Nachdem Alma der Jüngere seinen Sohn Schiblon, wegen seiner Glaubenstreue und seines Eifers und seiner Geduld und Langmut unter dem Volk der Zoramiten, gelobt hatte (Alma 38:3), sagt er ihm: „Denn ich weiß, dass du gefangen warst; ja, und ich weiß auch, dass du um des Wortes willen mit Steinen beworfen wurdest; und du hast dies alles geduldig ertragen, weil der Herr mit dir war; und nun weißt du, dass der Herr dich befreit hat.“ (Alma 38:4).
Dass du um des Wortes willen mit Steinen beworfen wurdest. Alma der Jüngere hatte Schiblon und seinen Bruder Korianton mit zu den Zoramiten genommen, um die Anstrengung zu unternehmen, diese von ihrem Irrweg zurückzuführen (Alma 31:7-8). Dabei wurde er nach Aussagen seines Vaters auch gesteinigt. Die Steinigung ist eine jahrtausendealte Art der Hinrichtung durch Menschengruppen, entweder aus Rache oder aufgrund Gesetzesverstoß. Schon im Buch Exodus spricht Mose von Steinigung (Exodus 8:22). Selbst vor der Steinigung von Propheten wurde nicht haltgemacht, auch Lehi sollte in Jerusalem von den Juden gesteinigt werden (1. Nephi 1:18-20). Auch heute noch wird sie von einigen islamistisch geprägten Gruppen praktiziert. Es ist eine relativ grausame Hinrichtungsart, die heute gegen die allgemeine Erklärung der Menschenrechte verstößt. Die betreffende Person wurde mit Steinen beworfen, bis sie starb.
Welch eine grausame, Angst einflößende Vorstellung, aufgrund seines Glaubens an Christus und sein Wort, von andersgläubigen oder nichtgläubigen gesteinigt zu werden (Alma 15:1). Da frage ich mich schon, wie würde ich unter Androhung solcher Maßnahmen treu zu meinem Glauben stehen. Das ist aber das Problem, wir können darauf erst eine Antwort finden, wenn wir uns in einer entsprechenden Situation befinden. Erst dann stellt sich heraus, wie wir vorbereitet sind, wie stark unser Glaube tatsächlich ist. Wenn wir an Petrus denken, er hatte zu Christus gesagt, wenn auch alle an ihm Anstoß nehmen würden, er würde es nicht tun. Er beteuerte sogar, wenn er sterben müsste, er würde ihn nie verleugnen. Christus entgegnete ihm, dass er ihn dreimal verleugnen würde, ehe der Hahn zweimal krähen würde (Markus 14:29-31). Hoffentlich muss ich nicht eines Tages auch bitterlich weinen, weil auch ich ihn verleugnet habe (Matthäus 26:74-75). Das muss, auf das ewige Leben bezogen, schlimmer sein, als für seinen Glauben gesteinigt zu werden. Auch wenn der Herr alle Gläubigen davor behüten möge. Welche Gedanken bewegen dich, wenn du an Leiden denkst, die wegen Glaubens an Gott auf dich zukommen könnten?
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