Donnerstag, 30. November 2017

Wo er von all seinen Beunruhigungen und von allem Kummer und aller Sorge ausruhen wird

Alma der Jüngere erklärt seinem Sohn Korianton nun, was mit denen geschieht, die vor ihrem Tod hier auf Erden rechtschaffen gelebt haben: „Und dann wird es sich begeben: Der Geist derjenigen, die rechtschaffen sind, wird in einen Zustand des Glücklichseins aufgenommen, den man Paradies nennt, einen Zustand der Ruhe, einen Zustand des Friedens, wo er von all seinen Beunruhigungen und von allem Kummer und aller Sorge ausruhen wird.“ (Alma 40:12).
Wo er von all seinen Beunruhigungen und von allem Kummer und aller Sorge ausruhen wird. Was für eine herrliche Aussicht für jene, die in diesem Erdendasein rechtschaffen leben! In der Geisterwelt werden sie in einem Zustand des `Glücklichseins´ auf ihren Tag des Gerichts, auf die Beurteilung ihres Verhaltens nach dem Maßstab der Grundsätze des Evangeliums, warten (Lehre und Bündnisse 137:9). „Die Deutschen werden immer glücklicher“ titelte die Bildzeitung am 08.11.2017 mit Blick auf den Glücksatlas 2016. Eine repräsentative Studie im Auftrag der Deutschen Post für den „Glücksatlas 2017“, ergab, dass die Lebenszufriedenheit bei einer Skala von 0 bis 10, bei 7,07 lag. Bei den Befragungen ging es um eine Langzeitbewertung des eigenen Lebens sowie um Wünsche, Ziele, Erwartungen und Einstellungen. Die glücklichsten Deutschen leben nach dem Atlas in Schleswig-Holstein (siehe hier).
Du kennst sicher auch den Spruch: „Geld macht nicht glücklich“. Glücksforscher sagen, dass ein glücklicher Mensch jemand ist, der häufig positive Gefühle hat und der im Großen und Ganzen mit seinem Leben zufrieden ist, was aufgrund eines entlasteten Immunsystems auch Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Ein zentrales Thema beim Glücklichwerden sei, so die Glücksforscher, sich anderen gegenüber so zu verhalten, wie man selbst behandelt werden möchte, Gutes tun, wie zum Beispiel ein Ehrenamt zu übernehmen. Hier werde ich an die `Goldene Regel´ erinnert (Matthäus 7:12; Lukas 6:31; Tobit 4:15). Einen solchen Zustand der Freude, der Ruhe und des Friedens, ohne Beunruhigungen, wünscht der Vater im Himmel uns schon jetzt hier auf Erden (2. Nephi 2:25). Diesen Zustand können wir schon hier auf Erden erreichen, aber erst recht im Paradies, wenn wir rechtschaffen leben. Übrigens, neuzeitliche Propheten machen uns klar, dass die Geisterwelt ein Ort hier auf Erden ist (lies hier unter: „Wo befindet sich die Geisterwelt?“). Wie bewerkstelligst du es, glücklich zu sein?

(Bild: Quelle)

Mittwoch, 29. November 2017

Dass der Geist eines jeden Menschen, ... zu dem Gott heimgeführt wird, der ihm das Leben gegeben hat

Alma der Jüngere teilt nun seinem Sohn Korianton mit, was er aufgrund seiner eifrigen Befragung des Herrn (Alma 40:3) von einem Engel als Antwort bekommen hat: „Was nun den Zustand der Seele zwischen dem Tod und der Auferstehung betrifft—siehe, mir ist von einem Engel kundgetan worden, dass der Geist eines jeden Menschen, sobald er aus diesem sterblichen Leib geschieden ist, ja, der Geist eines jeden Menschen, sei er gut oder böse, zu dem Gott heimgeführt wird, der ihm das Leben gegeben hat.“ (Alma 40:11).
Dass der Geist eines jeden Menschen, ... zu dem Gott heimgeführt wird, der ihm das Leben gegeben hat. Diese Aussage Alma des Jüngeren stammt aus der Zeit um 74 v. Chr. Auch der Prediger Kohelet, der uns nicht weiter bekannt ist und in seinen Schriften Betrachtungen über einige der grundlegendsten Probleme des Lebens anstellt, schrieb schon um das dritte Jahrhundert vor Christus, dass der sterbliche Leib (Staub) zur Erde zurückkehrt, während der Geist (Atem) „... zu Gott zurückkehrt, der ihn gegeben hat.“ (Kohelet 12:7). Wie sind diese beiden Aussagen zu verstehen? Wird jeder Mensch zwischen seinem Tod und der Auferstehung in der Gegenwart Gottes leben?
Das kann man aufgrund der weiteren Ausführungen Almas, die wir uns in den nächsten Tagen näher ansehen werden, nicht annehmen. Auch müsste dann die Geisterwelt, in der sich diejenigen aufhalten, die auf ihre Auferstehung warten, der Ort sein, an dem Gott verweilt. Das kann wohl auch nicht der Fall sein, da in der Gegenwart Gottes nichts Unreines existieren kann (Köstliche Perle Mose 6:57), während in der Geisterwelt ja sowohl Sünder als auch Gerechte auf den Tag des Gerichts warten (1. Nephi 10:20-21). Präsident Joseph Fielding Smith (1876–1972) sagte: „Mit diesen Worten Almas [Alma 40:11-14], wie ich sie verstehe, soll nicht der Gedanke vermittelt werden, dass alle Geister in die Gegenwart Gottes zurückkehren, damit er ihnen einen Ort des Friedens oder der Strafe zuweist und sie vor ihm für sich persönlich einen Richterspruch empfangen. ,Zu … Gott heimgeführt‘ [vgl. Kohelet 12:7] bedeutet einfach, dass ihre irdische Existenz ein Ende hat und sie in die Welt der Geister zurückgekehrt sind, wo ihnen gemäß ihren Werken ein Ort bei den Gerechten oder den Ungerechten zugewiesen wird, an dem sie die Zeit ihrer Auferstehung erwarten. ...“ (Answers to Gospel Questions, Hg. Joseph Fielding Smith Jr., 5 Bände, 1957–1966, 2:85; lies hier nach). Was sind deine Gedanken zu diesem Punkt?


(Bild: Quelle)

Dienstag, 28. November 2017

Alles ist bei Gott wie ein einziger Tag, und Zeit ist nur den Menschen zugemessen

Alma der Jüngere fährt in der Belehrung seines Sohnes Korianton fort: „Ob nun den Menschen mehr als eine einzige Zeit bestimmt ist aufzuerstehen, darauf kommt es nicht an; denn alle sterben nicht auf einmal, und darauf kommt es nicht an; alles ist bei Gott wie ein einziger Tag, und Zeit ist nur den Menschen zugemessen.“ (Alma 40:8).
Zeit ist eine physikalische Größe auf Erden. Sie beschreibt die Abfolge von Ereignissen und hat eine eindeutige, unumkehrbare Richtung. Philosophisch betrachtet beschreibt sie das Fortschreiten der Gegenwart aus der Vergangenheit kommend zur Zukunft hinführend. Das Zeit unterschiedlich lang empfunden werden kann, stellst du folgendermaßen fest: Erlebst du zu Beginn deines Urlaubs viele neue Eindrücke, verfliegt die Zeit nur so. Hast du dich im Laufe des Urlaubs an die neue Umgebung gewöhnt, kehrt sich dieser Effekt um. Oder: Wie empfindest du alleine 5 Minuten im Stau im Gegensatz dazu, dass deine Herzallerliebste dabei ist? Im ersten Fall l   a   n   g - weilig, im zweiten k u r z - weilig?
Nun kommt Alma und belehrt seinen Sohn: Alles ist bei Gott wie ein einziger Tag, und Zeit ist nur den Menschen zugemessen. Kann das sein? Gibt es Zeit bei Gott nicht? Auf jeden Fall lesen wir schon beim Psalmisten: „... tausend Jahre sind in deinen Augen wie der Tag, der gestern vergangen ist ...“ (Psalm 90:4) und auch Petrus sagt: „... dass beim Herrn ein Tag wie tausend Jahre ...“ sind (2. Petrus 3:8). Der Prophet Joseph Smith sagt über Gott: „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind für ihn ein einziges, ewiges Jetzt.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche Joseph Smith Seite 451f) und er teilt uns mit, dass ein neues Lied gesungen werden wird: „Der Herr hat sein Volk erlöst, und der Satan ist gebunden, und Zeit ist nicht mehr. ...“ (Lehre und Bündnisse 84:100). In einer Offenbarung des Herrn an Joseph Smith über die Auferstehung und der damit verbundenen Ereignisse heißt es: „... bis der siebente Engel seine Posaune ertönen lassen wird; und er wird vortreten auf das Land und auf das Meer und im Namen dessen, der auf dem Thron sitzt, schwören, dass es Zeit nicht länger geben wird; ...“ (Lehre und Bündnisse 88:110). Wie stellst du dir Ewigkeit vor?

(Bild: Quelle)

Montag, 27. November 2017

Was wird aus der Seele des Menschen

Alma der Jüngere stellt nun gegenüber seinem Sohn fest, dass es einen Zeitraum zwischen dem Tod und der Auferstehung geben muss (Alma 40:6) und stellt dann die Frage: „... was wird aus der Seele des Menschen von dieser Zeit des Todes bis zu der Zeit, die für die Auferstehung bestimmt ist?“ (Alma 40:7).
Was wird aus der Seele des Menschen. Hier muss nun zunächst geklärt werden, was Alma an dieser Stelle mit Seele gemeint ist, da in den Heiligen Schriften dieser Begriff unterschiedlich besetzt ist. Aber nicht nur dort, auch im Weltlichen hat er unterschiedliche Bedeutungen. Im heutigen Sprachgebrauch ist oft die Gesamtheit aller Gefühlsregungen und geistigen Vorgänge beim Menschen gemeint.
In den Heiligen Schriften ist der Begriff Seele mit dreierlei Bedeutung belegt:
  1. Geistwesen
    (Aussehend wie unser physischer Körper aber aus unvorstellbar feinerer und reinerer Materie bestehend; Lehre und Bündnisse 131:7)
    a) eigenständiges Wesen im vorirdischen Dasein (Köstliche Perle Abraham 3:23),
    b) eigenständiges Wesen nach dem irdischen Leben (Lehre und Bündnisse 129:3).
  2. Geist und physischer Körper als sterbliches Wesen vereint (Köstliche Perle Abraham 5:7).
  3. Auferstandenes Wesen bestehend aus untrennbar miteinander verbundenem Geist und unsterblich gemachtem Körper (Lehre und Bündnisse 88:14-16).
Nachdem Alma von dem Zustand der Seele zwischen dem Tod und der Auferstehung spricht, meint er den Zustand des eigenständigen Wesens nach dem irdischen Leben. In diesem Zustand hat man zwar seinen unsterblichen Geist, aber dieser ist noch nicht mit seinem unsterblich gemachten Körper wiedervereinigt. Ich bin sehr dankbar, durch Almas Erklärung wissen zu können, wo sich meine Seele zwischen dem Tod und er Auferstehung aufhalten wird. Welche Vorstellung hast du darüber?

John 20:3–18, Mary hears Christ while looking for Him at the tombMaria von Magdala begegnet dem noch nicht zum Vater aufgefahrenen Herrn
(Johannes 20:17; Bild: Quelle)

Sonntag, 26. November 2017

Es genügt mir zu wissen

Alma der Jüngere spricht mit seinem Sohn Korianton über die Auferstehung und meint, dass dafür eine Zeit bestimmt ist (Alma 40:4) und führt dann weiter aus: „Ob es nun eine einzige Zeit geben wird oder eine zweite Zeit oder eine dritte Zeit, da die Menschen von den Toten hervorkommen werden, darauf kommt es nicht an; denn Gott weiß das alles; und es genügt mir zu wissen, dass dies der Fall ist—dass eine Zeit bestimmt ist, da alle von den Toten auferstehen werden.“ (Alma 40:5).
Klar ist Alma, dass für die Auferstehung der Verstorbenen eine Zeit bestimmt ist. Das wird auch wieder, etwa gute 100 Jahre später, im neuen Testament durch den Bruder des Jakobus, den Apostel Johannes, bestätigt: „Wundert euch nicht darüber! Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören 29  und herauskommen werden ...“ (Johannes 5:28-29). Wann diese Zeit sein wird und ob sie in mehrere Abschnitte unterteilt sein wird, das wüsste nur Gott.
Es genügt mir zu wissen. Im Vers 3 spricht Alma davon, dass „... es viele Geheimnisse, die gehütet werden, sodass niemand sie kennt als nur Gott selbst. ...“ gibt. Allerdings sagt er, dass er Gott wegen der Auferstehung eifrig befragt habe. Er hat auch eine Antwort bekommen, aber ob es eine, zwei oder drei Zeiten der Auferstehung gibt, „... darauf kommt es nicht an ...“ sagt er. Es genüge ihm zu wissen, „... dass eine Zeit bestimmt ist, da alle von den Toten auferstehen werden.“ Ich lerne daraus, dass ich mich mit bestimmtem Wissen, das der Herr offenbart hat, begnügen kann. Wenn ich mehr wissen möchte, kann ich ihn sicherlich gerne fragen (Jakobus 1:5), werde mich aber zufriedengeben, mit dem, was er offenbart. Ich kann mir sicher sein, dass das, was der Herr uns offenbart, wenn wir dem gehorsam sind, ausreichend für uns ist, um ewiges Leben zu erlangen. Ich muss meine Zeit also nicht unbedingt damit verbringen, etwas in Erfahrung zu bringen, was für meinen Fortschritt auf Erden, in Bezug auf das Erlangen ewigen Lebens, nicht zielführend ist. Wie gehst du mit Dingen um, die uns noch nicht offenbart sind, andere aber darüber viel Zeit verwenden darüber zu spekulieren?

(Bild: Quelle)

Samstag, 25. November 2017

Dieses Verwesliche zieht nicht Unverweslichkeit an—bis nach dem Kommen Christi

Alma der Jüngere belehrt seinen Sohn Korianton im weiteren Verlauf seiner väterlichen Unterredung über die Auferstehung: „Siehe, ich sage dir, es gibt keine Auferstehung—oder wie ich mit anderen Worten sagen möchte, dieses Sterbliche zieht nicht Unsterblichkeit an, dieses Verwesliche zieht nicht Unverweslichkeit an—bis nach dem Kommen Christi.“ (Alma 40:2).
Dieses Verwesliche zieht nicht Unverweslichkeit an—bis nach dem Kommen Christi. Diese Unterredung findet im Jahre 74 v. Chr. auf dem amerikanischen Kontinent statt, also noch, bevor Christus in der alten Welt auf die Erde gekommen ist, um den neuen Bund und seine Kirche aufzurichten und sein Erlösungswerk im Garten Getsemani und auf Golgata zu vollbringen (Alma 40:3; bezüglich Geheimnisse siehe gerne in einem früheren Blogbeitrag hier).
Wir lernen aus dieser Aussage eines Propheten auf der westlichen Halbkugel, dass es vor dem ersten Kommen Jesu auf diese Erde keine Auferstehung gegeben hat. Das Neue Testament bestätigt diese Aussage, die knapp 60 Jahre vor dem Ereignis von Alma dem Jüngeren getätigt wurde: „Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen.“ (1. Korinther 15:20). Mit Auferstehung ist die Wiedervereinigung unseres Geistkörpers mit dem physischen Körper, der beim Sterben leblos wurde, gemeint, vergleichbar mit dem Abstreifen eines Handschuhs von der Hand. Der Handschuh alleine wird danach nichts mehr ausrichten können. Auferstehung ist dann damit zu vergleichen, dass der Handschuh wieder über die Hand gezogen wird, wobei allerdings eine Veränderung in der Weise stattfindet, dass in dem wiedervereinigten Ganzen, nichts Vergängliches mehr enthalten sein wird, es wird ewig fortbestehen (Johannes 10:28). Wie mir diese kleine Aussage über den Beginn der Auferstehung doch auch wieder die Echtheit der Propheten des Buches Mormon bestätigt. Worin findest du Bestätigung, dass die Protagonisten des Buches Mormon Männer Gottes waren?

Mary Magdalene in a blue robe, kneeling on the ground outside of the empty tomb, looking up at the resurrected Christ.
Der Erste der Entschlafenen
(Bild: Quelle)

Freitag, 24. November 2017

Ich bemerke, dass dein Sinn in Bezug auf die Auferstehung der Toten beunruhigt ist

Alma der Jüngere spricht weiter zu Korianton: „Nun mein Sohn, hier ist noch einiges, was ich dir sagen möchte; denn ich bemerke, dass dein Sinn in bezug auf die Auferstehung der Toten beunruhigt ist.“ (Alma 40:1).
Ist es dir schon mal passiert, dass einer deiner Lieben, dich gefragt hat: Bemerkst du etwas? Das passiert überwiegend Männern, die von ihren Frauen so auf die Probe gestellt werden. Peinlich, wenn es dem Liebsten dann entgangen ist, dass sich seine Frau besonders hübsch gemacht hat, weil ... Du denkst: „O du meine Güte, ist heute etwa unser Hochzeitstag?“
Ich bemerke, dass dein Sinn in bezug auf die Auferstehung der Toten beunruhigt ist. Im Buch Mormon finde ich an sechs Stellen etwas über das `Bemerken´ und in der Bibel an drei.
Buch Mormon:
  1. Abinadi bemerkt, dass die Botschaft, die er dem Volk König Noas vermittelt, ihnen ins Herz schneidet (Mosia 13:7).
  2. Abinadi bemerkt, dass die Gebote des Herrn dem Volk nicht ins Herz geschrieben sind (Mosia 13:11).
  3. Abinadi bemerkt, dass beim Volk unter König Noa größten Teils `Übeltun´ Gegenstand des Lehrens und Lernens in ihrem Leben war (Mosia 13:11).
  4. Alma der Jüngere bemerkt, dass sein Sohn Korianton beunruhigte Gedanken zum Thema Auferstehung der Toten hat. (Alma 40:1).
  5. Alma der Jüngere bemerkt, dass die Ursache der Beunruhigung des Sinnes seines Sohnes in Bezug auf die Auferstehung in der Verdrehung mancher Schriften liegt (Alma 41:1).
  6. Alma der Jüngere bemerkt, dass der Sinn seines Sohnes Korianton auch beunruhigt ist in Bezug auf die Gerechtigkeit Gottes bei der Bestrafung der Sünder (Alma 42:1).
  7. Schließlich äußert der Herr, dass er bemerkt, dass ein Großteil der Bevölkerung der großen Stadt Zarahemla sein Herz gegen ihn verhärtet (Helaman 13:12).
Bibel:
  1. Über die Gottesmacht sagt Hiob, dass er sie nicht bemerkt, wenn Er an ihm vorüberzieht (Ijob 9:11).
  2. Bei Hiobs Ruf nach Gott, dem Richter, sagt er, dass wenn er nach Westen geht, ihn nicht bemerken würde (Ijob 23:8).
  3. Über Götzenbilder schreibt Jeremia an diejenigen, die in Babylonische Gefangenschaft geführt werden sollten, dass sie keine Empfindungen haben. Die Götzenbilder würden nicht bemerken, dass sie von Würmern zerfressen werden (Baruch 6:19).
Um bei seinem Gegenüber etwas zu bemerken, ist eine gewisse Empfindsamkeit, eine Aufmerksamkeit für Reize und Eindrücke, vonnöten. Ich muss gut und aufmerksam beobachten aber auch nur fühlbare Sinneseindrücke wahrnehmen - meine Sinnesantenne richtig ausrichten. Das kann ich üben (Interesse, Aufmerksamkeit, Beobachtung, Empathie) und wenn es mir gut gelingt, werden sich die Beziehungen zu meinen Mitmenschen wesentlich verbessern. Ich werde in der Lage sein, mehr Liebe für sie zu empfinden und besser auf ihre Bedürfnisse eingehen können. Was machst du, um `zu bemerken´?

(Bild: Quelle)

Donnerstag, 23. November 2017

Ist nicht zu dieser Zeit eine Seele für Gott ebenso kostbar, wie eine Seele zur Zeit seines Kommens?

Alma der Jüngere erklärt seinem Sohn Korianton: „Und nun will ich deinen Sinn in dieser Hinsicht ein wenig beruhigen. Siehe, du wunderst dich, dass dies alles so lange vorher bekannt ist. Siehe, ich sage dir: Ist nicht zu dieser Zeit eine Seele für Gott ebenso kostbar, wie eine Seele zur Zeit seines Kommens es sein wird? 18  Ist es nicht ebenso notwendig, dass der Plan der Erlösung diesem Volk kundgetan werde wie dessen Kindern? 19  Ist es nicht ebenso leicht für den Herrn, zu dieser Zeit seinen Engel auszusenden, um uns diese frohe Nachricht zu verkünden, wie unseren Kindern oder wie nach der Zeit seines Kommens?“ (Alma 39:17-19).
Ist nicht zu dieser Zeit eine Seele für Gott ebenso kostbar, wie eine Seele zur Zeit seines Kommens? Diese Unterhaltung zwischen Alma dem Jüngeren und seinem Sohn Korianton findet etwa 74 Jahre vor der Geburt Jesu auf diese Erde statt. Korianton hat sich offensichtlich gewundert, warum das Kommen des Heilandes schon jetzt oder auch schon früher bekannt gemacht wurde. Stell dir vor, du wirst von einem hohen Besuch plötzlich überrascht. Ist es dir eher unangenehm oder bereitet dir sein Auftauchen keine Probleme? Geht es dir in solcher Situation nicht so wie vielen anderen Menschen? Du wärest froh darüber, besser vorbereitet gewesen zu sein: Wohnung auf Hochglanz gebracht, gut vorbereitete Mahlzeiten, auf Gesprächsstoff eingestellt ...
So können wir doch nur froh und dankbar sein, dass die Ankunft unseres Heilandes frühzeitig angekündigt wird. Und, dass der Herr es nicht nur einigen vergangenen Generationen kundgetan hat, sondern auch zukünftigen. Wir, die wir hier über die Erde gehen, sind ja alles seine Kinder, die sich im Vorherdasein schon für ihn entschieden hatten (Köstliche Perle Abraham 3:21-24; Hiob 38:4-7). Nur können wir uns an unsere dortige Entscheidung nicht mehr erinnern, zwischen uns und dem Dasein vor diesem Erdenleben liegt ein Schleier (Ether 3:6). Das gehört zum Plan Gottes dazu, dass wir hier auf Erden ohne das Wissen was vorher war, im Glauben leben sollen (Ether 3:19), um diesen zu beweisen und zu festigen. Damit wir nicht ganz unvorbereitet sind, tut uns der Herr aber seinen Willen durch Propheten kund (Amos 3:7). Den Plan der Erlösung tut der Herr all seinen Kindern kund, egal, in welcher Zeit sie auf Erden sind oder auch wo, ob zu Jesu Lebzeiten auf Erden (Markus 16:15) oder in unserer heutigen Zeit (Lehre und Bündnisse 68:8). Ja, Engel wurden auch in der Neuzeit vom Herrn ausgesandt, „... um uns diese frohe Nachricht zu verkünden ...“, wie von Johannes offenbart (Offenbarung 14:6). Einer erschien Joseph Smith 1823 mit einem Auftrag des Herrn an ihn (Joseph Smith—Lebensgeschichte 1:33). Es ging hierbei um nichts anderes, als die Fülle des immerwährenden Evangeliums wiederherzustellen (Lehre und Bündnisse 27:5). Wie sollte es auch anders sein, als das der Herr aller seiner Kinder gedenkt, denn sein Werk ist es, „... die Unsterblichkeit und das ewige Leben des Menschen zustande zu bringen.“ (Köstliche Perle Mose 1:39). So können wir uns auch heute auf das zweite Kommen Jesu vorbereiten. Ich bereite mich dadurch vor, Jesus durch das Studium der Schriften immer besser kennenzulernen, und dem Willen, seinem Vorbild mehr und mehr nachzueifern. Wie bereitest du dich vor?

A painting by Tom Lovell depicting Joseph Smith sitting up in his bed under a patchwork quilt and seeing the angel Moroni in a white robe with his arms reaching out.
Der Engel Moroni erscheint Joseph Smith mit dem Auftrag, das Evangelium Jesu Christi wiederherzustellen
(Bild: Quelle)

Mittwoch, 22. November 2017

Das Wort zur Zeit seines Kommens zu vernehmen

In Bezug auf das Kommen von Jesus Christus in der Mitte der Zeiten sagt Alma der Jüngere weiter zu Korianton: „Und nun, mein Sohn, dies war der geistliche Dienst, zu dem du berufen warst, nämlich diesem Volk diese frohe Nachricht zu verkünden, damit es im Sinn vorbereitet werde; oder vielmehr, damit ihnen Errettung zuteil werden kann, damit sie den Sinn ihrer Kinder darauf vorbereiten können, das Wort zur Zeit seines Kommens zu vernehmen.“ (Alma 39:16).
Das Wort zur Zeit seines Kommens zu vernehmen. Alma teilt seinem Sohn Korianton mit, dass es zu seinem geistlichen Dienst gehört hätte, den Sinn der Menschen durch die `frohe Nachricht´ auf das Kommen des Erretters vorzubereiten. Die Menschen damals hatten diesen Auftrag und sie erfüllten ihn und der Sinn der Menschheit war vorbereitet. Als er dann unter ihnen war, erkannten ihn viele dessen ungeachtet nicht, (Matthäus 23:37) und sie lehnten ihn sogar ab (Markus 6:3).
Ein zweites Mal wird er auf die Erde kommen, diesmal allerdings um seine Herrschaft über die Welt zu übernehmen (Apostelgeschichte 1:11; Offenbarung 20:4; Lehre und Bündnisse 29:11). Und wiederum sind die Menschen aufgefordert, den Sinn ihrer Kinder darauf vorzubereiten, „... das Wort zur Zeit seines Kommens zu vernehmen.“ (Lehre und Bündnisse 34:5-8). Ich gehe davon aus, dass aber nur diejenigen Nationen und Menschen zittern müssen, die ihren Sinn, trotz der Vorbereitung durch die Diener des Herrn, nicht vorbereitet haben. Meine Eltern haben mir meinen Sinn vorbereitet. Meine Mutter hatte nach Wahrheit gesucht und hat „... diese frohe Nachricht ...“, die ihr verkündet wurde, angenommen. Sie hat auch meinen Sinn darauf vorbereitet, das Wort zur Zeit seines Kommens zu vernehmen. Wie dankbar bin ich dem Herrn für diese Güte, die er mir durch seine gehorsame Tochter, meine Mutter, hat zuteilwerden lassen. Inwiefern ist auch dein Sinn darauf vorbereitet, „...das Wort zur Zeit seines Kommens zu vernehmen.“?

Jesus Christ in white robes and a red sash, standing on a cloud in the air, surrounded by thousands of angels blowing trumpets.
The Second Coming, by Harry Anderson
(Bild: Quelle)

Dienstag, 21. November 2017

Und nun, mein Sohn, möchte ich dir einiges in Bezug auf das Kommen Christi sagen

Nachdem Alma der Jüngere seinen Sohn Korianton aufgefordert hatte, nicht nach Reichtümern und den Nichtigkeiten dieser Welt zu trachten (Alma 39:14; siehe auch meinen Blogbeitrag „Ihr Herz auf Reichtümer und auf die Nichtigkeiten der Welt zu setzen“), sagt er: „Und nun, mein Sohn, möchte ich dir einiges in bezug auf das Kommen Christi sagen. Siehe, ich sage dir, daß er es ist, der gewiss kommen wird, um die Sünden der Welt hinwegzunehmen; ja, er kommt, um seinem Volk die frohe Nachricht von der Errettung zu verkünden.“ (Alma 39:15).
Und nun, mein Sohn, möchte ich dir einiges in Bezug auf das Kommen Christi sagen. Im Alten Testamentes erscheint nirgendwo der Name des Erretters der Menschheit, Jesus Christus. Zwar wird er von allen Propheten verkündet, jedoch nicht unter seinem Namen, bzw. Titel, den er in seinem Erdenleben haben sollte. Jesaja prophezeite sehr viel über ihn und sein Erlösungswerk, nannte ihn aber nicht bei seinem Namen, den er tragen sollte. Bei ihm wird er Immanuel („Gott ist/sei mit uns“) genannt (Jesaja 7:14). Der jüngere Zeitgenosse Jesajas, der Prophet Micha (um die 700 v. Chr.) kündigt einen Herrscher an, der aus Bethlehem-Ephrata, in den Gauen Judas, hervorgehen soll (Micha 5:1). Wo kam Jesus zur Welt (Matthäus 2:1)? Die Nephiten hatten die Messingplatten Labans, die das Alte Testament enthielten, aber wie gesehen, dort kommt der Name Jesu nicht vor. Dennoch bezeugt Alma der Jüngere seinem Sohn Korianton um 74 v. Chr., dass und weshalb `Christus´ kommen wird. Woher dieses Wissen?
Jakob, der jüngere Bruder Nephis, beschreibt den Nephiten die jüdische Geschichte (um 550 v. Chr). In diesem Zusammenhang kommt er auf den Herrn zu sprechen, den Heiligen Israels, der sich den Menschen im Fleische kundtun wird, und sagt ihnen, dass ein Engel ihm mitgeteilt habe, dass er von ihnen gekreuzigt werden wird (2. Nephi 6:9). Etwas später teilt Jakob den Nephiten mit, dass der Engel ihm gesagt habe, dass dieser Heilige Israels, `Christus´ heißen wird (2. Nephi 10:3). Nephi selber verkündet kurz darauf, dass sein Name gemäß dem Wort der Propheten und auch des Engels Gottes, `Jesus Christus´ sein wird und er 600 Jahre nachdem Lehi Jerusalem verlassen hat, kommen wird (2. Nephi 25:19). Wie wunderbar, er ist zur vorhergesagten Zeit auf die Welt gekommen, „... um seinem Volk die frohe Nachricht von der Errettung zu verkünden.“ Ja, nur Er konnte auch die Rettung der Menschheit vollbringen, nur Er, dessen Name `Jesus Christus´ ist (2. Nephi 25:20). Warum ist Jesus Christus wichtiger für uns als irgendjemand anderer?

(Bild: Quelle)

Montag, 20. November 2017

Und nun spricht der Geist des Herrn zu mir

Alma zu seinem Sohn Korianton: „Und nun spricht der Geist des Herrn zu mir: Gebiete deinen Kindern, Gutes zu tun, damit sie nicht das Herz vieler Menschen ins Verderben verleiten; darum, in der Furcht vor Gott, gebiete ich dir, mein Sohn, von deinen Übeltaten abzulassen, 13  dich mit deinem ganzen Sinn, aller Macht und aller Kraft zum Herrn zu wenden, niemandem mehr das Herz zu verleiten, so dass er Schlechtes tut, sondern vielmehr zu ihnen zurückzukehren und deine Fehler und das Unrecht, das du getan hast, zuzugeben.“ (Alma 39:12-13).
Und nun spricht der Geist des Herrn zu mir. Wieder stellt sich die Frage, wer ist mit dem Geist des Herrn gemeint. In der Schrift finden wir häufig Aussagen darüber, dass der Geist des Herrn zu und durch jemanden spricht. So lesen wir, dass der Geist des Herrn durch König David sprach, und David bestätigt, dass es der Gott Israels, der Fels Israels (womit Christus gemeint ist: 1. Korinther 10:4) war, zu ihm sprach (2. Samuel 23:2-3). Auch kein Wunder, dass der Geist des Herrn zu ihm sprach. Zu dieser Zeit war Christus noch nicht im Fleisch auf die Erde gekommen (1. Nephi 11:11). Er sprach in seinem Geistkörper zu den Menschen. Andererseits wird der Heilige Geist aber auch als Geist Gottes bezeichnet, und der Herr wird ihn auf die Menschen kommen lassen und durch sie zu ihnen sprechen (Lehre und Bündnisse 8;2). Auch wieder verständlich, denn der Heilige Geist ist die dritte Person der Gottheit, also selber ein Gott.
Ist es nun von Wichtigkeit, unterscheiden zu können, wer von ihnen zu und durch Menschen spricht, der Geist des Herrn oder der Heilige Geist? Für mich stellt sich diese Frage nicht, denn beide gehören zur Gottheit und sind in Gedanken und Taten eins - in allen Dingen einig (Johannes 17:22; Lehre und Bündnisse 20:28). So sagt der eine nichts anderes, als der andere. Jesus sagte, dass er nur das sagt, was der Vater ihn gelehrt hat (Johannes 8:28). Für mich liegt die Wichtigkeit darin, das Wort, das durch sie gesagt wird, in die Tat umzusetzen. In diesem Fall nehme ich mir das Gebot Almas an seinen Sohn Korinanton ebenso zu Herzen, als wenn es mein Vater durch den Geist des Herrn zu mir gesagt hätte: Gutes tun, von Übeltun ablassen, mich mit allem was ich habe dem Herrn zuwenden, Unrecht, welches ich begangen habe, vor den Betroffenen zuzugeben. Worin liegt für dich die Wichtigkeit: zu wissen, wer nun von der Gottheit spricht, oder was gesagt wird?


Im Tempel spricht der Geist des Herrn zu einem jeden Einzelnen von uns - wenn wir hinhören
(Bild: Quelle)

Sonntag, 19. November 2017

Als sie dein Verhalten sahen, wollten sie nicht an meine Worte glauben

Nachdem Alma der Jüngere seinem Sohn Korianton geboten hatte, Rat von seinen älteren Brüdern einzuholen und zu befolgen (Alma 39:10), sagt er ihm: „Lass dich nicht von irgend etwas Unnützem oder Törichtem verleiten; lass nicht zu, dass der Teufel dein Herz abermals zu diesen schlechten Dirnen hin verleitet. Siehe, o mein Sohn, was für großes Übeltun du über die Zoramiten gebracht hast; denn als sie dein Verhalten sahen, wollten sie nicht an meine Worte glauben.“ (Alma 39:11).
Als sie dein Verhalten sahen, wollten sie nicht an meine Worte glauben. Eine Metapher über den Mehrwert von Bildern gegenüber ausschließlichen Worten bzw. Text besagt: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“. Der Ursprung dieser Metapher liegt im englischen Sprachraum, wo 1921 Fred R. Barnard in einer Fachzeitschrift mit dem Slogan „One Look is Worth A Thousand Words“ (Ein Blick ist tausend Wörter wert) für den Gebrauch von Bildern in Werbeaufdrucken auf Straßenbahnen warb. Barnard sagte, dass Bilder vom Gehirn gegenüber langen Texten in Bruchteilen von Sekunden aufgenommen und verstanden werden. Einige Jahre später warb er nochmals, allerdings etwas abgewandelt: "One Picture is Worth a Thousand Words" (Ein Bild ist tausend Wörter wert). Inspiriert wurde er durch einen Satz in Iwan Sergejewitsch Turgenjew´s (russischer Schriftsteller) Roman "Väter und Söhne", 1862: "Das Bild zeigt mir auf einen Blick, wozu es Dutzende Seiten eines Buches brauchen würde zu erklären."
Was Anderes ist das Aufnehmen von Handlungen meines Gegenübers? Ich sehe auch Bilder, wenn jemand vor mir sitzt und zu mir sagt: „Rauchen ist ungesund.“ Will er mir ernsthaft diese Erkenntnis vermitteln, sitzt dabei aber mit einer angezündeten Zigarette vor mir, wie erfolgreich wird sein Satz gegenüber dem Bild sein, das er mir zeigt? Ralph Waldo Emerson soll gesagt haben: „Deine Taten sind so laut, dass ich deine Worte nicht hören kann.“ Abgewandelt kann man ebenso sagen: „Deine Körpersprache ist so laut, dass ich nicht höre, was du sagst“. Will ich einen Evangeliumsgrundsatz erfolgreich vermitteln, muss ich ihn selber auch leben. Schon zu Christi Zeiten war dieser Grundsatz bekannt. Jakobus, der jüngere Bruder Jesu (Markus 6:3), fordert die Mitglieder der zwölf Stämme in der Zerstreuung auf: „Werdet aber Täter des Wortes und nicht nur Hörer, sonst betrügt ihr euch selbst!“ (Jakobus 1:22). Wer wird schon gerne betrogen und dann auch noch von sich selber? Ich nicht. Und so befleißige ich mich die Grundsätze des Evangeliums immer besser kennenzulernen und auch danach zu leben, damit meine Mitmenschen auf „einen Blick“ die `Wahrworte Gottes´ erkennen können. Wie lässt du diese Erkenntnis Fred R. Barnard´s wirksam werden: „Ein Blick ist tausend Wörter wert“?


„Ein Blick ist tausend Wörter wert"
(Bild: Quelle)

Samstag, 18. November 2017

Du kannst deine Verbrechen nicht vor Gott verbergen

Alma der Jüngere weiter zu Korianton: „Und nun, mein Sohn, ich wünschte bei Gott, dass du eines so großen Verbrechens nicht schuldig wärst. Ich würde nicht bei deinen Verbrechen verweilen und dir die Seele martern, wenn es nicht zu deinem Besten wäre. 8  Aber siehe, du kannst deine Verbrechen nicht vor Gott verbergen; und wenn du nicht umkehrst, werden sie am letzten Tag als Zeugnis gegen dich dastehen.“ (Alma 39:7-8).
Du kannst deine Verbrechen nicht vor Gott verbergen. Kannst du dich an eine Situation erinnern, wo du deine Empfindungen vor jemandem verbergen wolltest? Wurdest du da auch nach kurzer Zeit gefragt, was denn los sei? Deine Antwort war schlicht „Nichts“. War das Thema damit erledigt? Wenn ja, war dein Gegenüber nicht ernsthaft interessiert. Wenn nein, konntest du deine Empfindungen nicht verbergen (2. Nephi 13:9; vergleiche Jesaja 3:9). Wie auch, Emotionen sind sehr schwer zu unterdrücken, sie geben sich preis durch unsere Mimik und Gestik und, was man gar nicht im Griff hat, durch eine unsichtbare zwischenmenschliche Verbindung.
Das mit dem Verbergen, auf jeden Fall auf Dauer, ist eine unmögliche Sache, insbesondere, wenn es um Zwischenmenschliches geht. Wie erst, wenn es um etwas zwischen Mensch und Gott geht? „Gott sieht alles!“ hast du sicherlich aus deiner Kindheit in Erinnerung, wenn du eine Fehlhandlung nicht zugeben wolltest. Ja, es ist so wahr, wie auch unvorstellbar. Wissen wir nicht, dass Gott nicht alleine unser Äußeres, sondern sogar in das Herz eines jeden sieht? Denken wir an die Auswahl Davids zum König von Israel. Während Samuel nach dem Äußeren auswählen wollte, schaute der Herr auf das Herz (1. Samuel 16:7). Denken wir daran, dass Gott unser Vater, unser Schöpfer ist, und sollte er uns nicht in- und auswendig kennen (2. Nephi 27:27)? Wir können keine Anstrengung unternehmen, um unser Verhalten vor Gott zu verbergen, nicht einmal unter den Felsen und Bergen könnten wir uns vor Gott verbergen (Alma 13:14). Ein reines Gewissen, und damit keine Angst vor Gott zu treten, kann ich nur dadurch erwirken, indem ich ständig bemüht bin, aufrichtig Umkehr zu üben und meine Fehler nicht wieder zu begehen, denn dann werde ich durch das Blut Jesu reingewaschen (1. Johannes 1:7). Bei mir gab es auch eine Zeit, wo ich dachte, meine Sünden vor den Menschen zu verbergen, aber der Herr hat sie gesehen, so wie auch bei Ziba Peterson (Lehre und Bündnisse 58:60). Ich konnte mich erst wieder frei fühlen, nachdem ich aufrichtige vollumfassende Umkehr geübt hatte, eine Wandlung von Herz und Sinn, die eine neue Einstellung zu Gott, zu mir selbst und zum Leben mit sich brachte (2. Korinther 7:10). Wie gehst du mit dem Verbergen von Fehlverhalten um?

Spähen Abhören überwachungsstaat(Bild: Quelle; mit freundlicher Genehmigung von NELCartoons)

Freitag, 17. November 2017

Eine Sünde, die unverzeihlich ist

Alma der Jüngere erklärt seinem Sohn Korianton die unverzeihliche Sünde: „Denn siehe, wenn du den Heiligen Geist leugnest, nachdem er einmal in dir Platz gefunden hat, und du weißt, dass du ihn leugnest, siehe, so ist dies eine Sünde, die unverzeihlich ist; ja, und wenn jemand gegen das Licht und gegen die Erkenntnis, die er von Gott hat, mordet, so ist es für ihn nicht leicht, Vergebung zu erlangen; ja, ich sage dir, mein Sohn, dass es für ihn nicht leicht ist, Vergebung zu erlangen.“ (Alma 39:6).
Eine Sünde, die unverzeihlich ist. Wie das? Christus hat doch das Sühnopfer vollbracht, damit wir, wenn wir aufrichtige Umkehr üben, Vergebung erlangen können. Das aber ist genau der Knackpunkt: die Umkehr. Jene, die einmal die Wahrheit erkannt und angenommen und die Gabe des Heiligen Geistes empfangen haben, dann aber wissentlich die empfangene Wahrheit leugnen, die kreuzigen Christus noch einmal und machen ihn zum Gespött und für sie ist Umkehr nicht mehr möglich (Hebräer 6:4-6).
Der Heilige Geist, den wir nach der Taufe empfangen, bestätigt uns alle Wahrheit auf eine einzigartige Weise, er brennt sie in unser Herz und in unseren Sinn. Leugnen wir diese so empfangene Wahrheit, leugnen wir auch den Heiligen Geist und dies kann uns nicht mehr vergeben werden (Matthäus 12:31-32), dafür gibt es einfach kein Opfer (Hebräer 10:26). Der neuzeitliche Prophet Joseph Smith erhielt über das Leiden jener eine Vision (Lehre und Bündnisse 76:30-35). In seiner King-Follett-Predigt erklärt er, was ein Mann tun muss, um diese Sünde zu begehen: „Er muss den Heiligen Geist empfangen, die Himmel haben sich ihm geöffnet, er kennt Gott und sündigt dann gegen ihn. Nachdem ein Mann den Heiligen Geist verleugnet hat, gibt es keine Umkehr für ihn. Er muss sagen, dass die Sonne nicht scheint, während er sie sieht; er muss Jesus Christus verleugnen, nachdem er die Himmel offen gesehen hat, und den Plan der Erlösung verleugnen, obwohl er mit offenen Augen die Wahrheit erkannt hat; und von dieser Zeit an ist er ein Feind … Solche Menschen können nicht errettet werden; du kannst sie nicht zur Umkehr aufrufen; sie führen offenen Krieg, wie der Teufel, und furchtbar sind die Konsequenzen.” (siehe hier unter dem Abschnitt: VISION III: DIE SÖHNE DES VERDERBENS).

(Bild: Quelle)

Donnerstag, 16. November 2017

Du ... bist hinübergegangen in das Land Siron, ..., zur Dirne Isabel

Alma der Jüngere spricht mit Korianton ein sehr heikles Thema an: „Und dies ist nicht alles, mein Sohn. Du hast das getan, was mir schmerzlich war; denn du hast den geistlichen Dienst verlassen und bist hinübergegangen in das Land Siron, innerhalb der Grenzen der Lamaniten, zur Dirne Isabel. 4  Ja, sie hat vielen das Herz gestohlen; aber das war keine Entschuldigung für dich, mein Sohn. Du hättest dich um den geistlichen Dienst kümmern sollen, mit dem du betraut warst.“ (Alma 39:3-4).
Du ... bist hinübergegangen in das Land Siron, ..., zur Dirne Isabel. Manche Menschen wecken ineinander ein sehr starkes sexuelles Begehren. Dieses Begehren darf nicht aus dem Ruder laufen. Ein wunderbares Beispiel dafür, dieses Begehren im Sinne des Herrn in den Griff zu bekommen, ist der von seinen Brüdern nach Ägypten verkaufte Sohn Jakobs, Joseph. Die attraktive Frau des Kämmerers des ägyptischen Pharaos, Potifar, fand aufgrund seiner Schönheit so starkes Begehren an Joseph, dass sie ihn aufforderte, mit ihm zu schlafen (Genesis 39:6-7). Er widerstand ihren ständigen Verführungsversuchen, weil er wusste, dass es gegen das Gebot Gottes wäre (Genesis 39:10). So frustriert über ihren Misserfolg, schlug ihr Begehren in Hass um und sie unterstellte ihm, dass er sie hätte verführen wollen (Genesis 39:14). Die Folge, Potifar warf ihn in den Kerker (Genesis 39:20). Aber Gott segnete ihn ob seiner Treue zu seinem Gebot (Genesis 39:21).
Eine der neun Thesen Jesu, die in der sogenannten Bergpredigt aufgeführt sind, besagt in Bezug auf Ehebruch: „Jeder, der eine Frau ansieht, um sie zu begehren, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.“ (Matthäus 5:28; 3. Nephi 12:28). Mir stellt sich da oftmals die Frage, sehe ich eine Frau in der Weise an, wenn in mir der Gedanke aufkommt, dass sie eine schöne Figur hat? Nun, jeder muss dies für sich selber ausmachen, ab wann beim Betrachten die Begierde, ein Trieberlebnis, beginnt. In seinem Brief an die Auserwählten ermahnt Petrus diese: „Gebt den irdischen Begierden nicht nach, die gegen die Seele kämpfen!“ (1. Petrus 2.11). Am Ende seiner Ermahnungen in diesem Punkt gegenüber Korianton, fordert Alma ihn auf, von seinen Sünden abzulassen und nicht mehr der Begierde seiner Augen zu folgen (Alma 39:9). Eine Aufforderung, die ich auch ernsthaft versuche umzusetzen. Sie bezieht sich aber auf beiderlei Geschlecht, wie wir am Beispiel der Frau des Potifar sehen, aber auch an der Ermahnung Salomos, des Königs des noch vereinten Israel (1. Könige 4:1), an seinen Sohn Rehabeam (1. Chronik 3:10; Sprichwörter 7:1-27). Wie gehst du mit solcherlei Begierden um, die ggf. aufkommen?


(Bild: Quelle)

Mittwoch, 15. November 2017

Du bist hingegangen und hast angefangen, mit deiner Stärke und deiner Weisheit zu prahlen

Alma der Jüngere kritisiert seinen Sohn Korianton: „Denn du hast unter dem Volk der Zoramiten meinen Worten nicht soviel Beachtung geschenkt wie dein Bruder. Was ich aber gegen dich habe, ist dies: Du bist hingegangen und hast angefangen, mit deiner Stärke und deiner Weisheit zu prahlen.“ (Alma 39:2).
Du bist hingegangen und hast angefangen, mit deiner Stärke und deiner Weisheit zu prahlen. Prahlen meint, sich selbst übertrieben oder unangemessen loben, mit übertriebenem Stolz etwas von sich zu geben, angeben, sich in den Vordergrund drängen, viel Aufhebens von sich zu machen, hochmütig sein ... Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung sagte: „Hör auf doch, mit Weisheit zu prahlen, zu prangen, Bescheidenheit würde dir löblicher stehn. Kaum hast du die Fehler der Jugend begangen, so musst du die Fehler des Alters begehn.“
Prahlen drückt auch Stolz aus und Stolz wiederum ist ein Zeichen mangelnder oder fehlender Demut. Wenn ich mich laufend in den Vordergrund spiele, mich über meine Mitmenschen überhebe, bringe ich diese mit der Zeit gegen mich auf. Ich selber wende mich den Ratschlägen Gottes immer mehr ab, vergesse ihn, werde unbelehrbar. Das Volk Israel wird vom Herrn davor gewarnt, ihn über seinen aufkommenden Hochmut zu vergessen (Deuteronomium 8:11-14). Heißt es nicht, wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden (Matthäus 23:12)? Auch ich muss aufpassen, dass ich nicht eines Tages wegen meines Hochmutes wie die Stoppeln des Feldes verbrannt werde (Lehre und Bündnisse 29:9). In der `Friedensbotschaft des Herrn an uns´ fordert der Herr mich und all seine Kinder auf, von all unserem Stolz abzulassen (Lehre und Bündnisse 88:121). Dieser Aufforderung will ich gerne nachkommen und es vor dem Herrn und den Menschen nicht an der angebrachten Demut fehlen lassen, die ja auch eine Voraussetzung für die Taufe ist (Lehre und Bündnisse 20:37). Wie stehst du zu der Thematik Prahlen?


„Kommt Hochmut, kommt auch Schande, doch bei den Bescheidenen ist die Weisheit.“
(Sprüche 11:2; Bild: Quelle)

Dienstag, 14. November 2017

Hat er dir nicht ein gutes Beispiel gegeben?

Alma der Jüngere beginnt nun ein Gespräch mit seinem Sohn Korianton: „Und nun, mein Sohn, habe ich dir etwas mehr zu sagen, als ich deinem Bruder gesagt habe; denn siehe, hast du nicht die Beständigkeit deines Bruders, seine Glaubenstreue und seinen Eifer im Halten der Gebote Gottes beachtet? Siehe, hat er dir nicht ein gutes Beispiel gegeben?“ (Alma 39:1).
Hat er dir nicht ein gutes Beispiel gegeben? Hast du schon einmal daran gedacht, dass man nicht Nicht-erziehen kann? Genauso, wie man nicht Nicht-kommunizieren kann. Auch wenn du nichts sagst, kommunizierst du durch dein Verhalten, deine Mimik und Gestik. Verweigerst du ein Beispiel zu sein, gibst du dennoch eines ab, auch wenn es ein schlechtes ist. Von Friedrich Wilhelm August Fröbel (1782 - 1852), einem deutschen Pädagogen, Schüler von Pestalozzi, und 1840 Gründer des ersten Kindergartens, stammt folgender Aphorismus: „Erziehung ist Beispiel und Liebe – sonst nichts.“
Suchen wir uns nicht alle irgendwelche Helden, deren Vorbild wir gerne nacheifern wollen? Der deutsche Soziologe Wolf Lepenies soll gesagt haben: „Vorbilder bedeuten mehr als Vorschriften.“ Sie machen vor, was uns anspricht und wir machen es ihnen so gut es uns gelingt nach. Wie willst du jemanden davon überzeugen, dass Bewegung gesund ist, wenn du immer nur auf deiner Couch sitzt und nichts tust? Welche Vorbilder suchen wir uns also? Jakobus, der Bischof der Kirche in Jerusalem und jüngere Bruder des Herrn Jesus Christus (Markus 6:3), mahnt die Brüder, sich „... die Propheten, die im Namen des Herrn geredet haben!“ als Vorbild zu nehmen (Jakobus 5:10). Na gut, die gemeinten leben alle schon lange nicht mehr, und erst recht nicht in unserer Zeit, meinst du? Richtig, aber Jesus Christus hat uns auch heute wieder Propheten gegeben, die in seinem Namen, dem Namen des Herrn zu uns reden. Sie nehme ich mir gerne als Vorbild. Sie sagen nicht nur was der Herr von uns erwartet, sie tun es auch selber (Jakobus 1:22)! Unser lebender Prophet und Präsident der `Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage´ predigt nicht nur, dass wir einander dienen sollen, er lebte es uns sein ganzes Leben lang auch vor. Ihm eifere ich nach, denn er eifert dem größten Vorbild nach, welches wir haben: Jesus Christus. Sein Bild begleitete ihn in all seinen Berufungen und er sagte: „In schwierigen Situationen sehe ich oft zu diesem Bild und frage mich: ‚Was würde er tun?‘ Und dann versuche ich, demgemäß zu handeln.“ (siehe hier, es ist empfehlenswert den ganzen Artikel zu lesen). Welch ein Vorbild hast du dir gewählt?

Mary and Martha embrace Jesus Christ as He stands and comforts them in His arms.Unser Heiland unser größtes Vorbild
(Bild: Quelle)

Montag, 13. November 2017

Sage nicht: O Gott, ich danke dir, dass wir besser sind als unsere Brüder

Eine weitere Aufforderung Alma des Jüngeren an seinen Sohn Schiblon: „Sage nicht: O Gott, ich danke dir, dass wir besser sind als unsere Brüder; sondern sage vielmehr: O Herr, vergib meine Unwürdigkeit, und gedenke meiner Brüder in Barmherzigkeit—ja, bekenne deine Unwürdigkeit vor Gott zu allen Zeiten.“ (Alma 38:14).
Sage nicht: O Gott, ich danke dir, dass wir besser sind als unsere Brüder. Etwa 100 Jahre später hören wir von Christus ein Gleichnis, das er jenen erzählte, „... die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten, ...“ und fast aufs Wort der Aufforderung Almas gleicht: „... Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort. ...“ (Lukas 18:9-12). Woher wird Alma wohl sein Wissen gehabt haben, wo er doch vorher lebte?
Ich neige eher dazu, wie der Zöllner im Gleichnis von Jesus zu handeln: „Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wollte nicht einmal seine Augen zum Himmel erheben, sondern schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig!“ (Lukas 18:13). Wie kann ich mich selbstgerecht hinstellen, also nicht im Geringsten daran denken, mein Verhalten kritisch zu hinterfragen, und mich so verhalten wie der Zöllner? Das geht absolut gar nicht, denn bin ich nicht auch ein Sünder (Römer 3:23)? Nur dank der Gnade Jesu, seinem Sühnopfer, kann ich gerecht gemacht werden (Römer 3:24). Voraussetzung dazu meinerseits sind aber: Glauben, Umkehr, Taufe, Empfang des Heiligen Geistes und Ausharren bis ans irdische Lebensende (Römer 3:25-26; 3. Nephi 27:6,16,19). Wie begegnest du Selbstgerechtigkeit?

Pharisäer und Zöllner. Fresko in der Saint-Joseph-Kirche in Marseille
(Bild: Quelle)

Sonntag, 12. November 2017

Sei unerschrocken, aber nicht anmaßend

Alma der Jüngere fordert seinen Sohn Schiblon auf: „Sei unerschrocken, aber nicht anmaßend; und sieh auch zu, dass du alle deine Leidenschaften zügelst, damit du von Liebe erfüllt seist; sieh zu, dass du dich von Müßiggang fernhältst.“ (Alma 38:12).
Sei unerschrocken, aber nicht anmaßend. Welche Frage gehört zu dem Kreuzworträtsellösungswort mit vier Buchstaben `HELD´? Unerschrockener, mutiger Mann. Ein Held, also ein unerschrockener, mutiger Mann ist durch nichts zu erschrecken. Er ist beherzt, couragiert, heldenhaft, heroisch, forsch, mannhaft, wagemutig, todesmutig, waghalsig, kühn. Jemand, der unerschrocken ist, hat keine Angst. So redete z. B. Ammon, der Sohn König Mosias, durch dessen eifriges Wirken, nach seiner eigenen Bekehrung (Alma 27:34-35), viele Seelen zu Christus bekehrt wurden, unerschrocken mit dem lamanitischen König Lamoni, der ja eigentlich sein Feind war (Alma 18:24). Durch dieses und weiteres unerschrockenes Verhalten Ammons, wurde Lamoni schließlich zu Christus bekehrt (Alma 18:33).
Aufgrund großer Erfolge, die man augenscheinlich erreicht, könnte man geneigt sein, überheblich, arrogant, übertrieben selbstbewusst, also `anmaßend´ zu werden. Das das aber nicht das ist, was der Herr sich von uns wünscht, lernen wir an der Geschichte des Nordreiches, Israel. Es wurde `anmaßend und größenwahnsinnig´ und der Herr zeigte ihnen, wer die Macht verkörpert (Jesaja 9:8-13). Ammon wurde es nicht, denn anmaßend zu sein, bedeutet, den Erfolg seiner eigenen Macht, seinem eigenen Können zuzuschreiben. Nicht ich habe aus mir heraus die Macht etwas zu erreichen. Der Herr ist es, der mir die Kraft dazu verleiht! Ihm gehören die Ehre und der Dank. Ich lerne also, anstatt `anmaßend´ zu sein, gebührt es mir, demütig dem zu danken, dessen Macht durch mich gewirkt hat, Jesus Christus, und ihm die Ehre zukommen zu lassen. Wie vermeidest du es, `anmaßend´ zu werden?


(Bild: Quelle)

Samstag, 11. November 2017

Sieh zu, dass du nicht im Stolz überheblich wirst

Eine Aufforderung Alma des Jüngeren an seinen Sohn Schiblon: „Sieh zu, dass du nicht im Stolz überheblich wirst; ja, sieh zu, dass du nicht mit deiner eigenen Weisheit und auch nicht mit deiner großen Stärke prahlst.“ (Alma 38:11).
Sieh zu, dass du nicht im Stolz überheblich wirst. Überheblichkeit ist eine ungerechtfertigte Selbstüberschätzung. Menschen die dazu neigen, erscheinen uns arrogant, eingebildet, hochnäsig, hochmütig, besserwisserisch. Vielfach ist Arroganz ein Selbstschutz als Folge des sich innerlich minderwertig Fühlens. Dieses Empfinden wird dadurch versucht zu kompensieren, dass man andere schlecht macht. In Gegenwart solcher Menschen fühlen wir uns unwohl und meiden den Kontakt zu ihnen. Das Gegenteil ist Bescheidenheit.
Der ehemalige VW-Generaldirektor Heinrich Nordhoff (*1899 + 1968) sagte: „Man wird nicht dadurch besser, dass man andere schlecht macht“. Ich will mich davor hüten überheblich zu werden, denn eine Folge von Überheblichkeit wird sein, dass ich mich vom Herrn abwende (Hosea 13:6), was ich auf keinen Fall möchte. Außerdem wird uns in den Sprichwörtern klar gemacht: „Hoffart kommt vor dem Sturz und Hochmut kommt vor dem Fall.“ (Sprichwörter 16:18). Ich habe keine Lust zu fallen und erst recht nicht wie Spreu verbrannt zu werden (Maleachi 2:19). Auch möchte ich mich nicht der Schande preisgeben, dass der Herrn mich erniedrigen muss (2. Nephi 12:12), oder mein Name ausgelöscht werden wird (Alma 6:3). Eher neige ich dazu, nicht überheblich zu sein, weil ich Gott `Ehrfurcht´ und meinen Mitmenschen Respekt entgegenbringen möchte (Römer 11:20). Wie gehst du mit Überheblichkeit um?


Hochmut kommt vor dem Fall
(Bild: Quelle)

Freitag, 10. November 2017

Ich möchte, dass du in allem eifrig und maßvoll bist

Alma der Jüngere ermahnt seinen Sohn Schiblon: „Und nun, wie du begonnen hast, das Wort zu lehren, so möchte ich auch, dass du mit dem Lehren fortfährst; und ich möchte, dass du in allem eifrig und maßvoll bist.“ (Alma 38:10).
Ich möchte, dass du in allem eifrig und maßvoll bist. Wie können wir `in allem eifrig und maßvoll sein´ und wie erreichen wir es? Maßvoll zu sein, bedeutet das rechte Maß einzuhalten. Na gut, und was ist das rechte Maß und wo ist es festgelegt? Du kennst die Redensart: „Das Maß ist voll!“ Es ist ein Ausruf der Empörung bzw. Verärgerung. War in Lateinschulen das Maß eines Schülers voll, drohte ihm die Prügelstrafe und er wurde gemaßregelt. Ist das Maß voll, ist es genug, ist es mit der Geduld am Ende. Das Maß wird von einer anerkannten Institution festgelegt. Was bei dessen Überschreitung passiert, muss dementsprechend auch festgelegt werden.
Maßvoll sein bedeutet demzufolge, das rechte Maß einzuhalten - `nicht zu viel und nicht zu wenig´. Elder Kent D. Watson, Mitglied des zweiten Kollegiums der Siebzig, deutet dies auf das Evangelium bezogen folgendermaßen: „Maßvoll zu sein bedeutet, dass wir unsere Erwartungen und Wünsche sorgfältig überprüfen und dass wir eifrig und geduldig rechtschaffene Ziele anstreben.“ (siehe „In allem maßvoll“). Erwartungen und Wünsche nicht zu hoch zu schrauben, verhindert Frustration (Täuschung einer Erwartung bzw. eine Wunschversagung), die eintreten würde, wenn Ziele zu hoch gesteckt sind und nicht erreicht werden können. Bei meiner Recherche stoße ich auf eine Bitte des Propheten Jeremia (um 605 v. Chr.): „Züchtige mich, HERR, doch mit Maß, nicht in deinem Zorn, damit du mich nicht zum Verschwinden bringst!“ (Jeremia 10:24). Ich lerne, dass ich in all meinem Denken und Handeln, meinen Erwartungen und Wünschen - bezogen auf mich selber, aber auch auf meine Mitmenschen - ein gesundes Maß einhalten soll, eben `nicht zu viel und nicht zu wenig´. Stelle dir eine Pendelwaage vor: Wenn der Zeiger in der Mitte stehen bleibt, herrscht Ausgewogenheit, auf beiden Seiten befindet sich das richtige Maß. Im Arbeitsleben gibt es einen Modebegriff für die Ausgewogenheit zwischen Arbeit und Privatleben: Work-Life-Balance. Ich muss alle Seiten gegeneinander `abwägen´ und dann bei dem einen oder anderen etwas begrenzen oder erweitern, bis ich die Balance hergestellt habe. Sei es bezogen auf familiäre Angelegenheiten, aufs Kirchen- oder Berufsleben ... Auf diese Art und Weise werde ich allen Seiten gerecht. Wie stellst du sicher, in allem maßvoll zu sein?

(Bild: Quelle)

Donnerstag, 9. November 2017

Dass es keinen anderen Weg und kein anderes Mittel gibt, wodurch der Mensch errettet werden kann, als nur in und durch Christus

Nachdem Alma der Jüngere seinem Sohn Schiblon von seinen Leiden wegen Agierens gegen die Kirche Gottes und seiner Bekehrung durch einen Engel des Herrn berichtet hat (Alma 38:7-8), erklärt er: „Und nun, mein Sohn, habe ich dir dies gesagt, damit du Weisheit lernst, damit du von mir lernst, dass es keinen anderen Weg und kein anderes Mittel gibt, wodurch der Mensch errettet werden kann, als nur in und durch Christus. Siehe, er ist das Leben und das Licht der Welt. Siehe, er ist das Wort der Wahrheit und Rechtschaffenheit.“ (Alma 38:9).
Dass es keinen anderen Weg und kein anderes Mittel gibt, wodurch der Mensch errettet werden kann, als nur in und durch Christus. Wovon errettet werden? Aufgrund der Übertretung von Adam und Eva im Garten von Eden sind alle ihre Nachkommen - also alle Menschen - sterblich geworden (Genesis 2:16-17; Köstliche Perle Mose 3:16-17). Hätten sie allerdings nicht von der Frucht des Baumes der Erkenntnis gegessen, hätten wir keine Möglichkeit gehabt, auf die Erde zu kommen, um hier weitere Fortschritte machen zu können (Köstliche Perle Mose 5:10-11) und hätten nie das Ziel erreichen können, das sich der Herr gesetzt hat: das ewige Leben des Menschen, gemeint ewige Vermehrung, zu erreichen (Köstliche Perle Mose 1:39).
Nun stand diesem Ziel aber der irdische Tod im Wege. Um diesen zu überwinden, hat der Herr in seiner unendlichen Liebe und Güte ein Sühnopfer vorgesehen und im Vorherdasein in einer großen Ratsversammlung gefragt, wer dieses vollbringen wolle (Köstliche Perle Abraham 3:27). Dieser Erste war Jesus Christus, der Geliebte und Erwählte und Einziggezeugte des Vaters im Fleisch (Köstliche Perle Mose 4:1-3). Dieses Sühnopfer musste zwei Ergebnisse erzielen: 1. Den fleischlichen Tod aller Menschen überwinden; 2. Das ewige Leben derjenigen ermöglichen, die von ihren Verfehlungen umkehrten und bis ans Ende des Erdenlebens darin treu blieben. Dazu war nur einer imstande, nämlich Jesus Christus (Apostelgeschichte 4:10-12; Köstliche Perle Mose 6:52), nur er konnte sein irdisches Dasein sündenfrei durchlaufen (Hebräer 4:15; 1. Petrus 2:21), was notwendig war, dass die Barmherzigkeit Gottes die Forderungen der Gerechtigkeit erfüllt (Alma 34:16). Dieses Sühnopfer bestand darin, dass Christus in Getsemani die Sünden aller Menschen auf sich nahm (Lukas 22:39-45), am Kreuze sein Leben ließ (Lukas 23:46) um es am dritten Tag wieder aufzunehmen (Lukas 24:5-6). Ich bin von Herzen dankbar, dass ich mittels der Bibel und weiterer offenbarter heiliger Schriften dieses Sühnopfer besser verstehen kann, und versuche Christus für diese seine, für Sterbliche unbegreifliche Tat, dadurch Dank zu erweisen, dass ich mich mein Leben lang bemühe, seinem Beispiel mehr und mehr nachzueifern und darin auszuharren bis an mein irdisches Ende. Wie verstehst du das, dass es keinen anderen Weg und kein anderes Mittel gibt, wodurch der Mensch errettet werden kann?

The resurrected Christ stands before Mary, who is kneeling and looking toward Him outside of the Garden Tomb.
Maria und der auferstandene Herr, von Harry Anderson (62186)
(Bild: Quelle)

Mittwoch, 8. November 2017

Es ist der Geist Gottes, der in mir ist, der mir dies alles kundtut

Alma der Jüngere zu Schiblon: „Aber, mein Sohn, ich möchte nicht, dass du denkst, ich wüsste dies alles aus mir selbst, sondern es ist der Geist Gottes, der in mir ist, der mir dies alles kundtut; denn wäre ich nicht aus Gott geboren worden, so hätte ich dies alles nicht erfahren.“ (Alma 38:6).
Es ist der Geist Gottes, der in mir ist, der mir dies alles kundtut. Wer ist hier mit dem Geist Gottes gemeint? In den heiligen Schriften ist häufig vom Geist Gottes die Rede. Im 1. Johannes 3:9 gibt es eine Erklärung: „Jeder, der von Gott stammt, tut keine Sünde, weil Gottes Same in ihm bleibt. Er kann nicht sündigen, weil er von Gott stammt.“ Nun gut, auf den ersten Blick doch auch nicht klar, denn wer ist denn mit `Gottes Same´ gemeint? In der Erläuterung zu diesem Vers steht erklärend: „Mit «Gottes Same» ist der Heilige Geist als göttliches Lebensprinzip gemeint.“ Das hilft uns doch weiter. Joseph Smith hat uns eine ganz deutliche Übersetzung dieses Verses geliefert: „Wer auch immer aus Gott geboren ist, verbleibt nicht in Sünde; denn der Geist Gottes bleibt in ihm, und er kann nicht in Sünde verbleiben, weil er aus Gott geboren ist und jenen Heiligen Geist der Verheißung empfangen hat.“ (Joseph Smith - Übersetzung 1. Johannes 3:9). Hier ist also der Heilige Geist, die dritte Person der Gottheit gemeint (Lehre und Bündnisse 20:28).
Diese dritte Person der Gottheit hat keinen Körper aus Fleisch und Gebein, wie Gott Vater und der Sohn ihn haben, sondern einen Körper aus Geist, und deshalb hat er auch die Möglichkeit `in uns zu wohnen´ (Lehre und Bündnisse 130:22). Dieses `in uns zu wohnen´ verstehe ich schon wörtlich. So wie ich jemanden in meine Wohnung einladen kann, mein Gast zu sein, kann ich den Heiligen Geist einladen in meiner irdischen Hülle - meinem Körper als Wohnstätte meines Geistkörpers (Lehre und Bündnisse 93:4) - Gast zu sein. Voraussetzung: Ich muss mich dafür rein machen, so wie ich auch meine Wohnung vor `Hohem Besuch´ besonders sauber mache (Helaman 4:24). Der Vorteil, wenn ich ihn als Gast zu mir einlade: Er wird mich alles lehren und mich an alles erinnern, was Christus uns gelehrt hat (Johannes 14:26). Welches Verständnis hast du darüber, dass der `Geist Gottes´, der Heilige Geist, in uns sein kann?

The Gift of the Holy Ghost requires priesthood authority.
Gabe des Heiligen Geist empfangen durch Händeauflegen
(Apostelgeschichte 8:14-17; Bild: Quelle)

Dienstag, 7. November 2017

In dem Maße, wie du dein Vertrauen in Gott setzt, ... wirst du ... befreit

Alma der Jüngere zu seinem Sohn: „Und nun, mein Sohn Schiblon, möchte ich, dass du daran denkst: In dem Maße, wie du dein Vertrauen in Gott setzt, im selben Maße wirst du aus deinen Prüfungen und deinen Mühen und deinen Bedrängnissen befreit, und du wirst am letzten Tag emporgehoben werden.“ (Alam 38:5).
Skandale jeglicher Art, politische Lügen, Finanzkrise, Kartellabsprachen, Dieselskandal führen zu immer mehr Verdruss und der Frage: Wem kann man heute noch vertrauen? Vertrauenswürdigkeit ist ein hohes Gut, dass man sich durch sein rechtschaffenes Verhalten verdienen muss. Wird man für vertrauenswürdig gehalten, hat man sich den Respekt seiner Mitmenschen verdient, und wird von ihnen geschätzt. Man konnte sie von seinem aufrichtigen Charakter überzeugen. Auf einen vertrauenswürdigen Menschen ist absoluter Verlass. Anvertraute Geheimnisse werden nicht weiterverbreitet; gegebene Versprechen werden hundertprozentig gehalten; ist Not am Mann, ist der vertrauenswürdige stets zur Hilfe bereit; braucht jemand eine Schulter zum Ausweinen, ist Diskretion gewährleistet. Wer vertrauenswürdig ist oder nicht, entscheiden wir in Bruchteilen von Sekunden am Gesicht des Gegenübers (dies wurde anhand von Gehirnscans gezeigt), natürlich auch an anderen persönlichen Eigenschaften, wie am Auftreten, an der Artikulation, nicht zuletzt spielt die `Chemie´ eine wichtige Rolle.
In dem Maße, wie du dein Vertrauen in Gott setzt, ... wirst du ... befreit. Hier wird mir versichert, in wen ich bedenkenlos mein Vertrauen setzen kann: in Gott. Große Menschen setzten ihr Vertrauen in ihn. Als ein Beispiel von unzähligen sei hier Hiskija genannt (* 752 v. Chr.; + 697 v. Chr.), der im Alter von fünfundzwanzig Jahren König von Juda wurde und das neunundzwanzig Jahre lang: „Er setzte sein Vertrauen auf den Herrn, den Gott Israels. ...“ (2. Könige 18:5) und „Daher war der Herr mit ihm; in allem, was er unternahm, hatte er Erfolg. ...“ (2. Könige 18:7). Noch ein Beispiel aus der Neuzeit: Joseph Smith. Er las in der Bibel, dass er Gott fragen könne, wenn er etwas nicht wisse (Jakobus 1:5). Er tat es im Vertrauen, dass das stimmt, was der Herr dort sagt. Die Antwort auf seine Frage, welcher Kirche er sich anschließen solle, folgte umgehend, er dürfe sich: „... keiner von ihnen anschließen, denn sie seien alle im Unrecht; ...“ (Joseph Smith—Lebensgeschichte 1:19). Die Folge dieser einfachen Frage war dann der Auftrag, die Fülle des Evangeliums von Jesus Christus wiederherzustellen, wie schon im Neuen Testament vorhergesagt (Markus 9:12) und in neuzeitlicher Offenbarung wiederholt (Lehre und Bündnisse 27:6). All jene haben ihr Vertrauen in den Herrn gesetzt und dadurch kam Befreiung (Johannes 8:32). Ich setze mein Vertrauen auch in Gott und fühle mich befreit, befreit von der Last der Sünde, durch Umkehr (Mosia 5:8). In wen setzt du Vertrauen?

jesus-talking-on-bench
(Bild: Quelle)

Montag, 6. November 2017

Dass du um des Wortes willen mit Steinen beworfen wurdest

Nachdem Alma der Jüngere seinen Sohn Schiblon, wegen seiner Glaubenstreue und seines Eifers und seiner Geduld und Langmut unter dem Volk der Zoramiten, gelobt hatte (Alma 38:3), sagt er ihm: „Denn ich weiß, dass du gefangen warst; ja, und ich weiß auch, dass du um des Wortes willen mit Steinen beworfen wurdest; und du hast dies alles geduldig ertragen, weil der Herr mit dir war; und nun weißt du, dass der Herr dich befreit hat.“ (Alma 38:4).
Dass du um des Wortes willen mit Steinen beworfen wurdest. Alma der Jüngere hatte Schiblon und seinen Bruder Korianton mit zu den Zoramiten genommen, um die Anstrengung zu unternehmen, diese von ihrem Irrweg zurückzuführen (Alma 31:7-8). Dabei wurde er nach Aussagen seines Vaters auch gesteinigt. Die Steinigung ist eine jahrtausendealte Art der Hinrichtung durch Menschengruppen, entweder aus Rache oder aufgrund Gesetzesverstoß. Schon im Buch Exodus spricht Mose von Steinigung (Exodus 8:22). Selbst vor der Steinigung von Propheten wurde nicht haltgemacht, auch Lehi sollte in Jerusalem von den Juden gesteinigt werden (1. Nephi 1:18-20). Auch heute noch wird sie von einigen islamistisch geprägten Gruppen praktiziert. Es ist eine relativ grausame Hinrichtungsart, die heute gegen die allgemeine Erklärung der Menschenrechte verstößt. Die betreffende Person wurde mit Steinen beworfen, bis sie starb.
Welch eine grausame, Angst einflößende Vorstellung, aufgrund seines Glaubens an Christus und sein Wort, von andersgläubigen oder nichtgläubigen gesteinigt zu werden (Alma 15:1). Da frage ich mich schon, wie würde ich unter Androhung solcher Maßnahmen treu zu meinem Glauben stehen. Das ist aber das Problem, wir können darauf erst eine Antwort finden, wenn wir uns in einer entsprechenden Situation befinden. Erst dann stellt sich heraus, wie wir vorbereitet sind, wie stark unser Glaube tatsächlich ist. Wenn wir an Petrus denken, er hatte zu Christus gesagt, wenn auch alle an ihm Anstoß nehmen würden, er würde es nicht tun. Er beteuerte sogar, wenn er sterben müsste, er würde ihn nie verleugnen. Christus entgegnete ihm, dass er ihn dreimal verleugnen würde, ehe der Hahn zweimal krähen würde (Markus 14:29-31). Hoffentlich muss ich nicht eines Tages auch bitterlich weinen, weil auch ich ihn verleugnet habe (Matthäus 26:74-75). Das muss, auf das ewige Leben bezogen, schlimmer sein, als für seinen Glauben gesteinigt zu werden. Auch wenn der Herr alle Gläubigen davor behüten möge. Welche Gedanken bewegen dich, wenn du an Leiden denkst, die wegen Glaubens an Gott auf dich zukommen könnten?

Steinigung des Stephanus
(Apostelgeschichte 7:59; Bild: Quelle)

Sonntag, 5. November 2017

Dass ich an dir große Freude haben werde wegen deiner Beständigkeit und deiner Glaubenstreue vor Gott

Nun wendet sich Alma der Jüngere seinem Sohn Schiblon zu: „Und nun, mein Sohn, vertraue ich darauf, dass ich an dir große Freude haben werde wegen deiner Beständigkeit und deiner Glaubenstreue vor Gott; denn wie du in deiner Jugend begonnen hast, auf den Herrn, deinen Gott, zu blicken, so hoffe ich auch, dass du fortfahren wirst, seine Gebote zu halten; denn gesegnet ist, wer bis ans Ende ausharrt.“ (Alma 38:2).
Schiblon begegnen wir schon einmal als Bezeichnung einer Währung, die dem Wert eines halben Maßes Gerste entsprach (Alma 11:15). Später erfahren wir, dass Alma der Jüngere einen seiner Söhne Schiblon nannte. Wir begegnen ihm zuerst bei der Missionierung der Zoramiten. Sein Vater nahm nämlich ihn und Korianton, die jüngeren Brüder von Helaman, etwa um 74 v. Chr., auf seine Mission zur Rückgewinnung der Zoramiten von ihrem Abfall vom wahren Wort Gottes mit (Alma 31:7). Die Zoramiten waren Nachkommen Zorams, des Dieners von Laban, einem Verwandten Lehis in Jerusalem, der sich der Auswanderungsgruppe um Nephi und Lehi um 600 v. Chr. anschloss (1. Nephi 4:31,35). Dieser Zoram wurde sogar von Lehi etwa um 570 v. Chr. gesegnet (2. Nephi 1:30-32). Später bildeten er und seine Nachkommen unter den Nephiten die Gruppe der Zoramiten (Jakob 1:13), spalteten sich aber ab und verkehrten die Wege des Herrn (Alma 31:1).
Dass ich an dir große Freude haben werde wegen deiner Beständigkeit und deiner Glaubenstreue vor Gott. Wie schön ist es für Eltern, wenn sie so etwas über ihre Kinder sagen können. Dies ist natürlich meist ihrem eigenen Vorbild geschuldet. Wachsen die Kinder in einem behüteten Heim mit gläubiger rechtschaffener Mutter und gläubigem rechtschaffenem Vater auf, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass auch die Kinder ihrem Vorbild nacheifern. So ist es immer erstrebenswert, Christus als Vorbild zu nehmen und ihm nachzueifern, um dadurch wiederum selber ein gutes Vorbild zu werden (1. Korinther 11:1). Meine Eltern waren mir ein solches Vorbild und ich bemühe mich, mit zunehmendem Alter immer etwas erfolgreicher, ihrem Vorbild nachzueifern, wobei ich das Vorbild von Christus durch die heiligen Schriften ständig vor mir habe. Ich versuche den Gläubigen um mich herum ein Vorbild in meinen Worten und in meinem Lebenswandel, in der Liebe, im Glauben und in der Langmut zu sein (1. Timotheus 4:12). Ich bin darin noch nicht vollkommen, aber arbeite beständig daran. Wie sehen deine Bemühungen aus, dass deine Mutter, dein Vater, einst sagen können: Dass ich an dir große Freude haben werde wegen deiner Beständigkeit und deiner Glaubenstreue vor Gott.


(Bild: Quelle)

Samstag, 4. November 2017

Sieh zu, dass du diese heiligen Dinge gut behütest

Die Schlussaufforderung Alma des Jüngeren an seinen Sohn Helaman: „Und nun, mein Sohn, sieh zu, dass du diese heiligen Dinge gut behütest, ja, sieh zu, dass du auf Gott blickst und lebst. Gehe hin zu diesem Volk und verkünde das Wort, und sei ernsthaft. Mein Sohn, lebe wohl.“ (Alma 37:47).
Sieh zu, dass du diese heiligen Dinge gut behütest. Welch eine Verantwortung, die vom Vater auf den Sohn überging, heilige Dinge gut zu behüten. Darunter waren die Messingplatten Labens, die die Heiligen Schriften von der Schöpfung an bis zur Regierung des jüdischen Königs Zidkija um 600 v. Chr. (1. Nephi 5:11-13). Dazu die eigenen Aufzeichnungen, die geführt wurden, des Weiteren das Schwert Labans, eines Verwandten Lehis aus Jerusalem, die Urim und Tummim, die Jardes Bruder vom Herrn erhielt, sowie der wundersame Richtungsweiser, den der Herr Lehi zukommen ließ. Und alle, die diesen Auftrag wie Helaman erhielten, vor ihm und nach ihm, bis hin zu Moroni, behüteten diese heiligen Dinge, sodass sie Joseph Smith und weitere drei Zeugen im Jahr 1829 unbeschadet zu sehen bekamen (Lehre und Bündnisse 17:1), nachdem sie von Mormon im Hügel Cumorah verborgen worden waren (Mormon 6:6) und Moroni den Bericht zu Ende führte und dann um 421 v. Chr. dazulegte (Moroni 10:2).
Ich werde hierbei daran erinnert, dass auch mir heilige Dinge anvertraut wurden, die ich behüten muss - und ich tue es. Die weitere Aufforderung an Helaman „Gehe hin zu diesem Volk und verkünde das Wort“, zählt genauso für einen jeden von uns heute, der ein Jünger, eine Jüngerin Christi ist. Auch dieser Aufforderung versuche ich nachzukommen, indem ich das Evangelium von Jesus Christus so gut wie möglich lebe, dadurch als Vorbild andere um mich herum darauf aufmerksam mache, aber auch z. B. durch diesen Blog. Bleibt noch die Aufforderung, „sei ernsthaft.“ Hiermit ist sicherlich nicht gemeint, dass wir mit einem ernsten Gesichtsausdruck unterwegs sein sollen. Eher umgekehrt, wir dürfen frohgemut, mit guter Laune, in den Tag hinein leben, und freudig Zeugnis von der Wahrheit des Evangeliums - der frohen Botschaft (Jesaja 52:7) -, von Jesus Christus, ablegen und achtgeben, dass keiner von unseren Lieben und Mitmenschen die Chance, zu ewigem Leben zu gelangen, verpasst (Hebräer 4:1). Wie gehst du mit diesen Aufforderungen um: heilige Dinge behüten, auf Gott blicken, das Wort verkünden und ernsthaft zu sein?


(Bild: Quelle)