Samstag, 31. Oktober 2020

Niemals habe ich mich einem Menschen, den ich erschaffen habe, gezeigt

 

Jakob ringt mit dem Engel; Gustav Dore, 1865
(Bild: Quelle)

Jesus erklärt Jareds Bruder in einem persönlichen Gespräch, in dem sich beide gegenüberstehen und einander in ihrer jeweiligen Gestalt sehen weiter: „Und niemals habe ich mich einem Menschen, den ich erschaffen habe, gezeigt, denn niemals hat ein Mensch so an mich geglaubt wie du. Siehst du, dass du als mein eigenes Abbild erschaffen bist? Ja, selbst alle Menschen sind am Anfang als mein eigenes Abbild erschaffen worden.“ (Ether 3:15).

Niemals habe ich mich einem Menschen, den ich erschaffen habe, gezeigt. In vielen Stellen der heiligen Schriften wird diese Aussage bestätigt, aber es wird auch bestätigt, dass der Herr sich unter bestimmten Bedingungen Menschen gezeigt hat.

Schriftstellen die aufzeigen, dass Gott sich nie einem Menschen zeigte:

  • 2. Mose 3:6: Mose verhüllte sein Gesicht, weil er fürchtete Gott anzuschauen
  • 2. Mose 33:20: Kein Mensch kann Gott sehen und am Leben bleiben
  • Johannes 1:18: Niemand hat Gott je gesehen

Schriftstellen, die aufzeigen, dass Gott bestimmten Menschen erschien:

  • Lehre und Bündnisse 107:54: Als Adam seinen Nachkommen einen letzten Segen erteilte
  • Köstliche Perle Mose 1:2: Mose konnte auf einem überaus hohen Berg Gott von Angesicht zu Angesicht sehen, aber nur, weil seine Herrlichkeit auf ihm war
  • 1. Mose 32:31: Nachdem Jakob mit einem Mann kämpfte und dieser ihn in Israel umbenannte, sagt er, dass er Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen habe und noch am Leben sei
  • 2. Mose 33:11: Der Herr gab dem Mose von Angesicht zu Angesicht Belehrung und Anweisung für sein Volk, das er aus ägyptischer Gefangenschaft geführt hatte

Wie verhält es sich nun mit der Aussage, dass sich Gott niemals einem Menschen gezeigt hat, wo er es doch getan hat? Ich erkläre mir das so, dass er sich nie einem Menschen zeigte, der keinen festen Glauben an ihn hatte und den er nicht für diese Begegnung körperlich und geistig besonders zubereitet hat, weil ein normaler Sterblicher dessen Herrlichkeit hätte nicht standhalten können, ohne zerstört zu werden. Unser irdischer Körper ist nicht für bestimmte überirdische Erscheinungsformen oder Zustände ausgelegt.

Wie verstehst du diese Aussage des Herrn?

Freitag, 30. Oktober 2020

Ich bin es, der von der Grundlegung der Welt an bereitet war, mein Volk zu erlösen

Der Erlösungsplan: Ein heiliger Schatz
(Bild: Quelle)

Nachdem sich der Sohn Gottes dem Bruder Jareds, aufgrund dessen großen Glaubens an ihn, vollständig gezeigt hat, erklärt er ihm: „Siehe, ich bin es, der von der Grundlegung der Welt an bereitet war, mein Volk zu erlösen. Siehe, ich bin Jesus Christus. Ich bin der Vater und der Sohn. In mir werden alle Menschen Leben haben, und das ewiglich, nämlich jene, die an meinen Namen glauben werden; und sie werden meine Söhne und meine Töchter werden.“ (Ether 3:14).

Ich bin es, der von der Grundlegung der Welt an bereitet war, mein Volk zu erlösen. Jesus Christus lässt den Bruder Jareds nun wissen, dass er, der gerade in voller Statur vor ihm sichtbar steht, derjenige ist, der von Beginn an für das `Erlösungswerk seines Volkes´ vorgesehen war.

Erlösung wovon? In einem Psalm Davids finde ich eine Antwort auf diese Frage. Der Psalmist sendet einen Hilferuf an den Herrn, dass er doch seine Ohren auf sein Flehen um Gnade achten lassen möge. David wusste, dass der Mensch vor Gott nicht bestehen könnte, wenn dieser dessen Sünden beachten würde, und dass es einen Ausweg für den geben würde, der in Ehrfurcht dienen würde: `Vergebung´, und sagt dann: „Israel, warte auf den HERRN, denn beim HERRN ist die Huld, bei ihm ist Erlösung in Fülle. 8 Ja, er wird Israel erlösen aus all seinen Sünden.“ (Psalm 130:2-8). Aber nicht nur von Sünden erlöst er uns, sondern auch vom Tod, der wegen des Falls Adams und Evas über die Menschheit gekommen ist (Hosea 13:14). Diese Erlösung also kommt nur aufgrund dessen, dass sich Christus als das makellose Opfer hergegeben hat (Hebräer 9:11-14). Ich lerne also: Ohne Glaube an den einziggezeugten Sohn Gottes, und Umkehr, gibt es für mich keine Erlösung (Lehre und Bündnisse 29:42-44).

Was bedeutet für dich persönlich das Sühnopfer Jesu?

Donnerstag, 29. Oktober 2020

Weil du das weißt, bist du vom Fall erlöst

(Bild: Quelle)

Die Reaktion des Herrn, auf die Antwort von Jareds Bruder, auf die Frage, ob er seinen Worten glauben würde (Ether 3:12): „Und als er diese Worte gesprochen hatte, siehe, da zeigte der Herr sich ihm und sprach: Weil du das weißt, bist du vom Fall erlöst; darum bist du in meine Gegenwart zurückgebracht; darum zeige ich mich dir“. (Ether 3:13).

Weil du das weißt, bist du vom Fall erlöst. Weil Jareds Bruder `weiß´, dass Jesus Christus die Wahrheit spricht, weil er ein Gott ist und `nicht lügen kann´, zeigte sich der Herr ihm in voller Statur. Ja er sagte ihm sogar, dass er vom Fall erlöst, und in seine Gegenwart zurückgebracht sei. Hätte Jareds Bruder nicht Zeugnis vom Sohn abgelegt, wäre dies alles nicht zustande gekommen (Joseph Smith Übersetzung, Johannes 1:19, vergleiche in der Bibel Johannes 1:18).

Damit Jareds Bruder in seinem gefallenen, sterblichen Zustand, in die Gegenwart Gottes eintreten konnte, musste der Herr eine Wandlung dieses  Zustandes vornehmen, denn er konnte ihn nicht mit dem fleischlichen oder natürlichen Sinn sehen, sondern nur mit dem geistigen: „Denn kein Mensch hat je im Fleische Gott gesehen, außer er war durch den Geist Gottes belebt.“ (Lehre und Bündnisse 67:10-11). Würde ein `Sterblicher´ Gott sehen, würde er das nicht überleben können (Exodus 33:20, vergleiche Joseph Smith Übersetzung Exodus 33:20). Ich lerne, dass der Herr sich denen zeigen kann, die er dafür, aufgrund ihres Lebenswandels, entsprechend verändert. Ein wunderbares Beispiel wird uns in der Köstlichen Perle gegeben, wo der Herr dem Mose erscheint und ihn belehrt (Köstliche Perle Mose 1:11).

Was `weist´ du von Christus?

 

Mittwoch, 28. Oktober 2020

Glaubst du die Worte, die ich sprechen werde?

(Bild: Quelle)

Das Gespräch zwischen Jareds Bruder und dem Herrn setzt sich fort, indem Jareds Bruder die Frage des Herrn, ob er mehr als seinen Finger gesehen habe (Ether 3:9), beantwortet: „… Nein; Herr, zeige dich mir! 11 Und der Herr sprach zu ihm: Glaubst du die Worte, die ich sprechen werde? 12 Und er antwortete: Ja, Herr, ich weiß, dass du die Wahrheit sprichst, denn du bist ein Gott der Wahrheit und kannst nicht lügen.“ (Ether 3:10-12).

Glaubst du die Worte, die ich sprechen werde? Der Herr stellt gerne Fragen, um unseren Wissensstand zu testen. Nicht, weil er ihn nicht kennen würde, sondern er uns dazu bringen möchte, uns selbst zu hinterfragen. So denke ich an das sehr bekannte Beispiel, in dem der Herr den Simon Petrus dreimal fragt: „… liebst du mich? …“ und dieser ob der dreimaligen Wiederholung der Frage traurig wurde und antwortete: „… Herr, du weißt, dass ich dich liebe …“.

Fragen sind einerseits ein notwendiges Werkzeug um sicherstellen zu können, ob man richtig verstanden worden ist, andererseits den Gefragten anzuregen etwas zu überdenken. Aber der Fragesteller kann auch im Sinn haben, mit der Antwort auf eine Frage, sich selber bestätigt zu sehen. Natürlich stellt man auch Fragen, um etwas zu lernen. Nachdem der Herr alles weiß, wollte er wohl im Falle von Jareds Bruder ihn selber veranlassen darüber nachzudenken, wie es sich mit der Glaubwürdigkeit der Worte, die er spricht, verhält. Und Jareds Bruder stellte fest, dass Gott ein Gott der Wahrheit ist, der nicht lügen kann. Ihm war offensichtlich klar, dass `falsche oder unehrliche Aussagen in der Absicht zu täuschen´ nur von demjenigen ausgehen können, der `der Vater aller Lügen´ ist, nämlich dem Gegenpart Gottes (Köstliche Perle Mose 4:4). So lerne ich, dass ich mich ebenso hinterfragen soll, ob ich wirklich an die Worte glaube, die der Herr, und sei es auch nur durch seine Diener (Lehre und Bündnisse 1:38), spricht. Wenn meine Antwort der des Bruders Jareds ähnelt, dann muss ich auch mit all meinen Kräften bemüht sein, nach seinen Worten zu handeln, ansonsten bin ich selber ein Lügner (1. Johannes 4:20).

Wie gehst du mit Fragen um, die dir helfen sollen, deine Einstellung zu etwas zu reflektieren?

Dienstag, 27. Oktober 2020

Wegen deines Glaubens hast du gesehen

(Bild: Quelle)

Moroni berichtet, wie es in dieser Begegnung zwischen Jareds Bruder und dem Herrn weiterging: „Und der Herr sprach zu ihm: Wegen deines Glaubens hast du gesehen, dass ich Fleisch und Blut annehmen werde; und niemals ist ein Mensch mit so überaus großem Glauben, wie du ihn hast, vor mich gekommen; denn wenn es nicht so wäre, hättest du meinen Finger nicht sehen können. Hast du mehr als das gesehen?“ (Ether 3:9).

Wegen deines Glaubens hast du gesehen. Der Herr erklärt dem Bruder Jareds nun einen Sachverhalt, indem er ihm sagt, dass er etwas gesehen hat, was noch gar nicht so ist, wie er es sieht, nämlich, dass Christus einen Körper annehmen wird, der auch aus `Fleisch und Blut´ besteht, wie der eines sterblichen Menschen.

Wir lernen daraus, dass Christus sich in dem Zustand zeigen konnte, den er noch nicht innehatte (Ether 3:16), in einem Körper den er erst etwa zweitausendzweihundert Jahre später annehmen würde, einem Körper, wie ihn alle sterblichen Lebewesen auf Erden haben: einem fleischlichen Körper, dessen Lebenskraft durch Blut erhalten wird. Dies aber auch nur wegen des überaus großen Glaubens, den Jareds Bruder an ihn hatte. Wie wir später noch sehen werden, war sein Glaube so groß, dass er nach dem Bericht Moronis sogar einen Berg versetzen konnte (Ether 12:29-30). Wer wünscht sich nicht einen solchen Glauben! Doch an anderer Stelle lerne ich, dass ein solcher Glaube nichts nützen würde, wenn ich nicht auch `Liebe´ hätte (1. Korinther 13:2).

Was denkst du über die Aussage, dass Jareds Bruder mit so großem Glauben vor den Herrn trat, wie ihn noch kein Mensch vor ihm aufbrachte?

Montag, 26. Oktober 2020

Ich habe gefürchtet, er würde mich schlagen

Die Schule von Athen, Detail, Raffael
(Bild: Quelle)

Was passierte, nachdem Jareds Bruder plötzlich den Finger des Herrn gesehen hatte: „Und der Herr sah, dass Jareds Bruder zur Erde gefallen war; und der Herr sprach zu ihm: Steh auf; warum bist du niedergefallen? 8  Und er spricht zum Herrn: Ich habe den Finger des Herrn gesehen, und ich habe gefürchtet, er würde mich schlagen; denn ich habe nicht gewusst, dass der Herr Fleisch und Blut hat.“ (Ether 3:7-8).

Ich habe gefürchtet, er würde mich schlagen. Ein nach oben ausgestreckter Zeigefinger soll dem Gegenüber Aufmerksamkeit abverlangen, kann aber auch als Drohung gemeint sein. Wenn nun ein solcher Finger plötzlich zu sehen ist, kann man schon mal Angst bekommen, wenn man ihn als Drohung interpretiert. Jareds Bruder bringt ja auch zum Ausdruck, dass er davon ausging, dass er damit hätte geschlagen werden sollen.

Ein ausgestreckter Zeigefinger kann aber ganz unterschiedlich interpretiert werden. Zeigt dieser Finger auf einen Gegenstand, will der Zeigende die Aufmerksamkeit seines Gegenübers auf diesen lenken. Tippt er mit seinem Zeigefinger an seine Stirn, will er andeuten, dass sein Gegenüber nicht ganz bei Trost sei. Im Islam ist der ausgestreckte Zeigefinger einerseits Ausdruck von großer Selbstsicherheit, aber er wird auch als Zeichen für die Einheit Gottes verstanden. So gibt es viele Gesten mit dem Zeigefinger, die unterschiedliches andeuten sollen. Wie sollte ich nun den mir nach oben entgegengestreckten Zeigefinger einer Person deuten, die ich per Gestik freundlich darauf aufmerksam machen wollte, doch mit der Alltagsmaske im Gottesdienst auch die Nase zu bedecken? Ich lerne, dass ich bei meinen Handlungen dafür empfindsam werden muss, zu erkennen, ob der Herr mich wegen meiner Unvollkommenheiten vielleicht mit einem drohenden Finger darauf hinweisen will, dass diese ungute Konsequenzen nach sich ziehen würden, und ich lieber davon Abstand nehmen sollte.

Wie verhältst du dich, wenn dir dein Gegenüber einen nach oben gestreckten Zeigefinger signalisiert?

Samstag, 24. Oktober 2020

Er sah den Finger des Herrn

(Bild: Quelle)

Nachdem Jareds Bruder nun dem Herrn seinen Lösungsvorschlag unterbreitet hatte, wie sein Beitrag aussehen könnte Licht in die dunklen Boote zu bringen, erlebte er ein unerwartetes Wunder: „Und es begab sich: Als Jareds Bruder diese Worte gesprochen hatte, siehe, da streckte der Herr seine Hand aus und berührte die Steine, einen nach dem anderen, mit seinem Finger. Und der Schleier wurde Jareds Bruder von den Augen weggenommen, und er sah den Finger des Herrn; und er war wie der Finger eines Menschen, gleich Fleisch und Blut; und Jareds Bruder fiel vor dem Herrn nieder, denn er war von Furcht ergriffen.“ (Ether 3:6).

Er sah den Finger des Herrn. Stell dir vor es ist ganz neblig, du bist in einem Gespräch mit einer weiteren Person, aber siehst sie aufgrund des Nebels nicht. Doch plötzlich siehst du, wie ein Finger das, was du dieser Person vorgelegt hast, berührt. Und zwar nur einen Finger. Kannst du dir diese Situation ausmalen und dir vorstellen, wie du in dem Moment fühlen würdest? Würdest du dich erschrecken? Ich denke, ich würde vor Schreck im Erdboden versinken.

Dieses unerwartete und prägende Ereignis erlebte Jareds Bruder, und auch er erschrak dabei auf das Heftigste, und fiel vor Furcht vor dem Herrn nieder. Der `Schleier des Nebels´ öffnete sich nur um den Finger des Herrn, der die sechzehn Steine (Ether 3:1) berührte, die dadurch leuchtfähig wurden und den Seereisenden in der Finsternis Licht spenden sollten. Jareds Bruder erkannte dabei, dass dieser Finger wie der eines Menschen aussah. Zwei Erkenntnisse ergeben sich daraus für mich. Erstens: Der Herr hat Macht über seine Schöpfung. Er weiß, was erforderlich ist, um Materie zum Leuchten zu bringen und hat diesen Veränderungsprozess mit seinem `Willen´ veranlasst und durch Berührung Macht übertragen – wie er uns durch Handauflegung einen Teil seiner Macht überträgt. Zweitens: Der Herr kann bewirken, dass der `Nebel´ unter bestimmten Voraussetzungen sich hebt, und wir Dinge sehen können, die im Normalfall `verschleiert´ sind – er kann uns Dinge offenbaren.

Wie würdest du auf ein plötzlich und unerwartet eintretendes übernatürliches Ereignis reagieren?

Freitag, 23. Oktober 2020

Wir wissen, dass du imstande bist, große Macht zu erzeigen

(Bild: Quelle)

Nachdem der Bruder Jareds nun dem Herrn die aus dem Felsen geschmolzenen Steine vorgelegt hatte, und ihn bat, sie zu berühren, damit sie Licht abstrahlen würden, fügt er noch hinzu: „Siehe, o Herr, du kannst dies tun. Wir wissen, dass du imstande bist, große Macht zu erzeigen, die dem Verständnis der Menschen gering erscheint.“ (Ether 3:5).

Wir wissen, dass du imstande bist, große Macht zu erzeigen. Diese Aussage tätigt Jareds Bruder gegenüber dem Herrn als Einleitung zu seinem Lösungsvorschlag.

Jareds Bruder zeigt mir in dieser Aussage wieder seinen überaus großen Glauben, den er in den Herrn hat. Ja, er geht sogar so weit, zu sagen, dass er und seine Begleiter `wissen´, dass er den Menschen große Macht zeigen kann. Ich mache mir allerdings Gedanken darüber, wie ich die Aussage zu verstehen habe, dass diese Macht den Menschen `gering erscheint´. An vielen Stellen der Heiligen Schrift werde ich belehrt, dass der Herr `Großes durch Kleines´ bewirkt. So denke ich an den anschaulichen Vergleich im Brief des Jakobus, dass mit einem `kleinen Ruder, ein großes Schiff´, trotz widriger Umstände, gelenkt werden kann (Jakobus 3:4), also `Kleines Großes bewirkt´. Oder wie einem aramäischen Feldhauptmann auf eine unscheinbar erscheinende Weise der Aussatz genommen wurde. Er brauchte sich nur siebenmal im Jordan waschen – was diesem viel zu unspektakulär erschien. Und dennoch hat es zum Erfolg geführt (2. Könige 5:9-14). Als es um den Erhalt der Lesbarkeit der Messingplatten ging, sagt Alma zu seinem Sohn Helaman, dass der Herr durch `Einfaches und Kleines, Großes zustande bringt´ (Alma 37:6-7). Also, uns als Menschen `Klein´ erscheinendes bewirkt im Grunde `Großes´ - kleine und einfache Dinge haben Macht, können bedeutende Veränderungen auslösen.

Wie verstehst du diese Aussage von Jareds Bruder?

Donnerstag, 22. Oktober 2020

Darum berühre diese Steine

(Bild: Quelle)

Nun rückt Jareds Bruder mit seinem Vorschlag, was der Herr tun könnte, um Licht in das Dunkel zu bringen, heraus: „Und ich weiß, o Herr, dass du alle Macht hast und zum Nutzen des Menschen tun kannst, was auch immer du willst; darum berühre diese Steine, o Herr, mit deinem Finger, und richte sie her, dass sie im Finstern leuchten; und sie werden uns in den Wasserfahrzeugen, die wir hergerichtet haben, leuchten, damit wir Licht haben, während wir das Meer überqueren.“ (Ether 3:4).

Darum berühre diese Steine. Jareds Bruder hatte sich eine Lösung für das Problem mit dem Licht in den Booten ausgedacht. Er schmolz aus einem Felsen eines überaus hohen Berges sechzehn kleine Steine, die er auf die Spitze des Berges trug und dem Herrn vorlegte (Ether 3:1). Er bat den Herrn sie mit seinem Finger zu berühren und ging davon aus, nachdem der Herr der Schöpfer aller Dinge ist, dass er alleine dadurch bewirken könne, dass die Steine dann leuchten würden.

Ich lerne wieder folgende wesentliche Dinge aus Jareds Bruders Vorbild: Jareds Bruder ging auf einen überaus hohen Berg, um dem Herrn zu begegnen. Ich habe auch die Möglichkeit dem Herrn zu begegnen. Ich muss einfach eine mehr oder weniger weite Wegstrecke zurücklegen und kann ihm dann, nachdem ich die `Steine hergerichtet habe´ - mich selber in jeglicher Hinsicht würdig gemacht habe, weiß und klar, durchscheinend wie Glas – dort `auf dem Berg`, in Seinem Haus begegnen, und ihm voller Glauben meine erarbeiteten Problemlösungen vorlegen und ihn bitten, das zu tun, was ich nicht fähig bin zu tun, sie zum Leuchten zu bringen - dass sie auch tatsächlich die Lösung bewirken, die erwünscht ist. Auf jeden Fall bedeutet es für mich, dass ich zunächst gewisse Anstrengungen aufbringen muss, Glauben, Eigeninitiative, Vorbereitung und Umsetzung so weit mir möglich –`ohne Fleiß kein Preis´.

Wie gehst du vor, um den Herrn zu veranlassen, deine erarbeiteten Problemlösungen so zu begleiten, dass sie den gewünschten Erfolg bringen?

Mittwoch, 21. Oktober 2020

Doch bist du barmherzig zu uns gewesen

(Bild: Quelle)

Jareds Bruder spricht weiter zum Herrn in Sachen Licht in den Booten: „Siehe, o Herr, du hast uns wegen unseres Übeltuns geschlagen und hast uns hinausgejagt, und seit diesen vielen Jahren sind wir in der Wildnis; doch bist du barmherzig zu uns gewesen. O Herr, sieh mich mit Erbarmen an, und wende deinen Zorn von diesem deinem Volk ab, und lass nicht zu, dass es im Finstern über diese wütende Tiefe hinfährt; sondern sieh dieses hier, was ich aus dem Felsen geschmolzen habe.“ (Ether 3:3).

Doch bist du barmherzig zu uns gewesen. Bei seinem Vorwort zu seinem Vorschlag, was der Herr tun kann, damit sie Licht in ihre Boote bekommen könnten, `bittet Jareds Bruder um gut Wetter´, dadurch, dass er ihr `Übeltun´ zugibt, was sie an Schwierigkeiten schon durch die Reise in der Wildnis auf sich nehmen mussten, aber in dem allen doch `Seine Barmherzigkeit´ erkannt haben.

Hieraus lerne ich, dass ich trotz Widrigkeiten, die sich in meinem Erdenleben einstellen, auch bereit sein muss, die Barmherzigkeit zu erkennen, die der Herr mir darin, oder dadurch, zuteilwerden lässt. Die Barmherzigkeit des Herrn besteht in seinem mit uns `mitleiden´, Seinem `Mitgefühl´, und Seiner Vergebungsbereitschaft. Dies kann er für uns aufbringen, weil er sich selbst `unter all dies gestellt hat´, alle Leiden, die uns Menschen je treffen würden, durchlebt hat, als Teil `Seines Sühnopfers´ (Hebräer 2:6-7). So kann ich in all meinen Bedrängnissen auf Sein Verständnis vertrauen und trotz meiner Schwächen und meines Ungehorsams bei ihm `um gut Wetter bitten´.

Wie bittest du beim Herrn `um gut Wetter´?

Dienstag, 20. Oktober 2020

Sei nicht zornig auf deinen Diener wegen seiner Schwäche vor dir

(Bild: Quelle)

Folgendermaßen leitet Jareds Bruder gegenüber dem Herrn seinen Lösungsvorschlag, Licht in die dunklen Boote zu bringen, ein: „O Herr, du hast gesagt, dass wir ringsum von den Fluten umschlossen sein müssen. Nun siehe, o Herr, und sei nicht zornig auf deinen Diener wegen seiner Schwäche vor dir; denn wir wissen, dass du heilig bist und in den Himmeln wohnst und dass wir unwürdig sind vor dir; wegen des Falles ist unsere Natur beständig böse geworden; doch, o Herr, du hast uns das Gebot gegeben, dass wir dich anrufen müssen, damit wir von dir gemäß unseren Wünschen empfangen.“ (Ether 3:2).

Sei nicht zornig auf deinen Diener wegen seiner Schwäche vor dir. Von Jareds Bruder wird uns wieder vor Augen gehalten, welchen Stand wir als Mensch vor dem Herrn erreicht haben. Die ersten Menschen der Schöpfung des Herrn, Adam und Eva, haben aufgrund ihrer Freiheit Entscheidungen zu treffen, ungeachtet der Warnung Gottes, von der Frucht des `Baumes der Erkenntnis´ genossen, da Eva darin die einzige Möglichkeit sah, die Entwicklungen durchmachen zu können, die erforderlich waren, den Zweck des Lebens zu erfüllen (Köstliche Perle Mose 5:11). Dadurch wurden sie in einen sterblichen Zustand verwandelt und aus der Gegenwart des Herrn, im Garten von Eden, verbannt (2. Nephi 2:19). Dies brachte mit sich, dass der Mensch in einen `gefallenen Zustand´ eintrat (1. Nephi 10:6) und zu einem `natürlichen Menschen´, und damit zu einem Feind Gottes wurde (Mosia 16:5).

Diese feindliche Haltung gegenüber Gott, würden wir nur dadurch in der Lage sein abzulegen, indem wir `den Einflüsterungen des Heiligen Geistes nachgeben´, und mithilfe des Sühnopfers Jesu Christi ein `Heiliger´ werden würden, was bedeutet, ein glaubenstreues Mitglied Seiner Kirche zu sein (Mosia 3:19). Das bringt es auch mit sich, dass ich den Herrn in meiner Schwäche anrufen muss, eine ehrfürchtige Verbindung zu Ihm aufbauen muss, in der ich meinem Dank Ausdruck verleihe und um Segnungen bitte, wie er es uns geboten hat (Matthäus 6:9; 3. Nephi 18:19; 3. Nephi 20:1). Dieses Gebot hat der Herr auch in unserer Zeit bestätigt (Lehre und Bündnisse 19:28). Eltern hat er sogar geboten, ihren Kindern das Beten zu lehren (Lehre und Bündnisse 68:28). Ja, dieses Gebot besteht von Anbeginn der Menschheit (Köstliche Perle Mose 5:8). Ich lerne, wie wichtig das Gebet in meinem Alltag ist.

Welchen Stellenwert nimmt das Gebet in deinem Leben ein?

Montag, 19. Oktober 2020

Und schmolz aus einem Felsen sechzehn kleine Steine

(Bild: Quelle)

Nun folgt die Reaktion von Jareds Bruder, auf die Frage des Herrn: „Was wollt ihr, dass ich für euch bereiten soll, damit ihr Licht habt, wenn ihr in den Tiefen des Meeres verschlungen seid?“ (Ether 2:25): „Und es begab sich: Jareds Bruder (nun war die Zahl der Wasserfahrzeuge, die man hergerichtet hatte, acht) ging hin zu dem Berg, den sie wegen seiner überaus großen Höhe den Berg Schelem nannten, und schmolz aus einem Felsen sechzehn kleine Steine, und sie waren weiß und klar, ja, wie durchscheinendes Glas; und er trug sie in seinen Händen auf die Spitze des Berges und schrie abermals zum Herrn, nämlich:“ (Ether 3:1).

Und schmolz aus einem Felsen sechzehn kleine Steine. In einem Einschub lässt uns Moroni die Anzahl der Boote wissen, die die Auswanderergruppe um Jareds Bruder gebaut hatte, nämlich acht an der Zahl. Für diese Boote ging es nun Jareds Bruder darum, ob der Herr es zulassen würde, sie im Dunkeln diese lange, wie sich später herausstellen würde, dreihundertvierundvierzig Tage dauernde Seereise (Ether 6:11) auszuhalten. Der Herr aber gab die Frage, wie er denn Licht in die Finsternis bringen solle an Jareds Bruder zurück.

Jareds Bruder wurde nun seinerseits aktiv. Offensichtlich hatte er schon einen Plan. Er ging zu einem überaus großen Berg, und bereitete die Dinge vor, die der Herr dann dahingehend verändern sollte, dass sie Licht spenden würden. Auch hier finde ich wieder ein Beispiel für mein Verhalten im Lösen von Problemen: Glauben, Eigeninitiative und Kreativität entwickeln. Jareds Bruder gibt mir auch ein Beispiel darin, nach der Schrift zu handeln: „… es ist nicht recht, dass ich in allem gebieten muss; …“ (Lehre und Bündnisse 58:26). Robert D. Hales, verstorbenes Mitglied des Kollegiums der Zwölf, rät uns: „Wie der Bruder von Jared müssen wir die Bedürfnisse unserer Familienmitglieder sorgfältig abwägen, einen Plan erstellen, um diese Bedürfnisse zu erfüllen, und dann unseren Plan im Gebet zum Herrn bringen. Dies wird unsererseits Glauben und Anstrengung erfordern, aber er wird uns helfen, wenn wir seine Hilfe suchen und seinen Willen tun.“ (lies hier beginnend mit: As parents and leaders).

Wie gehst du vor, wenn sich in deinem Leben Schwierigkeiten in den Weg stellen?

Samstag, 17. Oktober 2020

Ich bereite euch gegen dies alles vor

(Bild: Quelle; Text eingefügt)

Der Herr erklärt Jareds Bruder weiter: „Und siehe, ich bereite euch gegen dies alles vor; denn ihr könnt diese große Tiefe nicht überqueren, außer ich bereite euch vor gegen die Wogen des Meeres und die Winde, die ausgegangen sind, und die Fluten, die kommen werden. Darum: Was wollt ihr, dass ich für euch bereiten soll, damit ihr Licht habt, wenn ihr in den Tiefen des Meeres verschlungen seid?“ (Ether 2:25).

Ich bereite euch gegen dies alles vor. Ist das nicht eine wunderbare Zusage, die der Herr diesen Auswanderern, die eine gefährliche Ozeanüberquerung vor sich haben, gibt? Er wird alles vorbereiten! Die Wogen des Meeres mit ihren Fluten, die Winde, die jeweils notwendig sind, die richtige Richtung einzuschlagen und zu halten, um mit Sicherheit an das vom Herrn vorgesehene Ziel zu gelangen. Aber er fragt nun nochmals, was er wegen der Dunkelheit in den Booten tun soll.

Ich sehe dies als eine Parallele zu unserem Leben. Wir haben eine turbulente Reise vor uns in ein vom Herrn verheißenes Land, nämlich mit weiteren Erfahrungen zurück, dorthin, woher wir kamen – in die Gegenwart unserer himmlischen Eltern. Auch hier hat der Herr für uns alles vorbereitet. Er hat uns ein Gesamtpaket geschnürt, das `Erlösungswerk´, bestehend aus dem Evangelium seines Sohnes, und als Krönung dessen Sühnopfer für die Dinge, die wir nicht schaffen können, für die wir zu schwach sind, als Ausbügelung all der Fehler die wir in unserem Erdendasein begehen. Wie unendlich dankbar bin ich für diese Vorkehrungen, die er getroffen hat! Aber er wird nicht alles für mich tun, sondern mich fragen, was ich von mir aus tun will, um Hindernisse auf dem Weg auszuräumen, oder Vorschläge von mir erwarten, was ich mir wünsche, was er für mich tun kann, das ich nicht in der Lage bin zu tun.

Wie nutzt du diese vom Herrn vorbereiteten Hilfen?

Freitag, 16. Oktober 2020

Die Wellenberge werden über euch hereinbrechen

(Bild: Quelle)

Auf seine Frage, was er denn für die Betroffenen tun solle (Ether 2:23), schiebt der Herr noch weitere Erläuterungen nach: „Denn siehe, ihr werdet wie ein Wal inmitten des Meeres sein; denn die Wellenberge werden über euch hereinbrechen. Doch werde ich euch wieder aus den Tiefen des Meeres hervorbringen; denn die Winde sind aus meinem Mund ausgegangen, und auch den  Regen und die Fluten habe ich ausgesandt.“ (Ether 2:24).

Die Wellenberge werden über euch hereinbrechen. Bei seiner Antwort auf die Bedenken des Bruders von Jared (siehe gestriger Blogbeitrag), gibt ihm der Herr noch weitere Erläuterungen. Mit ihnen sollten die Seereisenden auf das vorbereitet werden, was sie bei der Ozeanüberquerung zu erwarten hätten: stürmische, raue See, in der sie wahrscheinlich auch zeitweise wie ein Wal unter Wasser sein würden.

Ich denke, dass dies gerade keine beruhigende Erklärung gewesen sein muss. Doch ich denke der Herr gab diese Information absichtlich bevor die Ereignisse eintrafen, sodass die Seefahrer davon nicht plötzlich überrascht würden und in Panik gerieten. Er fügte ja auch erklärend hinzu, dass die Ereignisse auf seine Anweisungen hin erfolgen würden. Dies kann ich auch auf meine Reise durch mein Leben beziehen. Auch hier wird es zwischendurch starke Winde, widrige Ereignisse, geben. Ich darf mich aber insofern geborgen fühlen, als ich weiß, dass der Herr mir mit diesen Winden helfen will, mein von ihm angebotenes Reiseziel, mein mir `verheißenes Land´, also nach meinem Erdenleben wieder in seiner Gegenwart leben zu können, zu erreichen (Ether 6:5). Wie dankbar darf ich also auch für solche `Winde´ in meinem Leben sein. Ich muss sie nur richtig einschätzen, und wie der Kapitän eines Segelbootes auf dem Meer, richtig nutzen, wozu Erfahrung gehört, die ich aus den Schriften erlernen kann.

Wie nutzt du Widrigkeiten, die in deinen Lebensabschnitten auftreten so, dass du dein großes Ziel, in die Gegenwart des Herrn zurückkehren zu können, erreichen kannst?

Donnerstag, 15. Oktober 2020

Was wollt ihr, dass ich tun soll …?

Viele Probleme des Bootsbaus waren schon gelöst, nur noch nicht das mit dem Licht
(Bild: Quelle)

Jareds Bruder sprach den Herrn noch auf das nicht gelöste Problem des Lichtes in den Wasserfahrzeugen an (Ether 2:22), und erlebte folgende Reaktion des Herrn: „Und der Herr sprach zu Jareds Bruder: Was wollt ihr, dass ich tun soll, damit ihr Licht in euren Wasserfahrzeugen habt? Denn siehe, ihr könnt keine Fenster haben, denn sie würden in Stücke geschlagen werden; auch sollt ihr kein Feuer mitnehmen, denn ihr sollt nicht mit dem Licht des Feuers reisen.“ (Ether 2:23).

Was wollt ihr, dass ich tun soll …? In dieser Angelegenheit hat der Herr nicht wie bei dem Problem mit der Frischluft (siehe Blogbeitrag von gestern), von sich aus eine Lösung vorgegeben, sondern Jareds Bruder die Gelegenheit gegeben, sich selber Gedanken zu machen und einen Lösungsvorschlag zu unterbreiten. Der Herr hat nur mitgeteilt, welche Lösungen nicht möglich wären, nämlich die mit Fensterglas und offenem Feuer, was ja auch die Sauerstoffproblematik verschärft hätte.

Ich lerne, dass der Herr genau weiß, auf welche Problemlösungen man schon selber kommen könnte oder zumindest Lösungsansätze erarbeiten sollte, und wo er etwas aufgrund unserer Unkenntnis vorgeben muss. Das heißt, manchmal werde ich vom Herrn keine Lösung serviert bekommen, sondern eine Frage, was er denn meiner Meinung nach tun soll, um das Problem zu lösen, das wir von uns aus nicht in der Lage sind zu tun. Mindestens erwartet er von uns geistige Anstrengungen im Hinblick auf eine mögliche Lösung, die wir ihm vorschlagen dürfen, und er würde sie dann mit seinen Fähigkeiten realisieren.

Welche Erfahrungen hast du schon in dieser Hinsicht gemacht, dass du auf deine Bitte an den Herrn eine Aufforderung bekommen hast, selber einen Lösungsvorschlag auszuarbeiten?

Mittwoch, 14. Oktober 2020

Wirst du zulassen, dass wir dieses große Wasser im Finstern überqueren?

Dann sagte Jareds Bruder dem Herrn, dass es in den Schiffen ganz finster sei.
(Bild: Quelle)

Das eine Problem, das Jareds Bruder gegenüber dem Herrn ansprach, hatte dieser ihm durch entsprechende Anweisungen geholfen zu lösen (siehe gestriger Blogbeitrag). Nun gab es noch das Problem mit dem Licht: „Und er schrie abermals zum Herrn, nämlich: O Herr, siehe, ich habe getan, ja, wie du mir geboten hast; und ich habe die Wasserfahrzeuge für mein Volk hergerichtet, und siehe, es ist kein Licht darinnen. Siehe, o Herr, wirst du zulassen, dass wir dieses große Wasser im Finstern überqueren?“ (Ether 2:22).

Wirst du zulassen, dass wir dieses große Wasser im Finstern überqueren? Nachdem der Herr Jareds Bruder geholfen hatte das Problem mit der Frischluft in den Booten in den Griff zu bekommen, stand noch die Lösung mit dem fehlenden Licht in den geschlossenen Booten aus.

Jareds Bruder scheute sich nicht, dieses Problem nochmals zur Sprache zu bringen. Er wies den Herrn darauf hin, dass er die letzten Anweisungen gehorsam ausgeführt hatte und leitete nun zu der noch offenen Frage über. Er unterstrich die Dringlichkeit dadurch, dass er den Herrn fragte, ob er es denn wolle, dass sie große Teile der Seereise in Finsternis verbringen sollten. Dabei muss Jareds Bruder sich dessen bewusst gewesen sein, dass es sich um eine längere Seereise handeln würde. Ich lerne, dass ich beim Herrn auch nachhaken kann, wenn ich mich bemüht habe, vorhergehende Anweisungen gehorsam und genau zu befolgen. Ich lerne auch, dass ich, wenn ich etwas erreichen möchte, die Empfindungen meines Gesprächspartners mit ins Spiel bringen kann: „… o Herr, wirst du zulassen, dass wir dieses große Wasser im Finstern überqueren?“

Wie gehst du vor, wenn du nur auf einen Teil deiner Fragen an den Herrn eine Antwort erhalten hast?

Dienstag, 13. Oktober 2020

Du sollst ein Loch im Oberteil machen und auch im Boden


(Bild: Quelle)

Die Antwort Gottes auf die Bedenken des Bruders Jareds in Bezug auf frische Atemluft in den kleinen Booten: „Und der Herr sprach zu Jareds Bruder: „Siehe, du sollst ein Loch im Oberteil machen und auch im Boden; und wenn es dir an Luft mangelt, sollst du das Loch auftun und Luft erhalten. Und wenn es so ist, dass Wasser über dich hereinkommt, siehe, dann sollst du das Loch verschließen, damit du nicht in der Flut zugrunde gehest.“ (Ether 2:20).

Du sollst ein Loch im Oberteil machen und auch im Boden. Zwei Bedenken hatte Jareds Bruder im Vers vorher gegenüber dem Herrn zur Sprache gebracht, Licht wäre in den Booten wünschenswert, und Atemluft würde ausgehen, wenn die Boote wasserdicht verschlossen würden.

Für eine dieser beiden Herausforderungen gab der Herr ihm postwendend eine Lösung vor. Er gab ihm Anweisung, was er machen sollte, damit sie Frischluft, während ihrer Reise mit den Booten, bekommen könnten. Er sollte an zwei gegenüberliegenden Stellen eine Öffnung einarbeiten, zusätzlich jeweils einen passgenauen Deckel, mit dem die Öffnungen im Bedarfsfall abgedichtet werden konnten, je nachdem, welche der Öffnungen drohte mit Wasser überflutet zu werden. Das zweite Problem ließ der Herr noch ungelöst. Ich lerne, dass der Herr dort, wo es einem an entsprechenden Kenntnissen und Fertigkeiten fehlt, notwendige Unterstützung und Anweisung zukommen lässt. Er wartet allerdings auch ab, ob wir von uns aus auf bestimmte Unstimmigkeiten kommen. Dadurch unterstützt er uns, zu lernen, Dinge auch kritisch zu hinterfragen.

Welche Erfahrungen hast du schon in dieser Hinsicht mit dem Herrn gemacht?

Montag, 12. Oktober 2020

Wir werden auch zugrunde gehen, denn darinnen können wir nicht atmen

(Bild: Quelle)

Nach Vollendung der Arbeiten an den Schiffen brachte Jareds Bruder gegenüber dem Herrn einige seiner Bedenken vor: „Und siehe, o Herr, darinnen ist kein Licht; wohin werden wir steuern? Und wir werden auch zugrunde gehen, denn darinnen können wir nicht atmen, außer die Luft, die darinnen ist; darum werden wir zugrunde gehen.“ (Ether 2:19).

Wir werden auch zugrunde gehen, denn darinnen können wir nicht atmen. Der Bruder Jareds hatte offensichtlich gute Kenntnisse und Fertigkeiten. Kein Wunder, er wurde von Jesus Christus, dem Schöpfer von allem, angelernt und unterwiesen. Doch kam er offensichtlich von sich aus auf einige Probleme, die ihrem Überleben bei der Überquerung des Ozeans ein Ende machen würden. Kein Mensch kann längere Zeit völlige Dunkelheit unbeschadet überstehen, aber noch weniger ohne Atemluft auskommen. Natürlich hätte Gott ihm diese Problematik leicht von sich aus aus der Welt schaffen können, doch offensichtlich sollte er sich selber darüber Gedanken machen.

So sprach Jareds Bruder den Herrn nun auf diese Punkte an. Ich meine, dass dazu auch eine gehörige Portion Mut und Selbstvertrauen gehören. Immerhin ist Christus der `Lehrmeister´ und Jareds Bruder war der `Lehrling´. Es musste also zu Christus eine hervorragende Beziehung bestanden haben. Jareds Bruder machte sich selber auch Gedanken über die Situation, bekam bei zumindest diesen beiden Punkten, Licht und Luft, große Bedenken, und sprach diese gegenüber seinem Lehrmeister an. Ich lerne, dass ich mir über die Vorhaben in meinem Leben auch Gedanken machen muss, und dann dem Herrn meine Bedenken vortragen kann, in der Hoffnung und Zuversicht, dass er mich damit nicht alleine lässt, sondern mir ´auf die Sprünge helfen´ wird. Mir ist auch klar, dass es nicht unbedingt auf die Weise sein wird, dass ich nichts weiter dazu beitragen muss. Schließlich soll und will ich ja dazulernen.

Von wem hast du dir, in fraglichen Punkten deines Lebens, schon mal ´auf die Sprünge helfen´ lassen?

Samstag, 10. Oktober 2020

Sie waren auf eine Weise gebaut, dass sie überaus dicht waren

Der Schiffsbau für die Überquerung des Ozeans
(Bild: Quelle)

Moroni lässt uns wissen, welcher Art die Schiffe waren, die der Herr Jareds Bruder anwies zu bauen: „Und sie waren auf eine Weise gebaut, dass sie überaus dicht waren, sodass sie Wasser halten konnten wie eine Schüssel; und ihr Boden war dicht wie eine Schüssel; und ihre Seiten waren dicht wie eine Schüssel; und ihre Enden waren spitz; und ihr Oberteil war dicht wie eine Schüssel; und ihre Länge war die Länge eines Baumes; und ihre Tür, wenn sie geschlossen war, war dicht wie eine Schüssel.“ (Ether 2:17).

Sie waren auf eine Weise gebaut, dass sie überaus dicht waren. In diesem Vers wird uns die Bauart der Schiffe, die unter Anleitung des Herrn, von der, zuzeiten des Baus des großen Turmes um etwa 2000 v. Chr. aus Mesopotamien auswandernden Gruppe, angefertigt wurden, um den vor ihnen liegenden Ozean zu überqueren und so in das ihnen `verheißene Land´ gelangen zu können (Ether 1:42). Die erste Ozeanüberquerung, über die uns schriftlich berichtet wird.

Ich stelle mir vor, dass dies eine sehr große Herausforderung war, und eines überaus großen Glaubens in den Herrn Jesus Christus bedurfte. Die Schiffe hatten keinen Antrieb, kein Ruder und für den Fall, dass Wellen sie begruben, waren sie total dicht, ich stelle mir in meiner Einfalt vor, in etwa wie U-Boote, eben nur aus Holz. Sie wurden nur durch die Meeresströmung und die Winde, dorthin getrieben, wohin Gott die Gruppe geleiten wollte: auf die andere Hälfte der Erdkugel, die westliche Hemisphäre. Sie sollte nun nach der Sintflut auch wieder belebt werden. Deshalb auch der Auftrag, Tiere und Pflanzen mitzunehmen (Ether 1:41). Ich wünsche mir einen solchen tiefen und festen Glauben in die Macht Gottes, wie er von dieser Gruppe, zu dieser Zeit, aufgebracht wurde.

Welche Vorstellungen hast du von den Booten, die der Herr sie anwies zu bauen?

Freitag, 9. Oktober 2020

Geh ans Werk und baue nach der Weise Schiffe, wie ihr bisher gebaut habt

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Nach der Zurechtweisung des Bruders von Jared, ließ der Herr ihn wissen, was nun nach vierjähriger Pause zu tun sei: „Und der Herr sprach: Geh ans Werk und baue nach der Weise Schiffe, wie ihr bisher gebaut habt. Und es begab sich: Jareds Bruder ging ans Werk, und auch seine Brüder, und sie bauten Schiffe nach der Weise, wie sie gebaut hatten, gemäß den Weisungen des Herrn. Und sie waren klein, und sie waren leicht auf dem Wasser, ja, der Leichtigkeit eines Vogels auf dem Wasser gleich.“ (Ether 2:16).

Geh ans Werk und baue nach der Weise Schiffe, wie ihr bisher gebaut habt. Bei dieser Aussage des Herrn fällt mir gleich eine Parallele ein, die sich einige Jahrhunderte später ereignete. Eine weitere Auswanderergruppe lagerte am Meer, wohin sie der Herr aus Jerusalem durch die Wildnis geführt hatte. Nachdem Nephi, der Sohn Lehis, der Aufforderung des Herrn um die 590 v. Chr. nachgekommen war, auf einen Berg zu steigen, sprach der Herr mit ihm: „Du sollst ein Schiff bauen auf die Weise, die ich dir zeigen werde, damit ich dein Volk über diese Wasser führen kann.“ (1. Nephi 17:8). Beide, sowohl Jareds Bruder, als auch Nephi kamen diesem Auftrag des Herrn nach und bauten Schiffe nach dessen Weisung.

Jedoch unterschieden sich die Schiffe offensichtlich. Nephi baute im Vertrauen auf die Anleitung des Herrn (1. Nephi 17:50-51) ein Schiff für die ganze Auswanderergruppe, weshalb es wohl entsprechend groß ausgefallen sein musste, während Jareds Bruder mehrere kleine leichte Boote vom Herrn angewiesen wurde zu bauen, und zwar nach der Art, wie sie sie offensichtlich schon vorher auf ihrer Reise durch die Wildnis gebaut hatten (Ether 2:6). Ich schöpfe aus diesen Begebenheiten Hoffnung, dass der Herr auch mir Weisung geben würde, wenn ich eine Aufgabe erledigen sollte, die ich aus mir heraus nicht leisten könnte. Ich darf bloß nicht von vornherein `die Flinte ins Korn werfen´, sondern muss darauf vertrauen, dass der Herr mir die Fähigkeiten und Fertigkeiten beibringt, die ich mir alleine nicht aneignen kann.

Wie gehst du vor, wenn du einen Auftrag erfüllen sollst, von dem du nicht weißt wie?

Donnerstag, 8. Oktober 2020

Jareds Bruder kehrte von dem Bösen, was er getan hatte, um


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Wir erfahren über die Reaktion des Bruders Jareds auf die Züchtigung durch den Herrn (Ether 2:14): „Und Jareds Bruder kehrte von dem Bösen, was er getan hatte, um und rief den Namen des Herrn an um seiner Brüder willen, die mit ihm waren. Und der Herr sprach zu ihm: Ich werde dir und deinen Brüdern ihre Sünden vergeben; aber ihr sollt nicht mehr sündigen, denn ihr sollt daran denken, dass mein Geist sich nicht immer mit den Menschen abmühen wird; darum, wenn ihr sündigt, bis ihr völlig reif geworden seid, werdet ihr von der Gegenwart des Herrn abgeschnitten werden. Und dies sind meine Gedanken über das Land, das ich euch als euer Erbteil geben werde; denn es wird ein Land sein, erwählt vor allen anderen Ländern.“ (Ether 2:15).

Jareds Bruder kehrte von dem Bösen, was er getan hatte, um. Die dreistündige Zurechtweisung Jareds Bruders, den der Herr nach vierjähriger Lagerung am großen Meer wieder aufsuchte, nachdem sich nichts in Sachen Weiterreise ins verheißene Land getan hatte, führte dazu, dass dieser sofort von seiner Nachlässigkeit Umkehr übte.

Ich werde aufmerksam, nachdem es heißt, dass Jareds Bruder von `dem Bösen´, was er getan hatte, umkehrte. Also muss ja die Sendepause gegenüber dem Herrn vonseiten Jareds Bruders, und der Gruppe die mit ihm reiste, in den Augen des Herrn ein gravierendes Vergehen gewesen sein. Ich denke daran, dass Jared seinen Bruder, als `Not am Mann´ war, gedrängt hatte, zum Herrn zu `schreien´, um zu erreichen, dass ihre Sprache nicht verwirrt und sie nicht zerstreut werden würden, und ob ihnen nicht gezeigt werden würde, in ein bevorzugtes Land reisen zu können (Ether 1:34-38). Ich lerne also, dass ich nicht nur in Zeiten der Not den Herrn im Flehen aufsuchen darf, sondern erst recht dann, wenn es mir gerade gut geht, wie Jareds Gruppe an dem Lagerplatz am Meer.

Wie hältst du es mit Bitten an den Herrn: Nur wenn `Not am Mann ist´, oder gibt es deiner Meinung nach auch ständige Anlässe zu Beten?

Mittwoch, 7. Oktober 2020

Kam der Herr abermals zu Jareds Bruder und stand in einer Wolke und sprach mit ihm

(Bild: Quelle)

Moroni lässt uns weiter wissen: „Und es begab sich: Am Ende der vier Jahre kam der Herr abermals zu Jareds Bruder und stand in einer Wolke und sprach mit ihm. Und über den Zeitraum von drei Stunden hinweg sprach der Herr mit Jareds Bruder und züchtigte ihn, weil er nicht daran gedacht hatte, den Namen des Herrn anzurufen.“ (Ether 2:14).

Kam der Herr abermals zu Jareds Bruder und stand in einer Wolke und sprach mit ihm. Vier Jahre lagerte nun die Auswanderergruppe um Jared an den großen Gewässern, die die Kontinente teilen und nichts geschah. Woran mag das gelegen haben? Die Antwort wird uns in diesem Vers mitgeteilt.

Der Herr kam wieder herab und redete mit Jareds Bruder. Diese Unterhaltung verlief nicht ganz so erfreulich für Jareds Bruder. Warum? Stell dir vor, du wärst in einigen Dingen über längere Zeit nachlässig gewesen. Deine Führungskraft kommt nach dieser Zeit zu dir und lässt dich wissen, dass sie mit deinem Verhalten gar nicht zufrieden ist und rügt dein Verhalten, und das über mehrere Stunden. Kannst du dir nun vorstellen, wie es Jareds Bruder ergangen sein muss, als er vom Herrn drei Stunden lang `gezüchtigt´ wurde, weil er und seine Mitreisenden vergessen hatten zum ihm zu beten? Eine wohl ganz andere Nummer, als die mit deiner Führungskraft, oder? Ich lerne daraus, dass sogar hervorragende, bei Gott in hoher Gunst stehende Menschen (Ether 1:34) Fehler machen, von Gott aber dennoch angenommen werden, jedoch mit `Züchtigung´ zurechtkommen müssen. Ich lerne, dass ich für `Züchtigung´ durch die Hand Gottes dankbar sein darf. Warum? Seine Zurechtweisung, evtl. sogar mit Strafe verbunden, soll mir helfen, besser und stärker zu werden (Hiob 5:17).

Wie gehst du mit Züchtigung durch den Herrn um, wenn sie dich trifft, oder mal getroffen haben sollte?

Dienstag, 6. Oktober 2020

Der Herr führte Jared und seine Brüder hin bis an jenes große Meer, das die Länder teilt

Als die die Jarediten an die Küste des Meeres kamen, schlugen sie dort ihre Zelte auf. Sie blieben vier Jahre am Meer.
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Moroni beendet seine eigenen Gedanken: „Und nun fahre ich mit meinem Bericht fort; denn siehe, es begab sich: Der Herr führte Jared und seine Brüder hin bis an jenes große Meer, das die Länder teilt. Und als sie an das Meer kamen, schlugen sie ihre Zelte auf; und sie gaben dem Ort den Namen Moriankumer; und sie wohnten in Zelten und wohnten über den Zeitraum von vier Jahren hinweg an der Küste des Meeres in Zelten.“ (Ether 2:13).

Der Herr führte Jared und seine Brüder hin bis an jenes große Meer, das die Länder teilt. Die sicherlich sehr beschwerliche Reise durch die Wildnis führte die Auswanderergruppe an die Meeresküste, die die Kontinente teilte. Hier hielten sie sich für den Zeitraum von vier Jahren auf und gaben dem Ort einen Namen.

Der Name, den sie diesem Ort gaben, war `Moriankumer´. In früherer Zeit, aber nicht nur da, gaben Siedler den Orten, die sie besiedelten, meist den Namen ihrer geistigen oder weltlichen Anführer (Alma 8:7). Nun könnte man auf den Gedanken kommen, dass die Auswanderergruppe um Jared es mit dem Namen dieses Ortes, an dem sie sich einige Jahre aufhielten, ebenso taten, und somit Moriankumer eventuell der Name ihres geistigen Anführers war. Ihr geistiger Anführer war `der Bruder Jareds´, der im Buch Mormon immer nur so genannt wurde. Der Herr aber lüftete gegenüber dem Gründungspropheten der Kirche des Herrn, Joseph Smith, bei einer Kindessegnung, dieses Geheimnis: „Elder George Reynolds (1842–1909) von den Siebzigern hat von folgender Begebenheit berichtet, die zeigt, dass der Name von Jareds Bruder (siehe Ether 2:13) dem Propheten Joseph Smith (1805–1844) offenbart worden war: „Als Elder Reynolds Cahoon in Kirtland wohnte, wurde ihm ein Sohn geboren. Eines Tages, als der Prophet Joseph Smith an seiner Tür vorbeiging, rief Elder Cahoon ihn herein und bat ihn, dem Baby einen Segen und einen Namen zu geben. Joseph Smith erfüllte diese Bitte und gab dem Jungen den Namen Mahonri Moriankumer. Als er das Kind gesegnet hatte, legte er es ins Bett zurück, wandte sich Elder Cahoon zu und sagte: ,Der Name, den ich eurem Sohn gegeben habe, ist der Name von Jareds Bruder; der Herr hat ihn mir gerade gezeigt [oder offenbart].‘ Elder William F. Cahoon stand in der Nähe und hörte, wie der Prophet das zu seinem Vater sagte. Das war das erste Mal, dass der Name von Jareds Bruder in dieser Evangeliumszeit in der Kirche genannt wurde.“ („The Jaredites“, Juvenile Instructor, 1. Mai 1892, Seite 282; lies hier „Der Name von Jareds Bruder“).

Was weißt du über Mahonri Moriankumer?

Montag, 5. Oktober 2020

Welche Nation auch immer es besitzt, die wird frei sein von Knechtschaft und von Gefangenschaft

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Moroni weist nochmals darauf hin: „Siehe, dies ist ein erwähltes Land, und welche Nation auch immer es besitzt, die wird frei sein von Knechtschaft und von Gefangenschaft und von allen anderen Nationen unter dem Himmel, wenn sie nur dem Gott des Landes dient, nämlich Jesus Christus, der durch das kundgetan worden ist, was wir geschrieben haben.“ (Ether 2:12).

Welche Nation auch immer es besitzt, die wird frei sein von Knechtschaft und von Gefangenschaft. Welch eine wunderbare Verheißung! Leider springen wir manchmal auf solch verlockende Aussichten nicht an, weil Satan uns weismachen will, dass wir solches aus eigener Kraft, auch ohne den Herrn, erlangen könnten. Der verstorbene Präsident und Prophet der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Thomas S. Monson, fragte: „Dienen wir heute dem Gott des Landes, sogar dem Herrn Jesus Christus? Entspricht unser Leben seinen Lehren? Haben wir Anspruch auf seinen göttlichen Segen?“ (Google-Übersetzung. Original lies hier ab „Are we today serving the God of the land“).

Dann zitiert Präsident Monson Abraham Lincoln in Bezug auf das `verheißene Land Amerika´: „Der verehrte Abraham Lincoln beschrieb unsere Notlage genau: "Wir waren die Empfänger der edelsten Gaben des Himmels. Wir sind in diesen vielen Jahren in Frieden und Wohlstand erhalten geblieben. Wir sind in Zahl, Reichtum und Macht gewachsen wie keine andere Nation" jemals gewachsen ist, aber wir haben Gott vergessen. Wir haben die gnädige Hand vergessen, die uns in Frieden bewahrt und uns vervielfacht und bereichert und gestärkt hat, und wir haben uns in der Täuschung unseres Herzens vergeblich vorgestellt, dass all diese Segnungen durch Überlegene Weisheit und eigene Tugend hervorgebracht wurden. Berauscht von ungebrochenem Erfolg sind wir zu autark geworden, um die Notwendigkeit der Erlösung und Bewahrung der Gnade zu spüren, zu stolz, um zu dem Gott zu beten, der uns gemacht hat." (Proklamation für einen nationalen Fastentag, 30. März 1863. Google-Übersetzung. Original lies hier ab „The revered Abraham Lincoln accurately described our plight“).

Welche Anzeichen siehst du, ob diese Einschätzung Lincolns auch noch auf unsere heutigen Verhältnisse zutrifft?

Samstag, 3. Oktober 2020

Die Fülle seines Grimms kommt über sie, wenn sie im Übeltun reif geworden ist

Was passiert mit überreifen Früchten?
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Moroni erklärt uns zwischendurch, was es mit der Fülle des Grimms des Herrn auf sich hat: „Und nun können wir die Ratschlüsse Gottes in Bezug auf dieses Land erkennen, nämlich dass es ein Land der Verheißung ist; und welche Nation auch immer es besitzt, die soll Gott dienen, sonst wird sie hinweggefegt, wenn die Fülle seines Grimms über sie kommt. Und die Fülle seines Grimms kommt über sie, wenn sie im Übeltun reif geworden ist.“ (Ether 2:9).

Die Fülle seines Grimms kommt über sie, wenn sie im Übeltun reif geworden ist. Ich muss bei dieser Aussage des Herrn daran denken, was mit überreifem Obst passiert.

An zwei großen christlichen Zivilisationen, die in diesem verheißenen Land siedelten, konnten wir schon sehen, dass ihr Übeltun so reif geworden war, dass der Herr sein Versprechen wahr machen musste und zuließ, dass sie vernichtet wurden. Es handelte sich um die Jarediten, deren Vernichtung zwischen 600 und 300 v. Chr. stattfand (Ether 15:19), und nach ihnen, um die 421 n. Chr., die Nephiten (Mormon 6:1,22). Diese im Buch Mormon berichteten Ereignisse sollten die heutigen Bewohner dieses `verheißenen Landes´ wachrütteln, nicht in die selben Verhaltensweisen abzugleiten, um nicht auch wie diese `hinweggefegt´ zu werden (Ether 2:10). Wir müssen bedenken, dass sich das Buch an unsere Generation in der heutigen Zeit richtet (Ether 2:11; Mormon 3:17), um uns zu warnen. Und ich muss mir die Frage stellen, diene ich dem wahren und lebendigen Gott oder werde ich in Ungerechtigkeit immer reifer – unabhängig davon, ob ich in `dem verheißenen Land´ lebe oder irgendwo anders auf Gottes Erdboden?

Wie gehst du mit solchen uns zugedachten Warnungen der heiligen Schriften um?

Freitag, 2. Oktober 2020

Dass alle, die dieses Land der Verheißung ... besitzen würden, ... Gott, dienen müssten

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Wir erfahren weiter: „Und er hatte Jareds Bruder in seinem Grimm geschworen, dass alle, die dieses Land der Verheißung von der Zeit an und für immer besitzen würden, ihm, dem wahren und einzigen Gott, dienen müssten, sonst würden sie hinweggefegt werden, wenn die Fülle seines Grimms über sie käme.“ (Ether 2:8).

Dass alle, die dieses Land der Verheißung ... besitzen würden, ... Gott, dienen müssten. Eine klare Aussage, die der Herr hier gemacht hat. Alle, die auf dem amerikanischen Kontinent siedeln, müssten Gott dienen. Sollten sie sich in einem solch hohen Maß gegen ihn wenden, dass ihm die `Hutschnur platzt´, würden sie vernichtet werden.

Der Herr hat klargemacht, dass der amerikanische Kontinent ein Land von besonderer Bedeutung für ihn ist, und diejenigen die dort leben, ihm dienen müssen. Die westliche Hemisphäre hat Gott offensichtlich für einen besonderen Zweck reserviert. Einer Rede eines verstorbenen Apostels des Herrn, Mark E. Petersen, entnehme ich in diesem Zusammenhang folgende interessante Aussage: „Vor einer Generation sagte Roger Babson, damals einer unserer führenden Ökonomen: „Nur die Religion kann verhindern, dass sich die demokratische Herrschaft zur Mob-Herrschaft entwickelt. Eine Nation kann nur gedeihen, wenn ihre Bürger religiös, intelligent, dienstfähig und bestrebt sind, eifrig danach zu handeln. “ Und dann sagte dieser große Mann, und es ist etwas, worauf wir sorgfältig achten sollten: "Jedes große Unglück, das wir jemals hatten, wurde durch einen allgemeinen Rückgang der Einhaltung religiöser Prinzipien ausgelöst." Abraham Lincoln sagte den Menschen seiner Zeit, dass Amerika „keine Gefahr von außen fürchten muss. … Wenn die Gefahr jemals die Vereinigten Staaten bedrohen sollte, wird sie von innen kommen. „Als Nation der Freien müssen wir alle Zeiten durchstehen oder wir würden uns selber vernichten. … '” Dann fügte der große Befreier Folgendes hinzu: „Wir sind an Zahl, Reichtum und Macht gewachsen. … Aber wir haben Gott vergessen. … Es ist dann unsere Aufgabe, uns vor der beleidigten Macht zu demütigen, unsere nationalen Sünden zu bekennen und um Gnade und Vergebung zu beten.“ (mit Google-Übersetzer; Original lies hier beginnend bei: „A generation ago, Roger Babson …“). Ich gehe dessen ungeachtet nicht davon aus, dass diese Forderung dem Herrn zu dienen, sich nur auf die westliche Hemisphäre beschränkt, aber doch in besonderem Maß, weil Amerika in der Erdgeschichte eine ganz besondere Rolle spielen wird.

Wie verstehst du diesen Vers?

Donnerstag, 1. Oktober 2020

Der Herr ... wollte, dass sie bis in das Land der Verheißung gingen

Israel, das Land in dem Milch und Honig fließen
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Wir erfahren weiter: „Und der Herr ließ nicht zu, dass sie jenseits des Meeres in der Wildnis haltmachten, sondern er wollte, dass sie bis in das Land der Verheißung gingen, das vor allen anderen Ländern erwählt war, das Gott, der Herr, für ein rechtschaffenes Volk bewahrt hatte.“ (Ether 2:7).

Der Herr ... wollte, dass sie bis in das Land der Verheißung gingen. Dieses Land der Verheißung lag jenseits des großen Teiches auf der westlichen Halbkugel. Bevor sie nicht dort angekommen wären, sollten sie nicht sesshaft werden.

Wir lesen an verschiedenen Stellen der heiligen Schriften von `verheißenen Ländern´. Ein solches ist ein Land, das der Herr jenen zuteilwerden lässt, die ihm glaubenstreu nachfolgen. Als Erstes denke ich an die Verheißung des Herrn an sein Bundesvolk Israel, das er in ein Land führen wollte, „… in dem Milch und Honig fließen, wie ihr es heute habt. …“ (Jeremia 11:5; siehe auch beispielhaft 1. Mose 17:8). Nachdem sein Volk aber in Unrechtschaffenheit reif geworden war, zerstreute er es über die ganze Erde (Nehemia 1:8), allerdings mit der Aussicht es eines Tages wiederzuerlangen (Jesaja 14:1; 2. Nephi 24:1-2). Außer die Jarediten, führte der Herr einige Jahrhunderte später, etwa um 600 v. Chr., auch Lehi mit einer Gruppe in dasselbe verheißene Land (1. Nephi 2:20; 1. Nephi 5:5). Ich lerne, dass der Herr seine rechtschaffenen Kinder in `kostbare Länder´, Länder der Verheißung, führt, während er das Land derjenigen, die sich vorsätzlich gegen ihn stellen, verflucht (1. Nephi 13:14; 1. Nephi 17:38; 3. Mose 20:22).

Welche aktuellen Zusammenhänge und Geschehnisse im Zusammenhang mit `verheißenen Ländern´ siehst du in unserer Zeit?