Donnerstag, 20. Juli 2023

Jetzt weiß ich in Wahrheit, dass der Herr seinen Engel gesandt und mich gerettet hat

 

Die Befreiung Petrus aus dem Gefängnis  
(Bild Quelle)

„Als Petrus nun zu sich kam, sagte er: „Jetzt weiß ich in Wahrheit, daß der Herr seinen Engel gesandt und mich aus der Hand des Herodes und vor der ganzen Gier des jüdischen Volks gerettet hat.” (Apostelgeschichte 12:11). 

In Apostelgeschichte 12:1-25 wird die Geschichte von der Hinrichtung des Jakobus und die Verhaftung und Befreiung des Petrus erzählt. Weiterhin wird der Tod des Herodes beschrieben, sowie die Aussendung des Barnabas und des Saulus, die Johannes Markus (wohl als persönlichen Sekretär des Petrus; er ist auch der Verfasser des Markusevangeliums und der Neffe von Barnabas) mitnehmen. 

Das Kapitel beginnt damit, dass König Herodes Agrippa I. anfängt, die Gemeinde der Christen zu verfolgen. Er tötet Jakobus, den Bruder des Johannes (Söhne von Zebedäus und seiner Frau Salome, wohl die galiläischen Anhänger Jesu; mehr siehe hier), mit dem Schwert, und erkennt, dass es den Juden gefällt. Er beschließt, auch Petrus festzunehmen. Doch der Herr hat für Petrus einen anderen Plan. 

Während Petrus im Gefängnis ist, betet die Gemeinde unentwegt für ihn. In der Nacht, bevor er vor Gericht gestellt werden soll, erscheint ein Engel des Herrn in seiner Zelle. Der Engel weckt Petrus auf und befreit ihn, indem er seine Ketten löst und ihm sagt, er solle sich schnell anziehen und ihm folgen. 

Petrus denkt zuerst, dass er dies alles nur träumt, aber als er draußen vor dem Gefängnis steht, erkennt er, dass es tatsächlich geschehen ist. Er geht zu dem Haus, in dem viele Gläubige versammelt sind und beten. Eine Dienerin namens Rhoda erkennt Petrus' Stimme an der Tür und wird so aufgeregt, dass sie vergisst, ihn einzulassen. Die anderen Gläubigen können es kaum glauben, als sie Rhodas Bericht hören. Ihre Freude über die Rückkehr des Apostels zeigt, wie sehr die frühchristliche Gemeinde durch ihre Verbindung zu den Aposteln und ihrem Glauben geprägt war. 

Petrus klopft erneut an die Tür, wird hereingelassen und erzählt ihnen, wie der Herr ihn aus dem Gefängnis geführt hat. Er bittet die Gläubigen, diese Nachricht an Jakobus und die anderen weiterzugeben und verschwindet dann, um sich an einem sicheren Ort zu verstecken. 

Am nächsten Morgen gerät König Herodes in Panik, als er erfährt, dass Petrus entkommen ist. Er verhört die Wachen und lässt sie hinrichten. Kurze Zeit später stirbt Herodes selbst einen grausamen Tod, weil er nicht Gott die Ehre gibt. Das Wort des Herrn aber breitet sich weiter aus und die Gemeinde wächst. 

Diese Passage betont die Macht des Gebets und die Treue Gottes, der Petrus aus dem Gefängnis befreit. Sie verdeutlicht auch, dass die Verfolgung der frühen Christen durch menschliche Herrscher zwar grausam sein konnte, aber letztendlich der göttlichen Vorsehung und der Ausbreitung des Evangeliums nicht im Wege stehen konnte. 

Ich lerne: 

  1. Die Macht des Gebets: Die Geschichte betont die Bedeutung des Gebets. Die Gemeinde betete unentwegt für Petrus, und Gott erhörte ihre Gebete, indem er ihn aus dem Gefängnis befreite. Diese Passage ermutigt uns, im Gebet nicht nachzulassen und darauf zu vertrauen, dass Gott in schwierigen Situationen eingreifen kann. 
  2. Gottes souveräne Führung: Obwohl Petrus von König Herodes gefangen genommen wurde, zeigt die Geschichte, dass letztendlich Gott die Kontrolle hatte. Er schickte einen Engel, um Petrus zu befreien und seinen Plan fortzusetzen. Das erinnert uns daran, dass Gott über den Umständen steht und seine Pläne durchsetzt, selbst in schwierigen und bedrohlichen Situationen. 
  3. Vertrauen trotz Zweifel: Als Petrus aus dem Gefängnis befreit wurde, konnte er es zunächst kaum glauben und dachte, es sei ein Traum. Dennoch trat er in den Glauben ein und folgte dem Engel. Diese Geschichte ermutigt uns, auch wenn wir Zweifel haben oder unsicher sind, auf Gottes Führung zu vertrauen und mutig voranzuschreiten. 
  4. Gemeinschaft und Unterstützung: Die Gläubigen versammelten sich und beteten gemeinsam für Petrus. Als er vor ihrer Tür stand, waren sie erstaunt und voller Freude. Diese Episode unterstreicht die Bedeutung der Gemeinschaft und der gegenseitigen Unterstützung in schwierigen Zeiten. Es erinnert uns daran, dass wir uns als Gläubige zusammenfinden und füreinander beten sollten. 
  5. Gottes Gerechtigkeit: König Herodes, der die Christen verfolgte, wurde letztendlich von Gott gerichtet. Sein grausamer Tod zeigt, dass Gott diejenigen, die Böses tun, zur Rechenschaft zieht. Diese Lehre ermutigt uns, auf Gottes Gerechtigkeit zu vertrauen und auch darauf, dass er am Ende alles Unrecht richten wird. 

Diese Lehren können uns helfen, unseren Glauben zu stärken, unsere Beziehung zu Gott zu vertiefen und uns in schwierigen Zeiten zu ermutigen. 

Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen? 

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Mittwoch, 19. Juli 2023

Stellten die Gläubigen jüdischer Herkunft ihn zur Rede

 

Die Ratsversammlung zu Jerusalem 
(Bild Quelle)

„Es erhielten aber die Apostel und die Brüder in Judäa Kunde davon, daß auch die Heiden das Wort Gottes angenommen hätten. 2 Als daher Petrus nach Jerusalem zurückgekehrt war, stellten die Gläubigen jüdischer Herkunft ihn zur Rede 3 und hielten ihm vor: „Du bist bei Nichtjuden eingekehrt und hast mit ihnen gegessen!” (Apostelgeschichte 11:1-3). 

Apostelgeschichte 11:1-30 beschreibt zum einen eine Ratsversammlung zur Klärung der Tatsache, dass auch Heiden getauft werden dürfen, sowie die Ereignisse, die sich nach der Bekehrung der Heiden in der Stadt Antiochia ereigneten. 

Dieses Kapitel erzählt von einem äußerst wichtigen Moment in der frühen Kirchengeschichte, als Petrus den anderen Aposteln von seiner Begegnung mit den nichtjüdischen Menschen erzählt, die das Evangelium angenommen haben. 

Die Passage beginnt damit, dass die Apostel und die Brüder in Judäa von der Tatsache erfahren, dass Petrus das Evangelium den nichtjüdischen Menschen verkündet hat. Als Petrus in Jerusalem ankommt, konfrontieren ihn die jüdischen Gläubigen und tadeln ihn dafür, dass er mit den Heiden gegessen hat. 

Petrus erzählt ihnen dann detailliert von seiner Vision, die er in Joppe hatte. Er erklärt, wie er ein Tuch vom Himmel herabkommen sah, das mit allen Arten von Tieren und Vögeln gefüllt war. Eine Stimme sagte ihm, dass er aufstehen, essen und keine Tiere für unrein halten solle, was Gott gereinigt hat. Während er noch über diese Vision nachdachte, kamen Boten aus Cäsarea zu ihm und baten ihn, zu einem römischen Hauptmann namens Kornelius zu kommen. 

Petrus beschreibt, wie der Heilige Geist ihm klarmachte, dass er mit diesen Männern gehen sollte, und als er in das Haus des Hauptmanns kam, fand er eine große Versammlung von nichtjüdischen Menschen vor. Petrus erkannte, dass auch sie das Evangelium empfangen sollten, und er begann, ihnen von Jesus Christus zu erzählen. 

Während Petrus noch sprach, kam der Heilige Geist auf alle Anwesenden herab, und sie begannen in verschiedenen Sprachen zu reden und Gott zu preisen. Petrus erinnert die Gläubigen daran, dass Gott die Gabe des Heiligen Geistes auch den nichtjüdischen Menschen geschenkt hat, und er taufte sie daraufhin im Namen Jesu Christi. 

Nachdem Petrus seine Erfahrungen und die Bekehrung der nichtjüdischen Menschen in dieser Ratsversammlung geschildert hat (siehe Bild), verstummt der Widerspruch der jüdischen Gläubigen, und sie preisen Gott dafür, dass auch den nichtjüdischen Menschen die Buße zum Leben geschenkt wurde. 

Schließlich schicken die Gläubigen in Jerusalem Barnabas nach Antiochia, um die dortigen Gläubigen zu ermutigen. Barnabas erkennt die Gnade Gottes in Antiochia und ermutigt die Gläubigen, dem Herrn treu zu bleiben. Er holt sogar Paulus aus Tarsus, um ihm bei der Arbeit in Antiochia zu helfen. Gemeinsam lehren sie ein ganzes Jahr lang in Antiochia. 

Insgesamt zeigt Apostelgeschichte 11:1-30, wie Gott das Evangelium auch den nichtjüdischen Menschen zugänglich gemacht hat und wie die Apostel diese Erkenntnis akzeptierten und sich dafür einsetzten, dass alle Menschen unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft die Botschaft Jesu Christi hören und annehmen können. 

Ich lerne: 

  1. Gottes Gnade ist für alle: Die Geschichte betont, dass Gott keine Unterschiede macht und dass das Evangelium für alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft oder Kultur, verfügbar ist. Es erinnert uns daran, dass Gottes Liebe und Gnade jedem Menschen offenstehen, unabhängig von seinen Umständen. 
  2. Offenheit für neue Wege des Handelns: Petrus und die anderen Gläubigen mussten ihre traditionellen Vorstellungen überdenken und akzeptieren, dass Gott sie zu neuen Wegen führte. Es ermutigt uns, offen zu sein für neue Erkenntnisse, Erfahrungen und Möglichkeiten, die uns von Gott gegeben werden könnten. 
  3. Die Bedeutung des Zeugnisses: Petrus erzählt den Juden seine Erfahrung und wie Gott ihm gezeigt hat, dass die Heiden ebenfalls Teil des Reiches Gottes sind. Es erinnert uns daran, wie wichtig es ist, von unseren eigenen Erfahrungen mit Gott zu erzählen und Zeugnis abzulegen, um andere zu ermutigen und ihnen die Botschaft des Evangeliums näherzubringen. 
  4. Großzügigkeit und Dienstbereitschaft: Die Gemeinde in Antiochia sammelte Spenden, um den bedürftigen Gläubigen in Judäa zu helfen. Dies zeigt uns die Bedeutung von Großzügigkeit und Dienstbereitschaft gegenüber anderen. Es ermutigt uns, unsere Ressourcen und Fähigkeiten zu nutzen, um anderen in Not zu helfen und unsere Gemeinschaft aufzubauen. Wir kümmern uns heute auch um Notleidende: “Fasten und Fastopfer”. 
  5. Zusammenarbeit und Teamarbeit: Barnabas und Saulus arbeiteten zusammen, um das Evangelium in Antiochia zu verbreiten. Es erinnert uns daran, wie wichtig Zusammenarbeit und Teamarbeit in der Gemeinde sind. Durch das Zusammenkommen unserer Gaben und Talente können wir effektiver für Gottes Reich arbeiten. Diese Zusammenarbeit findet in Räten statt. Beispiel auf Gemeindeebene “Der Gemeinderat”. 

Diese Lektionen können uns helfen, unsere Haltung gegenüber anderen Menschen zu ändern, für Gottes Wirken offen zu sein, Einheit in der Gemeinschaft der Gläubigen zu fördern und uns auf die Führung des Heiligen Geistes zu verlassen, um das Evangelium zu verbreiten und anderen zu dienen. 

Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen? 

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Dienstag, 18. Juli 2023

Nun erkenne ich in Wahrheit, dass Gott nicht die Person ansieht

 

Petrus betritt das Haus eines Heiden 
(Bild Quelle)

„Da tat Petrus den Mund auf und sagte: „Nun erkenne ich in Wahrheit, daß Gott nicht die Person ansieht, (vgl. 1. Sam. 16,7), 35 sondern daß in jedem Volk der, welcher ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt, ihm angenehm (oder: für ihn zur Annahme geeignet) ist.” (Apostelgeschichte 10:34-35). 

In der Apostelgeschichte 10:24-48, wird die Begebenheit des Treffens zwischen Petrus und dem Heiden Kornelius fortgesetzt.  

Kornelius, ein römischer Hauptmann, wird von einem Engel Gottes besucht, der ihm sagt, er solle Petrus rufen. Kornelius gehorcht und schickt einige seiner Diener, um Petrus zu suchen. In der Zwischenzeit hat Petrus eine Vision, in der ihm eine Leinwand mit einer Vielzahl von Tieren gezeigt wird, die nach jüdischem Gesetz als unrein gelten. Eine Stimme ermutigt Petrus, zu essen, aber Petrus weigert sich und sagt, dass er nie etwas Unreines gegessen hat. 

Während Petrus noch über die Vision nachdenkt, kommen die drei Diener von Kornelius an und bitten ihn, mit ihnen zu gehen. Petrus erkennt, dass Gott ihm gezeigt hat, dass er keine Person als unrein betrachten sollte, und er geht am nächsten Morgen mit den Dienern zu Kornelius' Haus, nachdem sie bei ihm übernachtet hatten. 

Als Petrus nach einer Tagesreise bei Kornelius ankommt, findet er eine große Versammlung von nichtjüdischen Menschen, die auf ihn warten. Kornelius erzählt Petrus von seiner Vision und dass er glaubt, dass Gott Petrus zu ihnen geschickt hat, um ihnen das Evangelium zu verkünden. 

Petrus beginnt dann zu predigen und erklärt, dass er nun erkennt, dass Gott keine Unterscheidung zwischen Juden und Nichtjuden macht. Er verkündet das Evangelium von Jesus Christus und dass jeder, der an ihn glaubt, Vergebung der Sünden und das ewige Leben durch seinen Namen empfangen kann. 

Während Petrus noch spricht, kommt der Heilige Geist auf alle Anwesenden, einschließlich der Nichtjuden, die das Wort hörten, und sie konnten in Zungen reden. Petrus und die mit ihm gereisten Juden sind erstaunt und erkennen, dass Gott auch die Heiden angenommen hat. 

Petrus entscheidet sich daraufhin, Kornelius und seine Hausgenossen zu taufen. Er bleibt einige Tage bei ihnen, bevor er nach Jerusalem zurückkehrt. 

Diese Geschichte in der Apostelgeschichte zeigt, wie Gott Petrus und Kornelius zusammenführt und dass das Evangelium für alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, offen ist. Es markiert einen wichtigen Wendepunkt in der frühen Kirchengeschichte, da es zeigt, dass das Heil nicht auf das jüdische Volk beschränkt ist, sondern auch den Nichtjuden zugänglich gemacht wird. 

Ich lerne: 

  1. Offenheit gegenüber anderen: Petrus musste seine vorherigen Vorurteile überwinden und erkennen, dass das Evangelium für alle Menschen gilt, unabhängig von ihrer Herkunft (siehe auch 2. Nephi 26:33). Wir sollten ebenfalls offen sein und andere Menschen ohne Vorurteile oder vorgefasste Meinungen behandeln. Jeder verdient Respekt und die Möglichkeit, gehört zu werden. 
  2. Gottes Führung erkennen: Petrus erkannte, dass die Vision und die Umstände, die ihn zu Kornelius führten, von Gott kamen. Wir sollten uns bewusst sein, dass Gott manchmal durch unerwartete Wege und Umstände zu uns spricht oder uns zu bestimmten Handlungen führt. Es ist wichtig, unsere Augen und Herzen offenzuhalten, um seine Führung zu erkennen. 
  3. Bereitschaft zur Veränderung: Petrus musste seine Denkweise und Überzeugungen überdenken und bereit sein, sich an neue Umstände und Erkenntnisse anzupassen. Ähnlich sollten wir bereit sein, unsere Meinungen und Ansichten zu überprüfen und gegebenenfalls zu ändern, wenn wir neue Erkenntnisse gewinnen oder eine Situation dies erfordert. Wir erleben auch heute in der wiederhergestellten Kirche des Herrn diese starken Veränderungen. Nicht in der Lehre, aber in der Struktur, wie Petrus es erleben durfte. Nehmen wir daran Anstoß? Lies gerne: “99 announcements and changes in the Church since President Nelson became Prophet 5 years ago”. 
  4. Das Evangelium teilen: Petrus nutzte die Gelegenheit, das Evangelium von Jesus Christus zu verkünden. Wir können von seinem Beispiel lernen, dass es wichtig ist, unsere Glaubenserfahrungen und die Wahrheit des Evangeliums mit anderen zu teilen. Wir sollten mutig sein und Möglichkeiten suchen, anderen von Gottes Liebe und Erlösung durch Jesus Christus zu erzählen. Hol dir gerne Anregungen aus dieser Anleitung: “Verkündet mein Evangelium” 
  5. Die Wirksamkeit des Heiligen Geistes erkennen: Die Geschichte betont, dass der Heilige Geist auf die Menschen kam, als sie das Wort hörten. Das erinnert uns daran, dass der Heilige Geist aktiv ist und in unseren Herzen wirkt, wenn wir uns dem Evangelium öffnen. Wir sollten uns bewusst sein, dass es nicht allein auf unsere Fähigkeiten oder Bemühungen ankommt, sondern auf die Kraft und Führung des Heiligen Geistes. 
  6. Taufe und Hingabe: Petrus taufte Kornelius und seine Hausgenossen als Zeichen ihres Glaubens und ihrer Hingabe an Jesus Christus. Die Taufe symbolisiert unsere Entscheidung, Jesus nachzufolgen und uns ihm ganz hinzugeben. Es erinnert uns daran, dass unser Glaube nicht nur theoretisch oder privat sein sollte, sondern dass wir aktiv Schritte unternehmen sollten, um unseren Glauben zu bekennen und unser Leben nach den Lehren Jesu auszurichten. 

Diese Lektionen können uns helfen, ein offenes Herz zu haben, uns von Gottes Führung leiten zu lassen, Veränderungen anzunehmen, das Evangelium zu teilen, die Wirkung des Heiligen Geistes anzuerkennen und unsere Hingabe an Jesus Christus auszudrücken. 

Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen? 

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Montag, 17. Juli 2023

Was Gott gereinigt hat, das erkläre du nicht für unrein!

 

Vision des Petrus 
(Bild Quelle)

„Da rief zum zweitenmal eine Stimme ihm zu: „Was Gott gereinigt hat, das erkläre du nicht für unrein!” (Apostelgeschichte 10:15). 

Apostelgeschichte 10:1-23 erzählt die Geschichte von Kornelius *), einem römischen Hauptmann, und dem Apostel Petrus. Es geht dabei um die Vision des Hauptmanns Kornelius in Cäsarea (Hafenstadt an der Westküste Israels), und die Vision des Petrus in Joppe. Das Wachstum der Kirche des Herrn umfasst nun auch die Nichtjuden, die `Heiden´ **). 

  • *) Kornelius, der eine wichtige Position im römischen Militär innehatte, wird der erste offiziell zum Christentum bekehrte Heide. Aufgrund seiner Position ist seine Bekehrung von hoher Bedeutung. Er war kein Proselyt, er war ein `Gottesfürchtiger´, ein Nichtjude (Heide), der den jüdischen Glauben respektiert, anerkennt und bestimmte jüdische Praktiken befolgt, ohne jedoch zum Judentum zu konvertieren. 
    **) Mit Heiden sind hier die Menschen aus den Völkern, die nicht an den Gott von Israel glauben, gemeint. Jesus wusste sich zunächst vor allem zu dem Volk Israel gesandt (Matthäus 15,24; Markus 7,27). Aber er nahm sich auch der Menschen aus anderen Völkern an (Matthäus 15,28; Markus 7,29). Er kann sogar ihren Glauben vorbildlich nennen und davon sprechen, dass sie zusammen mit Abraham am Festmahl in Gottes Reich teilnehmen werden (Matthäus 8,10-11). Was hier beginnt, geht nach der Auferstehung von Jesus weiter: Er schickt seine Jünger zu allen Völkern der Welt (Matthäus 28,19). Zu der jungen christlichen Gemeinde hatten zunächst vor allem Menschen gehört, die aus dem Judentum kamen. Doch sie öffnet sich schon sehr früh auch für die Heiden. Es war vor allem der Apostel Paulus, der die Gute Nachricht zu ihnen brachte. In seinen Briefen erklärt er, dass die Botschaft von der rettenden Gnade Gottes sich an die Menschen aus dem jüdischen Volk und ebenso auch an die aus den anderen Völkern richtet (Römer 1,16). Denn durch den Tod und die Auferstehung von Jesus hat Gott allen Menschen das Heil geschenkt (Römer 3,21-26). Deshalb werden durch Christus Juden und Heiden zu dem einen neuen Volk Gottes (Epheser 2,11-18) zusammengeschlossen. 

In dieser Passage wird Kornelius als frommer Mann vorgestellt, der in Cäsarea lebt. Er ist ein Hauptmann der römischen Armee, der Gott fürchtet und mit seiner ganzen Familie Gutes tut. Eines Tages erhält Kornelius eine Vision (nicht in der Nacht, tagsüber gegen 14:00 bis 15:00 Uhr), in der ein Engel Gottes zu ihm kommt und ihm sagt, dass seine Gebete erhört worden sind und er Petrus nach Joppe (etwa 50 Kilometer südlich Cäsarea an der Küste Israels gelegen, eine Tagesreise) schicken soll.  
Beachte: Der Herr wendet sich direkt an diesen Heiden, da die Apostel sie für unrein hielten und von sich aus nicht zu ihnen missionieren gegangen wären. 

Gleichzeitig hat auch Petrus eine Vision, die den Kurs dieser frühen Kirche stark verändern sollte. Er ist um die Mittagszeit auf dem Dach eines Hauses in Joppe (da war es aufgrund des Windes vom Meer her angenehm frisch) und sieht ein Tuch, das mit allen Arten von Tieren, Vögeln und Reptilien gefüllt ist. Eine Stimme fordert ihn auf, aufzustehen, die Tiere zu töten und zu essen. Petrus weigert sich zunächst, weil er nach jüdischen Speisegesetzen keine unreinen Tiere essen darf. Doch die Stimme sagt ihm, dass das, was Gott für rein erklärt hat, nicht unrein sein kann. Dies wiederholt sich zur Bekräftigung dreimal (Apostelgeschichte 10:16). 

Während Petrus noch über die Vision nachdenkt, kommen die drei Männer, die von Kornelius geschickt wurden, an das Haus, in dem er sich aufhält. Er lädt sie ein, in seinem Haus zu nächtigen (die erste persönliche Begegnung eines Juden mit `unreinen Heiden´). Der Heilige Geist sagt Petrus, dass er mit ihnen gehen soll, ohne zu zögern. Petrus trifft am nächsten Tag bei Kornelius ein (Petrus bricht die 1.500-jährige Tradition, dass Juden kein Haus der Heiden betreten) und findet eine große Menschenmenge versammelt.  
Bemerkenswert:  
1. Jona floh aus Joppe (Jafo) vor seinem Missionsauftrag in Ninive (Jona 1), Petrus geht nach Joppe zu seinem Missionsauftrag. 
2. Kornelius, ein römischer Zenturio, der Leute befehligte, demütigt sich in unaussprechlicher Weise und wirft sich vor Petrus nieder (Apostelgeschichte 10:25)! 
3. Kornelius hat viele Verwandte und Freunde zu sich eingeladen (römische Heiden), um sie teilhaben zu lassen an der Botschaft, die ihnen Petrus bringen würde. Lies gerne die Ansprache “Lieben, weitergeben, einladen”. 

Kornelius erzählt Petrus nun von seiner Vision und dass er geglaubt hat, dass Gott ihn zu ihm geschickt hat, um etwas Wichtiges zu verkünden. Petrus, der leitende Apostel Jesu, erkennt in der Parallelität der Offenbarungen, dass Gott keine Person bevorzugt, sondern dass Menschen aller Nationen vor ihm anbeten können. Er verkündet das Evangelium von Jesus Christus und die Vergebung der Sünden durch ihn. 
Beachte: Petrus als der leitende Apostel hat die Vollmacht diese enorm wichtige Änderung in der Kirche zu vollziehen. 

Während Petrus noch spricht, fällt der Heilige Geist auf alle, die das Wort hören. Petrus ist erstaunt und befiehlt, dass Kornelius und seine Begleiter getauft werden. Petrus bleibt dann einige Tage bei Kornelius, bevor er nach Jerusalem zurückkehrt. 

Diese Passage in der Apostelgeschichte betont die universelle Botschaft des Evangeliums und wie Gott die Trennung zwischen Juden und Nichtjuden aufhebt. Kornelius wird als Beispiel dafür dargestellt, wie Gott Menschen aller Nationen annehmen kann, wenn sie ihm aufrichtig dienen und ihm vertrauen. 

Ich lerne: 

  1. Offenheit gegenüber anderen: Kornelius war ein römischer Hauptmann, ein Nichtjude, und dennoch hatte er eine Beziehung zu Gott aufgebaut. Die Geschichte erinnert uns daran, dass wir offen sein sollten, andere Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, Nationalität oder sozialen Stellung zu respektieren und anzunehmen. 
  2. Bereitschaft, auf göttliche Führung zu hören: Kornelius war bereit, auf die Vision und die Anweisungen des Engels Gottes zu hören. Ebenso sollten wir offen sein für die Führung Gottes in unserem Leben. Das bedeutet, aufmerksam zu sein und bereit zu sein, Schritte zu unternehmen, wenn wir spüren, dass Gott uns zu etwas Bestimmtem führt. 
  3. Vorurteile überwinden: Petrus hatte Vorurteile gegenüber Nichtjuden und den damit verbundenen Speisegesetzen. Doch durch die Vision lernte er, dass Gott keine Person bevorzugt und dass Vorurteile überwunden werden sollten. Wir sollten offen sein, um unsere eigenen Vorurteile zu erkennen und zu überwinden, und bereit sein, Menschen mit Liebe und Respekt zu begegnen, unabhängig von ihren Hintergründen oder Überzeugungen. 
  4. Das Evangelium teilen: Petrus nutzte die Gelegenheit, um das Evangelium von Jesus Christus und die Vergebung der Sünden durch ihn zu verkünden. Diese Geschichte ermutigt uns, die Botschaft von Jesus mit anderen zu teilen und sie zu ermutigen, eine Beziehung zu Gott aufzubauen. 
  5. Die Führung des Heiligen Geistes anerkennen: In der Geschichte sehen wir, wie der Heilige Geist Petrus leitet und ihn ermutigt, mit Kornelius und seinen Begleitern mitzugehen. Es ist wichtig, dass wir uns auf die Führung des Heiligen Geistes in unserem eigenen Leben einlassen und bereit sind, seinen Anweisungen zu folgen. 

Insgesamt können wir aus der Geschichte lernen, offen und respektvoll gegenüber anderen zu sein, Vorurteile zu überwinden, auf göttliche Führung zu hören, das Evangelium zu teilen und die Führung des Heiligen Geistes anzuerkennen. Diese Prinzipien können uns helfen, ein mitfühlendes und erfülltes Leben zu führen, das auf den Lehren Jesu basiert. 

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Samstag, 15. Juli 2023

Saulus aber trat nur um so entschlossener auf

 

Petrus erweckt Tabita wieder zum Leben
(Bild Quelle)

„Da gerieten alle, die ihn hörten, in Erstaunen und sagten: „Ist das nicht derselbe Mann, der in Jerusalem die Bekenner dieses Namens wütend verfolgt hat und auch hierher in der Absicht gekommen war, sie in Fesseln vor die Hohenpriester zu führen?” 22 Saulus aber trat nur um so entschlossener auf und brachte die Juden, die in Damaskus wohnten, völlig außer Fassung, indem er bewies: „Dieser ist Christus (= der Messias)!” (Apostelgeschichte 9:21-22). 

In Apostelgeschichte 9:19-43 wird die Geschichte von Saulus, der später als Paulus bekannt wurde, erzählt, wie er in Damaskus in den Synagogen lehrte, seine Flucht von dort bei Nacht in einem Korb die Stadtmauer hinab, sein Wirken in Jerusalem. Wieder wurde ihm nach dem Leben getrachtet und er kam über Cäsarea nach Tharsus. Dann geht es noch um die Wunder, die Petrus in Lydda und Joppe wirkte. 

Nach seiner Bekehrung zum Christentum durch eine persönliche Begegnung mit Jesus auf dem Weg nach Damaskus begann Saulus sofort, in den Synagogen zu predigen und die Menschen zu überzeugen, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Seine Predigten erstaunten die Menschen, da sie wussten, dass Saulus zuvor ein Verfolger der Christen war. 

Die Juden in Damaskus waren jedoch misstrauisch und planten, ihn zu töten. Saulus erfuhr von ihrem Plan und wurde in einem Korb über die Stadtmauer hinuntergelassen, um zu entkommen. Er reiste nach Jerusalem und versuchte, sich den Jüngern anzuschließen, aber sie fürchteten sich vor ihm und glaubten nicht, dass er wirklich ein Christ geworden war – war er ein Spion, der nur herausfinden wollte, wen er als Nächstes vernichten könnte? Barnabas, ein gläubiger Mann, nahm sich jedoch seiner an und führte ihn zu den Aposteln. Er bezeugte, dass Saulus sich tatsächlich zu Christus bekehrt hat und einer von ihnen geworden ist. Viele Menschen hatten dennoch kein Vertrauen und so hielt sich Saulus drei Jahre außerhalb Jerusalem auf, bevor er wieder Kontakt zu den Aposteln suchte (Galater 1:13-18). 

In Jerusalem predigte Saulus mutig im Namen Jesu und diskutierte mit den Hellenisten (Griechisch sprechende Judenchristen), aber die Juden planten erneut, ihn zu töten. Die Brüder brachten ihn jedoch nach Cäsarea und schickten ihn schließlich nach Tarsus, seiner Heimatstadt. 

Währenddessen kümmerte sich Petrus um die Gläubigen in Lydda. Dort traf er einen Mann namens Äneas (wird nur hier erwähnt), der seit acht Jahren gelähmt war. Petrus gebot ihm im Namen Jesu aufzustehen, was er auch tat, worauf sich alle Bewohner von Lydda und der Scharon-Ebene zum Herrn bekehrten. (Apostelgeschichte 9:35). In Joppe, einem heutigen Stadtteil von Tel Aviv, erweckte Petrus die Jüngerin Tabita vom Tod, wodurch auch dort viele zum Glauben an Jesus kamen (Apostelgeschichte 9:40). Petrus blieb einige Zeit in Joppe. 

Ich lerne: 

  1. Die transformative Kraft des Glaubens: In diesem Abschnitt wird die Geschichte von Saulus erzählt, der später als Paulus bekannt wurde. Er erlebte eine dramatische Bekehrung und wurde ein glühender Jünger Jesu. Diese Geschichte zeigt, dass der Glaube die Macht hat, Leben zu transformieren (tiefgreifende und dauerhafte Veränderungen in seinem Leben vorzunehmen) und Menschen zu verändern. 
  2. Die Bedeutung von Gemeinschaft und Unterstützung: Nach seiner Bekehrung wurde Saulus von den Jüngern aufgenommen und unterstützt. Ananias, ein Jünger Jesu aus Damaskus, legte ihm die Hände auf und betete für ihn, und die Gemeinde in Damaskus empfing ihn freundlich. Diese Geschichte betont die Wichtigkeit von Gemeinschaft und gegenseitiger Unterstützung in der Nachfolge Jesu. 
  3. Gottes Gnade und Vergebung: Saulus, der einst Christen verfolgt hatte, erfuhr die Gnade und Vergebung Gottes. Obwohl er ein Sünder war, wurde er von Gott ausgewählt und zum Apostel berufen. Diese Geschichte erinnert uns daran, dass Gottes Gnade und Vergebung jedem Menschen angeboten werden, unabhängig von seiner Vergangenheit oder seinen Taten.
  4. Das Zeugnis geben: Paulus begann sofort nach seiner Bekehrung, mutig von Jesus zu zeugen. Er predigte das Evangelium und setzte sich für den Glauben ein, selbst wenn er auf Widerstand stieß. Diese Geschichte ermutigt uns, unser Zeugnis von Jesus Christus mit anderen zu teilen und mutig für unseren Glauben einzutreten. 
  5. Gottes Wirken durch Wunder: In diesem Abschnitt werden auch Wunder berichtet, die durch die Hände von Paulus geschahen. Ein Mann namens Äneas wurde geheilt, und eine Frau namens Tabita wurde von den Toten auferweckt. Diese Wunder zeigen Gottes übernatürliche Kraft und bestätigen die Botschaft des Evangeliums. 

Diese Lektionen aus Apostelgeschichte 9:19-43 ermutigen uns, an Gottes transformative Kraft (eine Kraft, die grundlegende Veränderungen bewirkt) zu glauben, uns in Gemeinschaft mit anderen Christen zu engagieren, Gottes Gnade und Vergebung anzunehmen, unser Zeugnis von Jesus zu teilen und auf Gottes übernatürliche Wirken zu vertrauen. 

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Freitag, 14. Juli 2023

Du sollst wieder sehen können und mit heiligem Geist erfüllt werden

 

Ananias segnet Saulus 
(Bild Quelle)

„Da machte sich Ananias auf den Weg, ging in das Haus und legte ihm die Hände auf mit den Worten: „Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Wege hierher erschienen ist: du sollst wieder sehen können und mit heiligem Geist erfüllt werden.” (Apostelgeschichte 9:17). 

Die Apostelgeschichte 9:1-19 erzählt die Bekehrung des Saulus von Tarsus, der später als Paulus bekannt wurde. 

Die Geschichte beginnt damit, dass Saulus *) immer noch wütend und voller Drohungen gegen die Jünger des Herrn ist. Er bittet den Hohepriester um Briefe an die Synagogen in Damaskus **), um die Anhänger von Jesus, die er dort findet, festzunehmen und gefesselt nach Jerusalem zu bringen. 

  • *) Saulus war ein Schüler von Gamaliel und ein Pharisäer. Gamaliel war ein pharisäischer Rabbi und ein bedeutender Repräsentant der Hillel-Schule. Saulus wusste viel über Gott, aber er kannte ihn nicht. Das ermuntert uns, Gott und seinen Eingeborenen durch gebeterfülltes Schriftstudium kennenzulernen
    **) Damaskus wird oft als eine der ältesten kontinuierlich besiedelten Städte der Welt bezeichnet. Die Geschichte der Stadt reicht über 5.000 Jahre zurück und sie war ein bedeutendes politisches, kulturelles und religiöses Zentrum in verschiedenen Epochen. Damaskus hat eine lange Geschichte der kulturellen Vielfalt und des Zusammenlebens verschiedener ethnischer und religiöser Gruppen. Die Stadt war einst ein wichtiger Knotenpunkt entlang der historischen Handelswege und zog Menschen aus verschiedenen Regionen und Kulturen an. 
    Sie wird als eine bedeutende Stadt in den Tagen Abrahams erwähnt (Genesis 14:15; 15:2). Josephus spricht davon, dass sie von Uz dem Enkel Sems gegründet wurde. Sie wird nicht wieder in der Schrift erwähnt, bis zur Zeit Davids. Sie war die Hauptstadt von Syrien (Jesaja 7:8). 

Während Saulus von Jerusalem aus auf dem Weg nach Damaskus ist (etwa eine einwöchige Wanderung, er hat also viel Zeit über das Ereignis mit Stephanus und der Christenverfolgung nachzudenken), kommt plötzlich ein helles Licht vom Himmel, das ihn zu Boden wirft. Er hört eine Stimme, die fragt: "Saulus, Saulus, warum verfolgst du mich?" Saulus fragt, wer spricht, und die Stimme antwortet: "Ich bin Jesus, den du verfolgst. Steh auf und geh in die Stadt, dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst." (Apostelgeschichte 9:4-6).
Beachte: In der King-James-Version lautet der Vers maschinell übersetzt: “Und er zitterte und war erstaunt und sagte: Herr, was soll ich tun? Und der Herr sprach zu ihm: Mache dich auf und geh in die Stadt, dann wird dir gesagt, was du tun sollst.” (Hervorhebung hinzugefügt). Dies ermuntert uns, den Herrn zu fragen, was er wünscht, was wir tun sollen. Auch Vers 7 wird von Joseph Smith korrigiert (maschinell übersetzt): “Und die mit ihm unterwegs waren, sahen tatsächlich das Licht und fürchteten sich; aber sie hörten nicht die Stimme dessen, der zu ihm redete." (Hervorhebung hinzugefügt), also genau umgekehrt zu der uns bekannten Version, wo es heißt, dass sie die Stimme hörten, aber nichts sahen (Apostelgeschichte   9:7). Die Botschaft war wohl nur für Saulus gedacht. 

Saulus steht auf, aber er ist blind und muss von seinen Begleitern nach Damaskus geführt werden. Dort verbringt er noch drei Tage in Blindheit – Zeit zur gründlichen Selbstreflexion? Währenddessen erhält ein gläubiger Jünger Jesu, Ananias (auch Hananias) aus Damaskus, eine Botschaft vom Herrn, der ihm sagt, zu Saulus zu gehen und ihm die Hände aufzulegen, damit er wieder sehen kann. Er würde ihn in der sogenannten `geraden Straße´ ***) finden.
Beachte: Saulus sah den Herrn, erkannte ihn aber nicht (Vers 5), während Ananias ihn sofort erkannte (Vers 10). 

  • ***) Es gibt keine weiteren spezifischen Informationen in der Bibel über die genaue Lage oder Details dieser etwa ein bis zwei Kilometer langen  "geraden Straße" in Damaskus. Es wird angenommen, dass es sich um eine bekannte Straße oder eine Hauptstraße handelte, die als Orientierungspunkt für Ananias diente, um Saulus' Aufenthaltsort zu finden. 

Ananias hat jedoch Bedenken, denn er kennt Saulus als jemanden, der den Jüngern Schaden zugefügt hat. Aber der Herr versichert Ananias, dass Saulus ein auserwähltes Werkzeug ist, um seinen Namen zu Nationen, Königen und den Söhnen Israels zu tragen (Vers 15). Er ist ein gläubiger Jude, ein Pharisäer, der ein sehr tiefes Verständnis der Schriften hat, er ist des Hebräischen, Aramäischen und Griechischen mächtig, energisch und furchtlos, bereit Dinge zu tun, die andere nicht tun würden.
Beachte: Der Herr gedenkt nicht unserer Vergangenheit, sondern was wir zukünftig für ihn tun werden. 

Ananias gehorcht und geht zu Saulus. Er legt ihm die Hände auf und sagt: `Bruder Saul, der Herr Jesus, der dir auf dem Weg hierher erschienen ist, hat mich gesandt, damit du wieder sehend und mit dem Heiligen Geist erfüllt wirst.´ (Apostelgeschichte 9:17). 

Sofort fielen Schuppen von Saulus' Augen und er konnte wieder sehen. Er ließ sich taufen und nahm Nahrung zu sich, um wieder zu Kräften zu kommen. Von diesem Moment an (sogleich) begann Saulus, der einstige Verfolger der Christen, als Paulus ****) das Evangelium von Jesus Christus zu verkünden (Vers 20). 

  • ****) Es wird vermutet, dass die Namensänderung von Saulus zu Paulus eine bewusste Entscheidung war, um seine neue Identität als Apostel der Christenheit zu reflektieren. Der Name "Saulus" hat hebräische Wurzeln und war vermutlich sein jüdischer Name. "Paulus" hingegen hat lateinische Wurzeln und war ein gebräuchlicher Name in der griechisch-römischen Welt. 
    Die Wahl des Namens "Paulus" könnte auch darauf hindeuten, dass Saulus seine Identität als römischer Bürger und sein Missionswerk unter den nicht-jüdischen Völkern betonen wollte. Durch die Annahme des Namens Paulus könnte er sich besser in der griechisch-römischen Kultur und Sprache ausdrücken und seine Botschaft den Menschen in dieser Region besser vermitteln. 

Insgesamt zeigt diese Passage die dramatische Veränderung im Leben des Saulus, der von einem Feind der Christen zu einem Jünger und Apostel Jesu Christi wurde. Seine Bekehrung auf dem Weg nach Damaskus war ein radikaler Wendepunkt in seinem Leben und markierte den Anfang seiner missionarischen Reisen und seines Dienstes für das Reich Gottes. 

Ich lerne: 

  1. Gottes Gnade und Vergebung: Die Geschichte zeigt, dass selbst jemand, der gegen Gott und seine Anhänger gekämpft hat, die Möglichkeit hat, Gnade, Vergebung und eine neue Chance zu erhalten. Es ist nie zu spät, um sich zu ändern und eine Beziehung zu Gott aufzubauen. 
  2. Offenheit für Veränderung: Saulus war bereit, seine bisherige Überzeugung und Verfolgung der Christen aufzugeben, als er erkannte, dass er im Unrecht war. Es ist wichtig, offen für Veränderungen zu sein und bereit zu sein, unsere Ansichten und Handlungen zu überdenken, wenn wir erkennen, dass sie nicht im Einklang mit Gottes Willen stehen. 
  3. Gottes Berufung erkennen: Die Geschichte zeigt, dass Gott einen spezifischen Plan für jeden von uns hat. Saulus wurde von Gott berufen, das Evangelium zu verkünden und wurde später zu einem der größten Apostel der Kirchengeschichte. Wir sollten danach streben, Gottes Berufung für unser Leben zu erkennen und unsere Talente und Fähigkeiten für seinen Dienst einzusetzen. 
  4. Gemeinschaft und Unterstützung: Ananias spielte eine wichtige Rolle in Saulus' Bekehrung, indem er zu ihm ging, ihn unterstützte und ihm half. Es ist wichtig, eine unterstützende Gemeinschaft um sich zu haben, die uns in unserem Glauben stärkt, ermutigt und uns auf unserem geistlichen Weg begleitet. 
  5. Vertrauen und Gehorsam: Sowohl Saulus als auch Ananias zeigten Vertrauen und Gehorsam gegenüber Gottes Anweisungen. Wir können von ihnen lernen, Gott zu vertrauen und auf seine Führung zu hören, auch wenn es manchmal herausfordernd sein kann. 
  6. Transformation durch den Heiligen Geist: Saulus' Bekehrung wurde durch die Kraft des Heiligen Geistes ermöglicht. Es ist der Heilige Geist, der uns transformiert, erneuert und befähigt, ein Leben im Einklang mit Gottes Willen zu führen. Wir sollten uns danach sehnen, vom Heiligen Geist erfüllt zu werden und uns von ihm leiten zu lassen. 

Diese Lektionen können uns helfen, unseren eigenen Glauben zu vertiefen, uns für Gottes Wirken in unserem Leben zu öffnen und uns auf den Weg der Nachfolge zu begeben. 

Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen? 

findechristus.org 

Donnerstag, 13. Juli 2023

Verstehst du auch, was du liest?

 

Philippus und der äthiopische Eunuch 
(Bild Quelle)

„So lief denn Philippus hinzu, und als er hörte, wie jener den Propheten Jesaja las, fragte er ihn: „Verstehst du auch, was du liest?” 31 Er antwortete: „Wie sollte ich das können, wenn mir niemand Anleitung gibt?” Dann bat er Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen.” (Apostelgeschichte 8:30:31). 

 
In Apostelgeschichte 8:26-40 wird die Geschichte von Philippus´ Begegnung mit dem äthiopischen Eunuchen erzählt. 

Philippus, einer der Jünger Jesu, wurde vom Heiligen Geist aufgefordert, sich aus Samaria *) auf den Weg nach Süden in die einsame Wüste zu machen, nach Gaza. Er zeterte nicht, er machte sich auf den Weg. Auf diesem Weg traf er auf einen äthiopischen Eunuchen **), der ein hoher Beamter der äthiopischen Königin war und nach Jerusalem gereist war, um Gott anzubeten. 

  • *) Samaria ist eine Hügelregion, die zwischen Galiläa im Norden und dem Judäischen Bergland im Süden liegt. Flankiert wird die Gegend von der Küstenebene entlang des Mittelmeers im Westen und vom unter dem Meeresspiegel liegenden Jordangraben im Osten. 
    **) Ein Eunuch ist ein zeugungsunfähiger Mann. Der äthiopische Eunuch ist ein Beispiel für eine Person, die nach geistlicher Wahrheit suchte und bereit war, mehr darüber zu erfahren. Wir wissen nicht, ob er ein geborener Jude war, ein zum Judentum Bekehrter (Proselyt), oder einfach gottesfürchtig. Seine Begegnung mit Philippus und seine Entscheidung, an Jesus zu glauben und getauft zu werden, zeigen, dass der Glaube keine Grenzen kennt und dass jeder, unabhängig von seinem sozialen Status oder seiner Vergangenheit, zum Glauben kommen kann.

Der Eunuch saß in seinem Wagen und las aus dem Buch des Propheten Jesaja (Apostelgeschichte 8:32). Als Philippus den Eunuchen sah und lesen hörte (es war üblich, die Schrift laut zu lesen, das Wort wurde so machtvoller empfunden), spürte er eine innere Führung und ging zu ihm. Er hätte sich sagen können: `warum soll ich einfacher Mensch diese hochgestellte Persönlichkeit ansprechen´. Er gehorchte der Eingebung des Geistes, ging zu dem Eunuchen und fragte ihn, ob er verstehe, was er lese. 

Der Eunuch antwortete, dass er Hilfe brauche, um die Schrift zu verstehen. Er lud Philippus ein, mit ihm im Wagen Platz zu nehmen und ihm zu erklären, von wem der Prophet Jesaja spricht. 

Philippus nutzte diese Gelegenheit, um dem Eunuchen von Jesus und dem Evangelium zu erzählen. Er erklärte, dass Jesus der verheißene Messias sei, der für die Sünden der Menschen gestorben und auferstanden sei, um ihnen das ewige Leben zu geben. 

Während sie weiterfuhren, sahen sie einen Wassergraben entlang der Straße (wie wahrscheinlich ist dies in der Wüste – Gottes Fügung?), und der Eunuch fragte, ob es einen Grund gebe, dass er nicht getauft werden könne. Philippus antwortete, dass es keinen Grund gebe, solange er nur an Gott glauben würde. 

Der Eunuch sagte, dass er an Jesus Christus glaube und bat Philippus, ihn zu taufen. Philippus stieg aus dem Wagen und taufte ihn im Namen Jesu. Als sie aus dem Wasser kamen, nahm der Geist des Herrn Philippus hinweg, und der Eunuch sah ihn nicht mehr. Aber er war voller Freude und setzte seine Reise nach Hause fort. Ein Samenkorn war in fruchtbare Erde gelegt. Sicherlich wird er dazu beigetragen haben, dass das Evangelium von Jesus Christus in Äthiopien Fuß fassen konnte. 
Übrigens: die Äthiopisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche ist eine der ältesten christlichen Kirchen der Welt und hat ihren Ursprung im 4. Jahrhundert. Sie ist auch die einzige bis heute bestehende vorkoloniale christliche Kirche Schwarzafrikas (siehe hier). 

Diese Geschichte zeigt, wie Philippus dem Eunuchen das Evangelium verkündete und wie der Eunuch durch den Glauben an Jesus Christus getauft wurde. Es zeigt auch, wie der Heilige Geist Philippus führte und wie Philippus bereit war, die Gelegenheit zu nutzen, um das Evangelium zu teilen und Menschen zu Jüngern Jesu zu machen. Philippus war nicht ehrenkäsig, hat nicht gedacht, dass er nun die äthiopische Königin aufsuchen und bekehren könnte. Er gehorchte dem Geist, der ihn nach Asdod *) führte, wo er sein Missionswerk demütig fortsetzte. 

  • *) Asdod, auch bekannt als Ashdod, ist eine Stadt in Israel. Sie liegt an der Mittelmeerküste und befindet sich etwa 35 Kilometer nordwestlich von Gaza und etwa 70 Kilometer südwestlich von Tel Aviv. Asdod ist eine der ältesten Städte der Welt und hat eine lange historische Bedeutung. Heutzutage ist Asdod eine moderne Stadt mit einer bedeutenden Hafenwirtschaft und einer wachsenden Bevölkerung. 

Ich lerne: 

  1. Bündnistreue: Philippus hat uns gezeigt, dass er dem Willen Gottes gehorsam sein wollte. Er ist dem Ruf in die einsame Wüste zu gehen gefolgt, anstatt zu sagen: `Warum Herr, hier habe ich doch Erfolg! ´ Ich lerne von ihm, `nicht mein, sondern dein Wille soll getan werden´! Ich darf auf die Anweisungen des Herrn vertrauen. 
  2. Sei aufmerksam auf göttliche Führung: Philippus war bereit, sein erfolgreiches Missionsgebiet in Samarien zu verlassen, um auf den Ruf des Heiligen Geistes zu hören und in die “Wüste” zu gehen, wo man eigentlich davon ausgehen kann, dass ein missionarischer Erfolg mangels Menschen unwahrscheinlich erscheint. Lerne, aufmerksam auf göttliche Führung in deinem eigenen Leben zu sein und bereit zu sein, den göttlichen Anweisungen zu folgen, die du empfängst. 
  3. Sei bereit, anderen zu dienen: Philippus ging auf den Eunuchen zu und bot seine Hilfe an, als er sah, dass dieser Schwierigkeiten hatte, die Schrift zu verstehen. Sei bereit, anderen in ihrem geistlichen Wachstum zu dienen und ihnen bei ihren Fragen und Herausforderungen zu helfen. 
  4. Nutze Gelegenheiten, um das Evangelium zu teilen: Philippus ergriff die Gelegenheit, dem Eunuchen von Jesus zu erzählen, als dieser nach Erklärungen suchte. Lerne, Chancen zu erkennen, um anderen von deinem Glauben und dem Evangelium zu erzählen, und sei bereit, diese Gelegenheiten zu nutzen. 
  5. Vertraue auf den Glauben anderer: Der Eunuch zeigte Interesse am Glauben und war bereit, an Jesus zu glauben und getauft zu werden. Lerne, dass der Glaube anderer Menschen eine wichtige Rolle spielt. Vertraue darauf, dass Gott in ihren Herzen wirkt, und sei bereit, sie in ihrem geistlichen Wachstum zu unterstützen. 
  6. Gehorche den Geboten Jesu: Der Eunuch wollte getauft werden, und Philippus erklärte ihm, dass es keinen Grund gab, dies zu verhindern, wenn er an Christus glauben würde. Lerne, den Geboten Jesu zu gehorchen und die Schritte des Glaubens zu gehen, die er von uns verlangt. 

Diese Lektionen ermutigen dazu, auf Gottes Führung zu achten, anderen zu dienen, das Evangelium zu teilen, dem Glauben anderer zu vertrauen und den Geboten Jesu zu gehorchen. Durch diese Lektionen kann man wachsen und seinen Glauben in seinem täglichen Leben praktizieren. 

Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen? 

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