“Und nun, meine geliebten Brüder, möchte ich, dass ihr zu Christus kommt, der der Heilige Israels ist, und an seiner Errettung und an der Macht seiner Erlösung teilhabt. Ja, kommt zu ihm und bringt ihm eure ganze Seele als Opfer dar, und fahrt fort mit Fasten und Beten, und harrt aus bis ans Ende; und so wahr der Herr lebt, werdet ihr errettet werden.” (Omni 1:26).
- Dieser Vers drückt die zentrale Botschaft des Kapitels und des Buches Mormon als Ganzes aus. Er erinnert die Leser daran, dass die Erlösung durch Jesus Christus kommt und dass wir zu ihm kommen sollen, um teilzuhaben an seiner Macht und Errettung.
Er ruft dazu auf, sich ganz und gar dem Erlöser hinzugeben, indem man ihm die ganze Seele als Opfer darbringt, durch Fasten, Beten und standhaftes Ausharren bis zum Ende. Dies ist eine Aufforderung zur Hingabe, Glaubenstreue und Ausdauer im Dienst des Herrn, die letztendlich zur Errettung führt.
In diesem Vers liegt die zentrale Botschaft des Buches Mormon und er erinnert die Leser daran, dass Jesus Christus der Weg zur Erlösung ist und dass durch Hingabe und Glauben an ihn, die Menschen errettet werden können.
Eine zusammenfassende Übersicht über Omni 1:1-30
Omni, der Sohn Jaroms (Jarom 1:15), schreibt um die 361 v. Chr. nur die ersten drei Verse dieses Kapitels.
Er erklärt, dass er die Platten führt, um die Stammtafel seiner Familie zu bewahren. Er gesteht seine eigenen Mängel ein und übergibt die Platten seinem Sohn Amaron. Amaron gibt sie an seinen Bruder Kemisch weiter, der sie wiederum seinem Sohn Abinadom übergibt. Abinadom berichtet von Kriegen zwischen Nephiten und Lamaniten und erwähnt das Fehlen von Offenbarungen. Dann übernimmt Amaleki, der Sohn Abinadoms, und berichtet von der Entdeckung des Volkes Zarahemla und seiner Vereinigung mit Mosias Volk. Er ermahnt alle, zu Christus zu kommen, und gibt letzte Ermahnungen bezüglich des Glaubens. Amaleki erwähnt auch eine fehlgeschlagene Expedition, die ins Land Nephi zurückkehren wollte, und übergibt schließlich die Platten an König Benjamin, da sie voll sind. König Benjamin war König von Zarahemla.
Eine differenziertere Betrachtung:
Omni 1:1-3: Omni erklärt, dass sein Vater Jarom ihm befohlen hatte, etwas auf die Platten zu schreiben, um die Stammtafel ihrer Familie zu bewahren. Er berichtet von seinem Leben als Krieger, der oft kämpfte, um sein Volk, die Nephiten, vor den Lamaniten zu schützen, aber er gesteht auch seine eigenen Fehler ein und dass er die Gebote des Herrn nicht so gehalten hat, wie er sollte. Nach 282 Jahren seit dem Verlassen Jerusalems, übergibt er die Platten gemäß den Geboten seiner Väter seinem Sohn Amaron und beendet seine Aufzeichnungen.
Omni 1:4-8: Amaron, der die Aufzeichnungen mit fünf Versen fortsetzt, erklärt, dass er das Wenige, das er schreibt, in das Buch seines Vaters aufzeichnet. Es sind nun 320 Jahre vergangen, seitdem die Nephiten aus Jerusalem geführt wurden, und ein beträchtlicher Teil von ihnen wurde vernichtet. Dies geschah, weil der Herr nicht zulassen wollte, dass seine Worte nicht erfüllt würden - nämlich, dass sie im Land nur gesegnet sein würden, wenn sie seine Gebote halten. Die Strafe des Herrn traf die Ungerechten, aber die Rechtschaffenen wurden verschont und aus den Händen ihrer Feinde befreit. Amaron übergibt schließlich die Platten seinem Bruder Kemisch.
Omni 1:9: Kemisch, der die Aufzeichnungen weiterführt, erklärt, dass er das Wenige, das er schreibt, in das gleiche Buch wie sein Bruder Amaron aufzeichnet. Er bezeugt, dass er gesehen hat, dass sein Bruder das letzte, was er geschrieben hat, mit seiner eigenen Hand niedergeschrieben hat, als er ihm die Platten übergab. Auf diese Weise führen sie die Aufzeichnungen gemäß den Geboten ihrer Väter fort. Kemisch beendet dann seine Aufzeichnungen. Offensichtlich hatte Amaron zur Zeit der Weitergabe der Platten keinen Sohn, dem er sie hätte geben können, deshalb übergab er sie seinem Bruder Kemisch, womit sie in der Familie blieben.
Omni 1:10-11: Abinadom, der Sohn von Kemisch, berichtet von den Kriegen und Streitigkeiten zwischen den Nephiten und den Lamaniten, und dass er viele Lamaniten im Kampf getötet hat, um seine Brüder zu verteidigen. Er erwähnt, dass der Bericht seines Volkes auf den königlichen Platten eingraviert ist und dass er persönlich keine Offenbarungen oder Prophezeiungen empfangen hat. Er schließt seine Aufzeichnungen und beendet damit seinen Bericht, womit dem Zweck der kleinen Platten Nephis Genüge geleistet wurde, denn auf ihnen sollten ja nur die geistigen Erfahrungen aufgezeichnet werden. Alles Weltlich sollte auf den großen Platten festgehalten werden (1 Nephi 9:2-4).
Omni 1:12-19: Amaleki, der Sohn von Abinadom, berichtet über Mosia, der zum König über das Land Zarahemla gemacht wurde. Mosia (der Ältere, oder Mosia I) wurde vom Herrn gewarnt, aus dem Land Nephi zu fliehen, und alle, die auf die Stimme des Herrn hören wollten, gingen mit ihm in die Wildnis. Dort wurden sie durch Predigten und Prophezeiungen geleitet und schließlich ins Land Zarahemla geführt. Hier erfahren wir das erste Mal von dem neuen Ort, der für die nächsten fast vierhundert Jahre das Zentrum der nephitischen Gesellschaft sein wird. In Zarahemla entdeckten Mosia mit seinen Anhängern nun das Volk Zarahemla, das aus Jerusalem stammte und über die großen Wasser in das Land geführt worden war (später im Buch Mormon werden wir erfahren, dass es sich bei diesem Volk um die Mulekiten handelte; siehe Mosia 25:2). Das Volk Zarahemla war zahlreich, hatte aber viele Kriege erlebt und war in Unwissenheit über Gott, da sie keine Aufzeichnungen mitgenommen hatten, worunter auch ihre Sprache litt. Mosia ließ das Volk in seiner Sprache unterrichten, und sie vereinigten sich mit seinem Volk *). Mosia wurde zum König über beide Völker ernannt. Die Zustimmung der Zarahemlaiten mag darin zu finden sein, dass Mosia Messingplatten mitbrachte, die eine Verbindung zur gemeinsamen Alten Welt darstellten.
- *) Die Schilderung mit dem Auffinden des Volkes Zarahemla erinnert mich an das Gleichnis, das oft als das "Gleichnis vom Ölbaum" oder das "Gleichnis vom Weingarten" bezeichnet wird und das eine gewisse Parallele zu dem Gleichnis vom Weingarten in den Evangelien des Neuen Testaments aufweist. Dieses Gleichnis findet sich in Jakob 5 und 6.
Im Gleichnis vom Ölbaum beschreibt der Prophet Zenos einen Ölbaum, der vom Herrn gepflanzt wird und im Laufe der Zeit gepflegt und beschnitten wird. Dieser Ölbaum symbolisiert das Haus Israel und seine verschiedenen Zweige repräsentieren die verschiedenen Gruppen von Menschen, die Teil des Hauses Israel sind. Wenn einige Zweige unfruchtbar werden oder sich abwenden, werden sie beschnitten und verpflanzt, während andere Zweige gepflegt und genährt werden, um Frucht zu bringen.
Diese Geschichte hat Parallelen zum Gleichnis vom Weingarten im Neuen Testament (Römer 11:16-24), in dem ein Weingarten als Metapher für das Königreich Gottes dient und die Arbeiter im Weinberg symbolisieren, die dazu aufgefordert sind, Frucht zu bringen und den Weinberg zu pflegen. In ähnlicher Weise zeigt das Gleichnis vom Ölbaum im Buch Mormon die Beziehung zwischen Gott und seinem Volk auf und betont die Bedeutung von Treue, Umkehr und Fruchtbarkeit im geistlichen Leben.
Die Geschichte des Volkes Zarahemla im Buch Mormon spiegelt diese Lehren wider, indem sie zeigt, wie Gott sein Volk führt, es segnet und es ermutigt, Frucht zu bringen. Durch die Vereinigung mit Mosias Volk hatten die Zarahemlaiten die Möglichkeit, Teil des Volkes Gottes zu werden und in seiner Gnade und Segnung zu wachsen.
Omni 1:20-22: In den Tagen von König Mosia wurde ihm ein großer Stein gebracht, auf dem Gravierungen waren (lies gerne: Why was Coriantumr's Record Engraved on a "Large Stone"?). Durch die Gabe und Macht Gottes konnte Mosia die Gravierungen verstehen. Diese Gravierungen berichteten von einem Mann namens Koriantumr *) und den Kämpfen seines Volkes. Koriantumr wurde vom Volk Zarahemla entdeckt und lebte neun Monate unter ihnen. Die Gravierungen erwähnten auch Koriantumrs Vorfahren, die aus der Zeit des Turmbaus zu Babel (Genesis 11) kamen, zu der Zeit als der Herr die Sprachen der Menschen verwirrte. Aufgrund ihrer Ungerechtigkeit wurden sie gemäß den gerechten Urteilen des Herrn bestraft, und ihre Gebeine wurden im nördlichen Land verstreut.
- *) Koriantumr ist eine wichtige Figur im Buch Mormon und ist besonders bekannt für seine Begegnung mit dem Volk Zarahemla sowie seine Beteiligung an den Ereignissen, die zu einer Schlüsselperiode der Geschichte der Nephiten und Lamaniten führen. Hier sind einige wichtige Informationen über Koriantumr:
Herkunft und Geschichte: Koriantumr wird im Buch Mormon als ein mächtiger und großer Mann beschrieben, der der letzte Überlebende eines Volkes namens Jarediten war, das vor vielen Jahren auf dem amerikanischen Kontinent lebte. Er war ein mächtiger Krieger und ein großer Herrscher, der in zahlreiche Kriege verwickelt war.
Begegnung mit dem Volk Zarahemla: Nachdem das Volk Zarahemla von Mosia entdeckt wurde, stieß Mosias Volk auf Koriantumr. Koriantumr war zu diesem Zeitpunkt der einzige Überlebende seines Volkes. Er blieb neun Monate bei den Zarahemlaiten, bevor er starb.
Geschichte im Buch Mormon: Koriantumrs Geschichte wird in verschiedenen Teilen des Buches Mormon erwähnt, insbesondere im Buch Ether, wo seine Herkunft und die Geschichte seines Volkes, der Jarediten, ausführlicher behandelt werden. Seine Begegnung mit dem Volk Zarahemla wird jedoch auch in anderen Teilen des Buches Mormon erwähnt, insbesondere im Buch Omni und im Buch Mosia.
Symbolische Bedeutung: Koriantumrs Begegnung mit dem Volk Zarahemla hat symbolische Bedeutung für die Leser des Buches Mormon. Sie zeigt, wie Gott die verschiedenen Völker und Gruppen auf dem amerikanischen Kontinent führt und zusammenführt, um seinen Plan der Erlösung zu erfüllen. Es ist auch ein Hinweis darauf, dass die Geschichte der Nephiten und Lamaniten nicht isoliert ist, sondern Teil einer größeren göttlichen Ordnung und Geschichte ist.
Insgesamt ist Koriantumr eine faszinierende Figur im Buch Mormon, deren Geschichte wichtige Lehren und Einsichten über Gottes Wirken und seinen Plan für sein Volk bietet.
Omni 1:23-26: Amaleki, der in den Tagen von König Mosia geboren wurde und auch dessen Tod erlebte, berichtet von einem heftigen Krieg zwischen den Nephiten und den Lamaniten während der Herrschaft von König Benjamin. Trotz des Blutvergießens erlangten die Nephiten einen großen Vorteil über ihre Feinde, sodass König Benjamin die Lamaniten aus dem Land Zarahemla verjagen konnte.
Amaleki, der keine Nachkommen hat, beschließt, die Platten an König Benjamin zu übergeben. Er ermahnt alle Menschen, zu Gott zu kommen und an Prophezeiung, Offenbarungen, den Dienst von Engeln und die göttlichen Gaben zu glauben. Er ruft seine Brüder dazu auf, zu Christus zu kommen, ihre ganze Seele als Opfer darzubringen, zu fasten und zu beten und bis ans Ende auszuharren, um errettet zu werden.
Omni 1:27-30: Amaleki berichtet abschließend über eine Gruppe von Menschen, die in die Wildnis zogen, um ins Land Nephi zurückzukehren, aus dem sie zur Zeit König Benjamins Vater vertrieben worden waren, um ihr Erbe zu beanspruchen. Ihr Führer verursachte jedoch einen Streit unter ihnen, der zur Folge hatte, dass sie alle, bis auf fünfzig, in der Wildnis getötet wurden. Diese fünfzig kehrten nach Zarahemla zurück. Danach brachen erneut einige in die Wildnis auf, doch Amaleki erfährt nichts weiter über ihr Schicksal. Er beendet seine Aufzeichnungen und erklärt, dass die Platten voll sind (die kleinen Platten, von denen wohl Nephi viele leere Platten vorbereitet hatte, mit dem Auftrag hier nur geistliches Wirken aufzuzeichnen; siehe 1 Nephi 9:2-4) und er sich darauf vorbereitet, sich in sein Grab zu legen.
Aus diesem Kapitel Omni im Buch Mormon können verschiedene Lehren gezogen werden, die auch heute noch relevant sind:
- Gehorsam gegenüber göttlichen Geboten: Die Aufzeichnungen in diesem Kapitel betonen die Wichtigkeit, den Geboten Gottes zu gehorchen. Sowohl die Nephiten als auch die Lamaniten erlebten Segnungen oder Strafen entsprechend ihrem Gehorsam gegenüber Gottes Geboten.
- Glaube an göttliche Führung: Die Geschichten von Mosia und seinem Volk sowie der Gruppe, die in die Wildnis aufbrach, zeigen den Glauben an göttliche Führung und die Bereitschaft, auf die Stimme des Herrn zu hören, selbst wenn es bedeutet, ins Unbekannte zu gehen.
- Vertrauen in den Herrn: Trotz der Herausforderungen und Kriege, denen die Nephiten gegenüberstanden, erlangten sie durch ihr Vertrauen in den Herrn und ihre Treue zu seinen Geboten den Sieg über ihre Feinde.
- Bereitschaft zur Umkehr: Die Aufzeichnungen in diesem Kapitel zeigen auch die Notwendigkeit der Umkehr auf, wenn man von Gottes Wegen abgewichen ist. Menschen wie Omni gestehen ihre eigenen Fehler ein und zeigen, dass auch sie umkehren können.
- Verantwortung für das eigene Handeln: Die Konsequenzen von Entscheidungen und Handlungen werden deutlich dargestellt. Der Streit unter den Menschen, die in die Wildnis zogen, führte zu tragischen Konsequenzen, während Treue und Gehorsam gegenüber Gott Segnungen mit sich brachten.
- Hingabe an Jesus Christus: Amaleki ruft dazu auf, zu Christus zu kommen und an seine Erlösung und Macht zu glauben. Diese Lehre ist zeitlos und erinnert daran, dass Jesus Christus die Quelle der wahren Erlösung und des Friedens ist.
Insgesamt können wir aus diesem Kapitel lernen, dass Gehorsam, Glaube, Vertrauen in den Herrn, Umkehr, Verantwortung und Hingabe an Jesus Christus zeitlose Prinzipien sind, die uns helfen können, ein erfülltes und gottgefälliges Leben zu führen.
Weshalb werden wir aufgefordert zu Christus zu kommen?
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