Dienstag, 10. August 2021

Nächstenliebe ist …

(Bild: Quelle; Text hinzugefügt)

Im vorhergehenden Vers behandelt Mormon die Wichtigkeit der Nächstenliebe (Moroni 7:44). Nun spricht er darüber, was Nächstenliebe ausmacht: „Und  Nächstenliebe ist langmütig und ist gütig und neidet nicht und ist nicht aufgeblasen, sucht nicht das Ihre, lässt sich nicht leicht zum Zorn reizen, denkt nichts Böses und freut sich nicht am Übeltun, sondern freut sich an der Wahrheit, erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, erduldet alles.“ (Moroni 7:45).

Nächstenliebe ist … . Hier erläutert Mormon in seiner Rede um die 360 n. Chr. auf dem amerikanischen Kontinent, welche Eigenschaften Nächstenliebe ausmachen, wie es auch schon Paulus in seinem Brief an die Korinther um die 55 n. Chr. in dem sogenannten `Hohen Lied der Liebe´ getan hat, als er den Mitgliedern der Gemeinde dort aufzeigt, wie sie nach `höheren Gnadengaben trachten könnten (1. Korinther 13). Schauen wir uns die einzelnen Eigenschaften kurz an:

  • Langmut
    eine Verhaltensweise, die durch ruhiges, beherrschtes, nachsichtiges Ertragen oder Abwarten gekennzeichnet ist (Römer 9:22).
  • Güte
    eine auf seine Mitmenschen gerichtete Gesinnung, die von Milde, Freundlichkeit, Wohlwollen und Nachsicht bestimmt ist (Psalm 68:11Sprüche 11:17).
  • Keinen Neid
    einem Anderen seinen Erfolg oder Besitz gönnen, ohne den Drang gleiches haben zu müssen (Matthäus 7:20-23).
  • Nicht aufgeblasen
    sich vor Anderen nicht aufspielen, sich selbst nicht größer machen als man ist, nicht eingebildet, selbstgefällig, überheblich oder stolz sein (1.Korinther 8:1).
  • Nicht das ihre suchen
    nicht nur an sich selbst denken, also nicht egoistisch sein, sondern auch daran denken, wie ich den Anderen Positives zukommen lassen kann (Philipper 2:21).
  • Nicht leicht zum Zorn aufreizen lassen
    sich also nicht leicht provozieren zu lassen (2.Mose 32:12), vor Reaktionen eine Zeit des Nachdenkens und Überlegens einlegen und dann besonnen handeln (Psalm 78:37-38).
  • Nichts Böses denken
    arglos, wohlwollend sein (Matthäus 10:16).
  • Nicht am Übeltun erfreuen
    also niemandem `übel mitspielen´, keinen Schaden zufügen, schlecht behandeln, nicht gehässig sein, jemanden nicht verunglimpfen (Jesaja 58:9), in Anderen kein unangenehmes Gefühl hervorrufen … .
  • Sich an Wahrheit erfreuen
    also sich an dem erfreuen, was vom Himmel kommt, Kenntnisse darüber anstreben, wie etwas ist, war und sein wird (Lehre und Bündnisse 93:24).
  • Alles ertragen
    bereit sein, das was der Herr einem auferlegt bis zum vorgesehenen Ende durchzustehen (Jakobus 5:11).
  • Alles erhoffen
    vertrauensvolles Erwarten der Segnungen, die der Herr den rechtschaffenen versprochen hat, bis hin zur Erwartung des ewigen Lebens durch Glauben an Christus (Jeremia 17:7).
  • Alles erdulden
    Negatives ohne Widerspruch geduldig über sich ergehen lassen, in der Hoffnung, dadurch stärker zu werden (2.Timotheus 1:12).

Ich lerne, will ich Nächstenliebe üben, muss ich mir die oben aufgeführten Eigenschaften antrainieren bzw. verstärken.

Wie übst du dich in Nächstenliebe?

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Montag, 9. August 2021

Wenn er nicht sanftmütig und von Herzen demütig ist

 

(Bild: Quelle)

Mormon führt zwei Bedingungen an, die man für Glauben und Hoffnung benötigt: „Und weiter, siehe, ich sage euch: Er kann nicht Glauben und Hoffnung haben, wenn er nicht sanftmütig und von Herzen demütig ist.“ (Moroni 7:43).

Wenn er nicht sanftmütig und von Herzen demütig ist. Mormon nennt seinen Zuhörern in seiner in der neu errichteten Synagoge gehaltenen Rede nun zwei Eigenschaften, die erforderlich sind, um Glauben und Hoffnung haben zu können: Sanftmut und Demut.

  • Sanftmütig
    zu sein, bedeutet nach dem Schriftenführer: "Im Leid gottesfürchtig, rechtschaffen, demütig, belehrbar, geduldig und bereit zu sein, die Lehren des Evangeliums zu befolgen." (siehe hier). Ein sanftmütiger Mensch hat eine ausgeglichene, ruhige, geduldige und wohlwollende Gesinnung. Selbst bei Kränkungen gerät er nicht in Zorn, sondern verhält sich besonnen, und beeinflusst dadurch seine Mitmenschen positiv. Gegensätze von Sanftmut sind Jähzorn, Rachsucht, Rage, Rebellion, Wut.
  • Demütig
    zu sein bedeutet: Eigenschaften der Sanftmut zu haben und schließt ein, unsere Abhängigkeit von Gott zu erkennen und den Wunsch zu haben, uns seinem Willen zu unterwerfen (siehe hier), also die Allmacht Gottes anzuerkennen. Demut beschreibt demzufolge im Sinne des Evangeliums die innere Einstellung eines Menschen zu Gott. Demut drückt sich aus in Bescheidenheit und der Bereitschaft Gott und den Menschen zu dienen.

Ich lerne, Glauben und Hoffnung kann ich nur erlangen, wenn ich `sanftmütig und von Herzen demütig´ sein kann, wobei sich Sanftmut darin zeigt, wie ich gegenüber anderen Personen handle, während Demut etwas ist, das ich mir selbst gegenüber zeige.

Was meinst du, wie man diese Eigenschaften, Sanftmut und Demut, erlangen kann?

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Muss er notwendigerweise Nächstenliebe haben

Ausschnitt eines Gemäldes: St. Martin gibt einem Bettler ein Stück von seinem Mantel; Foto: Joost Cornelisz/imago

(Bild: Quelle)

Nun bringt Mormon neben Glauben und Hoffnung den dritten Punkt mit ein, Nächstenliebe: „Denn sonst sind sein Glaube und seine Hoffnung unnütz, denn niemand ist vor Gott annehmbar als nur die Sanftmütigen und die von Herzen Demütigen; und wenn ein Mensch sanftmütig und von Herzen demütig ist und durch die Macht des Heiligen Geistes bekennt, dass Jesus der Christus ist, muss er notwendigerweise Nächstenliebe haben; denn wenn er keine Nächstenliebe hat, ist er nichts; darum muss er notwendigerweise Nächstenliebe haben.“ (Moroni 7:44).

Muss er notwendigerweise Nächstenliebe haben. Mormon lehrt seine Zuhörer, dass aller Glaube und alle Hoffnung unnütz wären, wenn die betreffende Person nicht die Eigenschaften der Sanftmut und der Demut entwickelt hätte, denn ohne sie könnte sie von Gott nicht angenommen werden. Warum? Weil man ansonsten nicht reich an guten Werken wäre (Alma 7:24).

Mormon schlussfolgert, dass derjenige, der sanftmütig und von Herzen demütig ist, und getrieben vom Heiligen Geist Zeugnis von unserem Retter Jesus Christus ablegt, auch Nächstenliebe besitzen würde. Mormon stellt fest, dass derjenige, der keine Nächstenliebe hat, `nichts ist´, wie es uns auch von Paulus in seinem Brief an die Korinther, im sogenannten `Hohen Lied der Liebe´ gesagt wird (1. Korinther 13:2). Unter `Nichts zu sein´ stelle ich mir in diesem Zusammenhang vor, dass ich die von Gott für mich vorgesehene irdische Aufgabe nicht erfülle, seiner Schöpfungsabsicht nicht nachkomme. Schon in dem Wort Gottes an Mose wird uns als Gebot, das wir beachten sollen, mitgeteilt, du „… sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst: ich bin der HErr!” (Levitikus 19:18-19). Was bedeutet nun Nächstenliebe in der Praxis für mich? Ich muss u. a. die Fähigkeit entwickeln, mich in eine andere Person hineinzuversetzen, um so antizipieren (vorhersehen) zu können, wie sie auf meine Handlungen reagieren würde. Dann muss ich mich fragen, ob mein Handeln ihr zum Guten gereichen würde, oder ob ich mich gut fühlen würde, wenn ich so behandelt werden würde. Ich lerne, ich muss mir diese drei höchsten göttlichen Eigenschaften, Glaube Hoffnung und Nächstenliebe antrainieren, wenn ich die Chance nutzen möchte, die mir der Herr bietet, von ihm angenommen zu werden. Dazu gehört auch, dass ich Zeugnis von ihm ablege. Würde ich ihn verleugnen, würde auch er mich vor den Engeln Gottes verleugnen (Lukas 12:8-9) – ich könnte nicht darauf hoffen, dass er beim Vater Fürsprache für mich einlegen würde.

Wie erfüllst du das Gebot der Nächstenliebe in deinem Alltag?

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Samstag, 7. August 2021

Ohne Glauben kann es gar keine Hoffnung geben

(Bild: Quelle)

Mormon erklärt seiner Zuhörerschaft in der Synagoge: „Darum, wenn der Mensch Glauben hat, muss er notwendigerweise Hoffnung haben; denn ohne Glauben kann es gar keine Hoffnung geben.“ (Moroni 7:42).

Ohne Glauben kann es gar keine Hoffnung geben. Etwas später gibt Moroni selber auch noch seine Gedanken (Moroni 10:1) zu dieser Aussage in etwas erweiterter Form preis, als er über die verschiedenen geistigen Gaben spricht: „Darum muss es Glauben geben; und wenn es Glauben geben muss, dann muss es auch Hoffnung geben; und wenn es Hoffnung geben muss, dann muss es auch Nächstenliebe geben.“ (Moroni 10:20).

Ich lerne, offensichtlich gibt es da einen Dreiklang an geistigen Eigenschaften: Glaube, Hoffnung und Liebe (1.Korinther 13,13). Diese drei Eigenschaften benötigt jeder, der eines schönen Tages in der Gegenwart unseres himmlischen Vaters leben möchte (Ether 12:28). Wie erlange ich nun diese drei Eigenschaften? Ich muss in mir eine entsprechende Sehnsucht nach ihnen entwickeln und ich muss dem Beispiel Jesu nacheifern. Bei der Hoffnung muss ich unterscheiden zwischen `ich hoffe, dass es heute nicht regnen wird´ und `ich hoffe, dass wenn ich Umkehr übe, ich dank des Sühnopfers Jesu Vergebung erlangen kann´. Im ersten Fall habe ich einen ungewissen Wunsch auf etwas, das ich nicht beeinflussen kann. Im zweiten Fall handelt es sich um den Ausdruck von Zuversicht, die mich zum Handeln anregt. Der damalige Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, Dieter F. Uchtdorf, sagte in der Herbst-Generalkonferenz 2008: „Hoffnung ist kein Wissen, sondern eher das bleibende Vertrauen, dass der Herr seine Verheißungen an uns erfüllt; die Zuversicht, dass wir, wenn wir jetzt gemäß Gottes Geboten handeln, in der Zukunft die ersehnten Segnungen erhalten werden. Wir glauben und erwarten, dass unsere Gebete beantwortet werden. Hoffnung zeigt sich in Zuversicht, in Optimismus, Begeisterung und geduldiger Ausdauer. “ (Dieter F. Uchtdorf, „Die unendliche Macht der Hoffnung“).

Wie wichtig ist für dich Hoffnung im Sinne des Evangeliums (Römer 15:4)?

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Freitag, 6. August 2021

Was ist es, das ihr erhofft?

 

(Bild: Quelle; Text hinzugefügt)

Mit einer weiteren rhetorischen Frage führt Mormon seine Einleitung in die Thematik Hoffnung fort: „Was ist es, das ihr erhofft? Siehe, ich sage euch, dass ihr durch das Sühnopfer Christi und die Macht seiner Auferstehung Hoffnung haben werdet, zu ewigem Leben erhoben zu werden, und dies wegen eures Glaubens an ihn, gemäß der Verheißung.“ (Moroni 7:41).

Was ist es, das ihr erhofft? Mormon beantwortet seinen Zuhörern in der neu erbauten Synagoge (Moroni 7:1) während der zehnjährigen Waffenruhe (Mormon 3:1) diese rhetorische Frage, was es ist, worauf sie hofften, dass sie durch das Sühnopfer Jesu und durch Glauben an ihn zu ewigem Leben erhoben werden könnten.

Der Prophet der Wiederherstellung, Joseph Smith, beschreibt, dass er durch Belehrung durch den Heiligen Geist erkannte, dass es in der Geisterwelt gläubige gerechte Verstorbene gab, die mit einer festen Hoffnung auf eine herrliche Auferstehung durch die Gnade Gottes gestorben sind, die von Freude und Frohsinn erfüllt auf den nahen Tag ihrer Befreiung warteten (Lehre und Bündnisse 138:11-15). Glaube ist also ein Handlungsprinzip, ausgelöst durch Hoffnung. Ich lerne, `Hoffnung´ lobt einen Preis aus, den man durch `handelnden Glauben´ erringen kann.

Aufgrund welcher Hoffnung handelst du im Glauben?

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Donnerstag, 5. August 2021

Und weiter … möchte ich zu euch über die Hoffnung reden

 

(Bild: Quelle)

Nachdem Mormon die Thematik Glauben abgeschlossen hat, leitet er nun zum Thema Hoffnung über: „Und weiter, meine geliebten Brüder, möchte ich zu euch über die Hoffnung reden. Wie wollt ihr Glauben erlangen, wenn ihr nicht Hoffnung habt?“ (Moroni 7:40).

Und weiter … möchte ich zu euch über die Hoffnung reden. Mormon geht nun, wieder mit einer rhetorischen Frage, vom Thema Glauben über zum Thema Hoffnung: „Wie wollt ihr Glauben erlangen, wenn ihr nicht Hoffnung habt?“

Du kennst sicherlich allzu gut die Redensart: „Die Hoffnung stirbt zuletzt“. Ein Vorbild dieses Sprichwortes findet sich bei dem römischen Politiker und Anwalt Cicero: „Solange ich atme, hoffe ich“. Mit diesem Ausspruch will man zum Ausdruck bringen: Wie schlecht die Lage auch sein mag, man bleibt bis zum Ende zuversichtlich, dass sie sich bessern wird. Hoffnung ist also das Vertrauen auf einen letztendlich guten Ausgang eines Ereignisses. In Zusammenhang mit dem Evangelium versteht man unter Hoffnung die vertrauensvolle Erwartung und Sehnsucht nach den verheißenen Segnungen der Rechtschaffenheit“ (siehe Schriftenführer): „… darum, wer an Gott glaubt, der darf mit Gewissheit auf eine bessere Welt hoffen, ja, nämlich einen Platz zur rechten Hand Gottes …“ (Ether 12:4). Hierauf geht Mormon nun im Verlauf seiner Rede weiter ein. Ich lerne, Hoffnung ist ein Anker der Seele, „… unsere größte Hoffnung entspringt dem Wissen, dass der Erretter die Bande des Todes zerrissen hat … . Er hat für unsere Sünden gesühnt, wenn wir umkehren.“ bestärkt uns Elder Faust (siehe hier).

Wann hat dir das letzte Mal Hoffnung geholfen eine schwierige Situation durchzustehen?

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Mittwoch, 4. August 2021

Dann seid ihr nicht geeignet, dem Volk seiner Kirche zugezählt zu werden

(Bild: Quelle)

Nach der ersten Beurteilung seiner Zuhörer in der Einleitung seiner Rede (Moroni 7:4), gibt Mormon nun nochmals eine Beurteilung über sie ab: „Aber siehe, meine geliebten Brüder, ich beurteile euch da als besser, denn ich urteile, dass ihr Glauben an Christus habt, wegen eurer Sanftmut; denn wenn ihr nicht Glauben an ihn habt, dann seid ihr nicht geeignet, dem Volk seiner Kirche zugezählt zu werden.“ (Moroni 7:39).

Dann seid ihr nicht geeignet, dem Volk seiner Kirche zugezählt zu werden. Mit einem Urteil, das Mormon über seine Zuhörer ablegt, nämlich Glauben an Christus, an Wunder, und an Engelserscheinungen zu haben, beendet er das Kapitel Glauben. Er erklärt noch, woran er seine Beurteilung festmacht: Sie hätten Glauben an Christus wegen ihrer Sanftmut.

Zum Abschluss seiner Beurteilung fügt Mormon noch hinzu, dass seine Zuhörer in der neu errichteten Synagoge ungeeignet wären zum Volk der Kirche des Sohnes Gottes gezählt zu werden, wenn sie diese Eigenschaft nicht hätten: Glauben an Christus, der Ausdruck in ihrer `Sanftmut´ findet. Ich lerne, ich muss bemüht sein, mir göttliche Eigenschaften anzueignen, ehe ich würdig bin, dem Volk der Kirche des Herrn zugezählt werden zu können. Ich muss also beispielsweise Gott mehr lieben, als Vater oder Mutter, Sohn oder Tochter, und willig sein, `mein Kreuz auf mich zu nehmen´, um für den Herrn würdig zu sein (Matthäus 10:37-38). Wie das mit dem `Kreuz auf sich zu nehmen´ zu verstehen ist, erklärt Elder Ulisses Soares vom Kollegium der Zwölf folgendermaßen: „Unser Kreuz auf uns zu nehmen und dem Erretter zu folgen bedeutet, mit Glauben auf dem Weg des Herrn vorwärtszugehen und uns nicht weltlichen Gewohnheiten hinzugeben.“, also entschlossen zu sein, „… alles abzulegen, was dem Willen Gottes widerspricht, alles zu opfern, was von uns verlangt wird, und danach zu streben, seinen Worten zu folgen … (lies hier).

Wie verstehst du das mit dem Kreuz auf sich nehmen?

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