlangen von Erkenntnis seine Hilfe an, indem er uns auffordert ihn darum zu bitten, uns ermuntert danach zu suchen und verspricht, dass wir erfolgreich finden werden, wenn wir in der richtigen Art und Weise bitten, suchen, und anklopfen. Der Herr möchte uns mehr der Geheimnisse des Evangeliums zukommen lassen, `Perlen´. Er wünscht sich aber, dass wir damit `verantwortungsvoll´ umgehen, die Perlen eben nicht den `Schweinen´, den Unreinen, vorwerfen (Matthäus 7:6). Wieder kommt eine großartige bildhafte Belehrung für die Menschen, die um den See Genezareth lebten. Die Väter waren damals verantwortlich für die Ernährung der Familie. Sie ernährten sich überwiegend von Brot und Fisch. So verstehen sie, was ein guter Vater, eine gute Mutter für ihre Familie tun werden, und so illustriert Jesus, dass gute Eltern ihren Kindern auf deren Bitte nach Brot, keinen Stein geben würden (in der Gegend von Galiläa gibt es viele davon), noch auf die Bitte nach einem Fisch, eine Schlange (die in der Wüste auch zuhauf vorkommen). Ebenso wenig der himmlische Vater, der unendlich größer ist als wir (Matthäus 7:9-11).  Und jetzt kommt noch eine der bekanntesten Lehren des Christentums, die `Goldene Regel´, die `das Gesetz und die Propheten´ erfüllt (Matthäus 7:12). Dieses Verhalten braucht unsere Welt heute so dringend. 

Ich lerne, bevor wir mehr Evangeliumserkenntnis empfangen, sind wir aufgefordert zu bitten, zu suchen und anzuklopfen. Ich werde mich bemühen, das, was ich schon habe, zuerst zu verstehen, ehe ich um mehr bitte. Will ich höhere mathematische Gesetze kennenlernen, werde ich zunächst die Grundlagen der Mathematik verstehen müssen. Wenn ich die nicht verstehe, wie will ich dann etwas anwenden, was meinen Horizont übersteigt? Will ich in die Gegenwart Gottes zurückkehren können, muss ich um mehr Kenntnis `bitten´, muss diese mit ganzem Herzen `suchen´, und muss anklopfen, um durch den `Schleier´ eingelassen zu werden. Vers 8 verheißt es uns. Ich muss mir also Gedanken machen, bevor ich bete, worum ich den Vater bitten sollte, um nicht oberflächlich zu beten, sondern tiefgreifend zu bitten, zu suchen, anzuklopfen. Ich lerne, ich werde meinen Kindern das zukommen lassen, worum sie bitten, wenn es ihnen hilft, Christus näherzukommen, dem Brot des Lebens, anstatt Steine. Ich möchte auch weiter ernsthaft daran arbeiten, andere so zu behandeln, wie ich gerne von ihnen behandelt werden möchte, respektvoll, liebevoll, freundlich, empathisch, … . Dazu ist es erforderlich, dass ich mir Gedanken darüber mache, was für ihren geistigen Fortschritt notwendig ist. Es geht nicht so, dass ich denke: Ich liebe die und die Musik so sehr, also werde ich diese auch meinem Nächsten schenken, dabei mag er sie gar nicht! 

Wie gehst du bei der Umsetzung der `Goldenen Regel´ vor? 

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Donnerstag, 23. Februar 2023

Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders

 

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„Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders, während du den Balken in deinem eigenen Auge nicht wahrnimmst?” (Matthäus 7:3). 

Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders. Im Matthäus 7 weist Christus im Rahmen seiner Bergpredigt seine Jünger bezüglich folgender Themen, die sie der `Welt´ lehren sollen, an: Nicht richten, heiliges nicht entweihen, im Vertrauen bitten, worin das Gesetz und die Propheten bestehen, die zwei Wege, die falschen Propheten, das Erfüllen des Willens des Vaters, vom klugen und törichten Hausbau, die Reaktion auf die Rede Jesu. Mit diesem Kapitel endet die Wiedergabe der Bergpredigt Jesu. Wir haben die wunderbare Möglichkeit seine Rede an seine Jünger in Jerusalem zu vergleichen mit der an seine Jünger unter den Nephiten und Lamaniten in Amerika (3. Nephi 12-14). Wir können dabei einige feine Unterschiede feststellen. In Jerusalem spricht der Herr nur zu seinen Jüngern, während er sich in Amerika der ganzen Menge zuwendet (3. Nephi 14:1). Die Unterweisung beginnt mit der Aufforderung `nicht zu richten, um selbst nicht gerichtet zu werden´. Joseph Smith korrigiert mit dem Zusatz, dass wir nicht `ungerecht´, sondern `rechtschaffen´ richten sollen (JST Matthew 7:2). Wie kann ich aber rechtschaffen urteilen, wenn ich `einen Balken in meinem Auge habe´, mit Blindheit geschlagen bin. Zuerst muss ich doch selber nach einem rechtschaffenen Leben trachten, bevor ich andere rechtschaffen richten kann. (Matthäus 7:3-5)? Erst, wenn ich meine Probleme im Griff habe, kann ich `klar sehen´ und anderen helfen, deren `Splitter´ aus ihrem Auge zu entfernen. Wieder lehrt Jesus mit einer Übertreibung, sodass seine Zuhörer sich lange daran erinnern werden und darüber nachsinnen, was dieses Beispiel sie lehren soll. Dann werden wir noch aufgefordert, mit heiligen Dingen sehr achtsam umzugehen. Hunde waren im 1. Jahrhundert nach Christus nicht Freunde des Menschen wie heute, und Schweine waren das Unreinste vom Unreinen für die Juden (Matthäus 7:6). Wir werden z. B. nicht umherlaufen und jedem eine Kopie unseres patriarchalischen Segens geben. Ebenso werden wir nicht heilige Bündnisse, die wir eingegangen sind, öffentlich diskutieren, oder über persönliche Offenbarungen öffentlich sprechen. 

Ich lerne, ich muss achtgeben, dass ich nicht `wertend´ urteile. Der Prophet Mormon hilft mir zu verstehen, wie ich rechtschaffen urteilen kann: mit dem Geist Christi, der allen Menschen gegeben ist. Der Maßstab ist: alles, was einlädt Gutes zu tun, kommt von Gott, alles, was einlädt Böses zu tun, vom Teufel  (Moroni 7:16-17). Präsident Dallin H. Oaks (vormals oberster Richter am Gerichtshof Utah, 1998 Mitglied des Kollegiums der Zwölf, seit 2018 Erster Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage) spricht über zwei Arten von Urteilen: endgültige Urteile und Zwischenurteile. Er sagt u. a.: „Ich war verwirrt, dass einige Schriftstellen uns befehlen, nicht zu urteilen, und andere uns anweisen, zu urteilen und uns sogar zu sagen, wie wir es tun sollen. Ich bin überzeugt, dass diese scheinbar widersprüchlichen Richtungen konsistent sind, wenn wir sie aus der Perspektive der Ewigkeit betrachten. Der Schlüssel liegt darin, zu verstehen, dass es zwei Arten von Urteilen gibt: endgültige Urteile, die wir nicht fällen dürfen; und Zwischenurteile, zu denen wir angewiesen sind, aber nach rechtschaffenen Grundsätzen. … Zweitens wird ein rechtschaffenes Gericht vom Geist des Herrn geleitet und nicht von Zorn, Rache, Eifersucht oder Eigennutz.” (Judge Not and Judging; maschinell übersetzt). Für endgültige Urteile sind wir nicht zuständig, aber Zwischenurteile fällen wir in unserem Leben ständig. Diese müssen wir nach den göttlichen Kriterien fällen, sie müssen dazu beitragen, den `Beurteilten´ zu helfen, die richtige Richtung zu Gott einzuschlagen. Ich lerne, wie ich auf andere Menschen schaue, so wird der Herr auch auf mich schauen. Gehe ich mit ihnen freundlich, mitfühlend, nachsichtig und vergebungsbereit um, wird der Herr auch mit mir so umgehen. 

Was lernst du aus dem Beispiel mit dem `Balken im eigenen Auge´? 

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Mittwoch, 22. Februar 2023

Macht euch keine Sorgen um euer Leben

 

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„Deswegen sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, auch nicht um euern Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben wertvoller als die Nahrung und der Leib wertvoller als die Kleidung?” (Matthäus 6:25). 

Macht euch keine Sorgen um euer Leben. Im Rest von Matthäus, Kapitel 6, geht es darum, worum wir uns Sorgen machen sollen, und worum nicht. Bevor wir falsche Schlüsse ziehen, müssen wir klären, an wen Jesus diese Botschaft richtet. Wir sind in der Situation, in der Jesus seine Jünger hinaussenden wird, sein Evangelium zu predigen. Die Bemühungen von Joseph Smith, beauftragt von Gott Korrekturen in der King James Version vorzunehmen, gibt uns in dieser Sache wieder mehr Klarheit, siehe JSÜ Matthew 6:25-39. Hier wird ausführlich beschrieben, dass Jesus seine Jünger in die `Welt´ sendet, um von `Haus zu Haus´ zu gehen und das Volk zu unterweisen. Dabei sollten sie sich keine Gedanken darüber machen, was die Menschen davon halten. Sie würden dabei von der `Welt´ verfolgt werden, aber Er wird vor ihnen vorausgehen, und der himmlische Vater wird für ihren Unterhalt sorgen. Deshalb brauchen sie sich darum keine Sorgen zu machen. Sind sie nicht Kinder Gottes? Dieser sorgt sich doch auch um seine Schöpfung in der Natur. So wird er sich erst recht um sie kümmern. Sie sollen nur daran denken, Seine Gebote zu halten, und nicht darüber murren, dass die `Heiden´ all diese weltlichen Dinge haben, sie aber nicht. Gott weiß, dass sie dies alles benötigen. Deshalb sollten sie nicht nach diesen weltlichen Dingen trachten, sondern zuerst danach, das Reich Gottes aufzubauen, und seine Gerechtigkeit. Dann wird ihnen all das andere zuteilwerden. 

Ich lerne, zuerst muss es mir um mein geistiges Wohl, und das meiner Mitmenschen gehen. Wenn ich auf diese Weise besorgt bin, wird der Herr mir das geben, wessen ich noch zum Leben bedarf. Zumindest wird er mich im Bemühen, mein tägliches Brot zu haben, unterstützen, sodass es mir am Lebensnotwendigen nicht fehlen wird. Insbesondere aber sind diejenigen angesprochen, die als Seine Jünger in Seinem Werk eine `Vollzeittätigkeit´ ausüben, und deshalb keine Zeit haben, einem Beruf nachzugehen (Lehre und Bündnisse 84:77-86). Am Beispiel mit den Vögeln am Himmel lerne ich auch wieder über die wunderbare Art des Herrn nachhaltig zu lehren. Ich stelle mir vor, der Herr sieht gerade einen Schwarm Vögel am Himmel, deutet auf sie und sagt den Jüngern, dass Gott sie versorgt, wie erst wird er sich doch um seine Diener kümmern (Matthäus 6:26)? Jedes Mal, wenn seine Jünger Vögel am Himmel sehen würden, würden sie an diese Belehrung denken. Dann lerne ich am Beispiel mit den Lilien auf dem Felde, wie Gott sie kleidet, schöner als Salomo in seinem Reichtum gekleidet war, wird er dann nicht erst recht Sorge tragen für Seine Diener (Matthäus 6:28-30). Der Herr sorgt für jene, die sich vorbehaltlos in Seinem Werk engagieren in der Weise, wie es ein jeder notwendig hat. Daran zweifle ich nicht im Geringsten. 

Hat der Herr nicht geboten, dass wir im Schweiße unseres Angesichts unser Brot essen sollen (1. Mose 3:19)? Wie verstehst du das dann mit `Macht euch keine Sorgen um euer Leben´ (Matthäus 6:25)? 

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Dienstag, 21. Februar 2023

Niemand kann gleichzeitig zwei sich widerstreitenden Herren dienen

 

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„Niemand kann (gleichzeitig) zwei (sich widerstreitenden) Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen ergeben sein und den andern mißachten: ihr könnt nicht (gleichzeitig) Gott und dem Mammon†) dienen.” (Matthäus 6:24). 

Niemand kann gleichzeitig zwei sich widerstreitenden Herren dienen. In den nächsten sechs Versen geht es um Schätze im Himmel und auf Erden. Vers 19 sagt uns, dass wir uns keine Schätze anlegen sollen, die vergänglich sind. Denken wir an Erdbeben, riesige Waldbrände oder sonstige Unfälle. Innerhalb von Sekunden oder Minuten sind Schätze zerstört, für die man Jahrzehntelang geschuftet hat.  Dabei wurde vielleicht das Wichtigste außer Acht gelassen, die Familie. Die Lösung? Sich um Schätze bemühen, die Ewigkeitswert haben. Natürlich muss ich mich darum kümmern, das notwendige zum täglichen Leben für mich und meine Lieben zu haben. Aber muss ich mich übermäßig um Dinge kümmern, die ich bei meinem Übergang in die himmlische Welt hier auf Erden lassen muss? Wie heißt es doch? Das letzte Hemd hat keine Taschen. Doch geistigen Reichtum, den nehme ich mit mir mit (Alma 39:14; Lehre und Bündnisse 6:7). 

Welches Streben hilft mir, Schätze im Himmel zu sammeln, Schätze, die mir nicht gestohlen werden können, oder die der Zahn der Zeit zernagt? Das Studium der heiligen Schriften, ein freundliches Wort, eine hilfreiche Hand, ein von Herzen kommendes Geschenk, ein ernstgemeinter Anruf, … . Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.” (Matthäus 6:21). Mein Herz muss himmelwärts gerichtet sein, dann wird mein Körper mit Licht erfüllt sein: The light of the body is the eye; if, therefore, thine eye be single to the glory of God, thy whole body shall be full of light.”, anderenfalls lebe ich in finsterer Dunkelheit: But if thine eye be evil, thy whole body shall be full of darkness. If, therefore, the light which is in thee be darkness, how great shall that darkness be.” (JSÜ Matthew 6:22-23; vergleiche Matthäus 6:22-23). Dann lerne ich, dass es mir unmöglich sein wird, zwei Vorgesetzten, die über meine Arbeitskraft verfügen können, gleichzeitig zu dienen, wenn sie ungleiche Ziele für denselben Zeitraum vorgeben. Auf lange Sicht gesehen, kann ich nicht auf der Seite Satans stehen, und dennoch die Segnungen erlangen, die der Herr für mich vorgesehen hat. Ich muss mich dafür entscheiden, Gottes Interessen zu verfolgen, wenn ich Schätze sammeln möchte, die unvergänglich sind. 

Wie hast du dich gefühlt, als du von zwei Auftraggebern unterschiedliche Aufgaben bekommen hast, die in derselben Zeit hätten erledigt werden sollen? 

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Montag, 20. Februar 2023

Wenn du Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was deine Rechte tut

 

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„Nein, wenn du Almosen gibst, so laß deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut, 4 damit deine Wohltätigkeit im Verborgenen geschehe (oder: bleibe); dein Vater aber, der auch ins Verborgene hineinsieht††), wird es dir alsdann vergelten.” (Matthäus 6:3-4). 

Wenn du Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was deine Rechte tut. Matthäus 6 ist das mittlere Kapitel von drei Kapiteln der `Bergpredigt´. Kapitel 5 beginnt mit den Seligpreisungen, danach kommt die Erweiterung des alten Gesetzes des Mose zum `höheren Gesetz´, und jetzt im Kapitel 6 erklärt Jesus die üblichen christlichen Verhaltensweisen: Almosen, Beten, Fasten, Schätze auf Erden und im Himmel, und keine unnützen Sorgen. All die Dinge, die von einem Jünger Jesu erwartet würden, dass er sie tut. Christus zeigt uns hier ein Muster auf, wie wir mehr wie er werden können. Präsident Eyring sagte 1998: „Die meisten von uns haben einige Erfahrungen mit Selbstverbesserungsbemühungen gemacht. Meine Erfahrung hat mich gelehrt, wie sich Menschen und Organisationen verbessern: Am besten suchen wir nach kleinen Änderungen, die wir an Dingen vornehmen können, die wir oft tun. In Beständigkeit und Wiederholung liegt Kraft. Und wenn wir durch Inspiration dazu geführt werden können, die richtigen kleinen Dinge zu wählen, um sie zu ändern, wird konsequenter Gehorsam große Verbesserungen bringen.” (Quelle; maschinell übersetzt ab „Most of us have had some experience with self-improvement efforts.”). Es beginnt damit, dass wir mit unseren Spenden nicht prahlen sollen. Wohltätigkeit sollen wir im Verborgenen tun. Hatten wir nicht gerade gelernt, dass wir unsere guten Werke nicht verstecken sollen (JSÜ Matthew 5:16-18)? Ich erkläre mir diesen offensichtlichen Widerspruch damit, dass ich nicht mich in den Vordergrund spielen, sondern so handeln soll, dass mein Handeln zeigt, dass die Ehre dem Herrn gebührt. So getan, wird der Herr dafür sorgen, dass die Menschen es auf Seine Weise erkennen werden (Matthäus 6:4). Ich habe gelernt, dass wir noch den Begriff `Heuchler´ (hypocrites) klären müssen, wie er vor 2000 Jahren gebraucht wurde. Er wurde auf Schauspieler in einer Arena benutzt. Sie schlüpften in unterschiedliche Rollen und Kostüme, die sie nicht selber waren, und sprachen durch ein Sprachrohr, sodass die Zuschauer auf den Rängen es verstehen konnten. Der Herr lud also seine Jünger ein, sich nicht zu verstellen, authentisch zu bleiben. Das bedeutet für mich, wenn ich meine Almosen gebe, soll ich nicht in der Gemeinde wie ein Schauspieler auftreten und herumposaunen, schaut mal, was ich hier gerade Gutes tue, um Applaus zu erhaschen. Was hat es nun damit auf sich, dass meine linke Hand nicht wissen soll, was meine rechte Hand tut. Es ist für mein Verständnis eine drastische Darstellung, damit ich Anlass habe weiter darüber nachtzudenken. Ich soll weiter über den Grundsatz nachdenken, meine Rechtschaffenheit nicht zur Schau zu stellen. 

Ich lerne, dass ich bei meinen guten Handlungen authentisch bleiben, nicht mich in den Vordergrund spielen soll. Meine Intention muss sein, Jesus in den Vordergrund zu stellen, ihm, dem die Ehre auch gebührt, diese zu überlassen. Ohne Ihn, wäre ich ja zu nichts in der Lage. Als nächstes bekommen wir ein Mustergebet. Ich lerne, wie ich mit meinem Vater im Himmel ehrfurchtsvoll sprechen kann, was nicht bedeutet, dass ich diesen Wortlaut einhalten soll. Ich versuche mir anzugewöhnen in der Weise zu beten, als wenn ich vor Seinen Thron trete. Wichtig ist auch, die richtigen Fragen zu stellen – obwohl Gott natürlich schon weiß, was wir brauchen! Wird Gott antworten? Gewiss (Jesaja 58:9), aber auf Seine Weise. Deshalb muss ich meine geistigen Augen und Ohren offenhalten. Amulek, der Alma den Jüngeren in sein Haus aufnahm und dann mit ihm zusammen missionierte, gibt auch wunderbare Hinweise, wo und wofür ich beten kann (Alma 34:19_27). Dann bekommen wir Verhaltenshinweise für unser Fasten. Beten und Fasten sollen wir auch wieder nicht zur Schau stellen. Zuvor allerdings in Vers 13 heißt es: „Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen!” Kannst du dir vorstellen, dass ein dich liebender Gott dich in Versuchung führt? Ein `liebender´ Mensch schickt schon mal eine Versuchung zu seinem Partner, um dessen Treue zu testen, aber nie und nimmer Gott. So korrigiert Joseph Smith hier folgendermaßen: „Und lass uns nicht in Versuchung geführt werden, sondern befreie uns vom Bösen.” (JSÜ Matthäus 6:14). 

Welche Erklärung hast du für diesen Widerspruch mit dem Almosen im Verborgenen geben, wenn wir unsere guten Werke doch zeigen sollen (Matthäus 5:16)? 

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Samstag, 18. Februar 2023

Und wie ihr von den Leuten behandelt werden wollt, ebenso behandelt auch ihr sie!

 

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Und wie ihr von den Leuten behandelt werden wollt, ebenso behandelt auch ihr sie! (Lukas 6:31

Und wie ihr von den Leuten behandelt werden wollt, ebenso behandelt auch ihr sie! Nachdem die Pharisäer den Sabbat damit verbrachten, nach einem Grund zu suchen, was sie Jesus antun könnten, weil er ihrer Meinung nach offen gegen das Gesetz der Sabbatheiligung verstoßen hatte, indem er Dinge tat, die `eine neue Situation herbeiführte´ (Der Sabbat), nutze Jesus den Rest des Sabbats, um mit seinem Vater zu sprechen. Anschließend berief er seine Zwölf Apostel (Lukas 6:11-16). Danach stieg er mit ihnen von dem Berg herab in die Ebene. Lukas berichtet aus seiner Perspektive nur vier der acht Seligpreisungen, von denen Matthäus berichtet, und stellt sie vier Wehrufen gegenüber:  

Seligpreisungen (Lukas 6:20-22Wehe (Lukas 6:24-26
Selig seid ihr Armen, denn euer Teil ist das Reich Gottes! Doch wehe euch Reichen, denn ihr habt euren Trost dahin (= bereits empfangen)! 
Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden! Wehe euch, die ihr jetzt satt seid, denn ihr werdet Hunger leiden! 
Selig seid ihr, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen! Wehe euch, die ihr jetzt lacht, denn ihr werdet trauern und weinen! 
Selig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen und wenn sie euch aus ihrer Gemeinschaft ausschließen und euch schmähen und euren Namen als ein Schimpfwort verwerfen um des Menschensohnes willen! Wehe euch, wenn alle Welt mit Lobesworten von euch redet! Ihre Väter haben ja an den falschen Propheten ebenso gehandelt. 

Die Armut verstehe ich in Bezug auf meine Stellung vor dem Herrn, die mich demütig macht, anstatt mich zu überschätzen, `reich´ zu fühlen. Hunger ist für mich die Sehnsucht nach einem Mehr am Wort Gottes, anstatt zu meinen, ich hätte schon genug davon. Weinen ist meine Traurigkeit über meine Vergehen gegen Gott, die mich zur Umkehr treibt, wodurch ich später Freude empfinden darf. Verfolgung wegen meines Glaubens an Gott ist unvergleichbar besser, als weltliches Lob zu erhaschen. Ich muss wieder an das Beispiel von dem reichen Mann und vom armen Lazarus denken (Lukas 16:20-31). Auch hier haben wir eine entsprechende Gegenüberstellung. Ich lerne, nutze ich hier auf Erden die Segnungen, die der Herr über mir ausschüttet, selbstsüchtig, kann ich nicht damit rechnen, im späteren Leben weiterhin so begünstigt zu sein wie jene, denen es auf Erden aufgrund meiner Selbstsucht schlecht erging. Gerne bin ich gewillt, die sogenannte `goldene Regel´ in meinem Leben anzuwenden, andere so zu behandeln, wie auch ich gerne behandelt werden möchte.  

Was sagt dir die Gegenüberstellung der vier Seligpreisungen mit den vier Weherufen? 

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Freitag, 17. Februar 2023

Ihr habt gehört

 

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„Ihr habt gehört, ...” (Matthäus 5:21, 27, 31, 33, 38, 43) 

„Ich dagegen sage euch: …" (Matthäus 5:22-26, 28-30, 32, 34-37, 39-42, 44-47) 

Ihr habt gehört. Beim Vergleich mit den Aussagen im Buch Mormon fällt auf, dass dort nur einmal zu Beginn des 3. Nephi 12:21 gesagt wird, `Ihr habt gehört´, ansonst immer `es steht geschrieben´. Das deutet u. a. darauf hin, dass die Nephiten immer bemüht waren, Schreiben und Lesen zu können und zu vermitteln. Die nun folgende Einweisung ist ein weiteres `Upgrade´ des Gesetzes des Mose. Die Überleitung von einem `vorbereitenden´ zu einem `höheren Gesetz´, erfolgt mit der Aussage Jesu, dass er „… nicht gekommen [ist] aufzulösen, sondern zu erfüllen ...” (Matthäus 5:17; parallel 3. Nephi 12:17). Also der `neue Moses´, Jesus Christus, gibt seinen Zwölfen jetzt eine Anleitung, wie noch größere Segnungen erlangt werden können, ein `Upgrade des alten Gesetzes´, welches durch ihn selber erfüllt werden soll. Zunächst führt Jesus jeweils das alte Gesetz an, worauf er dann das entsprechend höhere Gesetz erklärt, das `Gesetz des Evangeliums´. Nachfolgend dieses Upgrade aus 3. Nephi zitiert (Vergleiche Matthäus 5:21-47; und JSÜ Matthew 5:23-49): 

  • „es steht auch vor euch geschrieben: Du sollst nicht töten” 
    `Ich aber sage euch´, du sollst dahin kommen, nicht einmal deinem Bruder zu zürnen oder ihn zu beleidigen; bevor du dich mir nahen willst, musst du mit deinem Nächsten im Reinen sein;  
  • „in alter Zeit ist geschrieben worden: Du sollst nicht Ehebruch begehen;” 
    `Ich aber sage euch´, ihr dürft keine lüsternen Gedanken gegenüber einer Frau haben und nichts Böses in euer Herz einlassen. 
  • „Es steht geschrieben: Wer auch immer seine Frau entlässt, der soll ihr eine Scheidungsurkunde geben.” 
    `Ich aber sage euch´, Scheidung nur aus triftigem Grund (Ehebruch). 
  • „weiter steht geschrieben: Du sollst keinen Meineid schwören” 
    `Ich aber sage euch´, sagt die Wahrheit, dann braucht es keinen Schwur. Wie oft hörst du, insbesondere jüngere Leute sagen: "Ich schwör". Das ist nicht erforderlich, ich muss `vertrauenswürdig´ leben. Eide gehen wir nur mit Gott ein. 
  • „es steht geschrieben: Auge um Auge und Zahn um Zahn” 
    `Ich aber sage euch´, widersetz dich bösen Angriffen nicht, vergelte es mit Gutem, was aber nicht bedeuten soll, sich missbrauchen zu lassen. Ich werde aber mit Sanftmut reagieren (Sprichwörter 15:1). Ich soll keine Rachegelüste in mir aufkommen lassen. Jesus lehrt oft mit übertriebenen Beispielen, sodass wir angeregt sind darüber nachzudenken (Beispiel: Splitter im Auge des Nächsten, ich habe einen Balken in meinem – das ist wohl nicht wörtlich zu nehmen; Matthäus 7:3). 
  • es steht auch geschrieben: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen” 
    `Ich aber sage euch´, liebe auch deine Feinde, tue ihnen Gutes und bete für sie. Ich denke an die Worte Jesu, als er gekreuzigt wurde: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!” (Lukas 23:34). 

Ich lerne, Propheten haben die Aufgabe, immer wenn wir eine Ebene erreicht haben, ein Upgrade zu geben, welches uns hilft, weiterzuwachsen, eine nächst höhere Ebene zu erlangen. Beim `Gesetz des Mose´ ging es um äußerliche Verhaltensweisen, beim `Gesetz des Evangeliums´ darüber hinaus um das Innere, die Veränderung meiner Herzenseinstellung hin zum Göttlichen. Hier greift der vorgestern besprochene `Acht-Stufen-Prozess´. Momentan werden uns `Upgrades´ durch Präsident Russel M. Nelson, den siebzehnten Präsidenten und Propheten des Herrn, in dieser letzten Evangeliumszeit vor dem Zweiten Kommen Jesu gegeben. Ich brauche mich nicht zu erschrecken, wenn es Änderungen gibt. Ohne`Upgrades´ kein Fortschritt. Das bedeutet aber nicht, dass sich `fundamentale Grundsätze´ ändern würden. 

 Was machst du mit diesen `Erweiterungen´, die Jesus hier anführt? 

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Donnerstag, 16. Februar 2023

Ihr seid das Salz der Erde

 

Hippos, die Stadt auf dem Berg 
(Bild: Quelle)

13 ¶ „Ihr seid das Salz der Erde (= für die Erde)! …” (Matthäus 5:13). 

14 „ Ihr seid das Licht der Welt! …" (Matthäus 5:14). 

Ihr seid das Salz der Erde. Nachdem Jesus seinen auserwählten Zwölf, und all jenen, die ihm aufrichtig folgen wollten, mit den Seligpreisungen den Prozess der Vervollkommnung beschrieben hat, wendet er jetzt zwei Metaphern (ein rhetorisches Stilmittel, das sich überwiegend über Sprachbilder erklärt) auf sie an, indem er ihnen sagt, dass sie `das Salz der Erde´ und `das Licht der Welt´ seien. Jesus benutzt zum Lehren meist Parabeln (eine kurze Erzählung, die eine Lehre enthält, und sich auf eine eigentlich gemeinte Situation übertragen lässt). 

  •  Ihr seid das Salz der Erde 
    In der Joseph Smith Übersetzung lautet der entsprechende Vers maschinell übersetzt: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich gebe euch, das Salz der Erde zu sein; aber wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit soll die Erde gesalzen werden? Von nun an soll das Salz zu nichts mehr nützen, als ausgeworfen und von Menschen zertreten zu werden.” (JSÜ Matthew 5:15). 
     
    Heute mag dieser Vergleich keinen solchen Stellenwert wie damals haben. Heute ist Salz nichts Besonderes mehr, damals war es als schwer zugänglicher Rohstoff jedoch äußerst wertvoll. Es wurde sogar als Zahlungsmittel verwendet (in bestimmten Bereichen entlohnten die Römer ihre Soldaten mit Salz). Salz war also nicht nur begehrt, um Lebensmittel geschmackvoller oder haltbar zu machen, es hatte sogar heilende Wirkung. Salz, Natriumclorid (NaCl) ist eine stabile Verbindung, die von sich aus nicht zerfällt oder schlecht wird. Der einzige Weg, Salz unbrauchbar, für den Verzehr ungeeignet zu machen, liegt darin, es zu verunreinigen. Hier liegt die Macht der Symbole, die Jesus benutzt. Die Zwölf sollten sich nicht mit `Dingen der Welt´ kontaminieren, und dadurch in ihrer Aufgabe als Zeugen für Jesus `unbrauchbar´, und verworfen zu werden. Wie wirkungsvoll Salz ist: Man braucht nicht viel, um eine große Menge an Suppe schmackhaft zu machen! Eine kleine Prise reicht aus. Ein wenig Salz hat eine große Wirkung. Das Negativbeispiel ist im Buch Mormon der Antichrist Korihor. Als Einzelner hat er vielen das Herz von Christus weggeführt, wurde verworfen und von den Leuten zertreten (Alma 30:59). 
  • Ihr seid das Licht der Welt 
    In der Joseph Smith Übersetzung lauten die Verse der zweiten Parabel maschinell übersetzt: `Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich gebe euch, das Licht der Welt zu sein; Eine Stadt, die auf einem Hügel liegt, kann nicht verborgen werden. 17 Siehe, zündet man eine Kerze an und stellt sie unter den Scheffel? Nein, aber auf einem Leuchter; und er leuchtet allen, die im Hause sind. 18 Darum lass dein Licht so leuchten vor dieser Welt, dass sie deine guten Werke sehen und deinen Vater im Himmel preisen.´ (JSÜ Matthew 5:16-18). 
     
    Als zweite Analogie benutzt Jesus das `Licht´. Im Gegensatz zu den üblichen Bibelübersetzungen sagt Jesus anstatt nur ´Ihr seid das Licht der Welt`, `Ich gebe euch, das Licht der Welt zu sein´.  Der aktuelle Bezug, den Jesus hier wählt, ist die Stadt Hippos, östlich des Sees Genezareth, die gerade aufgebaut wurde, und zwar auf einem Hügel. Das Besondere daran war, dass diese Stadt bei klarer Sicht von überall her um den See herum gesehen werden konnte. Eine Stadt auf einem Hügel kann also nicht verborgen bleiben, erst recht nicht, wenn nachts ihre Lichter an sind. Dieses Beispiel zeigt uns wieder die meisterhafte Art Jesu zu lehren, Dinge aus dem Alltag zu nehmen, um einen wichtigen Lehrpunkt verständlich zu machen. Diese Lehre verbindet Jesus dann mit der liebevollen Aufforderung an seine Zwölf: `Darum lass dein Licht so leuchten vor dieser Welt, dass sie deine guten Werke sehen und deinen Vater im Himmel preisen.´ (JSÜ Matthew 5:18; maschinelle Übersetzung). 

Ich lerne, wenn ich mich nicht mit weltlichen Dingen kontaminiere, habe ich auch als Einzelner einen großen Einfluss; eine kleine Prise reicht, um die Suppe schmackhaft zu machen. Weiterhin fühle ich mich aufgefordert, mich nicht irgendwo mit meinen guten Taten zu verstecken, sodass sie keiner sehen kann. Ich soll sie vor den Menschen tun, sodass sie sie sehen können. Nicht in der Weise, dass ich dadurch im Vordergrund stehe, zu zeigen, wie gut ich bin. Es muss in der Weise geschehen, dass die Menschen sehen, wie wunderbar die Folgen guten Tuns sind. Mein Tun muss auf den Herrn hinweisen, ihn verherrlichen, auf dass auch sie dem Herrn die Ehre erweisen! Alles, was mir möglich ist, Gutes zu tun, kommt nur durch Jesus Christus, nicht durch mich. 

Welche Lehren ziehst du für dich aus diesen beiden Parabeln? 

findechristus.org

Mittwoch, 15. Februar 2023

Darum sollt ihr vollkommen sein

 

Wie kann ich mich vervollkommnen 
(Bild: Quelle; Screenshot)

“48 Darum sollt ihr vollkommen sein†), wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.” (Matthäus 5:48

Darum sollt ihr vollkommen sein. In der Joseph-Smith-Übersetzung lautet dieser Vers maschinell übersetzt: `Darum ist euch geboten, vollkommen zu sein, so wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.´ (JSÜ Matthew 5:50). Die Frage ist, können wir diese Vollkommenheit je erreichen? Offensichtlich schon. Der Herr gibt uns keine Gebote, die wir nicht halten können (1. Nephi 3:7). Von Taylor und Tyler habe ich gelernt, dass eine Möglichkeit in dem im Bild skizzierten Acht-Stufen-Prozess zu finden ist (screenshot oben bzw. hier). Diesen Prozess beschreibt Jesus Christus seinen gerade von ihm berufenen Aposteln (Lukas 6:13-15), und all jenen, die sich bereit machen, ihn zu durchlaufen, in den sogenannten Seligpreisungen (Zitate unten aus 3. Nephi 12:3-11): 

  • Stufe 1 
    “Ja, gesegnet sind die im Geist Armen, die zu mir kommen, denn ihnen gehört das Himmelreich.” 
    Was bedeutet im Geiste arm zu sein? Ich erkenne, welchen Stand ich in Bezug auf Gott habe. Ich stelle fest, mir fehlt etwas. Das macht mich demütig und in mir wächst der Wunsch mich zu vervollkommnen, im Geiste zu wachsen. Wenn ich das tue, wende ich mich dem `Himmelreich´, Gott zu. 
  • Stufe 2 
    “gesegnet sind alle, die da trauern”  
    Dadurch, dass ich erkenne, dass mir zur Vollkommenheit noch einiges fehlt, bin ich traurig, was mich anspornt auf dem Weg voranzuschreiten. Das wiederum gibt mir Hoffnung, tröstet mich. 
  • Stufe 3 
    “gesegnet sind die Sanftmütigen”  
    Zur Sanftmut gehört, dass ich mich nicht selbst überschätze (Römer 12:16). Das führt mich zur Demut und ich bin willig, mich von Christus belehren zu lassen, was mich zu seinem Miterben macht. Ich werde Miterbe seiner Erde. 
  • Stufe 4 
    “gesegnet sind alle, die hungern und dürsten nach Rechtschaffenheit”  
    Aufgrund dessen, dass ich willens bin, belehrt zu werden, habe ich das starke Bedürfnis (Hunger, Durst) nach rechtschaffenem Tun; ich werde nicht warten, dass Gott für mich etwas tut, ich werde auf die Worte des Herrn hören und danach handeln. Das wiederum macht mich empfindsam für die leise Stimme des Heiligen Geistes. 
  • Stufe 5 
    “gesegnet sind die Barmherzigen”  
    Ich entwickle den Geist des Mitleids, des Mitgefühls und der Vergebung gegenüber meinem Nächsten, aber auch gegenüber mir – würde ich mir selber nicht vergeben können, würde ich in meinem Fortschritt feststecken. Dann wird der Herr auch mir gegenüber barmherzig sein, mir seine `ewige Liebe´ erweisen. 
  • Stufe 6 
    “gesegnet sind alle, die im Herzen rein sind” 
    Es ist die Frage, tue ich dies alles der Leute wegen, meinetwegen, oder tue ich es wegen dem Herrn? Sind meine Motive dir richtigen. Will ich es tun, weil ich den Herrn liebe, werde ich Sein Angesicht sehen und wissen, dass Er es ist (Lehre und Bündnisse 93:1; JSÜ 1. Johannes 4:12). 
  • Stufe 7 
    “gesegnet sind alle Friedensstifter” 
    Friedensstifter bin ich, wenn ich Frieden schaffe oder fördere, z. B. indem ich Zeugnis vom Evangelium ablege. Ich darf Frieden nicht nur für mich selber wollen, ich muss durch mein Handeln dazu beitragen, dass ihn alle Menschen haben können. Durch meine `Neugeburt´ in den Wassern der Taufe adoptiert mich Jesus und so werde ich sein Kind. 
  • Stufe 8 
    “gesegnet sind alle, die um meines Namens willen verfolgt werden” 
    “gesegnet seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und fälschlich gegen euch allerart Böses reden” 

    Egal was Menschen mir antun können, der Herr hat alles selber erlitten und er wird mit mir sein (Lehre und Bündnisse 122:5-9), mich am `Himmelreich´ teilhaben lassen. 

Ich lerne, diesen Acht-Stufen-Prozess kann ich auf jeden Punkt meiner `Unvollkommenheit´ anwenden, Gesetz des Zehnten, Gesetz der Reinheit, Tempeldienst, Vergebungsbereitschaft, Betreuung …, in dem ich mich vervollkommnen möchte. Ich kann diesen Prozess ein Leben lang durchlaufen, und was ich trotz aller Anstrengungen nicht geschafft habe, da vervollkommnet mich dann zuletzt der Herr (Lehre und Bündnisse 76:69). 

Was ziehst du für dich aus den Seligpreisungen? 

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Dienstag, 14. Februar 2023

Als Jesus nun die Volksscharen sah, ging er auf den Berg

 

Die Bergpredigt 
(Bild: Quelle)

1 Als Jesus nun die Volksscharen sah, ging er ins Gebirge (oder: auf den Berg) hinauf, und nachdem er sich dort gesetzt hatte, traten seine Jünger (d. h. Schüler, Zuhörer) zu ihm. 

2 Da tat er seinen Mund auf und lehrte sie mit den Worten:” (Matthäus 5:1-2). 

Als Jesus nun die Volksscharen sah, ging er auf den Berg.  Eine der einflussreichsten Predigten über `die Geschichte und den Charakter des Christentums´ finden wir in der Bergpredigt. Ein Beweis dafür ist darin zu sehen, dass wir Teile des Matthäusberichts auch im Markus und Lukas, als auch im Buch Mormon finden. Im Matthäus findet diese Predigt auf einem Berg statt (Matthäus 5:1-2), im Lukas in der Ebene, nachdem Jesus vom Berg herabgekommen war (Lukas 6:17), und im Buch Mormon, als Jesus seine gläubigen Anhänger nach seiner Auferstehung auf dem Tempelplatz im Lande Überfluss besuchte (3. Nephi 11). Matthäus zieht regelmäßig Parallelen zum Alten Testament. Eine davon ist die, dass Jesus diese Rede bei Matthäus auf einem Berg hält. Ich denke da an Mose. Er empfing das `Gesetz Gottes´ auf einem Berg, doch das Volk lehnte es ab. Stattdessen bekam es das nach Mose benannte vorbereitende, oder niedere Gesetz. Jesus war als der Jehova des Alten Testamentes der Gesetzesgeber. Nun finden wir ihn wieder auf einem Berg (oder in der Ebene bzw. am Tempelplatz), versammelt mit seinen geliebten Jüngern, um das höhere Gesetz wiederzubringen (Jesus, der `neue Moses). Die Rede war sicherlich eine wichtige Unterweisung für sie, die sich entschieden hatten, ihm nachzufolgen. Und nun sollten sie es als die neuen `Bündnisstifter´ wiederbekommen, das höhere Gesetz. Die Tabelle unten ermöglicht den Vergleich der drei Reden: 

Matthäus 5:3-12 
Belehrung auf dem Berg 
(die Juden sind das Publikum des Matthäus) 
Lukas 6:20-23 
Belehrung in der Ebene 
(die Heiden sind das Publikum des Matthäus) 
3. Nephi 12:3-12 
Belehrung in Amerika 
(wir sind das Publikum Mormons) 
3 ¶ „Selig*) sind die geistlich Armen**), denn ihnen wird das Himmelreich zuteil! 
4 Selig sind die Bekümmerten***), denn sie werden getröstet werden! — 
5 Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land ererben (oder: die Erde besitzen)!†) 
6 Selig sind, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden gesättigt werden! — 
7 Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen! 
8 Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen! 
9 Selig sind die Friedfertigen††), denn sie werden Söhne Gottes (vgl. 5,45) heißen! — 
10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung erleiden, denn ihnen wird das Himmelreich zuteil! 
11 Selig seid ihr, wenn man euch um meinetwillen schmäht und verfolgt und euch lügnerisch alles Böse nachredet! 
12 Freuet euch darüber und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel! Ebenso hat man ja auch die Propheten vor euch verfolgt†††).” 
20 ¶ Da richtete er seine Augen auf seine Jünger und sagte: „Selig seid ihr Armen, denn euer Teil ist das Reich Gottes! 
21 Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden! Selig seid ihr, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen! 
22 Selig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen und wenn sie euch aus ihrer Gemeinschaft ausschließen und euch schmähen und euren Namen als ein Schimpfwort verwerfen um des Menschensohnes willen! 
23 Freuet euch alsdann und jubelt*)! denn wisset wohl: euer Lohn ist groß im Himmel. Ihre Väter haben ja an den Propheten ebenso gehandelt.”  
3 Ja, gesegnet sind die aim Geist Armen, die zu mir bkommen, denn ihnen gehört das Himmelreich. 
4 Und weiter, gesegnet sind alle, die da trauern, denn sie werden getröstet werden. 
5 Und gesegnet sind die aSanftmütigen, denn sie werden die bErde ererben. 
6 Und gesegnet sind alle, die ahungern und bdürsten nach cRechtschaffenheit, denn sie werden vom Heiligen Geist erfüllt werden. 
7 Und gesegnet sind die aBarmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. 
8 Und gesegnet sind alle, die im Herzen arein sind, denn sie werden Gott bsehen
9 Und gesegnet sind alle aFriedensstifter, denn sie werden die bKinder Gottes heißen. 
10 Und gesegnet sind alle, die um meines Namens willen averfolgt werden, denn ihnen gehört das Himmelreich. 
11 Und gesegnet seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und fälschlich gegen euch allerart Böses reden; 
12 denn ihr werdet große Freude haben und überaus froh sein, denn groß wird euer aLohn im Himmel sein; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind. 

Ich lerne, dass der Herr das `höhere Gesetz´ jenen predigte, die dazu bereit waren, es zu empfangen, seine auserwählten Zwölf im Land Jerusalem und diejenigen, die sich in ihrem Tempel im Land Überfluss in Amerika versammelt hatten – fast ein Jahr nach der großen Zerstörung, die mit Jesu Tod einherging. Diese wurden errettet, weil sie umkehrten und `gerechter´, oder bereit waren, das höhere Gesetz zu empfangen (3 Nephi 9:13). Der nephitische Bericht im Buch Mormon bietet zudem eine höhere Christologie, indem er die Botschaften der Göttlichkeit Jesu erweitert. Lies auch gerne in diesem Zusammenhang die Joseph Smith Übersetzung dieser Predigt (Matthew 5:1-13; Luke 6:20-22). Die JSÜ der Verse enthält eine Erweiterung von 75 Wörtern, die fast wörtlich 3 Nephi 12 ab Vers 2 folgt. Alles beginnt mit dem bekannten Satz `Selig sind´ und bezieht sich dann auf diejenigen, die: (1) Glauben an den Herrn und seine Boten haben, (2) getauft wurden, (3) das verheißene Feuer, den Heiligen Geist, zur Vergebung ihrer Sünden empfangen haben und (4) demütig geblieben sind. Die Bergpredigt listet acht Seligpreisungen (oder zukünftige verheißene Segnungen) auf, während die Predigt im Tempel dreizehn enthält (3 Nephi 12:1-11) und die Predigt auf der Ebene nur vier (Lukas 6:20-22). Wir dürfen dankbar sein, dass wir nach der Wiederherstellung der Kirche des Herrn, der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, auch wieder Nutznießer des `höheren Gesetzes´ sein dürfen. In der Bergpredigt lerne ich, wie ich ein besserer Nachfolger von Jesus Christus werden kann, nicht im Handumdrehen, sondern in einem lebenslangen Prozess. 

Was verstehst du unter dem `höheren Gesetz´? 

findechristus.org

Montag, 13. Februar 2023

Da lauerten die Schriftgelehrten und Pharisäer ihm auf, ob er wohl am Sabbat heilen würde

 

(Bild: Quelle)

6 ¶ An einem anderen Sabbat aber ging er in die Synagoge und lehrte. Dort war ein Mann, dessen rechter Arm verdorrt (d. h. gelähmt) war. 7 Da lauerten die Schriftgelehrten und Pharisäer ihm auf, ob er wohl am Sabbat heilen würde, um dann einen Grund zu einer Anklage gegen ihn zu haben:” (Lukas 6:6-7). 

Da lauerten die Schriftgelehrten und Pharisäer ihm auf, ob er wohl am Sabbat heilen würde. Die Verse eins bis sechzehn des sechsten Kapitels des Lukasevangeliums, weisen folgende Themen auf: Jesus ist der Herr über den Sabbat; der Mann mit der verdorrten Hand; die Wahl der zwölf Apostel. Zunächst gehen Jesus und seine Jünger an einem Sabbat durch ein Kornfeld und bedienten sich an dem Korn und aßen davon. Pharisäer bekamen das mit. Es war für sie wieder ein gefundenes Fressen und so fragten die Pharisäer: „Warum tut ihr da etwas, das man am Sabbat nicht tun darf?” (Lukas 6:2). Jesus antwortet mit einem Beispiel aus dem Alten Testament und fragt sie, ob sie nicht gelesen hätten, was König David mit seinen Gefährten tat, als sie hungrig waren. Sie bedienten sich der Schaubrote aus dem Tempel, von denen nur die Priester essen durften, und sagte ihnen dann: „Der Menschensohn ist Herr (auch) über den Sabbat.” (Lukas 6:5). Damit noch nicht genug. An einem weiteren Sabbat, als er in einer Synagoge lehrte, heilte er auch noch einen Mann, der mit einer verdorrten Hand zu ihm kam. Jesus, der die Gedanken der Pharisäer kannte, fragte sie: „Darf man am Sabbat Gutes tun, oder soll man Böses tun? Darf man ein Leben erhalten, oder soll man es zugrunde gehen lassen?” (Lukas 6:9). Dass Jesus ihn tatsächlich heilte, war den Pharisäern nun doch zu viel und sie beratschlagten, was sie gegen Jesus tun könnten. 

Der Begriff `Sabbat´ bedeutet so viel wie `Ruhe´, `Ruhetag´. Vom Herrn wissen wir, dass er die Erde in sechs Tagen erschaffen hat und am siebenten Tag ruhte er von diesem Tun aus, ja er heiligte diesen Tag. Ja es ist ein `Feiertag zu Ehren des Herrn´, an dem weder wir Menschen, noch unsere Tiere, Arbeit verrichten sollen (Exodus 20:10-11). In neuzeitlicher Offenbarung sagt uns der Herr, dass wir an diesem Tag in das Haus des Betens gehen sollen, um unsere heiligen Handlungen darzubringen (Lehre und Bündnisse 59:9-13). Was der Herr nicht gemacht hat, ist bis ins Detail vorzuschreiben, was an diesem Tag gemacht werden darf, und was nicht. Das aber haben die Juden getan. Orthodoxe Juden achten darauf, am Sabbat zu ruhen und nicht zu arbeiten. Sämtliche Haushaltsarbeiten werden also vorher erledigt. Am Sabbat darf, egal durch welche Handlung, keine neue Situation geschaffen werden. Strenggläubige Juden fahren deshalb auch kein Auto und betätigen keinen Lichtschalter, Herd oder Aufzugknopf.” (Quelle). Im babylonischen Talmud gibt es eine Liste mit 39 Arbeiten, die am Sabbat verboten sind, als Zusammenfassung, der in den fünf Büchern Mose, der Thora, verstreuten Vorschriften. „Die mosaischen Regeln der Sabbatheiligung enthielten viele genaue Gebote und Verbote. Das mag notwendig gewesen sein, um jene, die in Gefangenschaft gewesen waren und denen die Entscheidungsfreiheit lange Zeit vorenthalten gewesen war, Gehorsam zu lehren. Später wurden den mosaischen Anweisungen viele extreme und ungerechtfertigte Regelungen hinzugefügt, die der Erretter verurteilte. Zu dieser Zeit hatte die peinlich genaue Einhaltung der vielen Regeln der Sabbatheiligung mehr Gewicht als „das Wichtigste im Gesetz” (Matthäus 23:23), nämlich Glauben, Nächstenliebe und die Gaben des Geistes.” (Quelle). Bis zur Auferstehung Jesu feierten die Mitglieder Seiner Kirche den Sabbat am letzten Tag der Woche (Samstag), danach den ersten Tag (Sonntag), im Gedenken an die Auferstehung Jesu. Dieser Tag erinnert uns daran, dass wir auch `geistiger Nahrung´ bedürfen. Wenn ein Volk in der Beachtung des Sabbats sorglos wird, werden alle Aspekte des Lebens davon beeinflusst und sein religiöses Verhalten verkümmert (Nehemia 13:15-18; Jeremia 17:21-27). Ich lerne, derjenige, der ein Gesetz aufstellt, ist auch derjenige, der es am besten kennt und versteht. Wie entscheide ich, bei welchen Handlungen ich gegen dieses Gebot verstoße? Ich frage mich, entfernt mich das, was ich tue von Christus, oder bringt es mich ihm näher? 

Wie gehst du mit diesem Gebot um? 

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