Nachdem Ammon die Kirche des Herrn im Land Ischmael (Alma 17:19) aufgerichtet hatte, wollte König Lamoni, dass Ammon mit ihm zu seinem Vater mitkommen solle (Alma 20:1), doch: „... die Stimme des Herrn erging an Ammon, nämlich: Du sollst nicht in das Land Nephi hinaufgehen, denn siehe, der König wird dir nach dem Leben trachten; sondern du sollst in das Land Middoni gehen; denn siehe, dein Bruder Aaron und auch Muloki und Ammach sind im Gefängnis.“ (Alma 20:2).
Die Stimme des Herrn erging an Ammon. Wie ergeht die Stimme des Herrn, also eine hörbare Botschaft von ihm, an jemanden? Hier ein paar wenige Beispiele aus der Schrift:
- Ich denke an die Situation von Adam und Eva, nachdem sie im Garten von Eden vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen hatten: „Und sie hörten die Stimme Gottes, des Herrn, als sie sich in der Kühle des Tages im Garten ergingen; ... 15 Und ich, der Herr, Gott, rief Adam und sprach zu ihm: Wohin gehst du?“ (Köstliche Perle 4:14-15; Genesis 3:8-9). Adam antwortete dem Herrn (Köstliche Perle 4:16; Genesis 3:10). Sie redeten also miteinander, wie wir untereinander Gespräche führen.
- Bei der Verklärung Jesu auf einem hohen Berg hörten Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes eine Stimme aus der leuchtenden Wolke rufen: „... Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören.“ und sie bekamen große Angst, doch Jesus beruhigte sie und gebot ihnen davon niemandem etwas zu erzählen, bis er von den Toten auferstanden sei (Matthäus 17:1-9).
- Bevor der auferstandene Jesus den Nephiten auf dem amerikanischen Kontinent erschien, hörte die am Tempel versammelte Menge eine sanfte leise Stimme: „Seht meinen geliebten Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe, in dem ich meinen Namen verherrlicht habe—ihn höret.“ (3. Nephi 11:3-7).
- In der Neuzeit spricht der Herr selbstverständlich auch zu den Menschen. So hatte Joseph Smith im Frühling 1821 das dringende Bedürfnis vom Herrn zu erfahren, welcher der bestehenden Glaubensgemeinschaften er sich anschließen solle. Er ging also in einen nahe gelegenen Wald und fragte Gott in ernsthaftem Gebet. Er bekam Antwort: „... Als das Licht auf mir ruhte, sah ich zwei Personen von unbeschreiblicher Helle und Herrlichkeit über mir in der Luft stehen. Eine von ihnen redete mich an, nannte mich beim Namen und sagte, dabei auf die andere deutend: Dies ist mein geliebter Sohn. Ihn höre! ... 25 ... mitten in dem Licht hatte ich zwei Personen gesehen, und sie hatten wirklich zu mir gesprochen; ...“ (Joseph Smith-Lebensgeschichte 1:17,25).
- Genauso gut kann auch die Stimme des Geistes unhörbar an das Herz oder den Sinn eines jeden Menschen gerichtet sein (1. Nephi 4:6-18).
So spricht die Stimme des Herrn zu einem jeden, der zuhören will (Johannes 18:37). Auch ich fühle mich aufgefordert den Herrn zu lieben und auf seine feine, leise, und dennoch den ganzen Körper durchdringende, Stimme zu hören (Deuteronomium 30:20), egal, ob er selber spricht oder durch die Stimme seiner Diener, denn das ist dasselbe (Lehre und Bündnisse 1:38). Wann hast du das letzte Mal auf die Stimme des Herrn geachtet?
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