Samstag, 5. Oktober 2024

Dann werden sie meinem Volk zugezählt werden

 

“Andere Schafe” 
(Bild: Quelle)

“Wenn aber die Anderen umkehren und zu mir zurückkommen, so spricht der Vater, siehe, dann werden sie meinem Volk zugezählt werden, o Haus Israel.” (3. Nephi 16:13). 

  • Dieser Vers fasst die Kernaussage zusammen: Die „Anderen“ haben die Möglichkeit, durch Umkehr und Rückkehr zu Christus Teil des Hauses Israel zu werden. Er drückt sowohl die Hoffnung auf Umkehr als auch die Verheißung der Aufnahme in das Bundesvolk Gottes aus, falls die "Anderen" das Evangelium annehmen. 

Eine Zusammenfassung von 3. Nephi 16:1-20: 

In 3. Nephi 16:1-20 spricht Jesus Christus weiter zu seinen zwölf auserwählten Aposteln über andere Völker („andere Schafe“; siehe auch Johannes 10:16; interessant ist in diesem Zusammenhang auch folgender Artikel: “Did Jesus Visit Russia After His Resurrection?”), die er ebenfalls besuchen wird, weil sie seine Stimme noch nicht gehört haben. Er betont, dass er vom Vater das Gebot erhalten hat, zu ihnen zu gehen, damit auch sie zu seiner Herde gehören. Jesus fordert seine Apostel auf, diese Worte niederzuschreiben, damit sie später den Völkern in Jerusalem und den verstreuten Nachkommen des Hauses Israel bekannt gemacht werden. 

Jesus erklärt, dass die Wahrheit des Evangeliums in den Letzten Tagen zu den „Anderen“ *) gelangen wird, aufgrund ihres Glaubens an ihn. Allerdings wird er den Bund, den der Vater mit dem Haus Israel geschlossen hat, erfüllen und sein Volk wieder sammeln, obwohl sie wegen ihres Unglaubens zerstreut und bedrängt wurden. Wenn die „Anderen“ jedoch in Stolz und Bosheit verharren und das Evangelium ablehnen, wird Gott das Evangelium von ihnen nehmen. 

  • *) Was ist mit dem Begriff „die Anderen“ im Buch Mormon gemeint? (Quelle) 
    Die Anderen kann „die Nationen“ bedeuten. Der Begriff bezieht sich 1.) auf diejenigen, die nicht vom Haus Israel sind, 2.) auf diejenigen, die nicht an den Gott Israels glauben oder die nicht das Evangelium haben, und zwar unabhängig von ihrer Abstammung, und 3.) auf Menschen, die nicht aus dem Land Juda kommen oder nicht dort leben. Beispielsweise werden in 1 Nephi 13:3-13 die Pilgerväter und Siedler in Amerika als „die Anderen“ bezeichnet. In 1 Nephi 13:38 werden diejenigen, die das Buch Mormon hervorgebracht haben, „die Anderen“ genannt. Auch das Buch Lehre und Bündnisse und die Köstliche Perle wurden von den Anderen hervorgebracht (siehe 1 Nephi 13:39 und Lehre und Bündnisse 109:60). 

Jesus versichert, dass die „Anderen“ keine Macht über Israel haben werden, sofern sie nicht umkehren. Falls sie sich nicht bekehren, wird das Haus Israel über sie triumphieren. Schließlich erfüllt sich die Verheißung des Propheten Jesaja: Gott wird sein Volk trösten, Jerusalem erlösen und seine Macht vor allen Nationen zeigen. Alle Menschen werden die Errettung Gottes sehen. 

Das Haus Israel und die Anderen 

Die Verse 3. Nephi 16:7-20 enthalten eine prophetische Erklärung von Jesus Christus über den zukünftigen Verlauf des Evangeliums, die Rolle der „Anderen“ und die Wiederherstellung des Hauses Israel. Hier ist eine detaillierte Interpretation dieser Verse: 

1. Das Evangelium wird zu den "Anderen” (Vers 7) 
Jesus sagt, dass die Wahrheit in den Letzten Tagen zu den „Anderen“ gelangen wird, das heißt zu denen, die nicht direkt vom Hause Israel sind. Er erklärt, dass dies geschieht, weil das Haus Israel aufgrund seines Unglaubens das Evangelium nicht in seiner Fülle empfangen hat. Die „Anderen“ werden in den Letzten Tagen eine wichtige Rolle dabei spielen, das Evangelium zu verbreiten: 
...damit ihnen die Fülle all dessen kundgetan werden wird.“ 
Diese „Fülle“ bezieht sich auf die vollständige Wiederherstellung des Evangeliums, wie sie durch das Buch Mormon und andere Heilige Schriften der Letzten Tage erfolgt. 

2. Wehe den ungläubigen "Anderen” (Vers 8-10) 
In diesen Versen spricht Jesus prophetisch über die Konsequenzen für die "Anderen”, die das Evangelium in den Letzten Tagen empfangen, es aber später ablehnen. Trotz der Barmherzigkeit, die der Vater den "Anderen” gezeigt hat, indem er ihnen das Evangelium gebracht hat, wird es unter ihnen auch Unglauben geben. Jesus verurteilt die Ungläubigen unter den "Anderen”, weil sie das Volk Israels zerstreut, unterdrückt und gedemütigt haben: 
„...mein Volk, das vom Haus Israel ist, zerstreut haben; und mein Volk, das vom Haus Israel ist, von ihnen ausgestoßen wurde...“ 
Hier spricht Jesus über die Leiden, die das Haus Israel ertragen musste, und die "Anderen” tragen dafür Verantwortung. In Vers 10 beschreibt er, dass in den Letzten Tagen viele der "Anderen” sich in Stolz und Bosheit verfangen werden und das Evangelium ablehnen, was schließlich zum Verlust der Fülle des Evangeliums unter ihnen führen wird. 

3. Die Erfüllung des Bundes mit Israel (Vers 11-12) 
Trotz des Unglaubens der "Anderen” verspricht Jesus, dass Gott seinen Bund mit dem Haus Israel erfüllen wird. Das bedeutet, dass das Evangelium letztlich wieder zu Israel zurückkehren wird, nachdem es eine Zeit lang unter den "Anderen” verbreitet wurde: 
„Und dann werde ich meines Bundes gedenken, den ich für mein Volk gemacht habe, o Haus Israel, und ich werde mein Evangelium zu ihm bringen.“ 
In Vers 12 sagt Jesus, dass die "Anderen” keine Macht über Israel haben werden, sobald Israel das Evangelium in seiner Fülle wieder annimmt. 

4. Rückkehr und Umkehr der "Anderen” (Vers 13-15) 
Jesus gibt den "Anderen” die Chance zur Umkehr. Wenn sie zu ihm zurückkehren, werden sie als Teil des Hauses Israel gezählt werden: 
„Wenn aber die Anderen umkehren und zu mir zurückkommen, ... dann werden sie meinem Volk zugezählt werden, o Haus Israel.“ 
Falls die "Anderen” jedoch nicht umkehren, wird das Volk Israel sie symbolisch „niedertreten“. Das bedeutet, dass die "Anderen”, die das Evangelium ablehnen, wie Salz sein werden, das seine Würzkraft verloren hat – nutzlos und weggeworfen: 
„...sie werden wie Salz sein, das seine Würzkraft verloren hat und hinfort zu nichts mehr nütze ist, als hinausgeworfen und von meinem Volk, o Haus Israel, zertreten zu werden.“ 
Dies ist ein starkes Bild für das spirituelle Urteil über diejenigen, die das Evangelium ablehnen. 

5. Das Land als Erbe (Vers 16) 
Jesus bestätigt, dass das Land, auf dem die Nephiten leben, ihnen als Erbe gegeben wurde: 
„...dass ich diesem Volk dieses Land als sein Erbteil geben soll.“ 
Dies zeigt, dass das Land ein göttliches Geschenk ist, das mit dem Bund des Vaters für Israel verbunden ist. 

6. Erfüllung der Prophezeiungen Jesajas (Vers 17-20) 
In diesen Versen bezieht sich Jesus auf die Prophezeiungen des Propheten Jesaja (siehe Jesaja 52:8-10), die sich auf die Wiederherstellung Israels und die endgültige Errettung beziehen. Jesaja spricht von der Freude und dem Jubel, die eintreten werden, wenn der Herr Zion wiederherstellt und Israel befreit: 
„Deine Wächter werden die Stimme erheben; mit vereinter Stimme werden sie jauchzen...“ 
Dies beschreibt den Moment der Wiederherstellung des Hauses Israel. Gott wird sein Volk trösten und Jerusalem erlösen. Alle Nationen der Erde werden Zeuge dieser großen Errettung sein, die Gott für sein Volk vollbringt: 
„Und alle Enden der Erde werden die Errettung Gottes sehen.“ 

Zusammenfassung: 
Diese Passage beschreibt den Heilsplan Gottes in den Letzten Tagen. Zunächst wird das Evangelium zu den „Anderen“ kommen, aber wenn sie es ablehnen, wird es letztlich zurück zum Haus Israel gebracht werden. Gott wird seinen Bund mit Israel erfüllen (siehe Jesaja 11:12; Jeremia 31:10; Ezechiel 34:12; 1 Nephi 19:15,16; Abraham 2:9-11), und die Wiederherstellung wird große Freude bringen. Die "Anderen” haben die Möglichkeit zur Umkehr und können Teil des Bundesvolks Israel werden, aber wenn sie das Evangelium ablehnen, werden sie ihrer Rolle als Träger des Evangeliums beraubt. 

Lehren die wir ziehen können 

3. Nephi 16 bietet mehrere wichtige Lehren, die für unser eigenes Handeln relevant sind. Hier sind einige zentrale Lektionen, die wir aus diesem Kapitel ziehen können: 

1. Wert der Umkehr und des Glaubens 
Lehre: Die „Anderen“ haben die Möglichkeit zur Umkehr und zum Glauben an Jesus Christus. Durch ihre Umkehr können sie Teil des Hauses Israel werden. 
Handeln: Diese Lehre ermutigt uns, offen für die Umkehr zu sein, sowohl im persönlichen als auch im geistlichen Sinne. Sie erinnert uns daran, dass es nie zu spät ist, sich zu ändern und sich dem Herrn zuzuwenden. Auch wenn wir Fehler gemacht haben, können wir durch aufrichtige Umkehr und Glauben Erneuerung finden. 

2. Die Bedeutung des Evangeliums für alle Völker 
Lehre: Das Evangelium ist für alle Menschen bestimmt, nicht nur für eine bestimmte Gruppe oder Nation. Jesus Christus möchte, dass alle Völker die Botschaft des Heils hören und annehmen. 
Handeln: Dies ermutigt uns, das Evangelium aktiv zu teilen und uns für die Verbreitung des Glaubens einzusetzen, nicht nur in unserem eigenen Umfeld, sondern auch in der gesamten Welt. Wir sollten bestrebt sein, anderen zu helfen, die Wahrheit des Evangeliums zu erkennen und anzunehmen. 

3. Verantwortung gegenüber dem Bund 
Lehre: Gott erfüllt seine Verheißungen und seinen Bund, auch wenn es Zeit und Geduld erfordert. Das Haus Israel wird letztlich wieder gesammelt und geeint werden. 
Handeln: Wir sollten Vertrauen in Gottes Zeitplan haben und geduldig auf die Erfüllung seiner Verheißungen warten. Auch wenn es Herausforderungen und Prüfungen gibt, können wir sicher sein, dass Gott seinen Bund hält und seine Pläne für uns verwirklicht werden. 

4. Die Folgen von Ablehnung und Unglauben 
Lehre: Wenn Menschen das Evangelium ablehnen und in Unglauben verharren, werden sie die Segnungen verlieren, die das Evangelium mit sich bringt. 
Handeln: Diese Lehre erinnert uns daran, dass es wichtig ist, offen und empfänglich für die Botschaft des Evangeliums zu bleiben. Wir sollten auch versuchen, anderen zu helfen, diese Botschaft zu verstehen und anzunehmen, um die negativen Konsequenzen des Unglaubens zu vermeiden. 

5. Einheit und Gemeinschaft in Christus 
Lehre: Jesus Christus strebt danach, dass es „eine Herde und einen Hirten“ gibt, was bedeutet, dass alle Gläubigen unter seiner Führung vereint sein werden. 
Handeln: Wir sollten danach streben, Einheit und Gemeinschaft in unserer Glaubensgemeinschaft zu fördern. Es ist wichtig, zusammenzuarbeiten, um die Prinzipien des Evangeliums zu leben und einander zu unterstützen. 

6. Die Bedeutung der Schrift und der Offenbarung 
Lehre: Jesus fordert die Nephiten auf, seine Worte niederzuschreiben, damit künftige Generationen Zugang zu diesen Lehren haben. 
Handeln: Diese Aufforderung erinnert uns an die Bedeutung des Studiums und der Bewahrung der heiligen Schriften. Wir sollten die Lehren des Evangeliums ernst nehmen, sie aufschreiben, studieren und weitergeben, um die Wahrheit und Weisheit Gottes für zukünftige Generationen zu bewahren. 

Zusammengefasst lehrt uns 3. Nephi 16, dass wir offen für Umkehr und Glauben sein sollten, das Evangelium weltweit verbreiten, Vertrauen in Gottes Verheißungen haben und die Einheit in Christus fördern müssen. Es betont die Verantwortung, die wir gegenüber dem Bund Gottes haben, und die Notwendigkeit, die Lehren des Evangeliums zu bewahren und weiterzugeben. 

Wer alles wird wann dem Volk Gottes zugezählt werden? 

findechristus.org

Freitag, 4. Oktober 2024

Dem, der bis ans Ende ausharrt, werde ich ewiges Leben geben

 

(Bild: Quelle)

“Siehe, ich bin das Gesetz und das Licht. Blickt auf mich, und haltet bis zum Ende durch, und ihr werdet leben; denn dem, der bis ans Ende ausharrt, werde ich ewiges Leben geben.” (3. Nephi 15:9). 

  • In diesem Vers erklärt Jesus, dass er das Zentrum des Gesetzes und der Führung ist. Er fordert die Menschen auf, ihm zu folgen und bis zum Ende standhaft zu bleiben, um ewiges Leben zu erlangen. 

Eine Zusammenfassung von 3. Nephi 15:1-24: 

In 3. Nephi 15:1-24 spricht Jesus zu den Menschen, nachdem er sie gelehrt hat, und erinnert sie daran, dass diejenigen, die seine Worte befolgen, am letzten Tag erhöht werden. Einige wundern sich jedoch über das Gesetz des Mose. Jesus erklärt, dass das Gesetz erfüllt ist, da er es selbst gegeben hat und gekommen ist, um es zu vollenden. Es endet in ihm, aber die Propheten und ihre zukünftigen Vorhersagen bleiben bestehen. Jesus betont, dass er das Licht und das Gesetz ist, und diejenigen, die bis zum Ende treu bleiben, erhalten ewiges Leben. 

Er spricht dann zu den Zwölf, die er erwählt hat, und erklärt, dass sie ein Licht für das Volk sind, das ein Überrest des Hauses Josef ist. Er offenbart ihnen, dass der Vater ihm nicht geboten hat, den Menschen in Jerusalem von den anderen Stämmen Israels zu erzählen, die fortgeführt wurden. Stattdessen sagte der Vater, dass er „andere Schafe“ habe, die nicht von dieser Herde seien, die seine Stimme hören würden. Diese Menschen, zu denen er jetzt spricht, sind die „anderen Schafe“, von denen er in Jerusalem sprach. Aufgrund des Unglaubens und Übeltuns der Menschen in Jerusalem wissen sie nicht von diesen Stämmen und den anderen Schafen. Jesus bestätigt, dass diese Menschen seine Stimme gehört haben und zu seinen Schafen gehören, die der Vater ihm gegeben hat. 

Das Alte ist vergangen und alles ist neu geworden 
Ab Vers 2 erklärt Jesus den Nephiten, warum sie sich nicht wundern sollen, dass das Alte vergangen ist und alles neu geworden ist: 

  1. Erfüllung des Gesetzes des Mose (Vers 4): Jesus erinnert die Nephiten daran, dass das Gesetz des Mose erfüllt ist. Er selbst hat das Gesetz gegeben und ist nun gekommen, um es zu vollenden. Damit hat das Gesetz in ihm sein Ende gefunden. Das Alte (das mosaische Gesetz) hat seinen Zweck erfüllt, und es ist nicht mehr notwendig, daran festzuhalten. 
  1. Jesus ist das Zentrum des neuen Bundes (Vers 5): Jesus erklärt, dass er derjenige ist, der den Bund mit dem Volk Israel gemacht hat, und dieser Bund wird in ihm erfüllt. Somit bringt er eine neue Ära oder einen neuen Bund, der auf seinen Lehren und seinem Erlösungswerk basiert. 
  1. Die Propheten werden weiterhin erfüllt (Vers 6-7): Obwohl das Gesetz des Mose vollendet ist, bedeutet das nicht, dass die Propheten und ihre Vorhersagen zerstört werden. Alles, was in Bezug auf die Zukunft durch die Propheten gesprochen wurde, wird noch erfüllt. Die Erfüllung des Gesetzes ist Teil dieses göttlichen Plans. 
  1. Jesus ist das Licht und das Gesetz (Vers 9): Da Jesus selbst das Gesetz und das Licht ist, sollten die Nephiten nun auf ihn blicken, um die Führung und Erlösung zu erhalten. Der Übergang vom Alten zum Neuen symbolisiert, dass Jesus die zentrale Figur und das Fundament des neuen Weges ist. 

Jesus erklärt damit, dass der Wandel notwendig und Teil seines göttlichen Plans ist. Die Nephiten sollen erkennen, dass das Alte (das mosaische Gesetz) seinen Zweck erfüllt hat – nämlich auf ihn, Jesus, hinzuweisen – und dass sie nun nach seinen Lehren leben sollen. 

Der Bund ist aber noch nicht vollständig erfüllt 
In 3. Nephi 15:8 sagt Jesus: „Der Bund, den ich mit meinem Volk gemacht habe, ist noch nicht ganz erfüllt.“ Dieser Vers bezieht sich auf den Bund, den Gott mit Israel (Jakob) gemacht hat. Der Bund ist eine göttliche Vereinbarung, in der Gott verspricht, das Volk Israel zu segnen, zu führen und zu erlösen, solange sie ihm treu sind. Es gibt mehrere Aspekte dieses Bundes, die zu verschiedenen Zeiten und durch verschiedene Ereignisse erfüllt werden. 

Inwiefern der Bund noch nicht ganz erfüllt ist: 

  1. Prophezeiungen über die Zukunft: Jesus betont, dass zwar das Gesetz des Mose erfüllt ist, aber die Prophezeiungen, die noch nicht eingetroffen sind, weiterhin in der Zukunft erfüllt werden müssen. Dazu gehört insbesondere die Sammlung Israels und die Verheißungen für das Haus Israel, die noch nicht vollständig realisiert sind. Der Bund bezieht sich also auf einen längeren Zeitrahmen, in dem noch Ereignisse eintreten werden. 
  1. Sammlung und Wiederherstellung Israels: Ein wichtiger Aspekt des Bundes ist die Sammlung der verstreuten Stämme Israels. Jesus spricht später in den Versen darüber, dass die Nephiten „andere Schafe“ sind (Vers 21), die nicht Teil der ursprünglichen Herde in Jerusalem sind. Diese Verstreuung muss noch rückgängig gemacht werden, und die Stämme Israels müssen wieder zusammengeführt werden, um den Bund vollständig zu erfüllen. In dieser Zeit der Sammlung Israel leben wir heute. Präsident Nelson ruft nicht nur die Jugend auf, bei der Sammlung Israels mitzuarbeiten (lies gerne hier und schau dir auch das Video dazu an. Die Sammlung speziell betreffend ab Minute 38). 
  1. Vollkommene Erlösung durch Jesus: Obwohl Jesus durch sein Kommen und Opfer einen wesentlichen Teil des Bundes erfüllt hat, bezieht sich die vollständige Erfüllung des Bundes auch auf die Erlösung aller Gläubigen, die sich in der Zukunft durch seine Wiederkunft und das Jüngste Gericht vollenden wird. Das heißt, die vollständige Erfüllung des Bundes wird erst mit der endgültigen Rückkehr Jesu und der Errichtung seines Reiches abgeschlossen sein. 

Zusammengefasst bedeutet der Satz, dass zwar das mosaische Gesetz durch Jesus erfüllt wurde, aber der göttliche Plan und der Bund mit dem Volk Israel noch weitergehen und erst in der Zukunft vollständig abgeschlossen werden. Es gibt noch kommende Ereignisse, insbesondere die Sammlung Israels und das vollständige Heil durch Jesus Christus, die diesen Bund vervollständigen. 

Von den anderen Schafen 
In den Versen 14-24 von 3. Nephi 15 erklärt Jesus, dass der Vater ihm gebot, dem Volk Israel in der Alten Welt (Jerusalem) nicht von den „anderen Schafen“ zu erzählen, zu denen die Nephiten gehören. Dieser Abschnitt offenbart einige tiefergehende Gründe für dieses göttliche Schweigen: 

1. Unglaube und Halsstarrigkeit der Menschen in Jerusalem (Vers 18) 
Jesus erklärt, dass das Volk Israel in der Alten Welt aufgrund ihres Unglaubens und ihrer Halsstarrigkeit nicht bereit war, die Offenbarung über die anderen Schafe zu verstehen. Ihr mangelnder Glaube verhinderte, dass sie offen für diese weitergehenden Wahrheiten waren. Der Vater gebot Jesus deshalb, ihnen nichts von den anderen Schafen zu sagen, weil sie nicht bereit waren, es anzunehmen. 

2. Die Trennung der anderen Stämme (Verse 19-20) 
Jesus erklärt, dass der Vater verschiedene andere Stämme Israels getrennt und verstreut hat. Diese Trennung war teilweise eine Folge des Übeltuns und der Untreue der Menschen. Das Volk Israel in der Alten Welt wusste nicht von diesen anderen Stämmen, und ihre Trennung war Teil des göttlichen Plans. Jesus sollte deshalb nicht von ihnen sprechen, weil die Zeit dafür noch nicht gekommen war. 

3. Die "anderen Schafe" sind Teil des göttlichen Plans (Verse 17, 21) 
Jesus offenbart, dass die Nephiten zu den „anderen Schafen“ gehören, von denen er in Jerusalem sprach. Diese „Schafe“ sollen ebenfalls seine Stimme hören und Teil seiner Herde werden, doch dies war eine Wahrheit, die zu einem späteren Zeitpunkt offenbart werden sollte. Es war Teil des göttlichen Plans, dass das Volk in Jerusalem von der Existenz der anderen Schafe erst nach ihrer eigenen Zeit erfahren würde. 

4. Missverständnisse in der Alten Welt (Vers 22-23) 
Jesus erwähnt, dass die Menschen in Jerusalem nicht verstanden, was er meinte, als er sagte, dass er „andere Schafe“ habe. Sie gingen fälschlicherweise davon aus, dass diese anderen Schafe nur die "Anderen” waren, die durch das Predigen bekehrt werden sollten. Sie erkannten nicht, dass es tatsächlich andere Nachkommen des Hauses Israel gab, die sich außerhalb ihres Landes befanden und die ebenfalls Jesu Stimme hören würden. 

5. Offenbarung durch den Heiligen Geist (Vers 23) 
Jesus erklärt auch, dass er sich den Menschen in Jerusalem nicht persönlich kundtun würde, außer durch den Heiligen Geist. Das bedeutet, dass viele der Wahrheiten über die anderen Schafe und den göttlichen Plan erst durch den Heiligen Geist offenbart werden sollten, und nicht durch direkte physische Begegnungen mit Jesus. 

Zusammenfassung: 
Der Vater gebot Jesus, den Menschen in der Alten Welt nichts von den anderen Schafen zu sagen, weil sie aufgrund ihres Unglaubens und ihrer Halsstarrigkeit nicht bereit waren, diese Wahrheit zu verstehen oder anzunehmen. Es war Teil des göttlichen Plans, dass diese Offenbarung zu einem späteren Zeitpunkt gegeben werden würde, und die Menschen in Jerusalem würden nur durch den Heiligen Geist und das Predigen späterer Generationen von diesen Wahrheiten erfahren. 

Lehren die wir ziehen können 
Aus 3. Nephi 15:1-24 können wir mehrere wichtige Lehren für unser Verhalten entnehmen: 

  1. Befolgen von Jesu Worten (Verse 1-2): Jesus betont, dass diejenigen, die seine Lehren befolgen, am letzten Tag erhöht werden. Für unser Leben bedeutet dies, dass wir nicht nur auf seine Worte hören, sondern sie auch aktiv in unserem Handeln umsetzen sollten. 
  1. Erkennen, dass Jesus das Gesetz erfüllt hat (Verse 4-5): Das alte Gesetz des Mose ist in Jesus erfüllt. Dies lehrt uns, dass wir nicht an alten Traditionen oder starren Regeln festhalten sollten, sondern auf Jesus als das zentrale Licht und den Weg zur Errettung schauen sollten. 
  1. Jesus als Licht und Gesetz (Vers 9): Jesus lädt uns ein, ihn als unser Licht zu anzuerkennen und ihm treu zu folgen. Im Alltag bedeutet dies, dass wir uns von ihm leiten lassen und seine Gebote befolgen sollten, um ewiges Leben zu erhalten. 
  1. Treu bis ans Ende bleiben (Vers 9): Die Ermahnung, bis ans Ende durchzuhalten, zeigt uns, dass Beständigkeit und Ausdauer in unserem Glauben und Verhalten entscheidend sind. Dies fordert uns auf, auch in schwierigen Zeiten standhaft zu bleiben. 
  1. Unsere Rolle als Licht für andere (Verse 12-14): Jesus sagt den Zwölf, dass sie ein Licht für das Volk sein sollen. Auch wir können dies auf uns übertragen, indem wir durch unser Verhalten und Beispiel anderen Menschen dienen und sie zum Guten führen. 
  1. Einheit und Verbundenheit (Verse 17, 21): Jesus spricht von der Einheit seiner Schafe, die alle zu einer Herde gehören sollen. Dies erinnert uns daran, dass wir, unabhängig von Herkunft oder Umständen, eine Einheit mit anderen Gläubigen anstreben und in Liebe und Harmonie leben sollen. 

Diese Lehren ermutigen uns, unser Leben auf Jesus auszurichten, ihn als unser Vorbild zu nehmen und in Treue, Liebe und Einheit mit anderen zu leben. 

Was bedeutet es für dich bis ans Ende auszuharren? 

findechristus.org

Donnerstag, 3. Oktober 2024

Darin bestehen das Gesetz und die Propheten

 

(Bild: Quelle)

“Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut ihnen auch, denn darin bestehen das Gesetz und die Propheten.” (3. Nephi 14:12). 

  • Dieser Vers vermittelt die sogenannte "Goldene Regel" und betont das Prinzip, dass man andere so behandeln soll, wie man selbst behandelt werden möchte. Es fasst die Lehre der Nächstenliebe und das ethische Handeln zusammen, das Jesus in diesem Kapitel lehrt. 

Eine Zusammenfassung von 3. Nephi 14:1-27: 

In 3. Nephi 14:1-27 wendet sich Jesus wieder der gesamten Menge zu und belehrt sie über moralisches Verhalten und göttliches Urteilen. Er beginnt damit, dass Menschen nicht richten sollen, da sie mit demselben Maß gerichtet werden, das sie bei anderen anwenden. Jesus mahnt, zuerst den eigenen Fehler zu korrigieren, bevor man die Fehler anderer kritisiert. Er vergleicht dies mit dem Entfernen eines Balkens aus dem eigenen Auge, bevor man den Splitter im Auge des Bruders sieht. Weiterhin spricht Jesus über das Gebet und versichert, dass diejenigen, die bitten, suchen und anklopfen, Antworten von Gott erhalten werden, ähnlich wie Eltern ihren Kindern Gutes geben. 

Er fordert die Menschen auf, andere so zu behandeln, wie sie selbst behandelt werden möchten, und beschreibt den schmalen Weg zum Leben, den nur wenige finden, im Gegensatz zum breiten Weg, der zur Zerstörung führt. Zudem warnt er vor falschen Propheten, die sich als gut tarnen, aber schlechte Absichten haben. Menschen sollen an ihren „Früchten“ erkannt werden, also an ihren Taten. 

Zum Schluss gibt Jesus das Gleichnis vom klugen und törichten Hausbauer. Der Kluge baut sein Haus auf Felsen, sodass es Stürmen standhält, während der Törichte auf Sand baut, wodurch sein Haus zerstört wird. Dies symbolisiert, dass nur diejenigen, die Jesu Worte hören und sie auch befolgen, im Glauben standfest bleiben. 

Vergleich mit der Rede im Alten Testament 
Die Rede Jesu in 3. Nephi 14 ist eng mit seiner Bergpredigt in Matthäus 5-7 im Neuen Testament zu vergleichen. Beide Reden enthalten viele ähnliche Lehren und Konzepte, die zentrale ethische und moralische Prinzipien des christlichen Glaubens umfassen. 

Hier sind einige markante Parallelen: 

  1. Nicht richten: Sowohl in 3. Nephi 14:1-5 als auch in Matthäus 7:1-5 lehrt Jesus, dass wir andere nicht verurteilen sollen, ohne zuerst unsere eigenen Fehler zu korrigieren. Die Metapher des „Balkens im eigenen Auge“ ist in beiden Reden vorhanden. 
  1. Gottes Bereitschaft, Gebete zu erhören: In 3. Nephi 14:7-11 sowie in Matthäus 7:7-11 erklärt Jesus, dass Gott denjenigen, die aufrichtig bitten, suchen und anklopfen, geben wird, was sie brauchen. Dies betont das Vertrauen in Gottes Gnade. 
  1. Die Goldene Regel: In 3. Nephi 14:12 und Matthäus 7:12 betont Jesus die Goldene Regel: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihnen.“ Dieses Prinzip ist in beiden Reden zentral. 
  1. Die schmale Pforte: Die Aufforderung, den schmalen Weg zu wählen, der zum Leben führt, findet sich sowohl in 3. Nephi 14:13-14 als auch in Matthäus 7:13-14. Dieser Weg ist schwerer, aber lohnend. 
  1. Warnung vor falschen Propheten: Jesus warnt in beiden Reden (3. Nephi 14:15-20 und Matthäus 7:15-20) vor falschen Propheten, die zwar äußerlich wie Schafe erscheinen, aber innerlich wie reißende Wölfe sind. An ihren Früchten, also ihren Taten, sollen sie erkannt werden. 
  1. Das Gleichnis von den zwei Bauherren: Sowohl in 3. Nephi 14:24-27 als auch in Matthäus 7:24-27 schließt Jesus seine Rede mit dem Gleichnis vom klugen Mann, der sein Haus auf Felsen baut, und dem törichten Mann, der auf Sand baut. Dies symbolisiert die Wichtigkeit, seine Lehren nicht nur zu hören, sondern sie auch in die Tat umzusetzen. 

Vergleich: 
Die Lehren in beiden Reden sind fast identisch und betonen ähnliche moralische Prinzipien wie das Richten, das Vertrauen auf Gott, das Prüfen von Menschen anhand ihrer Taten und das Handeln nach den Worten Jesu. Die Rede in 3. Nephi kann als Wiederholung und Bekräftigung der gleichen wichtigen Lehren angesehen werden, die Jesus in der Alten Welt in der Bergpredigt gegeben hat. 

Der Splitter und der Balken 
Der Vergleich mit dem Splitter und dem Balken (3. Nephi 14:3-5 und Matthäus 7:3-5) ist ein eindrucksvolles Gleichnis, das Jesus benutzt, um das menschliche Verhalten im Umgang mit Fehlern anderer zu beleuchten. Es dient als Aufforderung zur Selbstreflexion und zum verantwortungsvollen Umgang mit Kritik. 

Symbolische Bedeutung: 

  • Der Splitter (im Auge des Bruders) steht für kleine oder geringfügige Fehler, die wir bei anderen Menschen bemerken. Diese Fehler können real sein, aber sie sind im Vergleich zu unseren eigenen Unzulänglichkeiten oft unbedeutend. 
  • Der Balken (im eigenen Auge) symbolisiert größere oder schwerwiegendere Fehler und Sünden, die wir selbst haben, aber möglicherweise ignorieren oder nicht wahrhaben wollen. Diese Fehler können Stolz, Vorurteile oder moralische Schwächen umfassen. 

Anwendung des Gleichnisses: 

  1. Selbstkritik vor Fremdkritik: Bevor wir andere für ihre Fehler kritisieren, sollten wir uns zuerst mit unseren eigenen Schwächen auseinandersetzen. Es ist leicht, die Fehler anderer zu bemerken, aber viel schwieriger, unsere eigenen zu erkennen. Das Gleichnis lehrt, dass wir dazu neigen, die Sünden anderer zu vergrößern, während wir unsere eigenen kleinreden oder übersehen. 
  1. Demut und Selbsterkenntnis: Der Balken im eigenen Auge steht für die Notwendigkeit, sich selbst ehrlich zu prüfen und zu erkennen, dass wir oft größere Mängel haben als die Menschen, die wir kritisieren wollen. Dieses Bild fordert uns auf, demütig zu bleiben und nicht in Heuchelei zu verfallen, indem wir andere für ihre Fehler verurteilen, während wir unsere eigenen ignorieren. 
  1. Kritik aus Liebe und Reinheit: Wenn wir nach dieser Selbstreflexion die Fehler anderer ansprechen, sollten wir dies mit einem klaren Geist tun, nachdem wir unsere eigenen Probleme bearbeitet haben. Das Ziel sollte sein, anderen aus echter Liebe und Sorge zu helfen, nicht um sie herabzusetzen oder uns moralisch überlegen zu fühlen. 

Praktische Lehren: 

  • Sei vorsichtig mit Urteilen: Das Gleichnis warnt uns, wie leicht es ist, in Heuchelei zu verfallen, wenn wir uns auf die Fehler anderer konzentrieren, ohne uns selbst ehrlich zu hinterfragen. 
  • Arbeite an dir selbst: Das erste Ziel sollte immer sein, an den eigenen Fehlern zu arbeiten und sich zu verbessern, bevor man sich mit den Schwächen anderer beschäftigt. 
  • Hilf mit Weisheit: Wenn du anderen helfen willst, mit ihren Fehlern umzugehen, solltest du dies erst tun, wenn du selbst klar sehen kannst – also nachdem du deine eigenen „Balken“ entfernt hast. 

Insgesamt lehrt dieses Gleichnis Demut, Selbstreflexion und eine verantwortungsvolle Haltung gegenüber Kritik. 

"Ich habe euch nie gekannt" (EU) vs. "Ihr habt mich nie gekannt" (JST): 
In Matthäus 7:23 (EU) heißt es: " Doch dann werde ich ihnen unmissverständlich erklären: 'Ich habe euch nie gekannt! Macht euch fort! Ihr habt nie auf mich gehört.' " 

In der Joseph Smith Übersetzung (JST) von Matthäus 7:33 wird dieser Vers leicht angepasst: “And then will I say, Ye never knew me; depart from me, ye that work iniquity.” "Und dann werde ich sagen: Ihr habt mich nie gekannt; weicht von mir, ihr, die ihr Übles tut." 

Vergleich und Bedeutung: 

1. "Ich habe euch nie gekannt" (EU) vs. "Ihr habt mich nie gekannt" (JST) 

  • Matthäus 7:23 (EU): Der Schwerpunkt liegt auf Jesus, der sagt, dass er diese Menschen "nie gekannt" hat. Das könnte darauf hindeuten, dass diese Menschen zwar in Jesu Namen gehandelt haben (Prophezeiungen, Teufelsaustreibungen), aber sie keine echte Beziehung zu ihm hatten. Ihr Glaube und ihre Taten waren nicht echt, sondern vielleicht selbstsüchtig oder äußerlich. 
  • Matthäus 7:33 (JST): Die Joseph Smith Übersetzung verlagert den Fokus auf die Menschen: "Ihr habt mich nie gekannt." Das deutet darauf hin, dass das Problem nicht bei Jesus liegt, sondern bei den Menschen, die behaupten, in seinem Namen zu handeln. Sie haben Jesus nie wirklich verstanden oder eine tiefe Beziehung zu ihm aufgebaut, obwohl sie äußerlich wie Gläubige erscheinen mögen. 

2. "Ihr Übeltäter" (EU) vs. "Ihr, die ihr Übles tut" (JST) 

In beiden Versionen wird deutlich gemacht, dass diese Menschen trotz ihrer angeblichen religiösen Werke „Übles tun“ oder „Übeltäter“ sind. Es handelt sich um eine Warnung, dass bloß äußerliche religiöse Handlungen, ohne wahre Herzensabsicht und Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes, nicht ausreichend sind. 

Zentrale Botschaft im Kontext beider Übersetzungen: 

  • Scheinbarer Glaube reicht nicht aus: Die Menschen, die in Jesu Namen wirken, sind nicht unbedingt wahre Nachfolger Christi, wenn sie nicht nach dem Willen Gottes leben. Es geht nicht nur darum, religiöse Rituale oder Handlungen zu vollziehen, sondern um eine tiefe, ehrliche Beziehung zu Jesus und das Leben nach seinen Geboten. 
  • Wahre Beziehung zu Christus: In der Joseph Smith Übersetzung wird besonders betont, dass diese Menschen Jesus nie wirklich kannten. Das deutet auf die Notwendigkeit hin, ihn nicht nur oberflächlich durch Taten zu ehren, sondern ihn wirklich zu verstehen und nach seinen Lehren zu leben. 
  • Herzensabsicht zählt: Ob Jesus sagt „Ich habe euch nie gekannt“ oder „Ihr habt mich nie gekannt“, der Kern bleibt gleich: Es geht darum, ob Menschen eine wahre, persönliche Beziehung zu Christus haben. Der bloße äußere Schein oder das Verfolgen eigener Interessen unter dem Deckmantel des Glaubens wird letztlich nicht Bestand haben. 

Praktische Anwendung: 
Es geht um die Wichtigkeit, nicht nur äußerlich fromme Werke zu vollbringen, sondern sicherzustellen, dass diese Werke aus einer aufrichtigen, tiefen Beziehung zu Christus entspringen. Die Joseph Smith Übersetzung verstärkt die Verantwortung des Gläubigen, sich nicht nur nach äußeren Zeichen des Glaubens zu richten, sondern wirklich nach dem Vorbild Jesu zu leben und ihn zu kennen. 

Nicht nur Hörer des Wortes sondern auch Täter 
Es kommt eindeutig darauf an, nach dem Wort zu handeln, nicht nur darauf, es zu hören. Sowohl in Matthäus 7:24-27 als auch in 3. Nephi 14:24-27 verwendet Jesus das Gleichnis vom klugen und törichten Hausbauer, um diese Botschaft zu verdeutlichen. 

In dem Gleichnis vergleicht Jesus diejenigen, die seine Lehren hören und befolgen, mit einem klugen Mann, der sein Haus auf einem festen Felsen baut. Wenn Stürme kommen, bleibt das Haus standhaft, weil es ein stabiles Fundament hat. Im Gegensatz dazu ist derjenige, der seine Worte hört, aber nicht danach handelt, wie ein törichter Mann, der sein Haus auf Sand baut – es wird bei Schwierigkeiten einstürzen. 

Warum das Handeln so wichtig ist: 

  1. Gehorsam und Glauben: Das Hören des Wortes ist der erste Schritt, aber der wahre Ausdruck des Glaubens zeigt sich durch Handeln. Es ist der Gehorsam gegenüber Gottes Geboten, der deine Überzeugungen sichtbar und kraftvoll macht. Glauben ohne Werke bleibt unvollständig (vgl. Jakobus 2:17). 
  1. Festeres Fundament: Handeln nach dem Wort Jesu legt ein solides Fundament für dein Leben. Wenn Schwierigkeiten oder Versuchungen auftauchen (symbolisiert durch Stürme), kannst du sie nur überwinden, wenn dein Glaube in deinem Handeln verankert ist. 
  1. Rechenschaft vor Gott: In Matthäus 7:21-23 sagt Jesus, dass nicht jeder, der ihn „Herr“ nennt, ins Himmelreich eingehen wird, sondern nur derjenige, der den Willen des Vaters tut. Damit zeigt er klar, dass es auf Gehorsam und Handeln ankommt – bloße Worte oder äußerliche Bekenntnisse genügen nicht. 

Zusammengefasst: 

Das Hören des Wortes ist wichtig, weil es dich lehrt und führt. Doch das richtige Handeln nach dem Wort ist entscheidend, weil es deinen Glauben in die Tat umsetzt und dir hilft, spirituell zu wachsen und Prüfungen zu bestehen. Wahre Jüngerschaft zeigt sich durch das Tun. 

Lehren die wir ziehen können 
Aus 3. Nephi 14  lassen sich mehrere wertvolle Lehren für dein persönliches Leben ableiten: 

  1. Nicht vorschnell urteilen (Verse 1-5): Du solltest vorsichtig sein, andere zu verurteilen, da du selbst Fehler hast. Arbeite zuerst an deinen eigenen Schwächen, bevor du versuchst, andere zu korrigieren. Dies lehrt Demut und Selbstreflexion. 
  1. Vertrauen in Gottes Gebete erhören (Verse 7-11): Du kannst darauf vertrauen, dass Gott deine Bitten erhört, wenn du aufrichtig darum bittest. Dies stärkt dein Vertrauen und deine Geduld, dass Gott dir zur richtigen Zeit das geben wird, was du brauchst. 
  1. Andere so behandeln, wie du behandelt werden möchtest (Vers 12): Die Goldene Regel erinnert dich daran, respektvoll, freundlich und mitfühlend mit anderen umzugehen, da dein Verhalten gegenüber anderen auch das Verhalten beeinflusst, das du von ihnen erfährst. 
  1. Den richtigen Weg wählen (Verse 13-14): Der schmale Weg, der zum Leben führt, mag schwierig sein, aber es lohnt sich, auf ihn zu setzen. Sei bereit, harte Entscheidungen zu treffen und auf langfristiges Wachstum hinzuarbeiten, auch wenn es nicht der einfache Weg ist. 
  1. Wahre Früchte erkennen (Verse 15-20): Du kannst Menschen, Ideen und Entscheidungen daran beurteilen, welche Früchte (Ergebnisse) sie hervorbringen. Achte auf Handlungen und Ergebnisse, nicht nur auf Worte. 
  1. Das eigene Fundament auf Felsen bauen (Verse 24-27): Wenn du deine Entscheidungen und dein Leben auf festen moralischen und geistigen Grundsätzen aufbaust, wirst du in schwierigen Zeiten standhaft bleiben. Befolge nicht nur Jesu Worte, sondern setze sie konsequent in die Tat um. 

Zusammengefasst: Diese Lehren können dich anleiten, mehr Selbstdisziplin und Achtsamkeit im Umgang mit dir selbst und anderen zu entwickeln, Vertrauen in Gottes Führung zu stärken und dein Leben auf solide, moralische Werte zu gründen. 

Worin bestehen “das Gesetz und die Propheten” wie es die Goldene Regel besagt? 

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Mittwoch, 2. Oktober 2024

Trachtet ihr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Rechtschaffenheit

 

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“Sondern trachtet ihr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Rechtschaffenheit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden.” (3. Nephi 13:33; vergleiche Lukas 12:31). 

  • Dieser Vers fasst die Kernlehre von Jesu Rede zusammen: Anstatt sich auf weltliche Sorgen wie materielle Güter oder Anerkennung zu konzentrieren, sollen die Menschen nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit streben. Wenn sie das tun, wird Gott für ihre Bedürfnisse sorgen. Die zentrale Aufforderung ist, das Geistliche über das Materielle zu stellen und auf Gottes Fürsorge zu vertrauen. 

Eine Zusammenfassung von 3. Nephi 13:1-34: 

In 3 Nephi 13:1-34 lehrt Jesus die Menschen über die richtige Art und Weise, Almosen zu geben, zu beten und zu fasten, und betont dabei die Bedeutung von Aufrichtigkeit und Demut. Almosen sollten nicht öffentlich zur Schau gestellt werden *), sondern im Verborgenen gegeben werden, sodass nur Gott es sieht und belohnt. Das Gebet soll ebenfalls in der Stille und nicht zur Selbstdarstellung vor anderen vollzogen werden **). Jesus lehrt das "Vaterunser" als ein einfaches, aufrichtiges Gebet und weist darauf hin, dass Gott bereits weiß, was wir brauchen, bevor wir ihn bitten. 

  • *) Tue Gutes und ... 
    Die Aufforderung, Almosen nicht „herumzuposaunen“ (3 Nephi 13:1-4), zielt darauf ab, die Reinheit der Absicht hinter guten Taten zu betonen. Jesus lehrt, dass das Geben von Almosen und andere gute Werke nicht dazu genutzt werden sollten, um Aufmerksamkeit oder Anerkennung von anderen Menschen zu erlangen. Der Fokus soll auf der Aufrichtigkeit und dem Wunsch liegen, Gott zu dienen, nicht auf dem eigenen Ruf oder Ansehen. Wenn die Motivation hauptsächlich darin besteht, Lob von Menschen zu erhalten, ist der „Lohn“ bereits erlangt – in Form von menschlicher Anerkennung – und es gibt keine zusätzliche Belohnung von Gott. 
    Die Marketingaussage „Tue Gutes und sprich darüber“ verfolgt hingegen einen anderen Zweck, der oft in der modernen Welt von Öffentlichkeitsarbeit und Imagepflege verwendet wird. Es geht hier um den Nutzen, den das Sichtbarmachen von Wohltätigkeit und guten Taten haben kann, etwa um andere zu inspirieren, ebenfalls Gutes zu tun, oder um positive Aufmerksamkeit auf eine Sache oder ein Unternehmen zu lenken. 
    Der Unterschied liegt in der Absicht: 
    In Jesu Lehre: Die Motivation für gute Taten sollte rein und demütig sein, gerichtet auf den Dienst an Gott und anderen, ohne den Wunsch nach persönlichem Ruhm. 
    In der Marketingaussage: Gute Taten werden strategisch genutzt, um eine positive Wahrnehmung zu fördern und möglicherweise Einfluss oder Anerkennung zu gewinnen. 
    Jesu Botschaft ist eine Aufforderung zur Demut und Reinheit des Herzens. Er betont, dass wahre Belohnung von Gott kommt, wenn gute Werke im Verborgenen geschehen, ohne den Drang, damit Ruhm zu erlangen. 
     
  • **) Wie soll ich Gott anrufen 
    Die Verse 6-13 in 3 Nephi 13 lehren uns wichtige Prinzipien darüber, wie wir beten sollen: 
  • Beten in der Stille und im Verborgenen (Vers 6)
    Jesus betont, dass das Gebet eine private Angelegenheit zwischen dir und Gott sein sollte. Statt dich in der Öffentlichkeit zur Schau zu stellen, um gesehen oder bewundert zu werden, sollst du ins Verborgene gehen, um zu beten. Gott, der ins Verborgene sieht, wird dich belohnen. 
    Lehre: Das Gebet sollte aufrichtig und demütig sein, frei von Eitelkeit oder dem Wunsch nach Anerkennung durch andere. 
  • Vermeide leere Wiederholungen (Vers 7)
    Jesus warnt davor, Gebete mit unnützen oder wiederholten Worten zu füllen, wie es bei den "Anderen” üblich war. Diese Menschen glauben, sie würden durch ihre vielen Worte gehört werden. 
    Lehre: Das Gebet sollte einfach, direkt und ehrlich sein. Es kommt nicht auf die Länge oder die Wiederholung von Worten an, sondern auf die Herzenseinstellung und den Glauben dahinter. 
  • Vertrauen auf Gottes Wissen (Vers 8)
    Bevor wir überhaupt beten, weiß Gott bereits, was wir brauchen. Das bedeutet, dass das Gebet nicht dazu da ist, Gott über unsere Bedürfnisse zu informieren, sondern um unsere Abhängigkeit von ihm und unser Vertrauen in ihn zu zeigen. 
    Lehre: Wir dürfen in unseren Gebeten vertrauensvoll und gelassen sein, da Gott bereits unsere Bedürfnisse kennt und für uns sorgen wird. 
  • Das Mustergebet: Das Vaterunser (Verse 9-13)
    Jesus gibt ein Mustergebet, das „Vaterunser“, das uns lehrt, wie wir unsere Anliegen vor Gott bringen sollen: 
    Verehrung Gottes: Beginne dein Gebet mit der Anerkennung von Gottes Heiligkeit („Geheiligt werde dein Name“). 
    Gottes Wille suchen: Bete darum, dass Gottes Wille auf der Erde geschehe, wie er im Himmel geschieht („Dein Wille geschehe“). Hiermit erkennen wir an, dass Gottes Plan Vorrang hat vor unseren eigenen Wünschen. 
    Tägliche Bedürfnisse: Bete um das Nötige für den Tag („Gib uns unser tägliches Brot“). Dies lehrt uns, im Vertrauen zu leben und Gott für das Wesentliche zu danken. 
    Vergebung empfangen und gewähren: Bete um Vergebung für deine Sünden, und sei gleichzeitig bereit, anderen zu vergeben („Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“). Vergebung steht im Mittelpunkt eines reinen Herzens. 
    Schutz vor Versuchung und dem Bösen: Bitte um Gottes Hilfe, Versuchungen zu widerstehen und vor dem Bösen bewahrt zu bleiben („Führe uns nicht in Versuchung, sondern befreie uns vom Bösen“). 
    Anerkennung von Gottes Macht und Herrlichkeit: Schließe dein Gebet mit der Anerkennung von Gottes Königreich, Macht und Herrlichkeit. 
    Ein einfaches und kraftvolles Gebet (Vers 13)
    Das Vaterunser zeigt, dass ein Gebet schlicht und dennoch kraftvoll sein kann. Es deckt alle grundlegenden Bedürfnisse ab: Gottesverehrung, tägliche Versorgung, Vergebung und Schutz. 
  • Zusammengefasst lehren uns diese Verse: 
    Das Gebet soll demütig und im Verborgenen geschehen, ohne den Wunsch nach Anerkennung durch andere. 
    Es soll ehrlich, ohne leere Worte und mit Vertrauen auf Gottes Wissen und Fürsorge erfolgen. 
    Das Vaterunser dient als ein Vorbild für Struktur und Inhalt eines Gebets: Anbetung, Bitte um tägliche Versorgung, Vergebung, Hilfe bei Versuchungen und die Anerkennung von Gottes Allmacht. 

Er betont auch die Wichtigkeit der Vergebung: Nur wer anderen vergibt, kann auch selbst Vergebung von Gott empfangen. Beim Fasten sollten Menschen nicht versuchen, durch ein trauriges Gesicht oder andere äußerliche Zeichen die Aufmerksamkeit der Menschen zu gewinnen, sondern das Fasten soll ein privates, geistliches Opfer sein. 

Jesus fordert die Menschen auf, nicht nach irdischen Reichtümern zu streben, die vergänglich sind, sondern Schätze im Himmel zu sammeln. Wo der Schatz eines Menschen ist, dort wird auch sein Herz sein. Das Auge ist das Licht des Leibes – wenn es rein ist, wird der ganze Körper mit Licht erfüllt sein, aber wenn es schlecht ist, wird der Körper von Finsternis erfüllt *). Niemand kann zwei Herren dienen; man muss sich entscheiden, ob man Gott oder dem Mammon (materiellem Reichtum) dient. 

  • *) Das Auge als Symbol für den inneren Zustand 
    Die Verse 22-24 in 3 Nephi 13 sprechen in einer bildlichen Sprache über das Auge als Symbol für den inneren Zustand des Menschen und seine geistige Ausrichtung: 
    Vers 22:  
    Bedeutung: Das Auge steht hier symbolisch für unsere geistige Sichtweise oder den Fokus, den wir im Leben haben. Wenn unser Auge „klar“ oder „rein“ ist, bedeutet das, dass wir auf gute, edle und göttliche Dinge ausgerichtet sind. Ein solcher Fokus erleuchtet unser ganzes Leben und bringt Licht, Klarheit und Güte in unser Wesen. Mit einem gesunden geistigen Fokus sind wir in der Lage, richtig zu handeln und zu denken, und unser Leben wird von Gottes Licht und Wahrheit durchdrungen. 
    Vers 23:  
    Bedeutung: Ein „böses Auge“ steht hier für eine falsche, verzerrte oder negative innere Ausrichtung. Wenn unser geistiger Fokus auf schlechte, selbstsüchtige oder materialistische Dinge gerichtet ist, wird unser gesamtes Leben von Finsternis erfüllt. Es bezieht sich auf die geistige Blindheit, die entsteht, wenn wir uns von Gott entfernen und unser Leben von unreinen oder falschen Motiven leiten lassen. 
    Das „Licht, das in dir ist“, meint die Fähigkeit, Dinge klar und richtig zu sehen, sowohl geistlich als auch moralisch. Wenn dieses Licht aber durch negative Einflüsse verdunkelt wird, verfallen wir in große geistige Finsternis, die unseren gesamten Charakter und unser Handeln prägt. 
    Was bedeutet das für unser Leben? 
    Diese Verse lehren, dass unser innerer Zustand – unser geistiger Fokus, unsere Motivation und unsere Werte – direkten Einfluss auf unser gesamtes Leben hat. Wenn wir unsere Augen (unsere Gedanken, Wünsche, Prioritäten) auf das Gute, Wahre und Göttliche richten, wird unser Leben erleuchtet sein und wir werden von innen heraus in Güte leben. Sind unsere Augen hingegen auf das Böse, Materielle oder Selbstsüchtige gerichtet, erfüllt dies unser Leben mit Dunkelheit, was unser Handeln und unsere Entscheidungen negativ beeinflusst. 
    Zusammenhang zu Vers 24: 
    Dieser Vers ergänzt die Lehre über das Auge. Wenn unser „Auge“ auf weltliche Schätze (Mammon, also Reichtum und materielle Dinge) gerichtet ist, kann es nicht gleichzeitig auf Gott gerichtet sein. Wir müssen uns entscheiden, was wir in unserem Leben als höchste Priorität setzen. Ein „böses Auge“ entsteht, wenn wir unsere Loyalität auf weltliche Dinge ausrichten, während ein „reines Auge“ Gottes Willen und Werte sucht. 
    Fazit: 
    Die Verse lehren, dass unser geistiger Fokus unser gesamtes Leben beeinflusst. Wir müssen sicherstellen, dass unsere Augen (unsere Herzen und Gedanken) auf göttliche und gute Dinge gerichtet sind, um ein Leben im Licht zu führen. 

Zum Schluss spricht Jesus speziell zu seinen Zwölf berufenen Vollzeitdienern, sich nicht über weltliche Dinge wie Nahrung, Kleidung oder die Zukunft zu sorgen. Gott, der die Vögel und die Lilien versorgt, wird auch für die Menschen sorgen. Statt sich um materielle Dinge zu sorgen, sollen sie  

nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit streben – dann wird ihnen alles, was sie benötigen, hinzugefügt. 

Lehren die wir ziehen können 
Aus 3 Nephi 13:1-34 lassen sich viele wertvolle Lehren ableiten, die du in deinem täglichen Handeln anwenden kannst. Hier einige zentrale Prinzipien: 

  1. Aufrichtigkeit und Demut bei guten Taten
    Wenn du Gutes tust, etwa durch Spenden oder Hilfe für andere, tue es aus reiner Absicht, nicht um Anerkennung oder Lob von anderen zu erhalten. Dein Handeln sollte auf wahre Nächstenliebe und den Dienst an Gott ausgerichtet sein. 
    Anwendung: Konzentriere dich darauf, anderen zu helfen, ohne dabei im Vordergrund stehen zu wollen. Gehe verantwortungsvoll und selbstlos mit deinem Handeln um. 
  1. Beten und fasten mit reinem Herzen
    Jesus betont die Wichtigkeit, im Gebet und im Fasten aufrichtig zu sein, ohne sich dabei vor anderen hervorheben zu wollen. Es geht darum, eine persönliche und ehrliche Beziehung zu Gott zu pflegen. 
    Anwendung: Pflege eine authentische, innere Spiritualität. Führe geistliche Praktiken im Stillen durch und nicht für äußerliche Bestätigung. 
  1. Vergebung üben
    Nur wenn du anderen vergibst, kannst du selbst Vergebung von Gott erwarten. Vergebung ist eine notwendige Tugend, um inneren Frieden und göttliche Gnade zu empfangen. 
    Anwendung: Bemühe dich, anderen Menschen zu vergeben, auch wenn es schwerfällt. Sieh Vergebung als einen Weg, selbst von Schuld befreit zu werden. 
  1. Materielle Dinge nicht überbewerten
    Jesus lehrt, dass man nicht nach vergänglichen, weltlichen Reichtümern streben soll. Wichtiger ist es, „Schätze im Himmel“ zu sammeln, also geistige und ewige Werte zu entwickeln. 
    Anwendung: Stelle materielle Besitztümer nicht über geistige und moralische Werte. Fokussiere dich auf Beziehungen, Gerechtigkeit und Nächstenliebe, statt auf das Streben nach materiellen Gütern. 
  1. Vertrauen auf Gottes Fürsorge (speziell für seine vollzeitberufenen Diener)
    Jesus fordert auf, nicht übermäßig besorgt zu sein um Nahrung, Kleidung oder andere materielle Bedürfnisse. Gott kennt deine Bedürfnisse und wird für dich sorgen, wenn du deinen Teil tust und dich auf ihn verlässt. 
    Anwendung: Vertraue auf Gottes Fürsorge in schwierigen Zeiten und lerne, deine Sorgen loszulassen. Konzentriere dich auf das Hier und Jetzt, und auf das Streben nach Gottes Reich, statt auf Zukunftsängste. 
  1. Fokus auf das Wesentliche setzen (speziell für seine vollzeitberufenen Diener)
    Die Botschaft, nach dem Reich Gottes zu streben und dies über alle anderen Dinge zu stellen, ist ein Aufruf, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. 
    Anwendung: Setze Prioritäten in deinem Leben. Richte dein Handeln auf spirituelle und ethische Ziele aus, anstatt dich in den alltäglichen Sorgen zu verlieren. 

Diese Prinzipien helfen dir, dein Leben mit mehr Aufrichtigkeit, Vertrauen und einem stärkeren Fokus auf die Werte des Evangeliums zu gestalten. 

Wie kann es uns gelingen, zuerst nach dem Reich Gottes zu trachten? 

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Dienstag, 1. Oktober 2024

Darum möchte ich, dass ihr vollkommen seiet

 

(Bild: Quelle)

“Darum möchte ich, dass ihr vollkommen seiet, so wie ich oder euer Vater, der im Himmel ist, vollkommen ist.” (3. Nephi 12:48). 

  • Dieser Vers bringt die Lehre auf den Punkt, dass Jesus von seinen Nachfolgern wünscht, nach geistlicher Vollkommenheit zu streben. Die vorausgehenden Gebote und Lehren vertiefen das Gesetz, indem sie nicht nur äußeres Verhalten, sondern auch die Reinheit des Herzens und die Bereitschaft zur Feindesliebe fordern. Der Aufruf zur Vollkommenheit fasst das Ziel zusammen, in jeder Hinsicht wie Gott zu werden. 

Eine Zusammenfassung von 3. Nephi 12:27-48: 

In 3. Nephi 11:27-48 erklärt Jesus, wie die alten Gesetze durch seine Lehren erfüllt und erweitert werden. Er beginnt mit dem Verbot des Ehebruchs, das er vertieft, indem er betont, dass schon der begehrliche Blick auf eine Frau Ehebruch im Herzen darstellt. Er fordert die Menschen auf, solche Gedanken strikt zu meiden. Bezüglich der Scheidung lehrt er, dass sie nur im Fall von Unzucht gerechtfertigt ist, und warnt vor den Folgen der Heirat mit Geschiedenen. 

Jesus geht weiter und spricht über den Meineid und fordert, dass man überhaupt keine Eide schwören solle. Stattdessen solle man einfach die Wahrheit sprechen, ohne Schwüre abzugeben. In Bezug auf Vergeltung lehnt er das Prinzip "Auge um Auge" ab und ruft dazu auf, nicht auf Böses mit Bösem zu reagieren, sondern sogar Gewalt mit Nachgiebigkeit zu begegnen. Er fordert die Menschen auf, denjenigen zu geben, die um Hilfe bitten, und großzügig zu sein. 

Eine besonders herausfordernde Lehre ist die Aufforderung, nicht nur den Nächsten zu lieben, sondern auch die Feinde. Er betont, dass man die Feinde lieben, für sie beten und denen Gutes tun soll, die einen verfolgen. Auf diese Weise wird man zu einem Kind Gottes, da Gott selbst seine Segnungen sowohl über die Gerechten als auch über die Bösen ausschüttet. 

Jesus schließt seine Lehren, indem er erklärt, dass das Alte Gesetz in ihm erfüllt ist und dass nun alles neu geworden ist. Er fordert die Menschen schließlich dazu auf, nach Vollkommenheit zu streben, so wie er selbst und der Vater im Himmel vollkommen sind. 

In 3. Nephi 12:27-48 beschreibt Jesus eindeutig den Übergang vom Gesetz des Mose, oft als „Gesetz des Fleisches“ bezeichnet, zu einem höheren, geistigeren Gesetz. Dieser Übergang wird dadurch deutlich, dass Jesus nicht nur die äußeren Handlungen behandelt, wie es das Gesetz des Mose tat, sondern auch die inneren Motive und Herzensabsichten der Menschen. 

Mit dieser Predigt wiederholt Jesus bei den Nephiten die Bergpredigt, die Jesus den Israeliten in Jerusalem lehrte (Matthäus 5). 

Schlüsselstellen des Übergangs zum höheren Gesetz: 

  1. Das Gesetz des Mose und das innere Herz: In den Versen 27-30 spricht Jesus vom Gebot „Du sollst nicht ehebrechen“, erweitert es aber auf das Begehren im Herzen. Während das mosaische Gesetz das physische Begehen der Sünde verurteilte, betont Jesus, dass die Sünde bereits in den Gedanken und inneren Absichten beginnt. Dies zeigt den Übergang zu einem höheren Gesetz, das sich auf innere Reinheit und nicht nur auf äußeres Verhalten konzentriert. 
  1. Scheidung und Eide (Verse 31-37): Jesus korrigiert das Verständnis über Scheidung und Schwüre, indem er zeigt, dass das Gesetz des Mose nach außen gerichtete Handlungen regelte, während das höhere Gesetz die Integrität und Wahrheit im Herzen fordert. Er fordert Ehrlichkeit in allen Dingen, ohne den Gebrauch von Schwüren, und betont damit das höhere Prinzip der Wahrhaftigkeit. 
  1. Vergeltung und Liebe zum Feind (Verse 38-47): Die Lehre „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ im mosaischen Gesetz war eine Regel zur Vergeltung. Jesus hingegen lehrt, dass man nicht auf Gewalt mit Gewalt reagieren soll, sondern Vergebung und Liebe walten lassen muss. Er fordert, sogar die Feinde zu lieben und für die Verfolger zu beten, was eine deutliche Abkehr von der vergeltenden Gerechtigkeit des Alten Testaments hin zu einem Gesetz der Barmherzigkeit und Liebe ist. 
  1. Vollkommenheit (Vers 48): Der Aufruf, „vollkommen“ zu sein, wie der Vater im Himmel vollkommen ist, markiert das Ziel des höheren Gesetzes. Während das mosaische Gesetz auf äußerliche Gehorsamkeit beschränkt war, fordert Jesus seine Nachfolger auf, geistig zu wachsen und ein Leben zu führen, das sowohl innerlich als auch äußerlich von Heiligkeit geprägt ist. 

Fazit: 
Jesus erklärt in diesen Versen den Übergang vom „Gesetz des Fleisches“ (das das äußerliche Verhalten regelt) zu einem höheren Gesetz, das die innere geistige Einstellung und Reinheit betrifft. Das Gesetz Christi verlangt nicht nur die Erfüllung von Geboten, sondern ein Leben, das von Liebe, Barmherzigkeit und innerer Rechtschaffenheit geprägt ist. 

Ob wir schon in unserem Erdenleben vollkommen werden können, ist eine Frage, die Christen oft beschäftigt. In 3. Nephi 12:48 fordert Jesus seine Nachfolger auf: „Darum möchte ich, dass ihr vollkommen seiet, so wie ich oder euer Vater, der im Himmel ist, vollkommen ist.“ Diese Aufforderung zeigt das hohe Ziel, nach dem wir streben sollen. 

Zwei Aspekte der Vollkommenheit: 

  1. Streben nach Vollkommenheit im Erdenleben: Im irdischen Leben ist es unwahrscheinlich, dass wir vollkommene Perfektion in jedem Aspekt erreichen. Menschen sind fehlerhaft und machen Fehler. Dennoch können wir uns bemühen, in unseren Handlungen, Gedanken und Einstellungen wie Christus zu werden. Dieses Streben nach geistiger und moralischer Reife bedeutet: 
  • Wir arbeiten daran, die Gebote zu halten. 
  • Wir üben Liebe, Barmherzigkeit und Vergebung. 
  • Wir bemühen uns, die Gesinnung Christi anzunehmen und innerlich gereinigt zu werden. 

Vollkommenheit in diesem Sinne ist ein Wachstumsprozess, bei dem wir durch die Gnade Gottes und die Hilfe des Heiligen Geistes allmählich mehr wie Christus werden. Paulus schrieb in Philipper 3:12, dass er zwar danach strebt, die Vollkommenheit zu erreichen, aber sie noch nicht vollständig ergriffen hat. 

  1. Vollkommenheit im ewigen Leben: Vollkommene Reinheit und Heiligkeit werden im Allgemeinen als Ziel im ewigen Leben betrachtet. Durch den Sühnetod Jesu Christi und die Erlösung können wir letztlich durch Gottes Gnade und Barmherzigkeit vollkommen gemacht werden (Lehre und Bündnisse 76:69). Diese Vollkommenheit umfasst die vollständige Heiligung und die Überwindung aller Schwächen. 

Was bedeutet das für uns heute? 
Während wir in diesem Leben vielleicht keine absolute Vollkommenheit erreichen, können wir auf dem Weg der Rechtschaffenheit beständig Fortschritte machen. Jede Handlung, die in Liebe, Güte und Gehorsam geschieht, bringt uns näher an das Ziel. Wir werden immer auf Gottes Hilfe angewiesen sein, aber der Prozess des Wachsens und Reifens gehört zu unserer Reise im Erdenleben. 

Schlussfolgerung: Vollkommenheit in diesem Leben bedeutet, stetig nach Christus zu streben, uns von ihm formen und heiligen zu lassen. Die ultimative Vollkommenheit erlangen wir jedoch im ewigen Leben, durch Gottes Gnade und sein Sühnopfer. 

Lehren die wir ziehen können 
Aus 3. Nephi 12:27-48 lassen sich mehrere wichtige Lehren für das persönliche Verhalten ableiten: 

  1. Reinheit der Gedanken (Verse 27-30): Jesus lehrt, dass Sünde nicht nur in den Taten liegt, sondern bereits in den Gedanken beginnt. Daher ist es wichtig, auch seine Gedanken zu kontrollieren und alles zu vermeiden, was zu sündhaften Handlungen führen könnte. 
  1. Ehe und Treue (Verse 31-32): Die Lehren zur Ehe und Scheidung betonen die Heiligkeit der Ehe. Du könntest daraus die Konsequenz ziehen, deine Beziehungen mit Respekt, Treue und Liebe zu führen und diese Verantwortung ernst zu nehmen. 
  1. Wahrhaftigkeit (Verse 33-37): Jesus fordert, dass deine Worte ehrlich und aufrichtig sein sollten, ohne den Gebrauch von Schwüren. Dies könnte bedeuten, dass du in deinem Alltag verlässlicher und authentischer sein solltest, indem du einfach „Ja“ oder „Nein“ sagst und deine Versprechen hältst. 
  1. Vergebung und Geduld (Verse 38-42): Anstatt auf Rache zu bestehen, lehrt Jesus, Gewalt mit Nachgiebigkeit zu begegnen. Daraus könntest du lernen, nachsichtig zu sein und Streit nicht durch Vergeltung, sondern durch Vergebung zu lösen. 
  1. Feindesliebe (Verse 43-47): Der Aufruf, deine Feinde zu lieben, bedeutet, dass du dich bemühen solltest, selbst denen Gutes zu tun, die dir Unrecht tun. Dies fordert dich auf, für deine Feinde zu beten und sie mit Liebe zu behandeln, anstatt Groll und Vergeltung zu hegen. 
  1. Streben nach Vollkommenheit (Vers 48): Der letzte Aufruf Jesu, nach Vollkommenheit zu streben, kann dich dazu inspirieren, kontinuierlich an deiner geistigen und moralischen Entwicklung zu arbeiten. Dies bedeutet, bewusst nach den Prinzipien Jesu zu leben und in deinem Verhalten Gott ähnlicher zu werden. 

Diese Lehren helfen uns, nicht nur nach außen hin ein gerechtes Leben zu führen, sondern auch innerlich, auf Herzensebene, gereinigt und wahrhaftig zu sein. 

Wie ist deiner Meinung nach die Aufforderung Jesu, vollkommen zu sein, zu verstehen? 

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