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„Als sie nun weggezogen waren, da erschien ein Engel des Herrn dem Joseph im Traume und gebot ihm: „Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und fliehe nach Ägypten und bleibe so lange dort, bis ich’s dir sage! Denn Herodes geht damit um, nach dem Kindlein suchen zu lassen, um es umzubringen.” (Matthäus 2:13).
Nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und fliehe nach Ägypten. Wieder übersetzt Joseph Smith den Traum Josefs in der KJV mit `Vision´. Josef erschien also der Engel nicht beim Schlafen in einem Traum, sondern in wachem Zustand als ein subjektiv bildhaftes Erlebnis, eine durch die Macht des Heiligen Geistes sichtbare Offenbarung, eine Erscheinung. In dieser Vision wurde er vor dem Vorhaben des an paranoiden Vorstellungen leidenden Königs unter römischen Gnaden Herodes, alle Kinder unter zwei Jahren umbringen zu lassen. Seine Angst bestand darin, dass dieser Jesus, der ja ein Nachfahre aus der direkten Linie König Davids war, ihm den Thron streitig machen würde. So sollte Josef seine Frau Maria und das Jesuskind nehmen und nach Ägypten wandern, bis die Gefahr vorbei wäre. In einer Nacht- und Nebelaktion kam Josef dieser Warnung nach, blieb mit ihnen dort, bis er die Freigabe zur Rückkehr bekam. Matthäus, der ja mit seinem Evangelium den Juden aufzeigen wollte, wie sich Prophezeiungen des Alten Testamentes in seiner Zeit erfüllten, wies auch gleich auf die Vorhersage in Hosea 11:1 im Vers 15 hin. Desgleichen sah Matthäus mit der Prophezeiung, dass Mütter um ihre Kinder weinen würden in Jeremia 31.15 durch die Schandtat des Herodes erfüllt. Zwischen Mose und Jesus haben wir hier auch etwas, was beide verbindet. Mose wurde vom Herrn geboten, wieder nach Ägypten zurückzukehren, nachdem jene, die ihm dort nach dem Leben getrachtet hatten, verstorben waren (Exodus 4:19), so sollte Jesus zurückkommen, als Herodes gestorben war (Matthäus 2:20). Allerdings erhielt Josef eine weitere Warnung. Anstelle von Herodes war nun dessen Sohn Archelaus Tetrarch über Judäa, Samaria und Idumea, und Josef zog in das kleine Dorf Nazareth im südlichen Galiläa, – ein Gebiet, das von den strengsten religiösen Menschen immer verachtet wurde, die das Gefühl hatten, dass die Bewohner Galiläas in ihrem Umgang mit explizit nichtjüdischer Kultur zu entspannt waren –, wodurch nach Matthäus sich wieder eine frühere Prophezeiung erfüllte (Matthäus 2:23). Allerdings ist diese, in dieser Form, im Alten Testament so nicht zu finden. Der Bezug könnte sein, Jesaja 11:1 und Jesaja 53:2, wo von dem `Reis, aus dem Stumpfe Isai’s ´ die Rede ist. Joseph Smith befragte den Herrn, wer jener aus dem Stamme Isai´s sei, von dem in diesem Vers die Rede ist, und er bekam die Antwort, dass es `Jesus´ sei (Lehre und Bündnisse 113:1-2). Somit würde Jesus ein Nazarener sein. Jesus wuchs in Galiläa wahrscheinlich dreisprachig auf, was ein großer Vorteil für seine Mission war: Hebräisch, Aramäisch und Griechisch. Joseph Smith fügt in seiner Überarbeitung der King James Version noch hinzu: “24 And it came to pass that Jesus grew up with his brethren, and waxed strong, and waited upon the Lord for the time of his ministry to come. 3:25 And he served under his father, and he spake not as other men, neither could he be taught; for he needed not that any man should teach him. 3:26 And after many years, the hour of his ministry drew nigh.” (siehe hier). Diese Hinzufügung lässt erkennen, dass Jesus sein geistliches Wirken vorausgesehen hat, und sich darauf vorbereitete.
Ich lerne, Matthäus ist immer darauf bedacht, zwischen "Josef und dem Kind" und der Mutter des Kindes zu unterscheiden. Maria wird immer seine Mutter genannt, aber Josef wird im Allgemeinen nicht sein Vater genannt (Matthäus 2:13). Josef beachtete, was der Engel ihm in Visionen sagte, und führte es getreulich aus. Matthäus weist mich darauf hin, dass sich Prophezeiungen des Alten Testamentes erfüllten. Gelehrte des Neuen Testaments haben Parallelen zwischen den Vorfällen mit Moses in Ägypten und der Geburt Jesu identifiziert (Matthäus 2:19-21; 2. Mose 4:19-20). `Jesus ist der neue Moses´, auf den wir hören sollen (Deuteronomium 18:15). Bemerkenswert ist, dass in Matthäus von `denn die Leute´ die Rede ist (Vers 20), obwohl es ja nur Herodes war, also einer, der dem Kindlein nach dem Leben trachtete. Dies deutet darauf hin, dass der Zusammenhang mit Mose erkannt werden soll, da dort auch die Rede ist von „alle die Leute, die dir nach dem Leben getrachtet haben, sind tot.“ (Exodus 4:19).
Woran erkennst du in diesem Kapitel, dass sich Prophezeiungen des Alten Testamentes erfüllen?
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