Nachdem Lamoni nicht auf die Fragen Ammons, was er von ihm wünsche antwortete (Alma 18:14-15), begab sich Folgendes: „Und es begab sich: Ammon war vom Geist Gottes erfüllt und nahm deshalb die Gedanken des Königs wahr. Und er sprach zu ihm: Ist es, weil du gehört hast, daß ich deine Knechte und deine Herden verteidigt und sieben von ihren Brüdern mit der Schleuder und mit dem Schwert getötet und anderen den Arm abgeschlagen habe, um deine Herden und deine Knechte zu verteidigen; siehe, ist es das, was deine Verwunderung verursacht?“ (Alma 18:16).
Gedankenlesen können, wer träumt nicht davon, aber wer fürchtet sich nicht auch davor? Jemandes anderen Gedanken lesen ist oftmals Wunschtraum, die eigenen Gedanken von anderen erkennen lassen, Albtraum. Gerne würde man wohl in einem Mitarbeiterentwicklungsgespräch in den Kopf des Gesprächsführers schauen können. Geschulte Beobachtung der Körpersprache meines Gegenübers hilft mir seine Gedanken annähernd erkennen zu können, denn die Gedanken, die wir haben, wirken sich auf unsere Körpersprache aus. So bilden sich z. B. bei einem aufgesetzten Lächeln um die Augen keine Fältchen. Ebenso geben die Augenbewegungen Auskunft über Gedankengänge. Lügner verraten sich u. U. durch sogenannte Mikrobewegungen, unwillkürliche spontane Regungen im Gesicht, die kaum sichtbar, im Bruchteil einer Sekunde ablaufen und sich durch Willenskraft kaum verhindern lassen ...
Ammon war vom Geist Gottes erfüllt und nahm deshalb die Gedanken des Königs wahr. Aber, um wirklich Gedanken richtig erkennen zu können, braucht derjenige die Hilfe des Geistes Gottes, dem diese Kraft innewohnt: „... denn der Herr erforscht alle Herzen und kennt jedes Sinnen der Gedanken.“ (1. Chronik 28:9). Öfter stellte Christus diese seine Macht unter Beweis. So z. B. anlässlich der Heilung eines Gelähmten, wo ihm die Schriftgelehrten und Pharisäer gedanklich unterstellten, dass er Gotteslästerung beging, „... Jesus aber merkte, was sie dachten, ...“ (Lukas 5:22). So wird der Herr in bestimmten Fällen denjenigen, die er als Richter in seinem Reich berufen hat, seinen Geist zuteilwerden lassen, um Gedanken wahrnehmen zu können (Lehre und Bündnisse 46:27). In dem allen liegt natürlich eine große Gefahr für mich, denn wenn ich auf meine Gedanken nicht achthabe und im Glauben nicht bis ans Ende festbleibe, droht mir Untergang (Mosia 4:30). Wenn mein Herz verhärtet war, ich dann dereinst vor Ihm stehen werde, werden mich meine Gedanken schuldig sprechen (Alma 12:14). Inwiefern beeindruckt dich diese Erkenntnis?
Welche Gedanken bewegen dich? „Lass Tugend immerfort deine Gedanken zieren; dann wird dein Vertrauen in der Gegenwart Gottes stark werden“
(Lehre und Bündnisse 121:45; Bild: Quelle)
(Lehre und Bündnisse 121:45; Bild: Quelle)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen