“Und ich schaute und sah den Erlöser der Welt, von dem mein Vater gesprochen hatte; und ich sah auch den Propheten, der den Weg vor ihm bereiten soll. Und das Lamm Gottes ging hin und wurde von ihm getauft; und nachdem er getauft war, sah ich die Himmel offen und den Heiligen Geist aus dem Himmel herabkommen und sich auf ihm niederlassen in Gestalt einer Taube.” (1. Nephi 11:27).
- Dieser Vers fasst die zentrale Botschaft von 1. Nephi 11:1-29 zusammen: Er betont die Ankunft des Erlösers, Jesus Christus, auf der Erde und zeigt, wie er von Johannes dem Täufer getauft wird. Er offenbart das göttliche Erscheinen des Heiligen Geistes in Form einer Taube und verdeutlicht die Einzigartigkeit und die Göttlichkeit von Jesus als den verheißenen Messias.
In den Versen aus 1. Nephi 11:1-6 geht es um Nephi, der danach strebt, das zu erfahren, was sein Vater gesehen hatte (siehe auch 1. Nephi 10:16-17). Er glaubt fest daran, dass der Herr ihm dies offenbaren kann. Als Ergebnis seiner geistigen Anstrengungen (1. tiefer Wunsch etwas zu erfahren, 2. fester Glauben es zu bekommen, 3. Zeit nehmen, um im Herzen nachzusinnen) wird Nephi in einem spirituellen Erlebnis auf einen hohen Berg geführt *) und der Geist des Herrn fragt ihn, was er sich wünscht. Nephi bekundet seinen Glauben an die Worte seines Vaters und den Wunsch, das Gleiche zu sehen. Nephi strukturiert die Vision in Form eines Dialogs – der Geist des Herrn stellt Fragen, Nephi antwortet. Dies ist ein effektives Mittel, um Informationen in einer logischen Reihenfolge zu präsentieren und die grundlegende Erzählung aufzubrechen.
- *) Wenn sich der Herr seinen Dienern offenbarte, geschah dies meist auf einem `hohen Berg´ (siehe beispielhaft die Vision vom Neuen Israel: Hesekiel 40:2; die Verklärung Jesu: Matthäus 17:1). Im alten Israel waren Berge Orte, an denen sich der Herr Menschen offenbarte, gleich den späteren Häusern des Herrn, Seinen Tempeln. Nephi begreift also, dass er an einen heiligen Ort gebracht wird, wo Jahwe (Jehova des Alten, und der Christus des Neuen Testaments) ihm heilige Dinge eröffnen wird.
Für dein Verhalten könntest du lernen, dass ein fester Glaube und Vertrauen in das Göttliche dazu führen können, dass dir Erkenntnis und Offenbarung zuteilwerden. Es ist wichtig, an das zu glauben, woran du festhalten möchtest, und auch darauf zu vertrauen, dass spirituelle Führung und Erkenntnis möglich sind, wenn du daran glaubst und danach strebst. Es geht darum, dass Glaube und Hingabe oft den Weg für spirituelle Erfahrungen ebnen können. Der Herr weiß natürlich schon, was du erbitten wirst, aber er möchte, dass du dich selber artikulierst.
Im Vers 7 wird Nehi gesagt, dass er nachdem ihm der Baum gezeigt wurde, er einen Mann aus dem Himmel herabsteigen sehen wird, und er solle bezeugen, dass es sich um `den Sohn Gottes´ handelt. Ich verstehe das so, dass Nephi hier erfährt, dass Jesus Christus, der Jahwe des Alten Testaments, eines zukünftigen Tages als Mensch auf die Erde kommen wird (1. Nephi 11:18).
In den Versen 9-23 erlebt Nephi eine visionäre Erfahrung, in der er Zeuge einer Reihe bedeutungsvoller Ereignisse wird. Zunächst beschreibt er die Stadt Jerusalem und andere Orte. Dann sieht er eine außergewöhnlich schöne Jungfrau in Nazareth. Ein Engel kommt herab und weist Nephi darauf hin, dass die Jungfrau die Mutter des Sohnes Gottes sein wird. Nephi sieht, wie sie im Geist entrückt wird und später das Kind auf ihren Armen trägt, das der Engel als das Lamm Gottes, der Sohn des ewigen Vaters, identifiziert.
Die Vision verdeutlicht Nephi die `Herablassung Gottes´ und enthüllt ihm die Bedeutung des Baumes, den sein Vater gesehen hat. Die `Liebe Gottes´ wird symbolisiert und als das Begehrenswerteste von allem beschrieben, das sich überall den Menschenkindern ins Herz ergießt. Diese Vision vermittelt die größte Freude für die Seele.
Aus diesem Abschnitt kann man lernen, dass göttliche Offenbarungen oft Schichten von Bedeutungen und Wahrheiten enthalten, die tieferes Verständnis und spirituelle Einsichten vermitteln. Es lehrt auch, dass die Liebe Gottes ein zentrales Element ist, das allen Menschen zugänglich ist, und die größte Freude für die Seele bringt. Es ermutigt dazu, die Bedeutung göttlicher Botschaften zu erkennen und die Liebe Gottes in allem zu sehen.
In den Versen 24-25 beschreibt Nephi, wie er den Sohn Gottes unter den Menschen sieht, wie sie ihm zu Füßen fallen und ihn anbeten. Dieser Anblick verdeutlicht die Anziehungskraft und die Macht des Sohnes Gottes auf die Menschen.
Nephi erkennt auch die Bedeutung der Symbole, die sein Vater in seiner Vision gesehen hat: Die eiserne Stange repräsentiert das Wort Gottes, das zu einer Quelle lebendigen Wassers oder zum Baum des Lebens führt. Diese Wasser stehen symbolisch für die Liebe Gottes, und der Baum des Lebens ist ebenfalls eine Darstellung dieser göttlichen Liebe.
Das Bild der Menschen, die den Sohn Gottes anbeten, zeigt, wie die Liebe Gottes, symbolisiert durch den Baum des Lebens und das lebendige Wasser, die Menschen zu Jesus Christus führt und sie zu Anbetung und Verehrung inspiriert.
Aus diesen Versen können wir lernen, dass das Wort Gottes und die Liebe Gottes – symbolisiert durch die eiserne Stange, das lebendige Wasser und den Baum des Lebens – uns zu Jesus Christus führen und uns dazu bewegen, ihn anzubeten. Es betont die zentrale Bedeutung von Gottes Liebe und der Annahme des göttlichen Wortes, um spirituelle Führung und Heil zu erlangen.
In den Versen 26-29 berichtet Nephi von einer weiteren Vision, in der er die Herablassung Gottes erlebt. Er sieht den Erlöser der Welt, von dem sein Vater gesprochen hatte, und auch den Propheten, der seinen Weg vorbereiten soll. Nephi beobachtet, wie das Lamm Gottes, also Jesus Christus, vom Propheten getauft wird. Nach der Taufe sieht Nephi die Himmel offen und den Heiligen Geist in Gestalt einer Taube auf Jesus herabkommen und sich auf ihn niederlassen.
Er bezeugt, wie Jesus mit Macht und großer Herrlichkeit dem Volk dient, wie sich die Menschenmassen versammeln, um ihn zu hören, aber auch, wie sie ihn letztlich zurückweisen. Nephi sieht auch, wie zwölf andere Jesus folgen, aber dann werden sie im Geist seinem Angesicht entrückt und Nephi kann sie nicht mehr sehen.
Diese Vision verdeutlicht die Taufe Jesu als einen entscheidenden Moment, in dem der Heilige Geist auf ihn herabkommt. Sie zeigt Jesu Dienst am Volk mit Macht und Herrlichkeit sowie die Ablehnung durch einige Menschen. Die Erwähnung der zwölf anderen, die Jesus folgen, deutet auf die Apostel hin, die später seine Lehren weitertragen werden.
Für uns kann diese Vision lehren, wie Jesus als der Erretter der Welt durch seine Taufe und sein Wirken dient, aber auch, wie manchmal seine Botschaft von Menschen zurückgewiesen wird. Es betont auch die Bedeutung von Aposteln oder Jüngern, die Jesu Lehren folgen und sie verbreiten.
Wie wirkt sich die Vision die Nephi in Bezug auf das Kommen des Erlösers hatte, auf dein Zeugnis in Bezug auf das Buch Mormon aus?
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