Alma redet mit Korihor weiter über dessen verführerische Falschlehren und fragt ihn direkt, ob er daran glaubt, dass es einen Gott und Christus gibt, was er verneint. Alma bezeugt ihm, dass „... es einen Gott gibt, und auch, dass Christus kommen wird.“ (Alma 30:37-39). Korihor fordert Alama dennoch auf: „... Wenn du mir ein Zeichen zeigen willst, damit ich mich überzeugen kann, dass es einen Gott gibt—ja, zeige mir, dass er Macht hat, und dann will ich mich von der Wahrheit deiner Worte überzeugen lassen.“ (Alma 30:43).
Wenn du mir ein Zeichen zeigen willst, damit ich mich überzeugen kann. Korihor wollte, dass Alma der Jüngere veranlassen soll, dass er eine wundersame Kundgebung von Gott erleben könne, die ihm als Beweis dienen würde, dass Gott tatsächlich existiert. Auch die Schriftgelehrten forderten von Christus ein Zeichen, obwohl er doch vor ihren Augen schon so viele wundersame Werke getan hat. Was antwortete der Herr ihnen? „Diese böse und treulose Generation fordert ein Zeichen, aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona.“ (Matthäus 12:39). Übrigens: Was meint Jesus eigentlich mit dem Zeichen des Propheten Jona? Wie wir aus dem nächsten Vers erkennen können, ist es eine sinnbildhafte Anspielung auf seinen eigenen bevorstehenden Tod, seine Auferstehung und die drei Tage dazwischen, denn Jona wurde vom Wal verschluckt, und nach drei Tagen wieder von diesem freigegeben (Jona 2:1,7).
Geht es doch vielen Menschen auch heute noch so, dass sie an Gott nur glauben wollen, wenn sie durch Zeichen überzeugt werden. Ist das dann noch Glaube, wenn wir durch übernatürliche Ereignisse zur Überzeugung gelangen? Wenn etwas bewiesen ist, ist Glaube nicht mehr notwendig, da ich ja Wissen erlangt habe. Doch das ist nicht der Weg des Herrn. Was sagt doch der Herr dem ungläubigen Thomas? „Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ (Johannes 20:29). Für unsere Entwicklung ist es einfach besser, wenn wir aufgrund von Glauben zur Überzeugung gelangen. Und dann, wenn wir festen Glauben erlangt haben, werden uns Zeichen folgen (Lehre und Bündnisse 58:64; Ether 4:18). Zeichen und Wunder verlieren mit der Zeit ihre Wirkung (3. Nephi 2:1), Glauben aber wird immer wieder neu herausgefordert und festigt sich durch die mit ihm gemachten Erfahrungen. Außerdem können wir uns nicht unbedingt auf Zeichen und Wunder verlassen, denn auch falsche Propheten sind zu solchen in der Lage (JS-Matthäus 1:22). Ich habe Glauben ausgeübt und dann meine Überzeugung von der Existenz Gottes und seines Sohnes, durch die dritte Person der Gottheit, durch den Heiligen Geist empfangen (3. Nephi 28:11). Wie hast du deine Überzeugung erlangt?
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