“Und ich sagte ihm auch, ich solle die Gravierungen, die auf den Platten aus Messing seien, zu meinen Brüdern, den ältesten, bringen, die außerhalb der Mauern seien.” (1. Nephi 4:24).
- Durch mehrdeutige Kommunikation brachte Nephi den Diener Labans dazu keinen Verdacht zu schöpfen, als er ihn beauftragte, die Messingplatten Labans vor die Mauern Jerusalems zu tragen, zu seinen Brüdern, den Ältesten. Nephi sprach von seinen ältesten Brüdern. Seine Aussage musste von dem Diner Labans allerdings so interpretiert worden sein, dass die Ältesten der Gemeinde, die auch mit Brüder angeredet wurden, gemeint seien, da er ja wusste, dass Laban gerade von einem Treffen mit diesen zurückgekommen war (1. Nephi 4:22). Dass Nephi ihn beauftragte die Platten zu tragen, unterstrich, dass Nephi (als Laban verstellt) als der Herr über den Diener, diesen auch die Platten würde tragen lassen. Hier kann man erkennen, wie Kommunikation strategisch eingesetzt werden kann.
1. Nephi 4:19-26 beschreibt, wie Nephi, der gottesfürchtige gehorsame Sohn Lehis, Laban tötet, seine Kleider anzieht und den Diener Labans täuscht, um an die Platten aus Messing zu gelangen *). Nephi nutzt die Kleider, die Ausrüstung und nachgeahmte Stimme Labans, um den Diener zu überzeugen, dass er tatsächlich Laban sei, und ihn dazu zu bringen, ihm zu folgen.
- *) Dass Nephi genau den Diner Labans trifft, der die Schlüssel zu der Schatzkammer hat, lässt auf die weitere Führung des Herrn in der Beschaffung der Messingplatten schließen.
Aus diesem Abschnitt könnte man lernen, dass die Umstände manchmal ungewöhnliche Maßnahmen erfordern können, aber das ethische Dilemma, jemanden zu täuschen oder sogar zu töten, ist kontrovers und schwerwiegend. Hier zeigt sich eine komplexe moralische Situation. Für das eigene Verhalten könnte man diese Lehren ziehen:
- Ethik und Verantwortung: Die Geschichte zeigt, dass Nephi in einer extremen Situation handelte. Es ist wichtig zu erkennen, dass solche Handlungen normalerweise nicht akzeptabel sind. In der Regel sollten wir nach friedlichen und ethisch vertretbaren Lösungen suchen.
- Notwendigkeit vs. Moral: Manchmal stehen wir vor Dilemmata, in denen sich moralische Grundsätze mit Notwendigkeiten konfrontieren. Es ist wichtig, in solchen Momenten innezuhalten und zu überlegen, wie man auf eine Weise handeln kann, die ethischen Werten und dem eigenen Gewissen entspricht.
- Folgen des Handelns: Die Handlungen von Nephi hatten Konsequenzen, und obwohl er die Platten erhalten hat, führte sein Handeln zu weiteren Herausforderungen und Schwierigkeiten in seiner Reise.
In der heutigen Zeit können wir diese Lehren auf Situationen anwenden, in denen wir vor schwierigen Entscheidungen stehen. Es ist wichtig, ethische Prinzipien zu berücksichtigen und mit Hilfe des Geistes des Herrn nach Wegen zu suchen, die auf einem Fundament von Ehrlichkeit, Respekt und Frieden basieren.
In 1. Nephi 4:27-29 wird beschrieben, wie Nephi nach dem Tod Labans die Kleider des Verstorbenen trägt und zur Gruppe seiner Brüder außerhalb der Mauern zurückkehrt. Als seine Brüder Nephi in Labans Kleidung sehen, fürchten sie sich und denken, dass Laban Nephi getötet habe und nun auch sie bedrohe. Sie fliehen vor Nephi, aber als er ihnen nachruft und sie seine Stimme hören, erkennen sie ihn und fliehen nicht mehr vor ihm.
Die Lehren, die man aus diesen Versen ziehen kann, könnten sein:
- Fehlinterpretation aufgrund von Äußerlichkeiten: Die Brüder von Nephi reagierten aufgrund äußerlicher Merkmale (Labans Kleidung), ohne die Situation richtig zu verstehen. Das kann uns lehren, nicht vorschnell zu urteilen oder zu handeln, basierend allein auf äußerlichen Erscheinungen oder Annahmen.
- Kommunikation löst Missverständnisse: Als Nephi seinen Brüdern nachruft und sie hören seine Stimme, erkennen sie ihn und hören auf zu fliehen. Das zeigt, dass Kommunikation und das Teilen von Informationen wichtig sind, um Missverständnisse zu klären und die Wahrheit ans Licht zu bringen.
- Die Macht der Stimme und des Vertrauens: Die Stimme Nephis war ein entscheidender Faktor, der seine Brüder dazu brachte, zu erkennen, wer er wirklich war. Das verdeutlicht die Bedeutung von Vertrauen und der Verbindung durch Kommunikation, um bestehende Ängste und Missverständnisse zu überwinden.
Diese Verse könnten uns daran erinnern, dass Oberflächlichkeiten und voreilige Schlüsse oft zu Missverständnissen führen können, aber Kommunikation und Vertrauen uns helfen können, solche Missverständnisse zu klären und Beziehungen zu stärken.
In 1. Nephi 4:30-38 geht es darum, wie Nephi den Diener Labans, namens Zoram, überzeugt, mit ihnen in die Wildnis zu gehen, ohne die Absicht, ihn zu verletzen oder zu bedrohen. Nephi zeigt Mitgefühl und verspricht Zoram mit einem Eid, dass er frei sein werde und mit ihnen leben könne, wenn er mit ihnen in die Wildnis hinabgeht.
Nephi löst eine Situation auf, indem er eine zweite verkompliziert. Zuerst meinen seine Brüder, er sei Laban, worauf er sie mit seiner Stimme beruhigt. Der Diener Labans allerdings beginnt sich nun zu fürchten, da er erkennt, dass es sich bei dem verkleideten Nephi nicht um seinen Herrn Laban handelt, und will nach Jerusalem zurück fliehen. Nun musste Nephi dieses Problem lösen, was ihm aufgrund seiner körperlichen Stärke und seiner mentalen Überzeugungskraft gelang. Er bot Zoram, dessen Namen Nephi in dieser Situation erfährt, an, Mitglied seiner Familie zu werden, und damit Freiheit und familiären Schutz zu erlangen. Würde er nach Jerusalem zurückkehren, hätte er als Verantwortlicher über die Bibliothek Probleme zu erklären, wo die Platten abgeblieben sind, und um sein Leben zu fürchten. Also ist seine Entscheidung Nephis Angebot anzunehmen vorzuziehen. Für Nephis Familie ergibt sich dadurch die Sicherheit, dass die Juden in Jerusalem nichts von ihrer Flucht erfahren und verfolgt würden. Eine Win-Win-Situation.
Die Lehren, die sich aus diesen Versen ziehen lassen könnten, sind:
- Mitgefühl und Versöhnung: Obwohl Nephi die Macht hatte, Zoram zu zwingen, entschied er sich stattdessen für Mitgefühl und Versöhnung. Er versprach Zoram Freiheit und Sicherheit, wenn dieser sich ihnen anschließen würde. Das zeigt, wie wichtig Mitgefühl und Güte in zwischenmenschlichen Beziehungen sind.
- Sicherheitsvorkehrungen: Nephi und seine Brüder wollten sich vor der Verfolgung schützen, indem sie verhinderten, dass Zoram die Flucht der Familie nach außen hin bekannt machte. Indem sie Zoram davon überzeugten, mit ihnen in die Wildnis zu gehen und ihn dazu verpflichteten, Stillschweigen zu bewahren, hofften sie, ihre Flucht zu sichern und sich vor Verfolgung durch die Juden in Jerusalem zu schützen. Das zeigt, dass ihr Hauptmotiv darin bestand, sich und ihre Familie zu schützen, indem sie Zoram davon überzeugten, mit ihnen zu gehen und dadurch ihre Flucht geheim zu halten.
- Erfüllung von Versprechungen: Nephi und seine Brüder hielten ihr Versprechen gegenüber Zoram ein. Dies zeigt die Bedeutung von Vertrauen und Zuverlässigkeit in zwischenmenschlichen Beziehungen.
Diese Verse zeigen, wie selbst in schwierigen Situationen Mitgefühl und Aufrichtigkeit helfen können, Beziehungen zu stärken und Menschen zu verbinden. Sie betonen die Bedeutung von Fürsorge, Verantwortung und das Einhalten von Versprechen in zwischenmenschlichen Beziehungen.
Wie gehst du vor, wenn du jemanden zu etwas bewegen willst, das er unter klaren Umständen nicht tun würde?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen