Montag, 1. Juni 2015

Ich möchte, dass ihr daran denkt, dass diese Worte wahr sind

Wenn du als Zeuge vor Gericht auszusagen hast, erklärt dir der Vorsitzende: "Zunächst muss ich Sie belehren. Sie müssen als Zeuge vor Gericht die Wahrheit sagen. Das bedeutet - man darf nichts dazu erfinden, aber auch nichts bewusst weglassen. Wenn Sie hier die Unwahrheit sagen, können Sie mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren bestraft werden." (entsprechend § 153 StGB).
König Benjamin hat die Wahrheit der Worte und Schriften bezüglich der Geheimnisse Gottes, die ihnen vorlagen, folgendermaßen bezeugt: „O meine Söhne, ich möchte, dass ihr daran denkt, dass diese Worte wahr sind und auch, dass diese Aufzeichnungen wahr sind. Und siehe, auch die Platten Nephis, die die Aufzeichnungen und die Worte unserer Väter von der Zeit an, da sie Jerusalem verlassen haben, bis jetzt enthalten, und sie sind wahr; und wir können von ihrer Wahrheit wissen, weil wir sie vor Augen haben.“ (Mosia 1:6).
Ich möchte, dass ihr daran denkt, dass diese Worte wahr sind. Nun magst du dich fragen, wie kann man diese Aussage, heute, nach gut 2000 Jahren, verifizieren? Uns liegen diese Originale nicht vor. Für mich gibt es da einen ganz einfachen Weg: Befrage doch denjenigen, dessen Worte als wahr bezeugt wurden. Du magst sagen: Wie denn, Gott steht mir ja nicht gegenüber. Das ist richtig, aber er hat uns einen Informationskanal zur Verfügung gestellt: das Gebet (Johannes 14:13-14; 16:23-24)! Du meinst das klappt nicht? Doch, es klappt (Sprüche 15:29). Ich nutze diesen Kanal tagtäglich mehrfach und bei mir klappt es und ich habe in meinem Herzen die Wahrworte Gottes bestätigt bekommen. Allerdings gibt es einen kleinen Haken: Du musst es glaubensvoll und ohne Zweifel, ausprobieren (Jakobus 1:5-6). Wenn du es schon getan hast und tust, welche Erfahrungen hast du mit Antworten gemacht?

(Quelle)

Sonntag, 31. Mai 2015

Dann wären selbst unsere Väter in Unglauben verfallen

Ich glaube nur, was ich sehe. Das ist eine irreführende Annahme. Schau mal morgens bei klarem Himmel nach Osten. Was entdeckst du da? Die Sonne. Nun warte ab, wo siehst du sie mittags und dann abends? Die Sonne dreht sich also um deinen Standpunkt musst du jetzt glauben. Du weißt aber aufgrund anderer Beobachtungsergebnisse, anderer Überlieferungen, dass dem nicht so ist. Wenn wir nur das glauben würden, was uns unsere Augen unserem Gehirn mitteilen, würden wir armselig dran sein (siehe Bild unten)!
König Benjamin teilt uns ca. 130 v. Chr. Folgendes bezüglich Unglauben bzw. Glauben mit: „Ich sage euch, meine Söhne, hätte es diese Dinge nicht gegeben, die durch die Hand Gottes erhalten und bewahrt worden sind, damit wir von seinen Geheimnissen lesen und sie verstehen können und seine Gebote ständig vor Augen haben, dann wären selbst unsere Väter in Unglauben verfallen, und wir wären wie unsere Brüder, die Lamaniten, gewesen, die nichts über diese Dinge wissen oder sie, wenn sie ihnen verkündet werden, auch nicht glauben wegen der Überlieferungen ihrer Väter, die nicht richtig sind.“ (Mosia 1:5).
Dann wären selbst unsere Väter in Unglauben verfallen. Wie dankbar bin ich dafür, dass meine Mutter nicht in Unglauben verfallen ist. Sie hat nach göttlicher Wahrheit gesucht und sie gefunden. Wäre dem nicht so gewesen, wäre auch ich, wie andere meiner Verwandten, Atheist, anstatt praktizierender Christ, geworden. So aber habe ich `die durch die Hand Gottes erhaltenen und bewahrten Geheimnisse seines Reiches´ kennenlernen dürfen. Aus meiner Dankbarkeit heraus bemühe ich mich, auch anderen diese Geheimnisse zugänglich zu machen. Was unternimmst du, damit der Gottesglaube in deiner Familie nicht verloren geht?
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Samstag, 30. Mai 2015

Denn es wäre nicht möglich gewesen, dass unser Vater Lehi sich all dessen hätte erinnern können

Geht es dir auch so, dass dir dein Gedächtnis bei einigen Dingen lückenhaft erscheint, du dich an gemeinsam erlebtes, das andere detailgenau schildern können, nicht im geringsten erinnerst?
Im Zusammenhang mit der Ausbildung seiner Familie sagte König Benjamin bezüglich des Erinnerungsvermögens: „Denn es wäre nicht möglich gewesen, dass unser Vater Lehi sich all dessen hätte erinnern können, um seine Kinder darin zu unterweisen, außer mit Hilfe dieser Platten; denn da er in der Sprache der Ägypter unterwiesen worden war, konnte er diese Gravierungen lesen und seine Kinder darin unterweisen, so dass sie dadurch ihre Kinder darin unterweisen konnten, um so die Gebote Gottes zu erfüllen, ja, bis in die gegenwärtige Zeit herab.“ (Mosia 1:4).
An dieser Stelle wird mir besonders deutlich, wie wichtig es gewesen ist, dass der Herr darauf drängte, dass sich Lehis Familie darum kümmern sollte, die Messingplatten Labans in ihre neue Welt mitzunehmen (1. Nephi 2-4). Hätten sie das nicht getan, wären die `Geheimnisse Gottes´ (1. Nephi 5:11-13) auch bei ihnen in Vergessenheit geraten und sie wären schnell ein ungläubiges Volk mit verderbter Sprache geworden wie z.B. das Volk Zarahemla (Omni 1:17).
Denn es wäre nicht möglich gewesen, dass unser Vater Lehi sich all dessen hätte erinnern können. Hier werde ich daran erinnert, meinen Teil dazu beizutragen, das meinen Nachfahren durch meine Nachlässigkeit ihnen nichts Schriftliches an die Hand zu geben, ähnliches widerfährt. Ich hinterlasse ihnen meine Überlegungen zu meinem Evangeliumsstudium in schriftlicher Form, nachdem ich natürlich auch mündlich mit ihnen über das Evangelium gesprochen habe. Was unternimmst du, damit deine Nachkommen noch nach langer Zeit von deinen Lebenserfahrungen profitieren können?

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Freitag, 29. Mai 2015

Weil wir die Geheimnisse Gottes nicht gekannt hätten

Pst, ich verrate dir ein Geheimnis, aber nicht weitersagen: ... Das ist vielfach der sicherste Weg eine Information unters Volk zu bringen, wenn sich sonst niemand dafür interessieren würde.
Von König Benjamin wissen wir: „Und er unterwies sie auch in Bezug auf die Aufzeichnungen, die auf den Platten aus Messing eingraviert waren, nämlich: Meine Söhne, ich möchte, dass ihr daran denkt, dass ohne diese Platten, die diese Aufzeichnungen und diese Gebote enthalten, wir in Unwissenheit hätten leiden müssen, ja, in der gegenwärtigen Zeit, weil wir die Geheimnisse Gottes nicht gekannt hätten.“ (Mosia 1:3).
Wenn du eine Vorschrift verletzt, weil du nicht informiert warst, wirst du nicht der Strafe entgehen, die auf die Verletzung ausgesetzt ist. Du wirst gegenüber den Gesetzeshütern nicht erfolgreich argumentieren können, du hättest das Geschwindigkeitsbeschränkungsschild nicht erkennen können, da du die falsche Brille aufhattest. Wir müssen uns also mit den Gesetzen befassen, die unser Tätigkeitsfeld berühren. Benjamin lehrte ja seine Kinder nicht ohne Grund auch das reformierte Ägyptisch. Hätte er es unterlassen, dann hätten seine Söhne die Geheimnisse Gottes - geistige Wahrheiten, die nur durch Offenbarung erkannt werden - nicht kennenlernen können.
Weil wir die Geheimnisse Gottes nicht gekannt hätten. Natürlich berücksichtig der Herr im letzten Gericht (2. Nephi 9:15), dass jemand nicht in der Lage war, Wahrheit zu erkennen, weil sie nicht auf Erden war oder er unverschuldet sie nicht kennenlernen konnte, weil der Staat z. B. missionarische Tätigkeiten verboten hatte. Das alles trifft auf mich und dich in der freien westlichen Welt nicht zu. Wir sind in diesem Informationszeitalter selber verantwortlich für das Erlangen von Wissen. Es ist eine Holschuld. Dessen ungeachtet schickt der Herr seine Boten aus, um der ganzen Welt die `Frohe Botschaft´ zu verkünden (Markus 16:15; Mormon 9:22). Was tust du, damit du in Bezug auf die Geheimnisse Gottes nicht in Unwissenheit leiden musst? Die Ausrede mit der falschen Brille wird hier auch nicht zählen schätz ich.

(Quelle)

Donnerstag, 28. Mai 2015

Er hatte drei Söhne

Wenn du eine Familie mit Kindern hast, wirst du sicherlich bemüht sein ihnen eine gute Ausbildung zu ermöglichen, da diese heutzutage unerlässlich ist, um in der Gesellschaft Anerkennung und Wertschätzung zu erhalten und zu bestehen.
Wie König Benjamin um 130 v. Chr. um die Ausbildung seiner Söhne bemüht war, wird folgendermaßen geschildert: „Und es begab sich: Er hatte drei Söhne; und er gab ihnen die Namen Mosia und Helorum und Helaman. Und er ließ sie in der gesamten Sprache seiner Väter unterweisen, auf dass sie dadurch Männer von Verständnis würden und damit sie von den Prophezeiungen wüssten, die durch den Mund ihrer Väter ausgesprochen und ihnen durch die Hand des Herrn überliefert worden waren.“ (Mosia 1:2). Ein Negativbeispiel in der Unterweisung seiner Kinder liefert uns der alttestamentarische Prophet Eli im zweiten Viertel des 9. Jahrhunderts v. Chr. im Nordreich Israel, zuzeiten der Könige Ahab und Ahasja (1. Samuel 3:13).
  • Er ließ sie in der gesamten Sprache seiner Väter unterweisen
    Der englische Schriftsteller Samuel Johnson (1709 – 1784) sagte: „Die Sprache ist die Kleidung der Gedanken.“ Sprache ist für die grundlegende Sozialisation des Menschen unumgänglich. Adam wurde vom Herrn aus eine reine Sprache mitgegeben (Köstliche Perle Mose 6:5-6). Am Beispiel des Volkes Zarahemla sehen wir, was mit Völkern passiert, deren Sprache nicht mehr rein ist, weil sie keine Aufzeichnungen führten (Omni 1:17).
  • Auf dass sie dadurch Männer von Verständnis würden
    Dadurch, dass sie in der gesamten Sprache ihrer Vorfahren unterwiesen wurden (dazu gehörte auch das reformiertes Ägyptisch; Mormon 9:32), konnten sie sich auf einer angepassten Ebene mit ihren Mitmenschen verständigen und sie waren in der Lage Sachverhalte inhaltlich zu begreifen und das Wort Gottes auf den Messingplatten Labans (1. Nephi 4:16) zu verinnerlichen.
  • Damit sie von den Prophezeiungen wüssten
    Wenn du eine Prüfung vor dir hast, setzt du sicherlich alles daran, in Erfahrung zu bringen, welche Bereiche in welcher Weise abgefragt werden, um dich zielgerichteter vorbereiten zu können. Prophezeiungen setzen uns über künftiges Handeln des Herren in Kenntnis (Amos 3:7). Diejenigen, die es kennen, sind darauf vorbereitet und können ihr Verhalten darauf einstellen.

Er hatte drei Söhne. Wir sind verpflichtet, unsere Kinder in allen guten Dingen zu unterweisen, damit sie Menschen von Verständnis werden und die Prophezeiungen des Herrn kennen und durch das richtige Anwenden ein gesegnetes Leben führen können (Lehre und Bündnisse 90:15). Dazu gehört unweigerlich auch das geschriebene Wort, durch das Erfahrenes weitergegeben wird, z. B. ein Tagebuch. Was wir als Eltern verpflichtet sind unsere Kindern zu lehren, sagt uns der Herr durch Offenbarung (Lehre und Bündnisse 68:25,28). Was unternimmst du, um deine Erfahrungen an deine Nachkommen weiterzugeben?


Mittwoch, 27. Mai 2015

Und es begab sich

Manch ein Buch Mormon Skeptiker hat sich schon an dieser sehr häufig vorkommenden Formulierung „Und es begab sich“ gestört und gemeint, dass das nicht authentisch sein könne. Mark Twain scherzte sogar, dass wenn diese Phrase weggelassen worden wäre, wäre das Buch Mormon nur ein dünnes Heftchen.
Gleich im zweiten Vers des Buches Mosia stoßen wir wiedermal auf diese Formulierung: „Und es begab sich: Er hatte drei Söhne; und er gab ihnen die Namen Mosia und Helorum und Helaman. Und er ließ sie in der gesamten Sprache seiner Väter unterweisen, auf dass sie dadurch Männer von Verständnis würden und damit sie von den Prophezeiungen wüssten, die durch den Mund ihrer Väter ausgesprochen und ihnen durch die Hand des Herrn überliefert worden waren.“ (Mosia 1:2).
In der King James Version des Alten Testamentes kommt diese Phrase des hebräischen Wortes wayehi „and it came to pass” 727-mal vor, und zwar überwiegend in Erzählungen (KJV Genesis 4:3; LUT Genesis 4:8). Ebenso wird diese Phrase im Buch Mormon benutz, wohingegen es in literarischen Teilen, solchen wie dem Psalm Nephis, direkten Reden von König Benjamin, Abinadi, Alma und Jesus Christus und verschiedenen Aposteln, gar nicht vorkommt (2. Nephi4:20-25). Mehr Informationen findest du hier.
Im Buch Mormon kommt diese Phrase mehr als 1300 mal vor. Man kann davon ausgehen, dass die Mayas die im Südosten von Mexiko und Guatemala lebten, diesen Ausdruck in ihr Sprachgut übernommen haben (es ist bekannt, dass die Mayas ihre Sprache aus früheren Kulturen die zwischen 600 v. Chr. und 50 n. Chr. existierten übernahmen), denn jüngste Entdeckungen von Linda Schele (führende Maya-Expertin) zeigen dies. Glyphen des siebten Jahrhunderts n. Chr. in Maya Ruinen von Palenque verwenden die Phrasen "und es geschah" und "es hatte sich begeben“.
Und es begab sich. Wer meint, dass diese so häufig im Buch Mormon vorkommende Phrase gegen Joseph Smith als Übersetzer spricht, muss sich eines Besseren belehren lassen. Eher wäre es ein schlechtes Zeichen gewesen, er hätte sie von sich aus weggelassen. Wissenschaft allerdings hinkt Gottes Weisheit immer ein wenig hinterher. Wie gehst du mit dieser Erkenntnis um?

Maya Ruinen von Palenque (Quelle)

Dienstag, 26. Mai 2015

Wechsel der Berichtsform

Ist dir aufgefallen, als wir uns gestern mit dem ersten Vers im Buch Mosia beschäftigten, dass sich gegenüber den Büchern von 1. Nephi bis Omni die Berichtsform ändert?
Beispielhafter Vergleich:
  • „SIEHE, es begab sich: Mir, Omni, war von meinem Vater Jarom geboten worden, ich solle etwas auf diesen Platten schreiben, um unsere Stammtafel zu bewahren—„ (Omni 1:1)
  • „UND nun gab es keinen Streit mehr im ganzen Land Zarahemla unter all dem Volk, das zu König Benjamin gehörte, so dass König Benjamin alle seine übrigen Tage beständig Frieden hatte.“ (Mosia 1:1).

Dir fällt sicherlich gleich auf, dass auf den kleinen Platten Nephis, Omni und alle Verfasser vorher bis zum 1. Nephi, in der „Ich-Form“, also in der ersten Person, geschrieben wurde, während die Berichte ab Mosia bis 4. Nephi in der „dritten Person“ wiedergegeben sind. Das liegt daran, dass Mormon die kleinen Platten Nephis zu seiner Abkürzung der großen Platten unverändert dazugelegt hat, d. h. all die Bücher, die er abgekürzt hat, sind in der dritten Person verfasst. Seinen eigenen Bericht, wiedergegeben im Buch Mormon, schreibt er wieder in der ersten Person, während das Buch Ether, wieder eine Abkürzung Mormons, der Schreiber auch in der dritten Person wiedergibt und zum Schluss der Bericht im Buch Moroni wieder in der ersten Person gehalten ist, weil hier Moroni, der Sohn Mormons, selber schreibt.

(Quelle)