Freitag, 15. November 2019

Sie werden hinausgehen aus allen Nationen


Die Anfänge der israelitisch-jüdischen Diaspora
(Bild: Quelle)

Weiter spricht der auferstandene Jesus Christus zu der am Tempel im Land Überfluss versammelten Menge: „Und sie werden hinausgehen aus allen Nationen; und sie werden nicht in Hast hinausgehen und nicht in Flucht weggehen; denn ich werde vor ihnen hergehen, spricht der Vater, und ich werde ihre Nachhut sein.“ (3. Nephi 21:29).

Sie werden hinausgehen aus allen Nationen. Von wem ist hier die Rede, wer soll nicht in Hast und Flucht von wo weggehen und warum? Im Zusammenhang mit der Betrachtung des 3. Nephi 20:42 bin ich schon auf dieses Thema eingegangen, und zwar in meinem Blogbeitrag: „Denn ihr sollt nicht in Hast hinausgehen und nicht in Flucht weggehen“.

Wenn das Volk Israel, um das es in diesen ganzen Versen geht, aus allen Nationen hinausgehen wird, muss es auch erst zu allen Nationen gekommen sein. Diese Zerstreuung in alle Nationen begann mit der ersten babylonischen Eroberung des Reiches Juda im Jahr 587 v. Chr. Hierbei wurden viele nach Babylon verschleppt. Das Nordreich Israel – zehn Stämme trennten sich nach dem Tod König Salomos, weil sie nicht dessen Sohn David, sondern Rehabeam als ihren König anerkannten (1. Könige 12) – wurde schon um 721 v. Chr. von Assyrern erobert, wobei ein Teil der Anwohner nach Assur zwangsumgesiedelt und durch andere Bewohner des assyrischen Großreiches ersetzt wurde (2. Könige 17). Aus dieser Vermischung entstand das Volk der Samariter. Viele Juden verteilten sich über die Seidenstraße, andere zogen auf die arabische Halbinsel. Ab 300 v. Chr. wanderten viele aus Babylon zurückgekehrte Juden aus wirtschaftlichen Gründen in andere Staaten aus. Die Juden assimilierten sich meist mit den entsprechenden Völkern, hielten aber an ihren religiösen Traditionen fest und pilgerten zu den entsprechenden Festtagen nach Jerusalem (Beispielhaft: Apostelgeschichte 2). So verteilte sich das Volk des Herrn bis in die heutige Zeit in Nationen auf der ganzen Erde. Kaiser Hadrian erließ 135 n. Chr. ein Ansiedlungsverbot für Juden in Jerusalem. Mit der Gründung des Staates Israel im Jahre 1948 begann sich das Wort des Herrn: „… sie werden hinausgehen aus allen Nationen …“ dadurch zu erfüllen, dass sie teilweise anfingen, dorthin wieder zurückkehrten.

Wie stellst du dir den weiteren Verlauf dieses `Hinausgehens aus allen Nationen´ vor (Jeremia 31:8-10; lies gerne hier nach)?

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