(Bild: Quelle)
„Da sagte er zu ihr: „Um dieses Wortes willen gehe heim: der böse Geist ist aus deiner Tochter ausgefahren.” 30 Als sie nun in ihr Haus zurückkam, traf sie ihr Kind an, wie es ruhig auf dem Bett lag, und der böse Geist war ausgefahren.” (Markus 7:29-30).
In Markus 7:24-30 und Matthäus 15:21-28 geht es um eine ganz besondere Wunderheilung Jesu. Nach der Auseinandersetzung mit den Pharisäern und Schriftgelehrten, die aus Jerusalem zu ihm gekommen waren, über die Thematik `äußerliche und innerliche Reinheit´, machte sich Jesus mit seinen Jüngern auf den Weg an die Küste des Mittelmeeres, nach Tyrus. Hier nahm er Quartier in einem Haus. Er wollte seinen Aufenthalt nicht publik machen, was ihm aber nicht gelang.
Eine Frau aus Syrophönizien – eine antike Region im Nahen Osten, die im heutigen Libanon und Syrien liegt. In biblischer Zeit war die Region von verschiedenen Kulturen besiedelt, darunter Phönizier, Aramäer und Griechen – kam zu Jesus und bat ihn, ihr Töchterlein von dem bösen Geist zu befreien, von dem sie besessen war.
Wie unerwartet für uns Seine Reaktion. Wo Er sonst meist sofort auf die flehentlichen Bitten einging, reagierte er mit Schweigen (Matthäus 15:23). Als sie nicht lockerließ, wies er sie mit der Begründung zurück: “Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt.” (Matthäus 15:24). Im Markus klingt es noch härter. Die Frau antwortete Ihm darauf hin, dass doch die Hunde Brocken, die unter den Tisch fallen, zu essen bekommen würden (Markus 7:27-28). Daraufhin schickte Jesus die Frau heim, mit der Antwort, dass ihre Tochter geheilt sei.
Ich lerne, Jesus reagiert auf die griechische Frau in drei Abstufungen:
- Schweigen (kein Nein, aber auch kein Ja)
Die Frau hätte sich frustriert und verärgert abwenden können. Sie blieb allerdings voller Hoffnung auf eine positive Reaktion.
- Ablehnung (Nein)
Nun kommt die Aussage Jesu, dass er zuerst zu den Juden gesandt sei, nicht zu anderen Völkern. Auch diese `rassistische´ Reaktion Jesu brachte die Frau nicht dazu, aufzugeben. Sie brachte ein Gegenargument.
- Erfüllung der Bitte (Ja)
Diese Standhaftigkeit im Glauben und ihr Gegenargument bewegten Jesus dazu, ihre flehentliche Bitte zu erfüllen.
- Was kann ich aus diesem Verhalten lernen?
- Die Bedeutung des Glaubens: Die Begebenheit zeigt, dass ein starkes und beharrliches Vertrauen in Gott und in seine Macht, Wunder zu vollbringen, eine entscheidende Rolle spielt. Die Frau gibt nicht auf, obwohl sie anfangs abgelehnt wird, sondern hält an ihrem Glauben fest, dass Jesus ihr helfen kann.
- Die Gleichheit aller Menschen: Obwohl die Frau Kanaaniterin und somit nicht jüdisch ist, zeigt die Begebenheit, dass Jesus bereit ist, allen Menschen zu helfen, unabhängig von ihrer Herkunft oder Religion. Dies erinnert uns daran, dass wir alle vor Gott gleich sind und dass wir einander in Liebe und Respekt begegnen sollten (2. Nephi 26:33).
- Diversität: Dallin H. Oaks sagt in Bezug auf Diversität: “Dass wir dieser Diversität ausgesetzt sind, macht unser Leben sowohl reicher als auch komplizierter. Es ist eine Bereicherung, fremde Völker kennenzulernen, denn es führt uns die wunderbare Vielfalt der Kinder Gottes vor Augen. Unterschiedliche Kulturen und Wertvorstellungen zwingen uns aber auch, zu überlegen, was sich mit der Kultur und den Werten des Evangeliums verträgt und was nicht. Auf diese Weise verstärken Unterschiede das Konfliktpotenzial; sie verlangen uns ab, dass wir gründlicher überlegen, was es mit der Toleranz auf sich hat. Was ist Toleranz, wann muss man sie üben und wann darf man sie nicht üben?” (Quelle: Die Abwägung von Wahrheit und Toleranz).
- Die Kraft des Gebets: Die Frau bittet Jesus um Heilung für ihre Tochter, und ihre Gebete werden erhört. Diese Begebenheit erinnert uns daran, dass das Gebet eine mächtige Waffe ist, die uns helfen kann, uns mit Gott zu verbinden und seine Hilfe und Führung in unserem Leben zu suchen.
Welche Lehren ziehst du aus dieser Begebenheit?
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