Montag, 30. September 2019

Seine Seele wird nie hungern noch dürsten, sondern wird satt sein


Die Israeliten beim Einsammeln der wundersamen Speise: Gemälde aus dem 19. Jahrhundert.
(Exodus 16:25; Bild: Jewish Museum Quelle)

Jesus war nach seinen drei Gebeten mit seinem Vater wieder bei seinen Jüngern und der Menge und gebot ihr, ihre Gebete zu beenden, aber im Herzen weiter zu beten. Obwohl er niemanden beauftragt hatte Brot und Wein zu besorgen, hatte Jesus dieses auf wundersame Art und Weise parat und gab ihnen erneut das `Mahl´ (3. Nephi 20:1-7). „Und er sprach zu ihnen: Wer dieses Brot ißt, der ißt von meinem Leib für seine Seele; und wer von diesem Wein trinkt, der trinkt von meinem Blut für seine Seele; und seine Seele wird nie hungern noch dürsten, sondern wird satt sein.“ (3. Nephi 20:8).

Seine Seele wird nie hungern noch dürsten, sondern wird satt sein. Auf geheimnisvolle Art und Weise hatte der Herr dafür Sorge getragen, dass Brot und Wein für das zweite `Mahl´, für die am Tempel im Land Überfluss versammelten weit über zweitausendfünfhundert Menschen (3. Nephi 17:25) vorhanden waren, ohne dass er jemanden beauftragt hatte, etwas zu besorgen. Das erinnert mich an die wundersame Vermehrung der fünf Gerstenbrote und zwei Fische am See von Tiberias, um etwa fünftausend Männer (evtl. dazu noch Frauen und Kinder?) zu speisen (Johannes 6:1-14).

Ich lerne, dass ich bei der Teilnahme am Abendmahl, symbolisch am Sühnopfer des Herrn teilhabe und dass diese Teilhabe dafür sorgt, dass ich geistige Nahrung bekomme, die mich ständig sättigen wird. Inwiefern? Dadurch, dass ich mich auf das Mahl vorbereite, befasse ich mich mit der Lehre von Jesus Christus und werde angeregt, über sie nachzusinnen und sie in meinem Handeln voller Glauben anzuwenden. Ich esse im übertragenen Sinn vom Leib Jesu und werde deshalb geistig `nie mehr hungern´ und weil ich dadurch meinen Glauben an ihn ausübe, wird mich auch `nie mehr dürsten´, denn ich labe mich ständig an seinem Wort (Johannes 6:33-35).

Wie verstehst du die Aussage Jesu, dass durch die Teilnahme am Abendmahl die Seele nie mehr hungern noch dürsten wird?

Sonntag, 29. September 2019

So großen Glauben habe ich unter allen Juden niemals gesehen


(Bild: Quelle)

„Und es begab sich: Als Jesus mit seinem Beten zu Ende gekommen war, kam er wieder zu den Jüngern und sprach zu ihnen: So großen Glauben habe ich unter allen Juden niemals gesehen; darum konnte ich ihnen so große Wundertaten nicht zeigen, wegen ihres Unglaubens. 36  Wahrlich, ich sage euch: Es gibt keinen von ihnen, der solch Großes gesehen hat, wie ihr es gesehen habt; auch haben sie nicht solch Großes gehört, wie ihr es gehört habt.“ (3. Nephi 19:35-36).

So großen Glauben habe ich unter allen Juden niemals gesehen. Ich muss an eine Begebenheit, über die im Neuen Testament berichtet wird, denken. Jesus kam einmal in seine Heimatstadt Nazaret (Matthäus 21:11), und lehrte in der Synagoge (Synagogen waren Versammlungsgebäude, in denen u. a. gelehrt wurde. Beispielhaft Matthäus 9:35). Sie kannten ihn als Sohn des Zimmermanns und wunderten sich über sein Wissen. Sie konnten einfach nicht verstehen, dass jemand aus dieser sozialen Schicht, in der Lage war so zu predigen, und sie nahmen `Anstoß´ an ihm. Jesus reagierte darauf mit folgenden Worten: „Nirgends ist ein Prophet ohne Ansehen außer in seiner Heimat und in seiner Familie.“ Wegen ihres Unglaubens wirkte er dort nicht viele Wunder (Matthäus 13:54-58).

Das kennst du sicherlich aus eigener Erfahrung. Je näher du einer Person stehst, desto mehr kennst du auch deren Eigenarten. Einige von denen werden dir vielleicht nicht gefallen und du wirst aufgrund dessen der Person nicht ganz so respektvoll begegnen wie einer dir nicht so gut bekannten Person. Du kennst sicherlich das Sprichwort: „Der Prophet gilt nichts im eigenen Land“ ­ wieder abgeleitet aus der Bibel, siehe oben. Mit ihr wird dieses Phänomen beschrieben, dass die Bedeutsamkeit oder die Leistung von jemandem aus deinem unmittelbaren Umfeld meist verkannt wird. Sie erfährt Anerkennung eher von außerhalb. Ich lerne daraus, dass ich Personen in meinem näheren Umfeld wegen kleiner Fehler nicht minder respektieren darf, als weiter entfernte. Ich muss daran denken, dass auch ich meine Fehler und Unzulänglichkeiten habe. Ich denke an das Lied „Herr ich will folgen dir“ (gesungen vom Tabernakelchor hier) in dem es in einem Vers heißt: „Warum meinen Nächsten richten, bin doch selbst nicht ohne Fehl;“.

Welchen Respekt schenkst du dir nahe stehenden Personen, achtest du sie trotz der Eigenarten, die du hautnah miterlebst und die dir vielleicht nicht gefallen, dessen ungeachtet?

Samstag, 28. September 2019

Auch können die Worte, die er betete, von Menschen nicht niedergeschrieben werden


Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als unsere Schulweisheit sich träumen lässt
(Bild: Quelle)

Wieder kam Jesus von seinem Gebet mit seinem Vater zurück zu seinen Jüngern und sie beteten immer noch ohne Unterlass und als er sie wieder anlächelte, leuchteten sie wieder weiß wie Jesus (3. Nephi 19:30). „Und es begab sich: Er ging abermals eine kleine Strecke hinweg und betete zum Vater; 32  und die Zunge kann die Worte nicht sprechen, die er betete, auch können die Worte, die er betete, von Menschen nicht niedergeschrieben werden.“ (3. Nephi 19:31-32).

Auch können die Worte, die er betete, von Menschen nicht niedergeschrieben werden. Genau wie im Garten Getsemani, ging Jesus auch hier in Amerika ein drittes Mal von seinen Jüngern weg, um zu seinem Vater zu beten (Matthäus 26:44). Allerdings muss die Entfernung zwischen ihm und der selber betenden Menge nicht so groß gewesen sein, dass sie ihn hat noch hören können. Aber was sie hörten, konnten sie in eigenen Worten nicht wiedergeben und erst recht nicht aufschreiben (3. Nephi 19:33-34).

In einer Vision, die dem Propheten Joseph Smith und seinem Mitarbeiter Sidney Rigdon 1832 zuteilwurde, beschreibt der Prophet, dass die Werke des Herrn groß und wunderbar sind und „… an Herrlichkeit und an Kraft und an Herrschaft alles Verständnis übersteigen;“ (Lehre und Bündnisse 76:114). Ihm wurde auch geboten, diese Dinge nicht niederzuschreiben, und dass es auch nicht recht sei, sie als Mensch auszusprechen. Warum? Weil es die menschlichen Fähigkeiten einfach übersteigt. Verstanden werden können diese Dinge nur von jenen, denen Jesus dieses Vorrecht gewährt mittels Hilfe des Heiligen Geistes (Lehre und Bündnisse 76:115-117). Was lerne ich daraus? Ich muss mein Herz für die Geheimnisse Gottes öffnen und ihn bitten, mir durch die Macht des Heiligen Geistes mein Verständnis zu erweitern. Wenn es dann im Sinne des Herrn ist, wird er mir entsprechend helfen zu verstehen. Ansonsten muss ich mich mit dem zufriedengeben, was aus Seiner Sicht für meinen Fortschritt momentan ausreichend ist.

Wie gehst du mit `geistigen Wahrheiten´ um, die deine Weisheit übersteigen (Matthäus 13:11)?

Freitag, 27. September 2019

Damit ich in ihnen verherrlicht werde


(Bild: Quelle)

Jesus Christus betet alleine zu seinem Vater, abseits seiner amerikanischen Jünger, die auch am Tempel versammelt beteten (3. Nephi 19:25-26): „Vater, ich bete nicht für die Welt, sondern für jene, die du mir aus der Welt gegeben hast, wegen ihres Glaubens, damit sie in mir rein gemacht werden, damit ich in ihnen sei, wie du, Vater, in mir bist, damit wir eins seien, damit ich in ihnen verherrlicht werde.“ (3. Nephi 19:29).

Damit ich in ihnen verherrlicht werde. Auch schon in Jerusalem betete Christus für diejenigen, die ihm der Vater `aus der Welt´ – gemeint aus der Menge der Menschen, die Gottes Gebote nicht halten (2. Nephi 23:11) – gegeben hat (Johannes 17:6-9). Christus bittet seinen Vater, dass sie rein gemacht werden mögen und alle `eins´ seien – in Gedanken, Absichten und Zielen einig. Wie ist das nun mit dem `Verherrlicht werden´ zu verstehen?

Jemanden verherrlichen bedeutet so viel wie, ihm Ruhm zukommen zu lassen, ihn zu glorifizieren, zu lobpreisen, zu bejubeln, zu adeln oder zu ehren, seine Taten als großartig anerkennen. Jesus spricht u. a. darüber, wie er den Vater geehrt hat, ihm Ruhm hat zukommen lassen, nämlich dadurch, dass er das Sühnopfer vollbracht hat, wodurch der Plan der Erlösung verwirklicht werden konnte, den der Vater für seine Kinder ausgearbeitet hatte (3. Nephi 11:11). Wie wird nun Christus verherrlicht dadurch, dass diejenigen, die der Vater ihm aus der Welt gegeben hat, rein gemacht werden? All jene, die gereinigt sind, können in die Gegenwart Gottes eingehen, wodurch Sein Reich wächst. Jene ehren ihn für das, was er für sie vollbracht hat, bejubeln seinen Sieg über den Tod, lobpreisen ihn, anerkennen seine liebevollen Taten als großartig.

Wie kannst du dazu beitragen, dass Jesus Christus `verherrlicht´ wird? Eine Anregung kannst du hier finden.

Donnerstag, 26. September 2019

Vater, ich danke dir, dass du jene rein gemacht hast, die ich erwählt habe


(Bild: Quelle)

Nachdem Jesus seine amerikanischen Jünger gesegnet hatte, forderte er sie auf, weiter zu beten (3. Nephi 19:26): „Und er wandte sich wieder von ihnen und ging eine kleine Strecke hinweg und beugte sich zur Erde nieder; und er betete abermals zum Vater, nämlich: 28  Vater, ich danke dir, daß du jene rein gemacht hast, die ich erwählt habe, wegen ihres Glaubens, und ich bete für sie und auch für die, die an ihre Worte glauben werden, damit sie durch den Glauben an ihre Worte in mir rein gemacht werden, ja, so wie sie in mir rein gemacht sind.“ (3. Nephi 19:27-28)
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Vater, ich danke dir, dass du jene rein gemacht hast, die ich erwählt habe. Ein zweites Mal entfernte sich Jesus Christus eine kleine Strecke von seinen berufenen Jüngern, um für sich allein mit dem Vater zu sprechen. Wieder denke ich an das Gebet Jesu im Garten Getsemani. Auch dort „… ging er weg, zum zweiten Mal, und betete: Mein Vater, wenn dieser Kelch an mir nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, geschehe dein Wille.“ (Matthäus 26:42). Hier in Amerika dankte er nun seinem Vater für diejenigen seiner von ihm auserwählten Jünger, die aufgrund ihres Glaubens an ihn durch den Vater `rein gemacht´ worden sind.

Ich denke an den Vers, den wir im gestrigen Blogbeitrag betrachtet hatten, in dem es heißt: „… sie waren so weiß wie das Angesicht Jesu und auch seine Kleider; und siehe, deren Weiße übertraf alle Weiße, ja, es konnte sogar auf Erden nichts so Weißes geben wie deren Weiße.“ (3. Nephi 19:25). Wenn etwas so weiß aussieht, wie nichts auf Erden aussehen kann, dann muss es doch auch entsprechend `rein´ sein. Gemeint ist hier nicht nur eine äußerliche Reinheit, sondern vor allem eine innere, eine Reinheit des Geistkörpers. Woher rührt eine solche Reinheit? Durch das sinnbildhafte `Waschen mit dem Blut Jesu´ (1. Johannes 1:7; Mormon 9:6) und der Taufe mit Feuer und dem Geist (Lukas 3:16). Voraussetzung ist, dass ich in meinen Gedanken und Taten in jeglicher Hinsicht rein bin, wenn ich gesündigt habe, an Christus glaube, Umkehr übe, und die heiligen Handlungen des Evangeliums empfange (Taufe, Empfang des Heiligen Geistes …). Ich muss aber bedenken, dass dieses `Reinwaschen´ kein einmaliger Vorgang ist. So wie ich mich bei meiner täglichen Arbeit mehr oder weniger schmutzig mache, beschmutze ich mich auch immer wieder gedanklich. So, wie ich mich täglich wasche, muss ich dies auch im geistigen Sinne durch ständige Umkehr und Erneuerung meiner Bündnisse durch Teilnahme am Abendmahl tun.

Was unternimmst du, um durch das Blut Jesu reingewaschen zu werden?

Mittwoch, 25. September 2019

Das Licht seines Angesichts leuchtete ihnen


Alpenglühen am Latemar in den Dolomiten
(Bild: Quelle)

Christus kam zu seinen Jüngern zurück, nachdem er selber etwas entfernt von ihnen auch zum Vater gebetet hatte (3. Nephi 19:24): „Und es begab sich: Jesus segnete sie, während sie zu ihm beteten; und sein Angesicht lächelte ihnen, und das Licht seines Angesichts leuchtete ihnen, und siehe, sie waren so weiß wie das Angesicht Jesu und auch seine Kleider; und siehe, deren Weiße übertraf alle Weiße, ja, es konnte sogar auf Erden nichts so Weißes geben wie deren Weiße.“ (3. Nephi 19:25).

Das Licht seines Angesichts leuchtete ihnen. Im Alten Testament sagt der Herr dem Mose, dass er Aaron und dessen Söhnen – sie waren diejenigen, die im Volk Israel die Priestertumsvollmacht ausübten (Exodus 29:4-9), sagen soll, dass sie die Israeliten in der Weise segnen sollten, indem sie zu ihnen sprechen: „Der HERR segne dich und behüte dich. 25 Der HERR lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. 26 Der HERR wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden.“ (Numeri 6:24-26).

Wenn eine starke Lichtquelle auf dich gerichtet ist, wird dessen Licht von deinem Körper reflektiert und du leuchtest auch. So war es auch bei den Jüngern in Amerika. Jesus Christus ist eine der stärksten Lichtquellen (Johannes 8:12; Markus 9:2-3). Als Jesus mit Petrus, Jakobus und Johannes auf dem `Berg der Verklärung´ war, wurde sein irdischer Körper vor ihren Augen verwandelt: „… sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.“ (Matthäus 17:2). Wenn nun Jesus, und im Fall der Jünger in Amerika war Jesus schon auferstanden und hatte einen verherrlichten Körper, jemanden ansieht, so kann derjenige zum einen die Helle des Lichtes nicht ertragen, außer er wird von Jesus dafür bereit gemacht (Köstliche Perle Mose 1:11), und andererseits wird er selber dann auch sehr stark leuchten (Exodus 34:29) - denk nur an das `Alpenglühen´.

Wie stellst du dir das vor mit dem: „Der HERR lasse sein Angesicht über dich leuchten“?

Dienstag, 24. September 2019

Sie machten nicht viele Worte


(Bild: Quelle)

„Und es begab sich: Als Jesus so zum Vater gebetet hatte, kam er zu seinen Jüngern, und siehe, sie fuhren immer noch fort, ohne Unterlaß, zu ihm zu beten; und sie machten nicht viele Worte, denn es wurde ihnen eingegeben, was sie beten sollten, und sie wurden von Verlangen erfüllt.“ (3. Nephi 19:24).

Sie machten nicht viele Worte. Woran muss ich denken, wenn ich diesen Vers lese? Zuerst daran, dass, als Jesus von seinem Gebet zum Vater zu seinen Jüngern zurückkam, sie nicht schliefen, wie Petrus, Jakobus und Johannes im Garten Getsemani (Matthäus 26:40). Diese Jünger hier in Amerika beteten immer noch ohne Unterlass. Und dabei muss ich daran denken, dass sie trotz `Betens ohne Unterlass´, nicht viele Worte machten. Wie konnte das sein, ohne Unterlass beten, aber keine vielen Worte machen?

Zum besseren Verständnis hilft mir eine Aussage Jesu aus der sogenannten Bergpredigt. Er spricht zur versammelten Menge u. a. über das Beten. Und bevor er das Mustergebet lehrt, sagte er: „Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen.“ (Matthäus 6:7). Ich verstehe also das mit den vielen Worten so, dass ich nicht um ein und dieselbe Sache mit vielen Worten lange und aufwendig herumreden soll, ehe ich zum Punkt komme., denn der Vater weiß sowieso schon im Vorhinein, wessen ich bedarf (Matthäus 6:8). Ich soll mich beim Beten auf die Hilfe des Heiligen Geistes verlassen, der mir die Worte eingeben wird (Lehre und Bündnisse 46:30). Diese Erkenntnis kann ich natürlich auch auf andere Gesprächsarten als das Gebet anwenden. Meine Mitmenschen wären darüber sicherlich erfreut, wenn ich nicht lang aushole und `um den Brei herumrede´, sondern gezielt zur Sache komme. So manche Besprechung würde effizienter sein.

Wie schaffst du es, dass du zwar an alles bei deinen Gebeten denkst, und dennoch `nicht viele Worte machst´?

Montag, 23. September 2019

Damit ich in ihnen sei, wie du, Vater, in mir bist, damit wir eins seien


(Bild: Quelle)

Christus hat sich eine kleine Strecke von den betenden Nephiten entfernt (3. Nephi 19:19) und spricht selber mit seinem Vater: „Und nun, Vater, bete ich zu dir für sie und auch für all jene, die an ihre Worte glauben werden, damit sie an mich glauben, damit ich in ihnen sei, wie du, Vater, in mir bist, damit wir eins seien.“ (3. Nephi 19:23).

Damit ich in ihnen sei, wie du, Vater, in mir bist, damit wir eins seien. Was bedeutet diese Aussage, der wir auch noch einmal im Neuen Testament begegnen: „Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.“ (Johannes 17:21), übrigens auch in einem Gebet Jesu zu seinem Vater und zwar kurz bevor er mit seinen Jüngern in den Garten Getsemani ging, wo er für die Sünden der Welt gelitten hat. An einer anderen Stelle im Buch Mormon sagt der Herr: „… Ich bin im Vater und der Vater in mir, …“ (3. Nephi 9:15). Auch in neuzeitlicher Offenbarung spricht der Herr in solcher Weise zum Propheten der Wiederherstellung: „Und der Vater und ich sind eins. Ich bin im Vater und der Vater in mir; und insofern ihr mich empfangen habt, seid ihr in mir und ich in euch.“ (Lehre und Bündnisse 50:43).

Manch einer mag diese Aussagen missverstehen und denken, dass der Vater und der Sohn eine Person seien. Dann müssten wir allerdings auch zu dieser einen Person gehören, wie wir aus Johannes 17 herauslesen. `Alle sollen eins sein´ muss sich also auf etwas anderes beziehen. Wie wäre es die Aussagen dahingehend zu verstehen, dass wir alle in Gedanken, Absichten und Zielen eins werden sollen, wie Jesus und der Vater in allem einig sind? Lehi hilft uns die Aussagen richtig einzuordnen, als er seine Söhne auffordert: „…seid mit festem Vorsatz eines Sinnes und eines Herzens, einig in allem, …“ (2. Nephi 1:21). So können wir dann auch die Aussage: „und der Vater, der Sohn und der Heilige Geist sind ein Gott, unbegrenzt und ewig, ohne Ende. Amen.“ (Lehre und Bündnisse 20:28) richtig verstehen, die Gottheit ist nicht `in Person Eins´ (Dreieinigkeit), sondern `in Gedanken, Absichten und Zielen´.

Wo in den heiligen Schriften findest du Belege dafür, dass Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist getrennte Persönlichkeiten sind?

Sonntag, 22. September 2019

Jesus entfernte sich aus ihrer Mitte und ging eine kleine Strecke hinweg von ihnen


Während sie beteten, entfernte Jesus sich ein Stück von der Menschenmenge, kniete nieder und betete zum Vater im Himmel
(Bild: Quelle)

Nachdem sich die Menge auf Geheiß des Heilandes hingekniet hatte und die Jünger seinem Gebot entsprechend beteten (3. Nephi 19:17), begab sich Folgendes: „… Jesus entfernte sich aus ihrer Mitte und ging eine kleine Strecke hinweg von ihnen und beugte sich zur Erde nieder, und er sprach: 20  Vater, ich danke dir, daß du den Heiligen Geist denen gegeben hast, die ich erwählt habe; und es ist wegen ihres Glaubens an mich, daß ich sie aus der Welt erwählt habe. 21  Vater, ich bitte dich, du wollest den Heiligen Geist all denen geben, die an ihre Worte glauben werden.“ (3. Nephi 19:19-21).

Jesus entfernte sich aus ihrer Mitte und ging eine kleine Strecke hinweg von ihnen. Woher kenne ich eine ähnliche Situation bloß? Überleg bitte erst einmal, ob du es weißt, bevor du weiterliest. Ich denke an seinen letzten Aufenthalt im Garten Getsemani mit seinen Jüngern zusammen. Als sie nach dem letzten gemeinsamen Mahl dort angekommen waren, gebot er ihnen, zu beten, damit sie nicht in Anfechtung fallen würden. Selber „… entfernte er sich von ihnen ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder und betete:“ darum, dass der Vater den Kelch an ihm vorüber gehen lassen möge „… Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen.“ (Lukas 22:41-42).

Hier bei den Nephiten nun bedankte er sich, dass der Vater seinen Erwählten den Heiligen Geist gegeben hat, und er bat darum, dass er ihn auch all denjenigen geben möge, die an die Worte seiner Erwählten glauben würden. Aus tiefstem Herzen bin ich dankbar dafür, denn mit seiner Hilfe werde ich alles Notwendige lernen, was ich tun muss, um wieder in die himmlische Heimat zurückkehren zu können (Johannes 14:26).

Was meinst du, muss man tun, um von Jesus Christus erwählt zu werden und auch den Heiligen Geist vom Vater zu bekommen?

Samstag, 21. September 2019

Sie beteten zu Jesus


Christus gebot allen Nephiten, sich hinzuknien. Dann forderte er seine Jünger auf zu beten.
(Bild: Quelle)

Nachdem der auferstandene Jesus wieder zu den Nephiten kam, nachdem er zwischendurch zum Vater zurückgekehrt war, sprach er zu ihnen und gebot ihnen, sich niederzuknien, und seine Jünger sollten beten (3. Nephi 19:15-17): „Und siehe, sie fingen zu beten an; und sie beteten zu Jesus und nannten ihn ihren Herrn und ihren Gott.“ (3. Nephi 19:18).

Sie beteten zu Jesus. Warum beteten sie zu Jesus? Normalerweise haben wir doch von Christus gelernt, zu unserem himmlischen Vater zu beten, und zwar im Namen von Jesus Christus. (Matthäus 6:9; Johannes 16:23-24). Schon Adam wurde belehrt, Gott im Namen Jesu anzurufen (Köstliche Perle Mose 5:8). Im Neuen Testament stoße ich allerdings auch auf jemanden, der zu Jesus betet, Stephanus bei seiner Steinigung (Apostelgeschichte 7:59). Weitere Schriftstellen im Neuen Testament beschreiben sowohl das Beten zu Gott, als auch das Beten zu Jesus. Aus dem Buch Mormon lernen wir allerdings aus dem Mund Jesu selber, dass wir in seinem Namen zum Vater beten sollen (ein Beispiel: 3. Nephi 18:19-20).

Warum also haben die neu berufenen Jünger in Amerika nun zu Jesus Christus gebetet? Eine Antwort finde ich einige Verse später, als Jesus Christus selber zu seinem Vater betet: „… sie beten zu mir, weil ich bei ihnen bin.“ (3. Nephi 19:22). Ich bete zu unserem himmlischen Vater und nicht zu Jesus Christus, weil Jesus es uns so beigebracht hat und uns selber das Beispiel gab (Johannes 17:1).

Welche Erklärung hast du, dass im Fall der heutigen Schriftstelle oben, und im Fall des Stephanus, zu Christus gebetet wurde?

Freitag, 20. September 2019

Da kam Jesus und stand in der Mitte und diente ihnen


(Bild: Quelle)

Nachdem die berufenen Jünger des Herrn mit Wasser und Feuer getauft waren und Engel vom Himmel der Menge dienten (3. Nephi 19:13-14), kam Jesus ein zweites Mal wieder zu ihnen: „Und es begab sich: Als die Engel den Jüngern dienten, siehe, da kam Jesus und stand in der Mitte und diente ihnen.“ (3. Nephi 19:15).

Da kam Jesus und stand in der Mitte und diente ihnen. Wieder ein unvorstellbar wunderbares Erlebnis für die am Tempel im Land Überfluss erneut zusammengekommenen Überlebenden der schrecklichen Naturereignisse anlässlich des Todes Jesu am Kreuz (3. Nephi 10:12-13).

Und wieder diente er den Menschen. Wenn wir uns das Leben Jesu ansehen, dann ist es doch nur ein einziger Dienst an allen Menschen gewesen, sei es nun, dass sie seine Gegenwart genießen konnten (Apostelgeschichte 10:37-39), oder aber auch in seiner körperlichen Abwesenheit, indem er Gebete erhört und dienende Engel sendet (Moroni 7:27-31). Wenn nun Jesus, der unser aller Erlöser ist (Jesaja 47:4), sich herablässt und einem jeden Einzelnen dient als der `größte Diener´ (Markus 10:45), wie steht es erst mir an, meinem Erlöser zu dienen. Und wie kann ich das? Indem ich meinem Nächsten diene (Mosia 2:17). Wie diene ich meinem Nächsten und damit Gott? Ich nehme bereitwillig die Aufträge an, die mir seine berufenen Priestertumsführer übertragen wollen, ich kümmere mich um meinen `Nächsten´ (Matthäus 25:35-40).

Was meinst du, wie hat Jesus Christus dir schon gedient?

Donnerstag, 19. September 2019

Sie waren ringsum wie von Feuer umschlossen


Taufe mit Feuer und dem Heiligen Geist
(Bild: Quelle)

Nachdem die zwölf vom Heiland berufenen Jünger getauft waren, wurden sie vom Heiligen Geist erfüllt (3. Nephi 19:13). „Und siehe, sie waren ringsum wie von Feuer umschlossen; und es kam vom Himmel herab, und die Menge war dessen Zeuge und gab Zeugnis; und Engel kamen aus dem Himmel herab und dienten ihnen.“ (3. Nephi 19:14).

Sie waren ringsum wie von Feuer umschlossen. Woher kenne ich nur eine ähnliche Beschreibung? Ach ja, das Pfingstereignis, das im Neuen Testament beschrieben wird. Sieben Wochen plus einen Tag, also am fünfzigsten Tag nach dem Pessachfest (Erinnerung an den Auszug aus Ägypten, an die Befreiung aus ägyptischer Gefangenschaft durch Gott), feierten die Juden das Schawuot Fest (das Wochenfest - mit dem fünfzigsten Tag sieben Wochen vollendet seit dem Pessach), das gleichzeitig ein Erntedankfest ist. Alle Anhänger des `neuen Weges´ (Hebräer 10:20) waren zu diesem Fest zusammengekommen und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt, „Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.“ (Apostelgeschichte 2:1-3).

Dieses Ereignis war die Taufe mit dem Feuer. Will man sich Christus anschließen und eines Tages in seine Gegenwart zurückkehren, muss man von all seinen Sünden gereinigt werden. Eine solche Reinigung besteht aus zwei Komponenten (Matthäus 3:11). Da ist zunächst die äußerliche Reinigung durch die `Taufe mit Wasser´. Die Sünden werden sinnbildlich abgewaschen, der sündige Mensch wird im Wasser begraben und der gereinigte Körper kommt daraus wieder hervor (steht symbolhaft auch für Tod und Auferstehung). Danach muss aber auch noch unser Geistkörper gereinigt oder `geläutert´ werden. Dies geschieht durch die `Taufe mit Feuer´, der Gabe des Heiligen Geistes. Joseph Smith sagte, dass das eine keinen Zweck ohne das andere habe: „Die Taufe mit Wasser hat ohne eine darauf folgende Taufe mit Feuer und dem Heiligen Geist keinen Zweck; das eine ist mit dem anderen notwendigerweise untrennbar verbunden.“ (History of the Church, 6:316; siehe hier). Das `Feuer´ also bei dieser zweiten Taufe symbolisiert die Macht, die unseren Geist reinigt.

Was verstehst du darunter, dass sie „… ringsum wie von Feuer umschlossen …“ waren, das vom Himmel herabkam?

Sonntag, 15. September 2019

Sie wurden vom Heiligen Geist und von Feuer erfüllt


Die Taufe Nephis
(Bild: Quelle)

Bevor jemand mit Feuer und dem Heiligen Geist getauft werden kann, muss er erst mit Wasser getauft sein (3. Nephi 27:20). Darum gingen Nephi und all die andern ans Wasser und zunächst wurden die Zwölf getauft (3. Nephi 19:10-12). „Und es begab sich: Als sie alle getauft waren und aus dem Wasser hervorgekommen waren, fiel der Heilige Geist auf sie, und sie wurden vom Heiligen Geist und von Feuer erfüllt.“ (3. Nephi 19:13).

Sie wurden vom Heiligen Geist und von Feuer erfüllt. Es drängt sich einem die Frage auf, wieso waren die Zwölf schon von Christus berufen, aber wurden erst danach getauft? Ich denke, wir müssen davon ausgehen, dass die Kirche von Jesus Christus mit ihren Vollmachtsträgern aufgrund von Abfall vom Glauben, nicht mehr vollständig unter ihnen war (3. Nephi 6:14). Wir erinnern uns, dass bevor Christus den Nephiten auf dem amerikanischen Kontinent erschien, eine unwahrscheinliche Zerstörung von Mensch und Natur stattfand (3. Nephi 9).

Nun war aber der auferstandene Christus zu den Überlebenden seines Volkes in Amerika gekommen, und hat seine Kirche mit der Berufung der Zwölf wieder organisiert (3. Nephi 12:1). Durch die Taufe tritt man durch das Tor ein, um auf den engen Weg, der zu ewigem Leben führt, zu gelangen (2. Nephi 31:17-18) und wird Mitglied in der Kirche des Sohnes Gottes (Apostelgeschichte 2:41). Nun, nach dieser Taufe mit Wasser, erfolgt die `Taufe mit dem Feuer und dem Heiligen Geist´. Dabei wird man als Mitglieder der Kirche des Sohnes Gottes bestätigt (Einleitung zu Lehre und Bündnisse 21; Kapitelüberschrift).

Welche Vorstellung hast du davon was die `Taufe mit Feuer und dem Heiligen Geist´ bewirkt?

Samstag, 14. September 2019

Sie beteten um das, was sie am meisten wünschten


(Bild: Quelle)

Nachdem die neuberufenen zwölf Apostel in Amerika dem Volk Nephi, das sich wieder am Tempel versammelt hatte, gedient hatten, „… knieten sie abermals nieder und beteten im Namen Jesu zum Vater.“ (3. Nephi 19:8). „Und sie beteten um das, was sie am meisten wünschten; und sie wünschten, es möge ihnen der Heilige Geist gegeben werden.“ (3. Nephi 19:9).

Sie beteten um das, was sie am meisten wünschten. Ich denke, das ist ein übliches Vorgehen, am ehesten immer um das zu bitten, was man sich sehnlichst wünscht, am dringendsten benötigt, oder einem am meisten fehlt.

Hier in diesem Fall sehnten sich die vom Herrn in Amerika berufenen zwölf Jünger am meisten danach, die Gabe des Heiligen Geistes gespendet zu bekommen, so wie der Herr sie denen versprochen hat, die „… mit reuigem Herzen und zerknirschtem Geist …“ zu ihm kommen (3. Nephi 9:20). Sie wünschten sich so sehr „… mit Feuer und mit dem Heiligen Geist …“ getauft zu werden und äußerten diesen Wunsch in innigem Gebet an ihren Herrn auf ihren Knien. Welche Möglichkeiten erhofften sie sich, wenn sie mit dieser Gabe des Heiligen Geistes ausgestattet würden?
  • Dass er ihr Zeugnis vom Vater und vom Sohn verstärkt (3. Nephi 28:11)
  • Er ihnen die Wahrheit von allem offenbaren würde (Johannes 14:26)
  • Sie durch ihn geheiligt würden – wie mit Feuer von aller Unreinheit gereinigt – um in die Gegenwart Gottes zurückkehren zu können (Johannes 3:5)
  • Alle Verheißungen, die sie bekommen, durch ihn gesiegelt würden (Epheser 1:13)

Welchen Wert misst du dieser Taufe mit dem Feuer und dem Heiligen Geist bei?

Freitag, 13. September 2019

In nichts von den Worten abweichend


(Bild: Quelle)

Über das Dienen der neu berufenen zwölf Apostel in Amerika erfahren wir: „Und als sie mit den gleichen Worten gedient hatten, die Jesus gesprochen hatte—in nichts von den Worten abweichend, die Jesus gesprochen hatte—siehe, da knieten sie abermals nieder und beteten im Namen Jesu zum Vater.“ (3. Nephi 19:8).

In nichts von den Worten abweichend. Aus dem Vers verstehe ich, dass die zwölf neu berufenen Apostel Jesu auf dem amerikanischen Kontinent, der wieder zum Tempel im Land Überfluss gekommenen Volksmenge mit Worten dienten. Und zwar in der gleichen Weise, und in nichts von dem abweichend, was Jesus sie zuvor gelehrt hatte. Zum einen war es wohl für viele eine Wiederholung, aber viele waren erst jetzt neu hinzugekommen (3. Nephi 19:3) und hatten die vorhergehenden Belehrungen Jesu nicht mitbekommen. Auf diese Weise wurden alle auf den gleichen Stand gebracht und waren bereit, weitere Belehrungen zu empfangen.

Für mich ist es selbstverständlich, dass wenn ich Zuhörern Grundsatzlehren eines anderen wiedergebe, ich an diesen Grundsätzen nichts verändern darf, ich darf `in nichts von dessen Worten abweichen´. Sollte ich es dennoch tun, muss ich sie davon in Kenntnis setzen, dass es sich bei einem bestimmtem benannte Teil, nicht um die Lehre desjenigen handelt. In der Bibel finden wir an drei Stellen eine Warnung, dass wir nichts am Wort Gottes verändern dürfen. Als den Israeliten in einer‚ Rede des Mose, die Gesetze und Rechtsvorschriften gelehrt wurden, warnte er sie, nichts dem Wortlaut hinzuzufügen, oder wegzulassen (Deuteronomium 4:2). Etwas später wiederholte er dieses als Verbot (Deuteronomium 13:1) und im Zeugnis und der abschließenden Mahnung des Sehers Johannes auch nochmal (Offenbarung 22:18).

Wenn du Grundsätze, die ein anderer aufgestellt hat, weitergibst, zitierst, würdest du sie einfach abändern, etwas hinzufügen oder weglassen?

Donnerstag, 12. September 2019

Die Menge war so groß, dass sie sie in zwölf Gruppen teilen ließen



(Bild: Quelle)

Nachdem alle Nephiten vom Tempel im Land Überfluss, wo der auferstandene Christus ihnen erschienen war, sie belehrt und ihnen gedient hatte, nach Hause gegangen waren, kehrten sie mit vielen weiteren am nächsten Tag wieder dorthin zurück und Nephi und seine elf Mitapostel waren unter ihnen (3. Nephi 19:4): „Und siehe, die Menge war so groß, daß sie sie in zwölf Gruppen teilen ließen. 6  Und die Zwölf lehrten die Menge; und siehe, sie ließen die Menge auf dem Antlitz der Erde niederknien und im Namen Jesu zum Vater beten. 7  Und auch die Jünger beteten im Namen Jesu zum Vater. Und es begab sich: Sie standen auf und dienten dem Volk.“ (3. Nephi 19:5-7).

Die Menge war so groß, dass sie sie in zwölf Gruppen teilen ließen. Tags zuvor waren es um die zweitausendfünfhundert Männer, Frauen und Kinder (3. Nephi 17:25). Wahrscheinlich war die Menge an diesem neuen Tag, an dem sie sich erneut versammelten, viel größer. Wenn eine Zuhörerschaft zu groß wird, ist es sinnvoll, sie aufzuteilen. Nachdem es zwölf leitende Brüder gegeben hatte, die neu berufenen Apostel, teilten sie die Menge in 12 Gruppen, belehrten sie und dienten ihnen. Auch so muss die Gruppenanzahl noch äußerst hoch gewesen sein. Schon bei den 2500 würde die Gruppenstärke bei knapp über 200 liegen.

Auch als Jesus im Land Jerusalem predigte, kamen `einige Tausend´ Menschen zusammen (Lukas 12:1). Kaum vorstellbar, wie er alle ohne eine Lautsprecheranlage erreichte – die Landschaft muss eine gute Akustik ermöglicht haben. Als König Benjamin sein Volk versammeln ließ, um es zu belehren, war die Menge auch so groß, dass er nicht einmal von einem Turm aus alle mit seiner Stimme erreichen konnte. Was tun? Er ließ seine Worte aufschreiben „… und denen bringen, die von seiner Stimme nicht erreicht wurden, damit auch sie seine Worte empfingen.“ (Mosia 2:8). Der Herr und seine berufenen Diener haben offensichtlich jeweils angemessene Mittel eingesetzt, um alle zu erreichen. Heute haben sich die Kommunikationsmöglichkeiten in rasanter Schnelligkeit soweit entwickelt, dass das im Namen des Herrn vom Propheten gesprochene Wort – und das ist dasselbe, als wenn er selber zu uns sprechen würde (Lehre und Bündnisse 21:1,4-5) – zeitgleich in jedem Winkel der Erde zu hören und sogar das Geschehen vor Ort bildmäßig übertragen werden kann. Wie gesegnet sind wir doch. Wir brauchen nicht kilometerweit zu laufen, wir können es von zu Hause, aus unserem Sessel heraus, mitverfolgen. Auch heute teilen sich die zwölf berufenen Apostel des Herrn auf und besuchen die einzelnen Gruppen weltweit. Hinzu kommen weitere Generalautoritäten und führende Amtsträger, die die Präsidentschaft der Kirche des Herrn und die Zwölf unterstützen.

Wie dienen die heutigen von Gott berufenen Generalautoritäten und führenden Amtsträger der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage der Menschheit?

Mittwoch, 11. September 2019

Da gingen Nephi und sein Bruder, den er von den Toten erweckt hatte


Elisa erweckt den Sohn der Sunamiterin; Frederick Leighton, 19. Jh.
(2. Könige 4:18-37; Bild: Quelle)

Wieder versammelte sich das Volk Nephi an dem Ort, an dem Jesus sich zeigen würde (3. Nephi 19:3). „Und es begab sich: Als die Menge am nächsten Tag versammelt war, siehe, da gingen Nephi und sein Bruder, den er von den Toten erweckt hatte und dessen Name Timotheus war, und ebenso sein Sohn, dessen Name Jonas war, und auch Matoni und sein Bruder Matonihach und Kumen und Kumenonhi und Jeremia und Schemnon und Jonas und Zidkija und Jesaja—dies aber sind die Namen der Jünger, die Jesus erwählt hatte—und es begab sich: Sie gingen hin und standen inmitten der Menge.“ (3. Nephi 19:4).

Da gingen Nephi und sein Bruder, den er von den Toten erweckt hatte. Zum einen erfahren wir in diesem Vers, dass Nephi einen Bruder hat, „… den er von den Toten erweckt hatte…“. Zum anderen werden uns die Namen der zwölf Jünger, die der Herr zu seinen Aposteln berief bekannt gegeben.

Von Jesus wissen wir aus dem Neuen Testament, dass er Verstorbene wieder ins Erdenleben zurückholte. So hat er u. a. Lazarus, der schon vier Tage verstorben war (Johannes 11:17) wieder auferweckt (Johannes 11:43-44). Von Paulus wissen wir, dass er einen seiner eingeschlafenen Zuhörer, der aus dem dritten Stock aus dem Fenster zu Tode stürzte, wieder zum Leben erweckte (Apostelgeschichte 20:9-10). Und nun hatte auch Nephi dieses Wunder an seinem Bruder vollbracht. Was die Namen anbetrifft, ich bin kein Namensexperte, aber die Hälfte der Zwölf haben Namen, die auch in der Bibel vorkommen (Timotheus, Jonas – griechische Form von Jona, Jeremia, Jonas, Zidkija - andere Schreibweise Zedekia, Jesaja), während die andere Hälfte nur im Buch Mormon zu finden ist (Nephi, Matoni, Matonihach, Kumen, Kumenonhi, Schemnon). Woher kannten sie die griechischen bzw. hebräischen Namen? Weil sie überwiegend israelitischer Abstammung waren. Die restlichen Namen kommen hauptsächlich in Amerika vor.

Was meinst du, was dazugehört, einen Verstorbenen wieder ins Erdenleben zurückzuholen?

Dienstag, 10. September 2019

Unverzüglich … wurde es unter dem Volk weithin laut verkündet, dass die Menge Jesus gesehen hatte


Die Nephiten, die Jesus Christus gesehen hatten, erzählten ihren Freunden, dass er am nächsten Tag wiederkommen werde.
(Bild: Quelle)

Der auferstandene Jesus hatte die Nephiten besucht (3. Nephi 11:8-10), ihnen gedient und war wieder in den Himmel aufgefahren (3. Nephi 19:1). „Und unverzüglich, noch ehe es finster wurde, wurde es unter dem Volk weithin laut verkündet, daß die Menge Jesus gesehen hatte und daß er ihnen gedient hatte und daß er sich der Menge auch am nächsten Tag zeigen würde. 3  Ja, und selbst die ganze Nacht lang wurde das über Jesus weithin laut verkündet, und so sehr sandten sie aus unter das Volk, daß es viele gab, ja, eine überaus große Anzahl, die sich in jener ganzen Nacht über die Maßen anstrengten, um am Morgen an dem Ort zu sein, wo Jesus sich der Menge zeigen würde.“ (3. Nephi 19:2-3).

Unverzüglich … wurde es unter dem Volk weithin laut verkündet, dass die Menge Jesus gesehen hatte. Für unsere heutige Zeit kein Thema, Neuigkeiten zeitnah seinen Bekannten, Freunden, oder Verwandten, ja sogar weltweit, `unverzüglich´ mittels elektronischer Medien, sogar noch mit Video oder Bildern versehen, mitzuteilen. Im nicht juristischen Sinne versteht man unter `unverzüglich´ etwas auf dem schnellsten Wege, ohne Zeit zu verlieren, auf der Stelle, sofort zu erledigen. Heutzutage werden insbesondere Unglücke, die andere betreffen, durch sensationsgierige `unverzüglich´ ins weltweite Netz gestellt. Auf solche Fälle spezialisierte freie Bildreporter legen sich auf die Lauer, hören den Polizeifunk ab und rasen zu den Einsatzstellen, um möglichst als Erster das Geschehen vor Ort zu dokumentieren und an Nachrichtensender zu verkaufen.

Jetzt stell dir das Ereignis 34 n. Chr. vor. Der auferstandene Jesus Christus erscheint seinem Volk und unterweist es und dient ihm auf unvorstellbar liebevolle Art und Weise, ja sogar Engel werden noch aus dem Himmel zur Unterstützung hinzugeschickt (3. Nephi 17:24). Hätte es damals schon die heutigen Mittel gegeben, die ganze Situation wäre life verbreitet worden, wenn Jesus es zugelassen hätte. Aber unter ihren Umständen war `unverzüglich´ so, dass sie auf ihrem Weg nach Hause, nachdem Jesus sie entlassen hatte, jeden informierten, den sie trafen und auch von zu Hause aus sich auf den Weg machten, Verwandte, Nachbarn und Freunde zu informieren, insbesondere, dass der Herr am nächsten Tag wieder erscheinen würde. Keine Ahnung, welche Entfernungen sie dabei zurücklegten, aber ihre Anstrengungen müssen enorm gewesen sein. So versammelten sich am nächsten Tag noch viel mehr Menschen, als die vorherigen Zweitausendfünfhundert (3. Nephi 17:25), um den Tempel im Land Überfluss (3. Nephi 11:1).

Welche Anstrengungen unternehmen wir heute, du und ich, um die Nachricht davon, dass der Vater und der Sohn´ an einem wunderschönen Frühlingsmorgen des Jahres 1820 einem Bauernjungen Namens Joseph Smith aufgrund eines Gebetes erschienen und damit die Evangeliumszeit der Fülle eingeläutet wurde (Joseph Smith—Lebensgeschichte 1:14–19)?

Montag, 9. September 2019

Als Jesus sie alle berührt hatte, kam eine Wolke und überschattete die Menge


Der Bruder Jareds sieht den Finger des Herrn
(Ether 3:6-9; Bild: Quelle)

Der auferstanden Jesus Christus hatte seine neuberufenen Zwölf in Amerika mit Vollmacht ausgestattet (3. Neph 18:36-37). „Und es begab sich: Als Jesus sie alle berührt hatte, kam eine Wolke und überschattete die Menge, so daß sie Jesus nicht sehen konnten. 39  Und während sie überschattet waren, schied er von ihnen und fuhr in den Himmel auf. Und die Jünger sahen und gaben Zeugnis, daß er wieder in den Himmel auffuhr. (3. Nephi 18:38-39).

Als Jesus sie alle berührt hatte, kam eine Wolke und überschattete die Menge. Wenn es in den heiligen Schriften um himmlische Erscheinungen geht, sind diese meist von einer Wolke begleitet. Das erste Mal lesen wir in Exodus davon, dass der Herr sein Volk Israel aus einer Wolkensäule heraus in der Wüste führte, nachdem er sie aus ägyptischer Gefangenschaft befreit hatte (Exodus 13:21-22). Das nächste berichtete Ereignis trug sich am Berg Sina zu. Der Herr wollte zu Mose aus einer Wolke heraus sprechen und das Volk sollte seine Stimme nur hören (Exodus 19:9). Machen wir einen Sprung ins Neue Testament. Als Jesus mit Petrus, Jakobus und Johannes auf dem `Berg der Verklärung´ war, wo diese mit Macht ausgestattet wurden, wurden sie von einer Wolke überschattet und Gott bezeugte ihnen seinen Sohn (Matthäus 17:5). Als es um das zweite Kommen Jesu geht, wird uns mitgeteilt, dass wir ihn auf den Wolken des Himmels kommen sehen werden (Matthäus 24:30). Ein Beispiel aus dem Buch Mormon: Als Alma der Jüngere mit den Söhnen Mosias suchten die Kirche Gottes zu vernichten, kam ein Engel des Herren in einer Wolke zu ihnen herab und wies sie zurecht (Mosia 27:11).

In meiner kindlichen Fantasie stelle ich mir die Wolke als ein himmlisches Transportmittel vor, wie einen Fahrstuhl, mit dem himmlische Wesen herauf- und herniederfahren. Andererseits verdecken einem Wolken auch die Sicht. So werden sie vielleicht bei solchen himmlischen Ereignissen auch als Sichtschutz dienen, damit Augen, die dafür nicht vorbereitet sind, nicht die himmlische Heimat sehen können, weil sie ansonsten vergehen würden. Ich stelle mir vor, dass die Wolken in diesen Begebenheiten den `Schleier´ symbolisieren sollen, der unsere direkte Verbindung zu Gott und seinem Wohnsitz abschirmt (Ether 3:6-9). Diesen Schleier kann nur durchdringen, wer von dem Herrn dazu aufgrund seines Glauben bereitet wird (Lehre und Bündnisse 67:10-12).

Was denkst du, wozu die Wolke bei himmlischen Erscheinungen dient?

Sonntag, 8. September 2019

Berührte er die Jünger, die er erwählt hatte, einen nach dem anderen mit der Hand


Moses ordains Joshua. Photo: IRI
(Numeri 27:22-23; Bild: Quelle)

Der auferstanden Jesus hatte seinen Jüngern in Amerika Anweisungen gegeben (3. Nephi 18:26). „Und es begab sich: Als Jesus mit diesen Worten zu Ende gekommen war, berührte er die Jünger, die er erwählt hatte, einen nach dem anderen mit der Hand, ja, bis er sie alle berührt hatte; und als er sie berührte, redete er zu ihnen. 37  Und die Menge vernahm die Worte nicht, die er redete, darum gab sie nicht Zeugnis; aber die Jünger gaben Zeugnis, daß er ihnen Macht gab, den Heiligen Geist zu spenden. Und ich werde euch später noch zeigen, daß dieses Zeugnis wahr ist.“ (3. Nephi 18:36-37).

Berührte er die Jünger, die er erwählt hatte, einen nach dem anderen mit der Hand. Wieder leitet der Schreiber die folgend beschriebene Begebenheit mit der Phrase „Und es begab sich“ ein, was darauf hindeuten soll, dass es sich um ein wichtiges Ereignis handelt, das beschrieben wird, und das es sich auch tatsächlich so ereignet hat (siehe auch meinen Blogbeitrag vom 23. September 2018 „Und es begab sich“).

Was hat das zu bedeuten, dass Jesus seine zwölf berufenen Apostel einen nach dem anderen berührt? Ich denke, dass er ihnen seine Hände auf das Haupt legte und einem jeden von ihnen die notwendigen Schlüsselvollmachten übertrug, wie z. B. die Gabe des Heiligen Geistes zu spenden. Mittels Händeauflegen werden seit jeher Priestertumshandlungen im Namen des Herrn vollzogen (Numeri 27:18). Hierzu gehören beispielsweise das Spenden von Segen (Markus 10:16), das Heilen von Kranken (Markus 5:23), die Ordinierung (Alma 6:1), die Übertragung von Vollmachten im Werk Gottes zu dienen (Apostelgeschichte 6:1-6) … . Nicht anders werden in unserer Evangeliumszeit der Fülle Priestertumshandlungen vollzogen, nachdem Joseph Smith sämtliche Schlüsselvollmachten übertragen worden waren (Lehre und Bündnisse 128:18-21).

Was stellst du dir darunter vor, dass Jesus einen seiner Zwölf nach dem andern mit der Hand berührte?

Samstag, 7. September 2019

Es ist ratsam, dass ich um euretwillen zum Vater gehe


Nicht mein Wille, sondern deiner geschehe, Gemälde von Harry Anderson
(Bild: Quelle)

Der auferstandene Jesus teilt nun seinen neu berufenen Priestertumsführern (3. Nephi 18:26) in Amerika mit: „Und nun gehe ich zum Vater, denn es ist ratsam, daß ich um euretwillen zum Vater gehe.“ (3. Nephi 18:35).

Es ist ratsam, dass ich um euretwillen zum Vater gehe. Es stellt sich die Frage, warum ist es ratsam, dass der auferstandene Christus um der besuchten Menschen willen zum Vater geht.

Aus den heiligen Schriften entnehme ich die Antwort: Jesus Christus legt bei unser aller Vater Fürsprache für uns Sünder ein. Der Schreiber des ersten Johannesbriefes erinnert uns daran, dass wir alle Sünder sind und dass, wenn wir sie bekennen, uns Vergebung und Reinigung zuteilwerden und wir beim Vater einen Fürsprecher haben, nämlich Jesus Christus (1. Johannes 2:1; Lutherbibel 2017). Im Buch Mormon lernen wir Gleiches aus der Belehrung Lehis an seinen Sohn Jakob, als er über das Opfer des heiligen Messias spricht, wodurch dieser in die Lage versetzt wurde, Fürsprache für alle Menschenkinder einzulegen (2. Nephi 2:9). Aufgrund Seines Sühnopfers kann er beim Vater Barmherzigkeit für alle Menschenkinder die Glauben an ihn haben, beanspruchen. (Moroni 7:27-28). Auch gegenüber dem neuzeitlichen Propheten Joseph Smith bezeugt Jesus in einer Offenbarung an ihn diese seine Möglichkeit (Lehre und Bündnisse 29:5). Wie unendlich dankbar können wir doch sein, dass Jesus Christus als unser älterer Bruder sich beim Vater für unsere Sache einsetzt.

Was empfindest du, wenn du dir darüber bewusst wirst, dass wir in Christus einen `Fürsprecher´ beim Vater haben?

Freitag, 6. September 2019

Gesegnet seid ihr, wenn ihr keine Auseinandersetzungen unter euch habt



(Bild: Quelle)

Der auferstandene Jesus weiter zu seinen neu berufenen Priestertumsführern in Amerika (3. Nephi 18:26): „Und ich gebe euch diese Gebote wegen der Auseinandersetzungen, die es unter euch gegeben hat. Und gesegnet seid ihr, wenn ihr keine Auseinandersetzungen unter euch habt.“ (3. Nephi 18:34).

Gesegnet seid ihr, wenn ihr keine Auseinandersetzungen unter euch habt. Bei Auseinandersetzungen in dem Sinne, in dem sie hier der Herr anspricht, handelt es sich um mit Worten oder Taten ausgetragenen Streit mit definierten Streitgegenständen. Eine Weile vorher nannte der Herr schon die Streitgegenstände: die Art und Weise der Taufe, sowie Punkte seiner Lehre (3. Nephi 11:28-30).

Im Vers 29 bringt der Herr unmissverständlich zum Ausdruck, dass der Geist des Streites nicht von ihm, sondern von Luzifer ausgeht. Dieser würde die Menschen dazu aufstacheln, „… im Zorn miteinander zu streiten.“ Im nächsten Vers bringt der Herr klar zum Ausdruck, dass es Seine Lehre ist, nicht im Zorn zu streiten. In seinem Brief an seinen Mitarbeiter Titus, lehrt Paulus diesen, dass Streit nutzlos ist: „Lass dich nicht ein auf törichte Auseinandersetzungen und Erörterungen über Geschlechterreihen, auf Streit und Gezänk über das Gesetz; sie sind nutzlos und vergeblich.“ (Titus 3:9). An anderer Stelle sagt Nephi seinem Volk, dass der Herr gebietet nicht miteinander zu streiten (2. Nephi 26:32). In gegenseitiger Liebe sollen wir zur Einigkeit in der Lehre des Herren kommen, eines Sinnes sein, und nicht miteinander streiten, lehrte Alma der Ältere diejenigen, die mit ihm vor dem `bösen König Noah´ in die Wildnis geflohen waren bei der Gründung der Kirche des Herrn (Mosia 18:17,21). Auch in heutiger Zeit hat der Herr seine Kirche aufgerichtet, damit wir nicht so viel Streit untereinander haben sollen (Lehre und Bündnisse 10:62-63).

Was denkst du sind die Gründe, weshalb der Herr uns verbietet miteinander zu streiten, insbesondere seine Lehre betreffend?

Donnerstag, 5. September 2019

Damit ihr nicht dem Schuldspruch verfallt

(Bild: Quelle)

Der auferstandene Jesus fordert seine berufenen Priestertumsführer in Amerika, zu denen er gerade spricht (3. Nephi 18:26), auf: „Darum befolgt diese Worte, die ich euch geboten habe, damit ihr nicht dem Schuldspruch verfallt; denn weh dem, den der Vater schuldig spricht.“ (3. Nephi 18:33).

Damit ihr nicht dem Schuldspruch verfallt. Ein Schuldspruch ist eine Rechtsprechung, in der ein Angeklagter schuldig gesprochen wird. Der Schuldspruch wird, nach gerichtlicher Feststellung der Schuld des Angeklagten, durch den Richter gefällt.

Genauso, wenn wir die weltlichen Gesetze einhalten, wir keine Angst vor einem Schuldspruch haben müssen, brauchen wir uns auch keine Sorgen machen, wenn wir uns vor unserem himmlischen Richter verantworten müssen. Natürlich nur für den Fall, dass wir zu rechter Zeit, in entsprechendem Umfang, ernsthafte Umkehr geübt haben. Warum würde uns Umkehr vor einem Schuldspruch retten? Weil Jesus Christus für all jene, „… die ein reuiges Herz und einen zerknirschten Geist haben …“ sich selbst als Opfer für die begangene Sünde dargebracht hat (2. Nephi 2:7). Wer dieses Prinzip der unfassbaren Christusliebe allerdings missachtet, den wird der Vater mit allen Konsequenzen schuldig sprechen.

Was unternimmst du, um einer Schuldigsprechung durch den himmlischen Vater zu entgehen?

Mittwoch, 4. September 2019

Solchen Menschen sollt ihr auch weiterhin dienen



(Bild: Quelle)

Was die Priestertumsführer mit dem, der von seinem Fehlverhalten nicht umkehren will, machen sollen, erklärt der auferstandene Jesus Christus so: „Doch sollt ihr ihn nicht aus euren Synagogen oder euren Anbetungsstätten ausstoßen, denn solchen Menschen sollt ihr auch weiterhin dienen; denn ihr wißt nicht, ob sie nicht zurückkommen und umkehren und mit voller Herzensabsicht zu mir kommen und ich sie heilen werde; und ihr werdet das Mittel sein, um ihnen die Errettung zu bringen.“ (3. Nephi 18:32).

Solchen Menschen sollt ihr auch weiterhin dienen. Ist es dir nicht auch schon öfter so ergangen, dass du gedacht hast, dass bei manchen Menschen `Hopfen und Malz´ verloren ist? Du bist von demjenigen, von dem du das behauptest überzeugt, dass alles Mühen, diesem Menschen zu helfen, vergebens ist, eine Verbesserung der Situation aussichtslos erscheint und du deine kostbare Zeit nicht weiter vergeuden willst. So wie bei einem schiefgegangenen Brauvorgang der beste Hopfen und das beste Malz kein gutes Getränk mehr ergeben, bist du auch der Meinung, ist alle gutgemeinte Hilfe bei einem Unwilligen hoffnungslos ist, vergebene Liebesmüh sei.

Ich lerne aus der Aussage des Herrn gegenüber seinen Jüngern, dass nicht ich feststellen darf, wann bei jemandem `Hopfen und Malz verloren ist´. Wenn ich auch aus meiner Sicht jahrelang erfolglos jemandem Diene, z. B. weil ich einen Betreuungsauftrag bekommen habe, so darf ich nicht aufgeben. Der Herr ist es, der weiß, ob jemand zu ihm finden oder zurückfinden wird und nicht ich. Er ist `der größte Heiler´ und ich bin gefordert, diesen Heilungsprozess zu begleiten, und nicht aufgrund meiner menschlichen Kurzsichtigkeit vorzeitig abzubrechen. Vielleicht ist derjenige schon, für mich unmerklich, auf dem Weg der Heilung. Wenn ich nun die Bemühungen abbreche, war vielleicht aufgrund dessen alles vergebens. Damit hätte ich die Bemühungen des Herrn torpediert. Das will ich keinesfalls vor dem Herrn verantworten müssen.

Wie stehst du zu Menschen, von denen du der Auffassung bist, dass bei ihnen `Hopfen und Malz verloren ist´?