Mittwoch, 2. Oktober 2024

Trachtet ihr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Rechtschaffenheit

 

(Bild: Quelle)

“Sondern trachtet ihr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Rechtschaffenheit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden.” (3. Nephi 13:33; vergleiche Lukas 12:31). 

  • Dieser Vers fasst die Kernlehre von Jesu Rede zusammen: Anstatt sich auf weltliche Sorgen wie materielle Güter oder Anerkennung zu konzentrieren, sollen die Menschen nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit streben. Wenn sie das tun, wird Gott für ihre Bedürfnisse sorgen. Die zentrale Aufforderung ist, das Geistliche über das Materielle zu stellen und auf Gottes Fürsorge zu vertrauen. 

Eine Zusammenfassung von 3. Nephi 13:1-34: 

In 3 Nephi 13:1-34 lehrt Jesus die Menschen über die richtige Art und Weise, Almosen zu geben, zu beten und zu fasten, und betont dabei die Bedeutung von Aufrichtigkeit und Demut. Almosen sollten nicht öffentlich zur Schau gestellt werden *), sondern im Verborgenen gegeben werden, sodass nur Gott es sieht und belohnt. Das Gebet soll ebenfalls in der Stille und nicht zur Selbstdarstellung vor anderen vollzogen werden **). Jesus lehrt das "Vaterunser" als ein einfaches, aufrichtiges Gebet und weist darauf hin, dass Gott bereits weiß, was wir brauchen, bevor wir ihn bitten. 

  • *) Tue Gutes und ... 
    Die Aufforderung, Almosen nicht „herumzuposaunen“ (3 Nephi 13:1-4), zielt darauf ab, die Reinheit der Absicht hinter guten Taten zu betonen. Jesus lehrt, dass das Geben von Almosen und andere gute Werke nicht dazu genutzt werden sollten, um Aufmerksamkeit oder Anerkennung von anderen Menschen zu erlangen. Der Fokus soll auf der Aufrichtigkeit und dem Wunsch liegen, Gott zu dienen, nicht auf dem eigenen Ruf oder Ansehen. Wenn die Motivation hauptsächlich darin besteht, Lob von Menschen zu erhalten, ist der „Lohn“ bereits erlangt – in Form von menschlicher Anerkennung – und es gibt keine zusätzliche Belohnung von Gott. 
    Die Marketingaussage „Tue Gutes und sprich darüber“ verfolgt hingegen einen anderen Zweck, der oft in der modernen Welt von Öffentlichkeitsarbeit und Imagepflege verwendet wird. Es geht hier um den Nutzen, den das Sichtbarmachen von Wohltätigkeit und guten Taten haben kann, etwa um andere zu inspirieren, ebenfalls Gutes zu tun, oder um positive Aufmerksamkeit auf eine Sache oder ein Unternehmen zu lenken. 
    Der Unterschied liegt in der Absicht: 
    In Jesu Lehre: Die Motivation für gute Taten sollte rein und demütig sein, gerichtet auf den Dienst an Gott und anderen, ohne den Wunsch nach persönlichem Ruhm. 
    In der Marketingaussage: Gute Taten werden strategisch genutzt, um eine positive Wahrnehmung zu fördern und möglicherweise Einfluss oder Anerkennung zu gewinnen. 
    Jesu Botschaft ist eine Aufforderung zur Demut und Reinheit des Herzens. Er betont, dass wahre Belohnung von Gott kommt, wenn gute Werke im Verborgenen geschehen, ohne den Drang, damit Ruhm zu erlangen. 
     
  • **) Wie soll ich Gott anrufen 
    Die Verse 6-13 in 3 Nephi 13 lehren uns wichtige Prinzipien darüber, wie wir beten sollen: 
  • Beten in der Stille und im Verborgenen (Vers 6)
    Jesus betont, dass das Gebet eine private Angelegenheit zwischen dir und Gott sein sollte. Statt dich in der Öffentlichkeit zur Schau zu stellen, um gesehen oder bewundert zu werden, sollst du ins Verborgene gehen, um zu beten. Gott, der ins Verborgene sieht, wird dich belohnen. 
    Lehre: Das Gebet sollte aufrichtig und demütig sein, frei von Eitelkeit oder dem Wunsch nach Anerkennung durch andere. 
  • Vermeide leere Wiederholungen (Vers 7)
    Jesus warnt davor, Gebete mit unnützen oder wiederholten Worten zu füllen, wie es bei den "Anderen” üblich war. Diese Menschen glauben, sie würden durch ihre vielen Worte gehört werden. 
    Lehre: Das Gebet sollte einfach, direkt und ehrlich sein. Es kommt nicht auf die Länge oder die Wiederholung von Worten an, sondern auf die Herzenseinstellung und den Glauben dahinter. 
  • Vertrauen auf Gottes Wissen (Vers 8)
    Bevor wir überhaupt beten, weiß Gott bereits, was wir brauchen. Das bedeutet, dass das Gebet nicht dazu da ist, Gott über unsere Bedürfnisse zu informieren, sondern um unsere Abhängigkeit von ihm und unser Vertrauen in ihn zu zeigen. 
    Lehre: Wir dürfen in unseren Gebeten vertrauensvoll und gelassen sein, da Gott bereits unsere Bedürfnisse kennt und für uns sorgen wird. 
  • Das Mustergebet: Das Vaterunser (Verse 9-13)
    Jesus gibt ein Mustergebet, das „Vaterunser“, das uns lehrt, wie wir unsere Anliegen vor Gott bringen sollen: 
    Verehrung Gottes: Beginne dein Gebet mit der Anerkennung von Gottes Heiligkeit („Geheiligt werde dein Name“). 
    Gottes Wille suchen: Bete darum, dass Gottes Wille auf der Erde geschehe, wie er im Himmel geschieht („Dein Wille geschehe“). Hiermit erkennen wir an, dass Gottes Plan Vorrang hat vor unseren eigenen Wünschen. 
    Tägliche Bedürfnisse: Bete um das Nötige für den Tag („Gib uns unser tägliches Brot“). Dies lehrt uns, im Vertrauen zu leben und Gott für das Wesentliche zu danken. 
    Vergebung empfangen und gewähren: Bete um Vergebung für deine Sünden, und sei gleichzeitig bereit, anderen zu vergeben („Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“). Vergebung steht im Mittelpunkt eines reinen Herzens. 
    Schutz vor Versuchung und dem Bösen: Bitte um Gottes Hilfe, Versuchungen zu widerstehen und vor dem Bösen bewahrt zu bleiben („Führe uns nicht in Versuchung, sondern befreie uns vom Bösen“). 
    Anerkennung von Gottes Macht und Herrlichkeit: Schließe dein Gebet mit der Anerkennung von Gottes Königreich, Macht und Herrlichkeit. 
    Ein einfaches und kraftvolles Gebet (Vers 13)
    Das Vaterunser zeigt, dass ein Gebet schlicht und dennoch kraftvoll sein kann. Es deckt alle grundlegenden Bedürfnisse ab: Gottesverehrung, tägliche Versorgung, Vergebung und Schutz. 
  • Zusammengefasst lehren uns diese Verse: 
    Das Gebet soll demütig und im Verborgenen geschehen, ohne den Wunsch nach Anerkennung durch andere. 
    Es soll ehrlich, ohne leere Worte und mit Vertrauen auf Gottes Wissen und Fürsorge erfolgen. 
    Das Vaterunser dient als ein Vorbild für Struktur und Inhalt eines Gebets: Anbetung, Bitte um tägliche Versorgung, Vergebung, Hilfe bei Versuchungen und die Anerkennung von Gottes Allmacht. 

Er betont auch die Wichtigkeit der Vergebung: Nur wer anderen vergibt, kann auch selbst Vergebung von Gott empfangen. Beim Fasten sollten Menschen nicht versuchen, durch ein trauriges Gesicht oder andere äußerliche Zeichen die Aufmerksamkeit der Menschen zu gewinnen, sondern das Fasten soll ein privates, geistliches Opfer sein. 

Jesus fordert die Menschen auf, nicht nach irdischen Reichtümern zu streben, die vergänglich sind, sondern Schätze im Himmel zu sammeln. Wo der Schatz eines Menschen ist, dort wird auch sein Herz sein. Das Auge ist das Licht des Leibes – wenn es rein ist, wird der ganze Körper mit Licht erfüllt sein, aber wenn es schlecht ist, wird der Körper von Finsternis erfüllt *). Niemand kann zwei Herren dienen; man muss sich entscheiden, ob man Gott oder dem Mammon (materiellem Reichtum) dient. 

  • *) Das Auge als Symbol für den inneren Zustand 
    Die Verse 22-24 in 3 Nephi 13 sprechen in einer bildlichen Sprache über das Auge als Symbol für den inneren Zustand des Menschen und seine geistige Ausrichtung: 
    Vers 22:  
    Bedeutung: Das Auge steht hier symbolisch für unsere geistige Sichtweise oder den Fokus, den wir im Leben haben. Wenn unser Auge „klar“ oder „rein“ ist, bedeutet das, dass wir auf gute, edle und göttliche Dinge ausgerichtet sind. Ein solcher Fokus erleuchtet unser ganzes Leben und bringt Licht, Klarheit und Güte in unser Wesen. Mit einem gesunden geistigen Fokus sind wir in der Lage, richtig zu handeln und zu denken, und unser Leben wird von Gottes Licht und Wahrheit durchdrungen. 
    Vers 23:  
    Bedeutung: Ein „böses Auge“ steht hier für eine falsche, verzerrte oder negative innere Ausrichtung. Wenn unser geistiger Fokus auf schlechte, selbstsüchtige oder materialistische Dinge gerichtet ist, wird unser gesamtes Leben von Finsternis erfüllt. Es bezieht sich auf die geistige Blindheit, die entsteht, wenn wir uns von Gott entfernen und unser Leben von unreinen oder falschen Motiven leiten lassen. 
    Das „Licht, das in dir ist“, meint die Fähigkeit, Dinge klar und richtig zu sehen, sowohl geistlich als auch moralisch. Wenn dieses Licht aber durch negative Einflüsse verdunkelt wird, verfallen wir in große geistige Finsternis, die unseren gesamten Charakter und unser Handeln prägt. 
    Was bedeutet das für unser Leben? 
    Diese Verse lehren, dass unser innerer Zustand – unser geistiger Fokus, unsere Motivation und unsere Werte – direkten Einfluss auf unser gesamtes Leben hat. Wenn wir unsere Augen (unsere Gedanken, Wünsche, Prioritäten) auf das Gute, Wahre und Göttliche richten, wird unser Leben erleuchtet sein und wir werden von innen heraus in Güte leben. Sind unsere Augen hingegen auf das Böse, Materielle oder Selbstsüchtige gerichtet, erfüllt dies unser Leben mit Dunkelheit, was unser Handeln und unsere Entscheidungen negativ beeinflusst. 
    Zusammenhang zu Vers 24: 
    Dieser Vers ergänzt die Lehre über das Auge. Wenn unser „Auge“ auf weltliche Schätze (Mammon, also Reichtum und materielle Dinge) gerichtet ist, kann es nicht gleichzeitig auf Gott gerichtet sein. Wir müssen uns entscheiden, was wir in unserem Leben als höchste Priorität setzen. Ein „böses Auge“ entsteht, wenn wir unsere Loyalität auf weltliche Dinge ausrichten, während ein „reines Auge“ Gottes Willen und Werte sucht. 
    Fazit: 
    Die Verse lehren, dass unser geistiger Fokus unser gesamtes Leben beeinflusst. Wir müssen sicherstellen, dass unsere Augen (unsere Herzen und Gedanken) auf göttliche und gute Dinge gerichtet sind, um ein Leben im Licht zu führen. 

Zum Schluss spricht Jesus speziell zu seinen Zwölf berufenen Vollzeitdienern, sich nicht über weltliche Dinge wie Nahrung, Kleidung oder die Zukunft zu sorgen. Gott, der die Vögel und die Lilien versorgt, wird auch für die Menschen sorgen. Statt sich um materielle Dinge zu sorgen, sollen sie  

nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit streben – dann wird ihnen alles, was sie benötigen, hinzugefügt. 

Lehren die wir ziehen können 
Aus 3 Nephi 13:1-34 lassen sich viele wertvolle Lehren ableiten, die du in deinem täglichen Handeln anwenden kannst. Hier einige zentrale Prinzipien: 

  1. Aufrichtigkeit und Demut bei guten Taten
    Wenn du Gutes tust, etwa durch Spenden oder Hilfe für andere, tue es aus reiner Absicht, nicht um Anerkennung oder Lob von anderen zu erhalten. Dein Handeln sollte auf wahre Nächstenliebe und den Dienst an Gott ausgerichtet sein. 
    Anwendung: Konzentriere dich darauf, anderen zu helfen, ohne dabei im Vordergrund stehen zu wollen. Gehe verantwortungsvoll und selbstlos mit deinem Handeln um. 
  1. Beten und fasten mit reinem Herzen
    Jesus betont die Wichtigkeit, im Gebet und im Fasten aufrichtig zu sein, ohne sich dabei vor anderen hervorheben zu wollen. Es geht darum, eine persönliche und ehrliche Beziehung zu Gott zu pflegen. 
    Anwendung: Pflege eine authentische, innere Spiritualität. Führe geistliche Praktiken im Stillen durch und nicht für äußerliche Bestätigung. 
  1. Vergebung üben
    Nur wenn du anderen vergibst, kannst du selbst Vergebung von Gott erwarten. Vergebung ist eine notwendige Tugend, um inneren Frieden und göttliche Gnade zu empfangen. 
    Anwendung: Bemühe dich, anderen Menschen zu vergeben, auch wenn es schwerfällt. Sieh Vergebung als einen Weg, selbst von Schuld befreit zu werden. 
  1. Materielle Dinge nicht überbewerten
    Jesus lehrt, dass man nicht nach vergänglichen, weltlichen Reichtümern streben soll. Wichtiger ist es, „Schätze im Himmel“ zu sammeln, also geistige und ewige Werte zu entwickeln. 
    Anwendung: Stelle materielle Besitztümer nicht über geistige und moralische Werte. Fokussiere dich auf Beziehungen, Gerechtigkeit und Nächstenliebe, statt auf das Streben nach materiellen Gütern. 
  1. Vertrauen auf Gottes Fürsorge (speziell für seine vollzeitberufenen Diener)
    Jesus fordert auf, nicht übermäßig besorgt zu sein um Nahrung, Kleidung oder andere materielle Bedürfnisse. Gott kennt deine Bedürfnisse und wird für dich sorgen, wenn du deinen Teil tust und dich auf ihn verlässt. 
    Anwendung: Vertraue auf Gottes Fürsorge in schwierigen Zeiten und lerne, deine Sorgen loszulassen. Konzentriere dich auf das Hier und Jetzt, und auf das Streben nach Gottes Reich, statt auf Zukunftsängste. 
  1. Fokus auf das Wesentliche setzen (speziell für seine vollzeitberufenen Diener)
    Die Botschaft, nach dem Reich Gottes zu streben und dies über alle anderen Dinge zu stellen, ist ein Aufruf, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. 
    Anwendung: Setze Prioritäten in deinem Leben. Richte dein Handeln auf spirituelle und ethische Ziele aus, anstatt dich in den alltäglichen Sorgen zu verlieren. 

Diese Prinzipien helfen dir, dein Leben mit mehr Aufrichtigkeit, Vertrauen und einem stärkeren Fokus auf die Werte des Evangeliums zu gestalten. 

Wie kann es uns gelingen, zuerst nach dem Reich Gottes zu trachten? 

findechristus.org

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