Freitag, 19. April 2024

Und von König Benjamin an wurden sie weitergegeben, von Generation zu Generation

Joseph Smith übersetzt die goldenen Platten
(Bild: Quelle)

“Und von König Benjamin an wurden sie weitergegeben, von Generation zu Generation, bis sie in meine Hände gelangten. Und ich, Mormon, bete zu Gott, sie mögen von dieser Zeit an weiterhin bewahrt bleiben. Und ich weiß, sie werden bewahrt werden; denn Großes steht auf ihnen geschrieben, woraus mein Volk und seine Brüder am großen und letzten Tag gerichtet werden gemäß dem Wort Gottes, das geschrieben steht.” (Die Worte Mormons 1:11). 

  • In diesem Vers betont Mormon die Bedeutung der Bewahrung der Platten, die Prophezeiungen und Offenbarungen enthalten, und er betet zu Gott für ihre Bewahrung. Er erklärt, dass Großes auf diesen Platten geschrieben steht, und dass sein Volk und seine Brüder am großen und letzten Tag gemäß dem Wort Gottes, das darauf geschrieben steht, gerichtet werden. Diese Botschaft unterstreicht die Wichtigkeit der Bewahrung der Lehren Gottes für kommende Generationen und die bevorstehende Gerichtszeit, die auf den Geboten Gottes basiert. 

Eine Zusammenfassung von “Die Worte Mormons 1”:1-11: 

Mormon, ein Prophet und Geschichtsschreiber seines Volkes, beginnt seine Überlieferung an seinen Sohn Moroni zu übergeben. Er betont, dass er persönlich die beinahe vollständige Vernichtung seines Volkes, der Nephiten, miterlebt hat. Dies deutet darauf hin, dass er in einer Zeit der Krise und des Niedergangs lebt. Trotz dieser düsteren Aussichten überreicht er Moroni die Aufzeichnungen und hofft, dass sein Sohn die Vernichtung überlebt, damit er noch etwas über das Volk und Christus schreiben kann. Dies zeigt, dass Mormon an die Bedeutung des Schreibens und Bewahrens der Geschichte glaubt, selbst in Zeiten des Untergangs. 

Mormon erwähnt, dass er aus den Platten Nephis bis zur Regierungszeit von König Benjamin einen Auszug gemacht hat und nun eine Auswahl von Platten gefunden hat, die Prophezeiungen über das Kommen Christi enthalten (die kleinen Platten Nephis). Er ist von diesen Prophezeiungen fasziniert und erkennt ihre Erfüllung in der Geschichte seines Volkes an. Er beabsichtigt, seinen Bericht mit diesen Prophezeiungen zu beenden, da er sie für besonders wichtig hält. Dabei bezeugt er auch seinen Glauben an die göttliche Vorsehung und die Erfüllung von Prophezeiungen. 

Mormon erklärt seine Absicht, den Rest seines Berichts aus den Platten Nephis zu entnehmen, da er nicht in der Lage ist, alle Ereignisse seines Volkes zu dokumentieren. Dies unterstreicht die Begrenztheit seiner Aufzeichnungen und die Notwendigkeit, eine Auswahl zu treffen, um die wichtigsten Ereignisse und Lehren festzuhalten. 

Mormon betet für seine Brüder und wünscht ihnen, dass sie Kenntnis von Gott und der Erlösung durch Christus erlangen mögen. Dies zeigt seine pastorale Sorge um das geistliche Wohl seines Volkes trotz der schwierigen Umstände. 

Er beendet seinen Bericht mit dem Wunsch, dass die Platten, die er Moroni überreicht hat, bewahrt bleiben mögen, da auf ihnen wichtige Informationen für das Gericht am letzten Tag geschrieben stehen. Dies zeigt seinen Glauben an die göttliche Offenbarung und an die Bedeutung der Wahrheit für die Zukunft seines Volkes. 

Zeitlich gesehen, ist das Buch “Die Worte Mormons” an dieser Stelle falsch eingereiht, wie wir aus den Berichten und den dazugehörigen Datumsangaben ersehen können. Mormon, der die vielen Berichte seiner Vorgänger als Propheten und Führer des Volkes auf den Goldplatten zu einer Sammlung zusammenkürzte, war um die 385 n. Chr. am Ende seines Lebens. Seine Worte aber sind am Ende der kleinen Platten Nephis eingefügt, die bis in den Zeitraum um 130 v. Chr. reichten.  

Bei seiner Kürzungsarbeit stieß Mormon nun aber auf die “kleinen Platten Nephis” und fügte sie in seine Abkürzungen mit ein, da er davon begeistert war, dass sie über das Kommen Christi berichten, und dass das Volk vom Eintreffen dieser Prophezeiungen Kenntnis hatte. Er war auch beeindruckt davon, dass zudem all die Prophezeiungen über sein Volk in Erfüllung gegangen sind und Prophezeiungen in die Zukunft auf jeden Fall in Erfüllung gehen würden. Mormon bezeugt, dass der Geist ihm eingegeben hat dies aus einem weisen Zweck zu tun, wobei er diesen Zweck nicht kennt *) (siehe auch 2. Nephi 5:28-31).   

  • *) Der weise Zweck lag darin, dass aufgrund von Fehlverhalten dem Martin Harries 116 Seiten, durch Joseph Smith übersetzten Materials, abhandengekommen sind. Der Herr verbot Joseph diese nochmals zu übersetzen, da Menschen, die das Werk zu Fall bringen wollten, dadurch beweisen wollten, dass das Werk nicht göttlich ist. Genau für diesen Fall hat der Herr diese “kleinen Platten Nephis” vorgesehen (mehr siehe “Verlorengegangenes Manuskript des Buches Mormon”). 

Wie kam es nun dazu, dass seine Worte nicht am Ende seiner Abkürzungen zu finden sind, sondern am Ende der kleinen Platten und zu Beginn der großen Platten Nephis, also zwischendrin? Einige Leser argumentieren, dass seine Worte als Überleitung zu den großen Platten zu verstehen sind: “Als historischer Bericht bildet dieses Buch ein Bindeglied zwischen den kleinen Platten Nephis (1 Nephi bis Omni) und Mormons Kurzfassung der großen Platten Nephis (Mosia bis 4 Nephi).” (Einführung in die Worte Mormons Das Buch Mormon – Seminarleitfaden für den Lehrer), was andere Wissenschaftler aber anders sehen. Drastisch vereinfacht: Der Schreiber des Propheten Joseph Smith, Oliver Cowdery, hatte ein Manuskriptoriginal des Buches Mormon, wovon er eine Druckervorlage als Kopie erstellte. Bei dem Zusammenfügen der Druckervorlage war Oliver nicht sicher, welche Verse der Worte Mormons zu welchem Kapitel gehörten. Es scheint, dass die Verse 1-11 Abschiedsworte von Mormon sind und die Verse 12-18 eher zum Anfang des Buch Mosia gehören *).  
Lies gerne hierzu: verlorengegangenen 116 Seiten sowie eine wissenschaftliche Erklärung: “When Pages Collide: Dissecting the Words of Mormon”

Eine differenziertere Betrachtung: 

Die Worte Mormons 1:1-2: Mormon erklärt, dass er beinahe die gesamte Vernichtung seines Volkes, der Nephiten, miterlebt hat. Trotz dieser düsteren Aussichten übergibt er seinem Sohn Moroni den Bericht, den er angefertigt hat. Es ist bereits 385 Jahre nach dem Kommen Christi, als er diese Aufzeichnungen an Moroni weitergibt. Mormon befürchtet, dass Moroni die vollständige Vernichtung ihres Volkes erleben wird, doch er hofft, dass sein Sohn sie überlebt. Er wünscht sich, dass Moroni etwas über das Volk und über Christus schreiben kann, damit es allen vielleicht eines Tages nützt. Dies zeigt die Hoffnung Mormons auf die Bewahrung von Wissen und Glauben für kommende Generationen, trotz der bevorstehenden Zerstörung ihres Volkes. 

Die Worte Mormons 1:3-11: Mormon erklärt, dass er nach einem Auszug aus den Platten Nephis bis zur Regierungszeit von König Benjamin gemacht hat. Bei seiner Forschung stieß er auf weitere Platten, die einen Bericht von den Propheten enthielten, beginnend mit Jakob bis zur Regierungszeit von König Benjamin. Besonders faszinieren ihn die Prophezeiungen über das Kommen Christi, die auf diesen Platten enthalten sind. Er bestätigt, dass viele dieser Prophezeiungen bereits erfüllt wurden und dass er sicher ist, dass alles, was darüber hinaus prophezeit wurde, eintreten wird. 

Aufgrund der Bedeutung dieser Prophezeiungen beschließt er, seinen Bericht mit diesen Platten abzuschließen und den Rest seines Berichts aus den Platten Nephis zu entnehmen. Er betont jedoch, dass selbst wenn er den Rest seines Berichts aufschreiben wollte, er nicht in der Lage wäre, auch nur einen Hundertstel aller Angelegenheiten seines Volkes zu dokumentieren. 

Mormon plant, die Platten mit den Prophezeiungen und Offenbarungen mit dem Rest seines Berichts zusammenzuführen, weil sie ihm besonders wichtig sind und er glaubt, dass sie auch seinen Brüdern von Nutzen sein werden. Er erklärt, dass er aufgrund des Einflusses des Geistes des Herrn, der in ihm wirkt, diese Entscheidung trifft, und betet für seine Brüder, dass sie Kenntnis von Gott und der Erlösung durch Christus erlangen mögen. 

Er beginnt nun, seinen Bericht aus den Platten Nephis fertigzustellen, mit der Kenntnis und dem Verständnis, die ihm Gott gegeben hat. Er erwähnt, dass die Platten, die er Moroni überreicht hat, von Amaleki an König Benjamin übergeben wurden und von Generation zu Generation weitergegeben wurden, bis sie schließlich in seine Hände gelangten. Er betet zu Gott, dass diese Platten von nun an bewahrt bleiben mögen, da darauf Wichtiges für das Gericht am letzten Tag geschrieben steht. 

Abschließend erwähnt Mormon, dass König Benjamin einige Streitigkeiten unter seinem Volk hatte, was möglicherweise auf kommende Ereignisse in seinem Bericht hinweist. 

Aus den Worten Mormons können verschiedene Lehren gezogen werden, die auch heute noch relevant sind: 

  • Bewahrung von Geschichte und Glauben: Mormon betonte die Bedeutung des Schreibens und Bewahrens der Geschichte seines Volkes sowie des Glaubens an Christus, trotz der schwierigen Umstände. Diese Lehre erinnert uns daran, wie wichtig es ist, unsere Geschichte zu verstehen und unseren Glauben zu bewahren, auch wenn wir mit Herausforderungen konfrontiert sind. 
  • Vertrauen auf göttliche Führung: Mormon erwähnt, dass er seine Entscheidungen aufgrund des Einflusses des Geistes des Herrn trifft. Diese Lehre ermutigt uns, auf die göttliche Führung zu vertrauen und uns vom Heiligen Geist leiten zu lassen, besonders wenn wir wichtige Entscheidungen treffen müssen. 
  • Hoffnung trotz Widrigkeiten: Obwohl Mormon die beinahe vollständige Vernichtung seines Volkes miterlebte, behielt er Hoffnung und überreichte seinem Sohn Moroni dennoch die Aufzeichnungen. Diese Lehre erinnert uns daran, dass Hoffnung auch in schwierigen Zeiten wichtig ist und dass wir trotz Widrigkeiten nach vorne schauen können. 
  • Gebet für andere: Mormon betet für seine Brüder, dass sie Kenntnis von Gott erlangen und angenehme Menschen werden mögen. Diese Lehre lehrt uns die Bedeutung des Gebets für andere und ermutigt uns, für das geistliche Wohl unserer Mitmenschen einzutreten. 
  • Bedeutung der Prophezeiungen: Mormon erkennt die Bedeutung der Prophezeiungen über das Kommen Christi und ihre Erfüllung in der Geschichte seines Volkes. Diese Lehre erinnert uns daran, dass Prophezeiungen eine wichtige Rolle spielen und uns helfen können, Gottes Plan für uns zu verstehen. 

Insgesamt können wir aus den Worten Mormons lernen, unsere Geschichte und unseren Glauben zu bewahren, auf göttliche Führung zu vertrauen, Hoffnung trotz Widrigkeiten zu bewahren, für andere zu beten, und die Bedeutung der Prophezeiungen zu erkennen. 

Weshalb war es notwendig, Berichte zu führen und sie von Generation zu Generation weiterzugeben? 

findechristus.org 

 

Donnerstag, 18. April 2024

Und nun, meine geliebten Brüder, möchte ich, dass ihr zu Christus kommt

 

"Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken.” (Matthäus 11:28)
(Bild: Quelle)

“Und nun, meine geliebten Brüder, möchte ich, dass ihr zu Christus kommt, der der Heilige Israels ist, und an seiner Errettung und an der Macht seiner Erlösung teilhabt. Ja, kommt zu ihm und bringt ihm eure ganze Seele als Opfer dar, und fahrt fort mit Fasten und Beten, und harrt aus bis ans Ende; und so wahr der Herr lebt, werdet ihr errettet werden.” (Omni 1:26). 

  • Dieser Vers drückt die zentrale Botschaft des Kapitels und des Buches Mormon als Ganzes aus. Er erinnert die Leser daran, dass die Erlösung durch Jesus Christus kommt und dass wir zu ihm kommen sollen, um teilzuhaben an seiner Macht und Errettung. 
    Er ruft dazu auf, sich ganz und gar dem Erlöser hinzugeben, indem man ihm die ganze Seele als Opfer darbringt, durch Fasten, Beten und standhaftes Ausharren bis zum Ende. Dies ist eine Aufforderung zur Hingabe, Glaubenstreue und Ausdauer im Dienst des Herrn, die letztendlich zur Errettung führt. 
    In diesem Vers liegt die zentrale Botschaft des Buches Mormon und er erinnert die Leser daran, dass Jesus Christus der Weg zur Erlösung ist und dass durch Hingabe und Glauben an ihn, die Menschen errettet werden können. 

Eine zusammenfassende Übersicht über Omni 1:1-30 

Omni, der Sohn Jaroms (Jarom 1:15), schreibt um die 361 v. Chr. nur die ersten drei Verse dieses Kapitels. 

Er erklärt, dass er die Platten führt, um die Stammtafel seiner Familie zu bewahren. Er gesteht seine eigenen Mängel ein und übergibt die Platten seinem Sohn Amaron. Amaron gibt sie an seinen Bruder Kemisch weiter, der sie wiederum seinem Sohn Abinadom übergibt. Abinadom berichtet von Kriegen zwischen Nephiten und Lamaniten und erwähnt das Fehlen von Offenbarungen. Dann übernimmt Amaleki, der Sohn Abinadoms, und berichtet von der Entdeckung des Volkes Zarahemla und seiner Vereinigung mit Mosias Volk. Er ermahnt alle, zu Christus zu kommen, und gibt letzte Ermahnungen bezüglich des Glaubens. Amaleki erwähnt auch eine fehlgeschlagene Expedition, die ins Land Nephi zurückkehren wollte, und übergibt schließlich die Platten an König Benjamin, da sie voll sind. König Benjamin war König von Zarahemla

Eine differenziertere Betrachtung:  

Omni 1:1-3: Omni erklärt, dass sein Vater Jarom ihm befohlen hatte, etwas auf die Platten zu schreiben, um die Stammtafel ihrer Familie zu bewahren. Er berichtet von seinem Leben als Krieger, der oft kämpfte, um sein Volk, die Nephiten, vor den Lamaniten zu schützen, aber er gesteht auch seine eigenen Fehler ein und dass er die Gebote des Herrn nicht so gehalten hat, wie er sollte. Nach 282 Jahren seit dem Verlassen Jerusalems, übergibt er die Platten gemäß den Geboten seiner Väter seinem Sohn Amaron und beendet seine Aufzeichnungen. 

Omni 1:4-8: Amaron, der die Aufzeichnungen mit fünf Versen fortsetzt, erklärt, dass er das Wenige, das er schreibt, in das Buch seines Vaters aufzeichnet. Es sind nun 320 Jahre vergangen, seitdem die Nephiten aus Jerusalem geführt wurden, und ein beträchtlicher Teil von ihnen wurde vernichtet. Dies geschah, weil der Herr nicht zulassen wollte, dass seine Worte nicht erfüllt würden - nämlich, dass sie im Land nur gesegnet sein würden, wenn sie seine Gebote halten. Die Strafe des Herrn traf die Ungerechten, aber die Rechtschaffenen wurden verschont und aus den Händen ihrer Feinde befreit. Amaron übergibt schließlich die Platten seinem Bruder Kemisch. 

Omni 1:9: Kemisch, der die Aufzeichnungen weiterführt, erklärt, dass er das Wenige, das er schreibt, in das gleiche Buch wie sein Bruder Amaron aufzeichnet. Er bezeugt, dass er gesehen hat, dass sein Bruder das letzte, was er geschrieben hat, mit seiner eigenen Hand niedergeschrieben hat, als er ihm die Platten übergab. Auf diese Weise führen sie die Aufzeichnungen gemäß den Geboten ihrer Väter fort. Kemisch beendet dann seine Aufzeichnungen. Offensichtlich hatte Amaron zur Zeit der Weitergabe der Platten keinen Sohn, dem er sie hätte geben können, deshalb übergab er sie seinem Bruder Kemisch, womit sie in der Familie blieben. 

Omni 1:10-11: Abinadom, der Sohn von Kemisch, berichtet von den Kriegen und Streitigkeiten zwischen den Nephiten und den Lamaniten, und dass er viele Lamaniten im Kampf getötet hat, um seine Brüder zu verteidigen. Er erwähnt, dass der Bericht seines Volkes auf den königlichen Platten eingraviert ist und dass er persönlich keine Offenbarungen oder Prophezeiungen empfangen hat. Er schließt seine Aufzeichnungen und beendet damit seinen Bericht, womit dem Zweck der kleinen Platten Nephis Genüge geleistet wurde, denn auf ihnen sollten ja nur die geistigen Erfahrungen aufgezeichnet werden. Alles Weltlich sollte auf den großen Platten festgehalten werden (1 Nephi 9:2-4). 

Omni 1:12-19: Amaleki, der Sohn von Abinadom, berichtet über Mosia, der zum König über das Land Zarahemla gemacht wurde. Mosia (der Ältere, oder Mosia I) wurde vom Herrn gewarnt, aus dem Land Nephi zu fliehen, und alle, die auf die Stimme des Herrn hören wollten, gingen mit ihm in die Wildnis. Dort wurden sie durch Predigten und Prophezeiungen geleitet und schließlich ins Land Zarahemla geführt. Hier erfahren wir das erste Mal von dem neuen Ort, der für die nächsten fast vierhundert Jahre das Zentrum der nephitischen Gesellschaft sein wird. In Zarahemla entdeckten Mosia mit seinen Anhängern nun das Volk Zarahemla, das aus Jerusalem stammte und über die großen Wasser in das Land geführt worden war (später im Buch Mormon werden wir erfahren, dass es sich bei diesem Volk um die Mulekiten handelte; siehe Mosia 25:2). Das Volk Zarahemla war zahlreich, hatte aber viele Kriege erlebt und war in Unwissenheit über Gott, da sie keine Aufzeichnungen mitgenommen hatten, worunter auch ihre Sprache litt. Mosia ließ das Volk in seiner Sprache unterrichten, und sie vereinigten sich mit seinem Volk *). Mosia wurde zum König über beide Völker ernannt. Die Zustimmung der Zarahemlaiten mag darin zu finden sein, dass Mosia Messingplatten mitbrachte, die eine Verbindung zur gemeinsamen Alten Welt darstellten. 

  • *) Die Schilderung mit dem Auffinden des Volkes Zarahemla erinnert mich an das Gleichnis, das oft als das "Gleichnis vom Ölbaum" oder das "Gleichnis vom Weingarten" bezeichnet wird und das eine gewisse Parallele zu dem Gleichnis vom Weingarten in den Evangelien des Neuen Testaments aufweist. Dieses Gleichnis findet sich in Jakob 5 und 6
    Im Gleichnis vom Ölbaum beschreibt der Prophet Zenos einen Ölbaum, der vom Herrn gepflanzt wird und im Laufe der Zeit gepflegt und beschnitten wird. Dieser Ölbaum symbolisiert das Haus Israel und seine verschiedenen Zweige repräsentieren die verschiedenen Gruppen von Menschen, die Teil des Hauses Israel sind. Wenn einige Zweige unfruchtbar werden oder sich abwenden, werden sie beschnitten und verpflanzt, während andere Zweige gepflegt und genährt werden, um Frucht zu bringen. 
    Diese Geschichte hat Parallelen zum Gleichnis vom Weingarten im Neuen Testament (Römer 11:16-24), in dem ein Weingarten als Metapher für das Königreich Gottes dient und die Arbeiter im Weinberg symbolisieren, die dazu aufgefordert sind, Frucht zu bringen und den Weinberg zu pflegen. In ähnlicher Weise zeigt das Gleichnis vom Ölbaum im Buch Mormon die Beziehung zwischen Gott und seinem Volk auf und betont die Bedeutung von Treue, Umkehr und Fruchtbarkeit im geistlichen Leben. 
    Die Geschichte des Volkes Zarahemla im Buch Mormon spiegelt diese Lehren wider, indem sie zeigt, wie Gott sein Volk führt, es segnet und es ermutigt, Frucht zu bringen. Durch die Vereinigung mit Mosias Volk hatten die Zarahemlaiten die Möglichkeit, Teil des Volkes Gottes zu werden und in seiner Gnade und Segnung zu wachsen. 

Omni 1:20-22: In den Tagen von König Mosia wurde ihm ein großer Stein gebracht, auf dem Gravierungen waren (lies gerne: Why was Coriantumr's Record Engraved on a "Large Stone"?). Durch die Gabe und Macht Gottes konnte Mosia die Gravierungen verstehen. Diese Gravierungen berichteten von einem Mann namens Koriantumr *) und den Kämpfen seines Volkes. Koriantumr wurde vom Volk Zarahemla entdeckt und lebte neun Monate unter ihnen. Die Gravierungen erwähnten auch Koriantumrs Vorfahren, die aus der Zeit des Turmbaus zu Babel (Genesis 11) kamen, zu der Zeit als der Herr die Sprachen der Menschen verwirrte. Aufgrund ihrer Ungerechtigkeit wurden sie gemäß den gerechten Urteilen des Herrn bestraft, und ihre Gebeine wurden im nördlichen Land verstreut. 

  • *) Koriantumr ist eine wichtige Figur im Buch Mormon und ist besonders bekannt für seine Begegnung mit dem Volk Zarahemla sowie seine Beteiligung an den Ereignissen, die zu einer Schlüsselperiode der Geschichte der Nephiten und Lamaniten führen. Hier sind einige wichtige Informationen über Koriantumr: 
    Herkunft und Geschichte: Koriantumr wird im Buch Mormon als ein mächtiger und großer Mann beschrieben, der der letzte Überlebende eines Volkes namens Jarediten war, das vor vielen Jahren auf dem amerikanischen Kontinent lebte. Er war ein mächtiger Krieger und ein großer Herrscher, der in zahlreiche Kriege verwickelt war. 
    Begegnung mit dem Volk Zarahemla: Nachdem das Volk Zarahemla von Mosia entdeckt wurde, stieß Mosias Volk auf Koriantumr. Koriantumr war zu diesem Zeitpunkt der einzige Überlebende seines Volkes. Er blieb neun Monate bei den Zarahemlaiten, bevor er starb. 
    Geschichte im Buch Mormon: Koriantumrs Geschichte wird in verschiedenen Teilen des Buches Mormon erwähnt, insbesondere im Buch Ether, wo seine Herkunft und die Geschichte seines Volkes, der Jarediten, ausführlicher behandelt werden. Seine Begegnung mit dem Volk Zarahemla wird jedoch auch in anderen Teilen des Buches Mormon erwähnt, insbesondere im Buch Omni und im Buch Mosia. 
    Symbolische Bedeutung: Koriantumrs Begegnung mit dem Volk Zarahemla hat symbolische Bedeutung für die Leser des Buches Mormon. Sie zeigt, wie Gott die verschiedenen Völker und Gruppen auf dem amerikanischen Kontinent führt und zusammenführt, um seinen Plan der Erlösung zu erfüllen. Es ist auch ein Hinweis darauf, dass die Geschichte der Nephiten und Lamaniten nicht isoliert ist, sondern Teil einer größeren göttlichen Ordnung und Geschichte ist. 
     
    Insgesamt ist Koriantumr eine faszinierende Figur im Buch Mormon, deren Geschichte wichtige Lehren und Einsichten über Gottes Wirken und seinen Plan für sein Volk bietet. 

Omni 1:23-26: Amaleki, der in den Tagen von König Mosia geboren wurde und auch dessen Tod erlebte, berichtet von einem heftigen Krieg zwischen den Nephiten und den Lamaniten während der Herrschaft von König Benjamin. Trotz des Blutvergießens erlangten die Nephiten einen großen Vorteil über ihre Feinde, sodass König Benjamin die Lamaniten aus dem Land Zarahemla verjagen konnte. 

Amaleki, der keine Nachkommen hat, beschließt, die Platten an König Benjamin zu übergeben. Er ermahnt alle Menschen, zu Gott zu kommen und an Prophezeiung, Offenbarungen, den Dienst von Engeln und die göttlichen Gaben zu glauben. Er ruft seine Brüder dazu auf, zu Christus zu kommen, ihre ganze Seele als Opfer darzubringen, zu fasten und zu beten und bis ans Ende auszuharren, um errettet zu werden. 

Omni 1:27-30: Amaleki berichtet abschließend über eine Gruppe von Menschen, die in die Wildnis zogen, um ins Land Nephi zurückzukehren, aus dem sie zur Zeit König Benjamins Vater vertrieben worden waren, um ihr Erbe zu beanspruchen. Ihr Führer verursachte jedoch einen Streit unter ihnen, der zur Folge hatte, dass sie alle, bis auf fünfzig, in der Wildnis getötet wurden. Diese fünfzig kehrten nach Zarahemla zurück. Danach brachen erneut einige in die Wildnis auf, doch Amaleki erfährt nichts weiter über ihr Schicksal. Er beendet seine Aufzeichnungen und erklärt, dass die Platten voll sind (die kleinen Platten, von denen wohl Nephi viele leere Platten vorbereitet hatte, mit dem Auftrag hier nur geistliches Wirken aufzuzeichnen; siehe 1 Nephi 9:2-4) und er sich darauf vorbereitet, sich in sein Grab zu legen. 

Aus diesem Kapitel Omni im Buch Mormon können verschiedene Lehren gezogen werden, die auch heute noch relevant sind: 

  • Gehorsam gegenüber göttlichen Geboten: Die Aufzeichnungen in diesem Kapitel betonen die Wichtigkeit, den Geboten Gottes zu gehorchen. Sowohl die Nephiten als auch die Lamaniten erlebten Segnungen oder Strafen entsprechend ihrem Gehorsam gegenüber Gottes Geboten. 
  • Glaube an göttliche Führung: Die Geschichten von Mosia und seinem Volk sowie der Gruppe, die in die Wildnis aufbrach, zeigen den Glauben an göttliche Führung und die Bereitschaft, auf die Stimme des Herrn zu hören, selbst wenn es bedeutet, ins Unbekannte zu gehen. 
  • Vertrauen in den Herrn: Trotz der Herausforderungen und Kriege, denen die Nephiten gegenüberstanden, erlangten sie durch ihr Vertrauen in den Herrn und ihre Treue zu seinen Geboten den Sieg über ihre Feinde. 
  • Bereitschaft zur Umkehr: Die Aufzeichnungen in diesem Kapitel zeigen auch die Notwendigkeit der Umkehr auf, wenn man von Gottes Wegen abgewichen ist. Menschen wie Omni gestehen ihre eigenen Fehler ein und zeigen, dass auch sie umkehren können. 
  • Verantwortung für das eigene Handeln: Die Konsequenzen von Entscheidungen und Handlungen werden deutlich dargestellt. Der Streit unter den Menschen, die in die Wildnis zogen, führte zu tragischen Konsequenzen, während Treue und Gehorsam gegenüber Gott Segnungen mit sich brachten. 
  • Hingabe an Jesus Christus: Amaleki ruft dazu auf, zu Christus zu kommen und an seine Erlösung und Macht zu glauben. Diese Lehre ist zeitlos und erinnert daran, dass Jesus Christus die Quelle der wahren Erlösung und des Friedens ist. 

Insgesamt können wir aus diesem Kapitel lernen, dass Gehorsam, Glaube, Vertrauen in den Herrn, Umkehr, Verantwortung und Hingabe an Jesus Christus zeitlose Prinzipien sind, die uns helfen können, ein erfülltes und gottgefälliges Leben zu führen. 

Weshalb werden wir aufgefordert zu Christus zu kommen? 

findechristus.org 

Mittwoch, 17. April 2024

Denn was könnte ich mehr schreiben, als meine Väter geschrieben haben?

 

Persönliche Erfahrungen mit Gott aufzeichnen und hinterlassen
(Bild: Quelle)

“Und da diese Platten klein sind und da dieses hier in der Absicht geschrieben ist, unseren Brüdern, den Lamaniten, zu nutzen, darum muss es notwendigerweise sein, dass ich ein wenig schreibe; aber ich werde nicht schreiben, was ich prophezeit habe, noch was mir offenbart worden ist. Denn was könnte ich mehr schreiben, als meine Väter geschrieben haben? Denn haben sie nicht den Plan der Errettung offenbart? Ich sage euch: Ja; und das genügt mir.” (Jarom 1:2). 

  • Hier betont Jarom die Bedeutung der Offenbarungen und Lehren seiner Vorfahren, insbesondere im Hinblick auf den Plan der Errettung. Dieser Vers unterstreicht die Kontinuität der Lehren und die Bedeutung, die darauf gelegt wird, den Plan Gottes zu verstehen und zu befolgen. 

Wir wenden uns nun dem Bericht von Jarom zu. Im Buch Mormon wird Jarom als der Sohn von Enos, dem Sohn von Jakob, dem Sohn von Lehi, erwähnt. Er ist eine Figur im religiösen Text, der die Geschichte einer Gruppe von Menschen beschreibt, die gemäß den Aufzeichnungen im Buch Mormon um die 600 v. Chr. auf Geheiß Gottes aus Jerusalem geflohen sind und in der Neuen Welt eine Zivilisation gegründet haben. 

Jarom wird im Buch Mormon als ein gerechter Führer seines Volkes beschrieben, der sich um die spirituelle Entwicklung seiner Gemeinschaft kümmerte. Er war ein treuer Anhänger des Glaubens an Jesus Christus und betonte die Wichtigkeit der Einhaltung der Gebote Gottes. 

Seine Aufzeichnungen, die im Buch Mormon enthalten sind, betonen die Bedeutung von Rechtschaffenheit, Glauben und Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes. Jarom war bestrebt, den Glauben seiner Leute zu stärken und sie dazu zu ermutigen, in den Lehren Christi standhaft zu bleiben. 

Jarom ist nicht eine der prominentesten Figuren im Buch Mormon, aber seine Aufzeichnungen tragen dazu bei, die religiösen und historischen Ereignisse im Buch Mormon zu dokumentieren und zu vermitteln. 

Eine kurze Zusammenfassung von Jarom 1:1–15:  

Jarom, der Sohn Enos', schreibt kurz über die Zeit seines Volkes. Er betont die Bedeutung der Einhaltung der Gebote Gottes und die Macht des Glaubens, um den Nephiten Wohlstand und Schutz vor den Lamaniten zu gewähren. Obwohl die Lamaniten zahlreicher waren und oft Angriffe unternahmen, blieben die Nephiten standhaft im Glauben und wurden reich an materiellen Gütern. Die Propheten ermahnten das Volk immer wieder zur Umkehr und zur Einhaltung der Gebote Gottes, um die Vernichtung des Volkes abzuwenden. Jarom übergibt die Aufzeichnungen seines Volkes seinem Sohn Omni, damit sie gemäß den Geboten seiner Väter geführt werden. 

Eine differenziertere Betrachtung: 

Jarom 1:1-2: Jarom schreibt gemäß dem Gebot seines Vaters Enos, um die Stammtafel seines Volkes fortzuführen. Da die Platten klein sind und für den Nutzen der Lamaniten geschrieben werden, muss Jarom sich kurz fassen. Er entscheidet sich, nicht über seine Prophezeiungen oder Offenbarungen zu schreiben, da seine Vorfahren bereits den Plan der Errettung offenbart haben, was für ihn ausreichend ist. Dem Vers 2 kann entnommen werden, dass er auch ein Prophet Gottes war. 

Jarom 1:3-4: Jarom bezeugt, dass obwohl das Volk halsstarrig *) ist und ihre Herzen hart sind, Gott dennoch überaus barmherzig zu ihnen ist und sie nicht aus dem Land weggefegt hat. Er erwähnt, dass es viele unter ihnen gibt, die viele Offenbarungen erhalten haben, und erklärt, dass diejenigen, die nicht halsstarrig sind und Glauben haben, Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist haben, der gemäß ihrem Glauben zu den Menschen spricht. 

  • *) Halsstarrigkeit bezieht sich auf eine extreme oder unveränderliche Hartnäckigkeit oder Unnachgiebigkeit in einer bestimmten Haltung, Meinung oder Handlungsweise. Eine halsstarrige Person ist oft schwer zu überzeugen oder zu beeinflussen, selbst wenn gegenteilige Beweise oder Argumente vorgelegt werden. Halsstarrigkeit kann dazu führen, dass jemand sich gegen Veränderungen oder neue Ideen sperrt und an alten Überzeugungen oder Gewohnheiten festhält, selbst wenn diese möglicherweise nicht mehr angemessen oder relevant sind. In religiösem oder spirituellem Kontext kann Halsstarrigkeit bedeuten, dass jemand sich weigert, Gottes Geboten zu gehorchen oder sich für göttliche Führung zu öffnen. 

Jarom 1:5-6: Zweihundert Jahre nach ihrer Auswanderung aus Jerusalem, waren die Nephiten stark im Land ihres neuen Erbteils Amerika geworden und bemühten sich, das Gesetz des Mose zu befolgen und den Sabbat heilig zu halten. Es gab keine Entweihung oder Lästerung, und die Gesetze des Landes waren streng. Sowohl die Nephiten als auch die Lamaniten waren weit über das Land verstreut, aber die Lamaniten waren viel zahlreicher. Sie liebten den Mord und tranken das Blut wilder Tiere. 

Jarom 1:7-9: Die Nephiten wurden oft von den Lamaniten zum Kampf herausgefordert, doch ihre Könige und Führer waren starke Männer im Glauben an den Herrn. Sie lehrten das Volk die Wege des Herrn, und daher widerstanden sie den Lamaniten erfolgreich und verteidigten ihr Land. Sie begannen, ihre Städte und Gebiete zu befestigen. Durch ihre Vorbereitung und ihren Glauben waren sie in der Lage, den Lamaniten erfolgreich zu widerstehen. Dies bestätigte das Wort des Herrn, dass ihnen Wohlstand im Land gewährt würde, wenn sie seine Gebote halten würden. 

Jarom 1:10-12: Die Propheten des Herrn drohten dem Volk Nephi gemäß dem Wort Gottes mit Vernichtung, falls es die Gebote nicht hielt. Daher bemühten sich die Propheten, Priester und Lehrer eifrig und geduldig, das Volk zum Eifer zu ermahnen. Sie lehrten das Gesetz des Mose und erklärten dessen Zweck. Sie überzeugten die Menschen, auf den Messias zu schauen und an ihn zu glauben, sowohl als Kommenden als auch als bereits Gekommenen. Durch diese Lehren und Ermahnungen bewahrten sie das Volk davor, vernichtet zu werden, indem sie ihnen das Herz mit dem Wort Gottes erweckten und sie zur Umkehr antrieben. 

Jarom 1:13-15: Nach zweihundertachtunddreißig Jahren, die von Kriegen, Streitigkeiten und Zwistigkeiten geprägt waren, endet Jarom seinen Bericht. Die Platten sind klein, daher verweist er seine Brüder auf die anderen Platten Nephis, wo die Aufzeichnungen über ihre Kriege zu finden sind. Jarom übergibt diese Platten seinem Sohn Omni und bittet, dass sie gemäß den Geboten seiner Väter geführt werden. 

Aus den Worten von Jarom können heute mehrere Lehren gezogen werden: 

  • Glaube und Umkehr: Jarom betont die Bedeutung von Glauben und Umkehr. Trotz der Härte des Herzens und der Taubheit der Ohren des Volkes verweist er darauf, dass nicht alle halsstarrig sind. Wer Glauben hat und nicht halsstarrig ist, kann Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist haben. 
  • Lehren und Ermahnen: Die Propheten, Priester und Lehrer bemühten sich mit Geduld und Langmut, das Volk zum Eifer zu ermahnen und ihnen die Wege des Herrn zu lehren. Dies zeigt die Wichtigkeit von Lehren und Ermahnen im geistlichen Leben. 
  • Persönliche Offenbarung: Jarom berichtet, dass es unter ihnen viele gibt, die viel Offenbarung erhalten. Heute lebende Propheten, wie damals z. B. Jarom, fordern auch heute einen jeden auf nach persönlicher Offenbarung zu trachten: “Ich fordere Sie auf, die Schritte zu unternehmen, die notwendig sind, um den Herrn besser und öfter zu hören. Auf diese Weise können Sie die Erleuchtung empfangen, die er Ihnen zukommen lassen möchte.” (“In das Prinzip Offenbarung hineinwachsen” Präsident Russell M. Nelson, Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage). 
  • Halten der Gebote: Die Propheten drohten dem Volk gemäß dem Wort Gottes, dass es, wenn es die Gebote nicht hielt, vernichtet werden würde. Dies unterstreicht die Bedeutung des Gehorsams gegenüber den Geboten Gottes für den Segen und Schutz des Volkes. 
  • Aufzeichnung der Geschichte: Jarom erwähnt, dass die Platten klein sind und er daher nicht mehr schreiben kann. Er verweist auf andere Platten, auf denen die Geschichte ihrer Kriege eingraviert ist. Dies betont die Wichtigkeit der Aufzeichnung und Bewahrung der Geschichte und Lehren für zukünftige Generationen. 
  • Übergabe an die Nachkommen: Jarom übergibt die Platten seines Schreibens seinem Sohn Omni und bittet darum, dass sie gemäß den Geboten ihrer Väter weitergeführt werden. Dies zeigt die Bedeutung der Weitergabe von Lehren, Traditionen und heiligen Schriften an die nächsten Generationen. 

Insgesamt lehrt uns Jarom die Wichtigkeit von Glauben, Lehren, Gehorsam, trachten nach persönlicher Offenbarung und der Weitergabe von Lehren und Traditionen für das geistliche Wohlbefinden und den Schutz einer Gemeinschaft. 

Inwiefern helfen dir Berichte deiner Vorfahren deine Pfade zu ebnen? 

findechristus.org 

Dienstag, 16. April 2024

Ich freue mich auf den Tag, da mein Sterbliches Unsterblichkeit anziehen und vor ihm stehen wird

 

“Siehe, ich will euch senden den Propheten Elia, ehe der große und schreckliche Tag des HERRN kommt.” 
(Bild: Quelle)

“Und ich gehe bald an den Ort meiner Ruhe, die bei meinem Erlöser ist; denn ich weiß, dass ich in ihm ruhen werde. Und ich freue mich auf den Tag, da mein Sterbliches Unsterblichkeit anziehen und vor ihm stehen wird; dann werde ich sein Antlitz mit Wohlgefallen sehen, und er wird zu mir sprechen: Komm zu mir, du Gesegneter, für dich ist ein Platz bereitet in den Wohnungen meines Vaters. Amen.” (Enos 1:27). 

  • Dieser Vers fasst Enos' Glauben an Christus und seine Vorfreude auf die Ewigkeit zusammen, in der er darauf hofft, in Christus zu ruhen und vor ihm zu stehen, um von ihm willkommen geheißen zu werden. Es drückt Enos' Zuversicht und Freude über die Hoffnung auf die Errettung und das ewige Leben aus. 

Wir beschäftigen uns weiter mit Aufzeichnungen von Enos, einer Figur im Buch Mormon, einem religiösen Text der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Er ist der Sohn von Jakob, der wiederum der Sohn von Lehi ist, einem Propheten, der im alten Amerika gemäß der Überlieferung des Buches Mormon lebte. Enos ist bekannt für sein eindrucksvolles Gebet und seine tiefe Umkehr, die im Buch Mormon beschrieben wird. In seinem Ringen vor Gott erfährt er Vergebung für seine Sünden und empfindet Mitgefühl für sein Volk. Er betet intensiv für die Lamaniten, die Feinde seines Volkes, und erhält von Gott die Zusage, dass ihre Aufzeichnungen bewahrt werden, um eines Tages den Lamaniten verkündet zu werden. Enos wird auch als Prophet und Prediger unter den Nephiten erwähnt, der das Wort Gottes verkündet und prophezeit. Seine Geschichte betont die Bedeutung von Gebet, Umkehr, Glauben an Christus und die Hoffnung auf das ewige Leben. 

Eine kurze Zusammenfassung von Enos 1:19-27: 

Enos reflektiert über sein Leben und seine Erfahrungen unter dem Volk Nephi. Er berichtet von seinen Bemühungen, das Volk zu lehren und zu prophezeien, sowie von ihren erfolglosen Versuchen, die Lamaniten zum wahren Glauben zu bekehren. Trotz ihrer harten Natur und ihrer Feindseligkeit gegenüber den Nephiten, beschreibt Enos das Volk Nephi als hartnäckig im Predigen und in der Verkündigung des Wortes Gottes. Er beobachtet die Kriege zwischen den Nephiten und den Lamaniten und erkennt, dass sein Leben dem Ende zugeht. Dennoch ist er erfüllt von Freude und Hoffnung auf die Zukunft, wenn er sich auf den Ort seiner Ruhe bei seinem Erlöser vorbereitet und darauf hofft, in Christus zu ruhen und seine Unsterblichkeit zu erlangen. Enos' Zusammenfassung seines Lebens ist von Frieden, Hoffnung und Vorfreude auf die Ewigkeit geprägt, während er darauf hinarbeitet, in den Wohnungen seines Vaters zu ruhen. 

Eine differenziertere Betrachtung: 

Enos 1:19-21: Enos geht unter dem Volk Nephi umher und prophezeit über kommende Ereignisse. Er bezeugt, dass das Volk Nephi eifrig danach strebt, die Lamaniten zum wahren Glauben an Gott zurückzuführen. Trotz ihrer Bemühungen bleibt ihr Einsatz jedoch erfolglos, da die Lamaniten in ihrer Feindseligkeit und Bosheit verharren. Enos beschreibt die Lamaniten als wild – unzivilisiert, grausam und blutrünstig, voller Götzendienst und Unreinheit. Sie leben in einfachen Verhältnissen, jagen wilde Tiere und führen primitive Waffen wie Bogen, Krummdolch und Beil. Trotz dieser Schwierigkeiten bebaut das Volk Nephi das Land weiter, kultiviert verschiedene Pflanzen und hält verschiedene Arten von Vieh, es hat gegenüber den Lamaniten eine zivilisierte Lebensart. 

Enos 1:22-24: Es gab viele Propheten unter dem Volk Nephi, aber sie hatten es schwer, die Herzen des Volkes zu erreichen, da sie als hartnäckig und schwerfällig im Verstehen beschrieben werden. Durch die Anstrengungen der Propheten wurde das Volk ständig an die Ewigkeit, die Strafgerichte Gottes und die Macht Gottes erinnert, um sie dazu zu bewegen, in der Furcht des Herrn zu bleiben. Enos erklärt, dass diese ständigen Predigten und Prophezeiungen über Kriege, Streitigkeiten und göttliche Gerichte dazu beitrugen, das Volk vor der Vernichtung zu bewahren. Er beobachtete während seines Lebens Kriege zwischen den Nephiten und den Lamaniten. 

Enos 1:25-27: Enos reflektiert über sein Alter und dass bereits einhundertneunundsiebzig Jahre vergangen sind, seitdem sein Großvater Lehi Jerusalem verlassen hat. Er erkennt, dass sein Leben dem Ende zugeht und dass die Macht Gottes auf ihn gewirkt hat, um dem Volk zu predigen und zu prophezeien. Enos hat sein ganzes Leben lang das Wort gemäß der Wahrheit, die in Christus ist, verkündet und dabei mehr Freude empfunden als an allem anderen in dieser Welt. Er freut sich darauf, bald in den Ort seiner Ruhe bei seinem Erlöser einzugehen, zu wissen, dass er in Christus ruhen wird. Enos sieht dem Tag entgegen, an dem er seine sterbliche Hülle ablegen und vor seinem Erlöser stehen wird, der ihm sagen wird: "Komm zu mir, du Gesegneter, für dich ist ein Platz bereitet in den Wohnungen meines Vaters. Amen." 

Aus den Versen 19-27 des Buches Enos im Buch Mormon können mehrere Lehren für unser heutiges Verhalten gezogen werden: 

  • Dienst an anderen: Enos zeigt ein Beispiel für aktiven Dienst und Fürsorge für seine Mitmenschen, indem er unter dem Volk Nephi umhergeht, prophezeit und das Wort Gottes verkündet. Wir können daraus lernen, dass es wichtig ist, sich für das geistige Wohl anderer einzusetzen und aktiv an ihrer Errettung mitzuwirken. 
  • Beharrlichkeit im Glauben: Trotz der Herausforderungen und Schwierigkeiten, denen Enos begegnete, hielt er an seinem Glauben fest und diente Gott sein ganzes Leben lang. Wir können lernen, in unserem Glauben standhaft zu bleiben, auch wenn wir mit Hindernissen konfrontiert sind, und uns kontinuierlich für das Gute einzusetzen. 
  • Freude in Christus: Enos offenbart eine tiefe Freude und Hoffnung in Christus, während er sich auf sein ewiges Leben vorbereitet. Wir können lernen, unsere Freude und Hoffnung auf Christus zu setzen und uns darauf zu freuen, eines Tages vor ihm zu stehen und von ihm willkommen geheißen zu werden. 
  • Perspektive auf das Ewige: Enos erinnert sich daran, dass sein Leben endlich ist und dass er sich auf die Ewigkeit vorbereiten muss. Wir können daraus lernen, eine ewige Perspektive einzunehmen (Präsident Nelson: celestial denken) und unser Leben entsprechend zu führen, indem wir uns darauf vorbereiten, vor Gott zu treten und von ihm gerichtet zu werden. 

Indem wir diese Lehren aus den Versen 19-27 anwenden, können wir unser Verhalten heute so gestalten, dass wir im Dienst an anderen standhaft im Glauben bleiben, Freude in Christus finden und uns auf die Ewigkeit vorbereiten. 

Welche Gedanken kommen in dir auf, wenn du an den Tag denkst, an dem du vor deinem Schöpfer stehen wirst? 

findechristus.org 

Montag, 15. April 2024

Wegen deines Glaubens an Christus, den du nie zuvor gehört oder gesehen hast

 

(Bild: Quelle)

“Und er sprach zu mir: Wegen deines Glaubens an Christus, den du nie zuvor gehört oder gesehen hast. Und viele Jahre vergehen, ehe er sich im Fleische kundtun wird; darum, wohlan, dein Glaube hat dich geheilt.” (Enos 1:8). 

  • In diesem Vers wird betont, dass Enos durch seinen Glauben an Christus geheilt wurde, obwohl er Christus nie zuvor gesehen oder gehört hatte. Diese Lehre verdeutlicht die zentrale Bedeutung des Glaubens an Jesus Christus für unsere Beziehung zu Gott und für unsere geistige Heilung und Errettung. 

Jakob, der erstgeborene Sohn Lehis in der Wildnis (2. Nephi 2:1) und jüngere Bruder Nephis, hat seinen Bericht beendet und übergibt die Platten nun an seinen Sohn Enos (Jakob 7:27). Ähnlich wie Nephi, beginnt auch Enos seinen Bericht mit den Worten, dass sein Vater (Jakob) ein gerechter Mann war und er von ihm in seiner Sprache (Hebräisch, aber auch der Sprache ihres Schreibens, dem ihren Bedürnissen angepasstes Ägyptisch – siehe Mormon 8:32) und in der Ermahnung des Herrn unterwiesen wurde (1. Nephi 1:1). Hierdurch stellt er eine Verbindung zu seinem Vater her, um danach zum Thema seines Buches, welches sehr kurz ist, überzugehen, nämlich von dem Ringen um Vergebung für seine Sünden, als auch für das Wohl seiner Brüder die Lamaniten zu sprechen, das er mit Gott führte (Enos 1:1-2). 

Eine kurze Zusammenfassung von Enos 1:1-27
Enos, ein gerechter Mann, beschreibt seinen tiefen Glauben und seine Bekehrung zu Gott. Er berichtet von seinem Ringen im Gebet, das zu seiner Vergebung und dem Verständnis führte, dass sein Glaube ihn heilte – er fühlte sich unwürdig die ihm von seinem Vater übertragene Aufgabe auszuüben, die Schriften weiterzuführen. Enos zeigt Mitgefühl für sein Volk und betet leidenschaftlich für es, insbesondere für die Lamaniten. Gott verspricht, die Aufzeichnungen seines Volkes zu bewahren, um sie zu einem späteren Zeitpunkt den Lamaniten zu überbringen. Enos prophezeit und bezeugt die Wahrheit unter seinem Volk, das sich bemüht, die Lamaniten zum Glauben zu führen, jedoch erfolglos. Trotz der Kriege und Schwierigkeiten bleibt Enos standhaft im Glauben und prophezeit bis zu seinem Tod, in freudiger Erwartung auf die ewige Ruhe bei seinem Erlöser. 

Eine differenziertere Betrachtung: 

Enos 1:3-8: Enos, der Sohn von Jakob, geht in die Wälder, um zu jagen. Dort erinnert er sich an die Worte seines Vaters über das ewige Leben und die Freude der Heiligen, die tief in sein Herz dringen. Von einer tiefen Sehnsucht erfüllt, kniet er nieder und betet mit großer Kraft und Flehen zu seinem Schöpfer für Vergebung seiner Sünden. Sein Gebet dauert den ganzen Tag, sogar bis in die Nacht hinein, und seine Stimme erreicht den Himmel. In Antwort auf sein Gebet hört er eine Stimme, die ihm verkündet, dass ihm seine Sünden vergeben sind und er gesegnet sein wird. Enos erkennt die Wahrheit dieser Worte und fühlt, dass seine Schuld von ihm genommen ist. Verwundert fragt er den Herrn, wie das möglich ist, und erhält die Antwort, dass sein Glaube an Christus ihn geheilt hat, obwohl Christus noch nicht im Fleisch erschienen ist. 

Die Verse 1-8 der Geschichte von Enos im Buch Mormon lehren uns mehrere wichtige Lektionen: 

  • Sehnsucht nach geistiger Erfüllung: Enos' Erfahrung beginnt mit einer tiefen Sehnsucht nach geistiger Nahrung. Obwohl er in die Wälder geht, um zu jagen, sind es die Worte seines Vaters über das ewige Leben und die Freude der Heiligen, die in seinem Herzen widerhallen. Diese Lektion lehrt uns, dass es wichtig ist, eine Sehnsucht nach geistigen Dingen zu haben und uns bewusst nach spiritueller Erfüllung zu sehnen. 
  • Aufrichtiges Gebet: Enos betet aufrichtig und inbrünstig zu Gott. Er kniet vor seinem Schöpfer nieder und schreit in einem machtvollen Gebet und fleht um Vergebung seiner Sünden. Diese Lektion lehrt uns, dass aufrichtige und ehrliche Gebete eine mächtige Verbindung zu Gott herstellen können. 
    Gebete haben eine vertikale Ausrichtung, keine horizontale: “Ziel des Gebets ist nicht, den Willen Gottes zu ändern, sondern für sich selbst und für andere Segnungen zu sichern, die Gott schon zu geben bereit ist, um die wir aber bitten müssen, um sie zu erlangen.” (Studienhilfen). 
    Esnos hat den ganzen Tag und die Nacht mit dem Herrn gerungen und erst spät reagiert der Herr. Warum sollte Enos so lange warten? Die Wertschätzung wächst mit der Zeit des Wartens. 
    Worum rang Enos mit dem Herrn: Für seine Seele, für sein Volk die Nephiten, für seine Feinde die Lamaniten, für die Bewahrung und das Hervorkommen der Berichte. Das lehrt uns, wofür wir mit dem Herrn ringen dürfen. 
  • Glaube an Christus: Obwohl Enos Christus nie gesehen oder gehört hatte, wird ihm gesagt, dass sein Glaube an Christus ihn geheilt hat. Diese Lektion betont die Bedeutung des Glaubens an Jesus Christus als den Erlöser und zeigt, dass ein solcher Glaube transformative Kraft haben kann. 
  • Gnade und Vergebung: Enos erfährt die Vergebung seiner Sünden und erkennt die Gnade Gottes. Diese Lektion lehrt uns, dass Gott bereit ist, uns zu vergeben, wenn wir aufrichtig zu ihm umkehren und uns nach seiner Barmherzigkeit sehnen. 

Zusammenfassend lehren uns die Verse 1-8 der Geschichte von Enos im Buch Mormon über die Bedeutung von Sehnsucht nach geistiger Erfüllung, aufrichtigem Gebet, Glauben an Christus und Gnade und Vergebung durch Gott. 

Enos 1:9-12: In diesen Versen zeigt Enos ein starkes Mitgefühl für das Wohl seiner Brüder, der Nephiten. Er betet mit großer Hingabe für sie und bittet Gott um Segen und Führung für sie, besonders für die Lamaniten, die Feinde seines Volkes sind. Enos erfährt eine göttliche Verheißung, dass Gott seine Brüder gemäß ihrem Glauben und ihren Taten vergelten wird. Gestärkt durch diese Verheißung und durch seinen unerschütterlichen Glauben, bleibt Enos beharrlich im Gebet und erhält schließlich die Zusage, dass seine Gebete erhört werden und ihm gemäß seinem Glauben gewährt werden. 

Die Verse 9 bis 12 von Enos im Buch Mormon lehren uns mehrere wichtige Prinzipien: 

  • Mitgefühl und Fürsorge für andere: Enos zeigt ein starkes Mitgefühl für das Wohl seiner Brüder, der Nephiten, und bemüht sich aufrichtig um ihr Wohlergehen. Seine Hingabe, für sie vor Gott zu beten, zeigt, wie wichtig es ist, sich um das Wohl anderer zu kümmern und sich für sie einzusetzen. 
  • Glaube und Vertrauen in Gott: Trotz der Schwierigkeiten und der scheinbaren Aussichtslosigkeit, die Lamaniten zum Glauben zu führen, behält Enos seinen Glauben an den Herrn bei. Sein Glaube wird sogar gestärkt, nachdem er eine göttliche Verheißung erhalten hat, dass Gott seine Brüder gemäß ihrem Glauben und ihren Taten vergelten wird. 
  • Beharrlichkeit im Gebet: Enos zeigt ein Beispiel für Ausdauer und Beharrlichkeit im Gebet. Er rang im Geiste lange und hart für das Wohl seiner Brüder und hörte nicht auf, für sie zu beten, bis er eine göttliche Antwort erhielt. 
  • Erhörte Gebete durch Glauben: Aufgrund seines aufrichtigen Glaubens und seiner Hingabe erhält Enos eine göttliche Antwort auf seine Gebete. Diese Lehre zeigt, dass Gott auf die Gebete seiner Kinder hört, besonders wenn sie mit Glauben und Hingabe gebetet werden. 

Insgesamt lehren uns diese Verse die Bedeutung von Mitgefühl, Glauben, Beharrlichkeit im Gebet und die Gewissheit, dass Gott unsere Gebete erhört, wenn wir sie mit Glauben und Hingabe vortragen. 

Enos 1:13-18: Enos offenbart seinen Wunsch an Gott, dass trotz der möglichen Niederlage seines Volkes, den Nephiten, die Aufzeichnungen ihres Volkes bewahrt bleiben sollen, damit sie in Zukunft den Lamaniten vorgelegt werden können, um möglicherweise zu ihrer Errettung beizutragen. Angesichts der vergeblichen Bemühungen seines Volkes, die Lamaniten zum wahren Glauben zu führen, betet Enos beharrlich zu Gott, um die Aufzeichnungen zu bewahren, da er weiß, dass Gott dazu imstande ist. Sein Gebet wird erhört, und Gott geht mit ihm den Bund ein, die Aufzeichnungen zu einem späteren Zeitpunkt für die Lamaniten hervorzubringen. Enos erfährt Ruhe und Gewissheit in Bezug auf den göttlichen Bund. Gott bestätigt Enos, dass seine Vorfahren ebenfalls um dasselbe gebeten haben und dass ihre Gebete gemäß ihrem Glauben erhört wurden, da ihr Glaube dem von Enos gleich war. 

Die Verse 1-18 des Buches Enos im Buch Mormon bieten verschiedene Lehren, die auch für uns heute relevant sind: 

  • Glaube und Umkehr: Enos' Geschichte lehrt uns die Macht des Glaubens an Gott und die Bedeutung aufrichtiger Umkehr. Durch seinen aufrichtigen Glauben und sein eindringliches Gebet erfährt Enos die Vergebung seiner Sünden und die Führung durch den Heiligen Geist. 
  • Mitgefühl und Fürsorge: Enos zeigt ein starkes Mitgefühl für seine Brüder, die Nephiten, und sogar für ihre Feinde, die Lamaniten. Sein Gebet und sein Wunsch, dass die Aufzeichnungen seines Volkes den Lamaniten zugänglich gemacht werden, zeigen seine Liebe und sein Mitgefühl für andere. 
  • Beharrlichkeit im Gebet: Enos gibt ein Beispiel für Beharrlichkeit im Gebet. Er bleibt nicht nur für kurze Zeit, sondern den ganzen Tag und sogar die ganze Nacht über im Gebet. Diese Ausdauer und Hingabe lehrt uns, dass wir Gott immer wieder mit unseren Anliegen suchen sollen. 
  • Vertrauen auf Gottes Verheißungen: Enos zeigt ein tiefes Vertrauen auf Gottes Verheißungen. Er weiß, dass Gott seine Gebete erhören wird, und verlässt sich darauf, dass Gott seine Versprechen einhält. 
  • Erkenntnis der Barmherzigkeit Gottes: Enos erfährt die Barmherzigkeit Gottes, als seine Sünden ihm vergeben werden. Diese Lehre erinnert uns daran, dass Gott immer bereit ist, uns zu vergeben, wenn wir aufrichtig zu ihm umkehren. 

Insgesamt lehren uns diese Verse die Bedeutung von Glauben, Umkehr, Mitgefühl, Beharrlichkeit im Gebet und Vertrauen auf Gott. Sie ermutigen uns, Gott immer zu suchen, mit aufrichtigem Glauben und Vertrauen auf seine Verheißungen. 

Wie wirkt sich deiner Meinung nach ein Glaube, ohne gesehen zu haben, aus? 

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Samstag, 13. April 2024

Und bekannte den Christus und die Macht des Heiligen Geistes und den Dienst von Engeln

 

(Bild: Quelle)

“Und es begab sich: Am nächsten Tag versammelte sich die Menge, und er sprach klar zu ihr und widerrief das, was er sie gelehrt hatte, und bekannte den Christus und die Macht des Heiligen Geistes und den Dienst von Engeln.” (Jakob 7:17). 

  • Dieser Vers zeigt die wesentliche Wendung in Scherems Haltung und Glauben, als er seine falschen Lehren widerruft, den Christus bekennt und die Macht des Heiligen Geistes anerkennt. Es unterstreicht auch die Bedeutung von Umkehr und Bekehrung, sowie die Kraft der Wahrheit, die letztendlich das Herz eines Menschen verändern kann. 

Die Passage aus Jakob 7:1-27 beschreibt eine Auseinandersetzung zwischen Jakob und einem Mann namens Scherem, der das Volk Nephi verführt und die Lehre Christi angegriffen hat. Scherem kam wohl aus einer anderen Gegend, was der englische Text vermuten lässt (Jakob 7:1). Er kannte und lebte wohl das Gesetz des Mose und lehnte einen kommenden Messias ab, wie die Bewohner Jerusalems. Kam er vielleicht aus einer Gegend in der Laman und Lemuel lebten? Er predigt aus voller Überzeugung, dass es keinen Christus geben werde und versucht, Jakob in seinem Glauben zu erschüttern. Trotz Scherems Bemühungen bleibt Jakob standhaft und beschämt ihn mit der Macht des Herrn. 

Als Scherem ein Zeichen fordert, um Jakobs Wissen zu bestätigen, fällt er durch die Macht Gottes zur Erde. Vor seinem Tod bekennt Scherem seine Lügen, bereut seine Sünden und erkennt die Wahrheit über Christus an. Seine Bekehrung führt zur Wiederherstellung von Frieden und Liebe zu Gott unter dem Volk Nephi. 

  • In der Passage aus dem Buch Jakob im Buch Mormon wird Scherem als ein Mann beschrieben, der unter dem Volk Nephi auftritt und anfängt, gegen die Lehren Christi zu predigen. Er versucht, die Menschen zu verführen und ihre Herzen von der Wahrheit abzubringen, indem er lehrt, dass es keinen Christus geben werde. 
    Scherem wird als ein Mann von Bildung und Redegewandtheit beschrieben, der die Sprache des Volkes perfekt beherrscht. Er setzt seine Fähigkeiten ein, um Schmeichelei und die Macht der Rede zu nutzen, um seine falschen Lehren zu verbreiten. Er zielt speziell darauf ab, Jakob, der an Christus glaubt, zu erschüttern, und sucht viele Gelegenheiten, mit ihm zu sprechen. 
    Trotz Scherems Anstrengungen bleibt Jakob standhaft in seinem Glauben. Scherem fordert ein Zeichen von Jakob, um dessen Wissen zu bestätigen, wird jedoch durch die Macht Gottes besiegt und vor seinem Tod bekehrt, und bekennt die Wahrheit über Christus. 
    Scherem dient als Beispiel für jemanden, der durch den Einfluss des Bösen vom rechten Weg abgekommen ist, aber durch die Macht Gottes zur Erkenntnis und Reue geführt wird. Seine Bekehrung führt zur Wiederherstellung von Frieden und Glauben unter dem Volk Nephi. 

Obwohl Mittel zur Rückgewinnung der Lamaniten erdacht werden, bleiben ihre Herzen verhärtet im Krieg gegen die Nephiten. Das Volk Nephi vertraut auf Gott und besiegt seine Feinde. 

Jakob erkennt sein bevorstehendes Ende und übergibt die Platten seines Volkes seinem Sohn Enos. Mit diesem Akt endet Jakobs Aufzeichnung, während er hofft, dass seine Worte von seinen Brüdern gelesen werden. 

Jakob 7:1-5
Die Passage beschreibt das Auftreten eines Mannes namens Scherem unter dem Volk Nephi. Scherem beginnt zu predigen, dass es keinen Christus geben werde, und versucht, die Lehren Christi zu Fall zu bringen. Er verwendet Schmeichelei und Redegewandtheit, um die Herzen der Menschen zu verführen, einschließlich Jakobs, der jedoch standhaft in seinem Glauben bleibt. Jakob berichtet von persönlichen Offenbarungen und dem Erscheinen von Engeln, die ihm gedient haben, was ihn in seinem Glauben festigt und ihn vor Scherems Versuchen, ihn zu erschüttern, schützt. 

Jakob 7:6-12
Scherem näherte sich Jakob, kam direkt auf den Punkt und beschuldigte ihn, das Volk zu verführen und die Lehre Christi falsch zu predigen. Er behauptete, dass die Lehren von einem zukünftigen Christus eine Lästerung seien, da niemand von der Zukunft sprechen könne. Jakob wurde jedoch vom Geist Gottes erfüllt und konnte Scherem mit all seinen Worten beschämen. 

Jakob konfrontierte Scherem und fragte ihn, ob er den kommenden Christus leugne, woraufhin Scherem antwortete, dass es keinen Christus gebe, noch geben werde. Doch er gab zu, an die Schriften zu glauben. Jakob wies darauf hin, dass die Schriften wahrhaftig von Christus zeugen und dass keiner der Propheten ohne Bezug auf ihn geschrieben hat. Jakob erklärte, dass ihm durch Offenbarung und die Macht des Heiligen Geistes kundgetan wurde, dass ohne das Sühnopfer die ganze Menschheit verloren wäre. 

Jakob 7:13-25
Nachdem Jakob Scherem mit Worten konfrontiert hatte, wurde Scherem von Jakobs Glauben und von der Macht des Herrn überwältigt. Er bat um ein Zeichen durch die Macht des Heiligen Geistes, doch Jakob weigerte sich, Gott zu versuchen. Stattdessen bat er um ein Zeichen, dass Gott Macht über ihn habe und dass Christus kommen werde. Als Jakob diese Worte sprach, fiel Scherem durch die Macht des Herrn zu Boden und wurde für viele Tage gepflegt. 

Scherem versammelte das Volk am nächsten Tag und widerrief seine früheren Lehren. Er bekannte den Christus und die Macht des Heiligen Geistes sowie den Dienst von Engeln. Er erkannte, dass er durch die Macht des Teufels getäuscht worden war und sprach über die Hölle, die Ewigkeit und die ewige Strafe. Er gestand, dass er Gott angelogen und Christus geleugnet hatte und fürchtete die furchtbare Folge seiner Sünde. 

Als Scherem diese Worte sprach, konnte er nicht mehr sprechen und gab seinen Geist auf. Die Menge war überwältigt von dem, was sie erlebt hatten, und die Macht Gottes kam auf sie herab, so dass sie aus Ehrfurcht zur Erde fielen. Frieden und die Liebe zu Gott wurden unter dem Volk wiederhergestellt, und sie wandten sich den Schriften zu und hörten nicht mehr auf die Worte von Scherem. 

Obwohl viele Mittel versucht wurden, um die Lamaniten zurückzugewinnen, waren sie weiterhin in Kriegen und Blutvergießen verwickelt und hegten einen ewigen Hass gegen ihre Brüder, die Nephiten. Daher rüstete sich das Volk Nephi mit seinen Waffen und vertraute auf Gott, um seine Feinde zu besiegen. 

Jakob 7:26-27:  
Jakob reflektiert über sein Alter und das Schicksal seines Volkes. Er beschließt, seine Aufzeichnungen zu beenden, da die Geschichte seines Volkes auf anderen Platten festgehalten wird. Er bezeugt, dass er nach bestem Wissen geschrieben hat und dass die Zeit und das Leben seines Volkes vergänglich sind, fast wie ein Traum. Sie sind ein einsames und ernsthaftes Volk, verstoßen aus Jerusalem, geboren in Drangsal und von ihren Brüdern gehasst, was zu Kriegen und Streitigkeiten geführt hat. Daher haben sie ihre Tage gezählt. 

Da er erkennt, dass sein Ende naht, gibt Jakob die Platten seinem Sohn Enos (offensichtlich hatte Jakob keinen Sohn, dem er die Platten, dem Gebot der Vorväter, hätte übergeben können) und erzählt ihm von den Geboten seines Bruders Nephi. Enos verspricht, diese Gebote zu beachten. Jakob beendet seine Aufzeichnungen mit einem Abschied an den Leser und der Hoffnung, dass viele seiner Brüder seine Worte lesen mögen. Er sagt seinen Brüdern Lebewohl und verwendet das Wort "adieu". 

Aus Jakob 7 können verschiedene persönliche Lehren gezogen werden: 

  • Arbeiter im Weingarten: Wir erkennen, dass nicht nur Arbeiter des Herrn in seinem Weingarten tätig sind. Es bemühen sich auch Arbeiter Luzifers, auf dass gute Früchte mit bitteren überwuchert werden (Jakob 5). Das zeigt, dass wir wachsam sein müssen, wer uns welche Botschaft überbringt, auf dass wir nicht auf falsche Propheten hören und zu Fall gebracht werden. 
  • Standhaftigkeit im Glauben: Jakob zeigt eine bemerkenswerte Standhaftigkeit in seinem Glauben an Christus, trotz der Versuche Scherems, ihn zu erschüttern. Diese Standhaftigkeit erinnert daran, wie wichtig es ist, fest in den eigenen Überzeugungen zu bleiben, auch wenn sie angefochten werden, sein Fundament auf dem “Felsen Christi” zu gründen. 
  • Offenheit für Offenbarung: Jakob verlässt sich auf persönliche Offenbarung und die Macht des Heiligen Geistes, um die Wahrheit zu erkennen und zu verteidigen. Dies ermutigt dazu, offen für göttliche Führung zu sein und sich auf die Stimme des Heiligen Geistes zu verlassen.
  • Bereuen und Umkehren: Scherem zeigt durch seine Bekehrung und sein Bekenntnis von Sünde und Irrtum, dass es nie zu spät ist, umzukehren und Vergebung zu suchen. Dies erinnert daran, dass es wichtig ist, Fehler einzugestehen, um Vergebung zu erlangen und auf einen rechten Weg zurückzukehren. 
  • Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit: Jakobs Reflektionen über sein Alter und sein nahendes Ende dienen als Erinnerung daran, dass das Leben vergänglich ist und dass es wichtig ist, bewusst zu leben und sich auf die Dinge von bleibendem Wert zu konzentrieren. 
  • Wertschätzung für die Schriften: Jakob betont die Wichtigkeit der Schriften, die von Christus zeugen. Dies ermutigt dazu, die heiligen Schriften zu studieren und aus ihnen zu lernen, um den eigenen Glauben zu stärken und die Wege Gottes besser zu verstehen und zu gehen. 

Diese persönlichen Lehren aus Jakob 7 können helfen, den eigenen Glauben zu vertiefen, das spirituelle Wachstum zu fördern und ein Leben nach den Prinzipien des Evangeliums zu führen. 

Wie wird es dir möglich, Christus, die Macht des Heiligen Geistes, und den Dienst von Engeln zu bekennen? 

findechristus.org 

Freitag, 12. April 2024

Kehrt daher um, und tretet ein durch die enge Pforte, und verbleibt auf dem Weg

 

Die enge Pforte führt zu ewigem Leben, das große Tor zum Verderben
(Bild: Quelle)

“O meine geliebten Brüder, kehrt daher um, und tretet ein durch die enge Pforte, und verbleibt auf dem Weg, der schmal ist, bis ihr ewiges Leben erlangen werdet.” (Jakob 6:11). 

  • Dieser Vers betont die Notwendigkeit der Umkehr und des Festhaltens an den Lehren Christi, um das ewige Leben zu erlangen. Es ist eine Aufforderung zur Entscheidung für den schmalen Weg der Gerechtigkeit und des Gehorsams, der zum ewigen Leben führt. 

Der Prophet Jakob, prophezeit in Jakob 6:1-13 über das Haus Israel und bezieht sich auf die Worte des Propheten Zenos über einen edlen Ölbaum, der das Bundesvolk des Herrn symbolisiert. Er sagt voraus, dass der Tag kommen wird, an dem Gott sein Volk wiederherstellen wird, bevor das Ende naht. Diejenigen, die fleißig im Weinberg Gottes gearbeitet haben, werden gesegnet sein, während diejenigen, die ausgestoßen werden, verflucht sind. Gott ist barmherzig, aber das Volk muss umkehren und an ihm festhalten. Jakob warnt davor, das Herz zu verhärten, denn das würde zum geistigen Tod führen. Er ermahnt die Menschen, die Worte der Propheten nicht zu verwerfen und die Macht Christi und des Heiligen Geistes anzuerkennen. Andernfalls würden sie vor dem Gericht stehen und in einen See aus Feuer und Schwefel *) gehen, was eine endlose Qual wäre. Er fordert sie auf, weise zu sein und den schmalen Weg des ewigen Lebens zu wählen. Schließlich verabschiedet er sich und spricht von einem angenehmen, aber auch schrecklichen Gericht Gottes. 

  • *) „Der Mensch quält und verurteilt sich selbst. Daher der Satz: Sie werden in den See von Feuer und brennendem Schwefel gehen [siehe Offenbarung 21:8]. Für den Menschen ist die Qual der Enttäuschung genauso heftig, wie wenn er sich in einem See von Feuer und brennendem Schwefel befände. So ist die Qual, die der Mensch erleidet. … … Einige Menschen werden sich zur immerwährenden Lohe Gottes erheben; denn Gott weilt in immerwährender Lohe; einige werden zur Verdammnis ihrer eigenen Schmutzigkeit auferstehen, und das wird eine genauso heftige Qual sein wie ein See von Feuer und Schwefel.“ (Lehren der Präsidenten der Kirche: Joseph Smith, Seite 247). 

Jakob 6:1-3:  
In diesen Versen prophezeit Jakob, dass die Prophezeiung des Propheten Zenos über das Haus Israel eintreffen wird. Zenos verglich das Haus Israel mit einem edlen Ölbaum und sagte voraus, dass Gott sein Volk wieder zurückgewinnen wird. Dies wird geschehen, wenn Gott zum zweiten Mal seine Hand erhebt, um sein Volk zurückzugewinnen, was das letzte Mal sein wird, dass seine Diener mit seiner Macht hinausgehen werden, um seinen Weingarten zu pflegen. Diejenigen, die eifrig im Weingarten gearbeitet haben, werden gesegnet sein, während diejenigen, die ausgestoßen werden, verflucht sein werden. Schließlich wird die Welt mit Feuer verbrannt werden. 

Die Passage spricht metaphorisch von einer Zeit, in der Gott wiederum seine Hand erheben wird, um sein Volk zurückzugewinnen. Es wird als das "letzte Mal" beschrieben, dass die Diener des Herrn mit seiner Macht hinausgehen werden, um seinen Weingarten zu pflegen. Diese Beschreibung deutet darauf hin, dass es sich um eine endgültige Phase der Sammlung und Reinigung des Volkes Gottes handelt, die kurz vor dem Ende der Zeiten stattfinden wird. 

In der Theologie des Buches Mormon wird diese Prophezeiung oft im Zusammenhang mit Ereignissen um die Wiederherstellung des Evangeliums Jesu Christi und der Sammlung Israels in den letzten Tagen interpretiert. Für viele Gläubige bezieht sich das "letzte Mal", dass die Diener des Herrn hinausgehen werden, auf die Missionstätigkeit der Heiligen der Letzten Tage und die Arbeit der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei der Sammlung der Gläubigen und der Verkündigung des Evangeliums weltweit. 

Jakob 6:4-6
In diesen Versen ermahnt Jakob seine Brüder, umzukehren und sich an Gott festzuhalten, da Gott barmherzig und geduldig zu ihnen ist. Er erinnert sie daran, dass Gott seine Hände den ganzen Tag lang zu Israel ausstreckt, obwohl sie ein starrsinniges und widerspenstiges Volk sind. Dennoch werden alle, die ihr Herz nicht verhärten, im Reich Gottes gerettet sein. Jakob fleht seine Brüder an, nicht länger zu zögern, sondern heute umzukehren und Gottes Stimme zu hören, um dem Tod zu entkommen. 

Jakob 6:7-8
Jakob warnt davor, dass trotz der Nahrung durch das gute Wort Gottes, die den ganzen Tag über erhalten wurde, schlechte Frucht hervorgebracht werden könnte, was zur Strafe durch Abschneiden und Verbrennen führen würde. Er stellt die Frage, ob sie diese Worte verwerfen werden - die Worte der Propheten und die Lehren über Christus - nachdem so viel darüber gesprochen haben. Er ruft sie dazu auf, nicht die Macht Gottes und die Gabe des Heiligen Geistes zu leugnen oder den Heiligen Geist auszulöschen. Schließlich warnt er davor, aus dem großen Plan der Erlösung, der für sie geschaffen wurde, ein Gespött zu machen. 

Jakob 6:9-13
Jakob warnt eindringlich davor, dass das Verwerfen der Worte der Propheten und die Leugnung der Macht der Erlösung und der Auferstehung in Christus dazu führen werden, dass sie vor dem Gericht Gottes in Schande und mit furchtbarer Schuld stehen. Er beschreibt die unausweichliche Konsequenz der Gerechtigkeit, die sie in einen See von Feuer und Schwefel führen wird, wo Qualen endlos sind. Er ermahnt seine Brüder, umzukehren und durch die enge Pforte einzutreten, und ermutigt sie, auf dem schmalen Weg zu bleiben, um ewiges Leben zu erlangen. Abschließend bittet er sie, weise zu sein, und sagt ihnen Lebewohl, bis sie sich vor dem angenehmen Gericht Gottes treffen, das die Schlechten mit Angst und Furcht treffen wird. 

Aus diesem Kapitel können verschiedene Lehren gezogen werden, die individuell relevant sein können. Hier sind einige mögliche Lehren: 

  • Barmherzigkeit und Umkehr: Es ist wichtig, die Barmherzigkeit Gottes anzuerkennen und umzukehren, wenn man von Seinem Weg abweicht. Gott streckt immer seine Hand aus, um uns zu helfen, aber wir müssen bereit sein, umzukehren und sein Wort anzunehmen. 
  • Bewahrung der Lehren: Wir sollten die Lehren der Propheten und die Worte Christi nicht verwerfen, sondern sie ernsthaft betrachten und danach leben. Das Ignorieren oder Ablehnen göttlicher Lehren kann schwerwiegende Konsequenzen haben. 
  • Ausharren im Glauben: Der schmale Weg des Glaubens und der Gehorsam kann herausfordernd sein, aber es lohnt sich, daran festzuhalten, um das ewige Leben zu erlangen. Wir müssen standhaft bleiben und auf dem Weg der Gerechtigkeit, egal welche Versuchungen oder Prüfungen uns begegnen. 
  • Weisheit und Entscheidungen: Es ist wichtig, weise Entscheidungen zu treffen und die Konsequenzen unserer Handlungen zu bedenken. Die Wahl, Gott zu folgen und seinem Weg treu zu bleiben, führt zu Segen und ewigem Leben. 
  • Ernsthaftigkeit im Glauben: Unsere Beziehung zu Gott erfordert Ernsthaftigkeit und Hingabe. Es ist nicht genug, oberflächlich zu glauben; wir müssen unser Herz und unseren Willen vollständig Gott hingeben. 

Diese Lehren können helfen, unser Verständnis von Gott zu vertiefen und uns dabei unterstützen, auf unserem geistigen Weg zu wachsen und uns zu entwickeln. 

Was ist mit der engen Pforte gemeint, durch die wir eintreten sollen? 

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