Freitag, 16. Oktober 2020

Die Wellenberge werden über euch hereinbrechen

(Bild: Quelle)

Auf seine Frage, was er denn für die Betroffenen tun solle (Ether 2:23), schiebt der Herr noch weitere Erläuterungen nach: „Denn siehe, ihr werdet wie ein Wal inmitten des Meeres sein; denn die Wellenberge werden über euch hereinbrechen. Doch werde ich euch wieder aus den Tiefen des Meeres hervorbringen; denn die Winde sind aus meinem Mund ausgegangen, und auch den  Regen und die Fluten habe ich ausgesandt.“ (Ether 2:24).

Die Wellenberge werden über euch hereinbrechen. Bei seiner Antwort auf die Bedenken des Bruders von Jared (siehe gestriger Blogbeitrag), gibt ihm der Herr noch weitere Erläuterungen. Mit ihnen sollten die Seereisenden auf das vorbereitet werden, was sie bei der Ozeanüberquerung zu erwarten hätten: stürmische, raue See, in der sie wahrscheinlich auch zeitweise wie ein Wal unter Wasser sein würden.

Ich denke, dass dies gerade keine beruhigende Erklärung gewesen sein muss. Doch ich denke der Herr gab diese Information absichtlich bevor die Ereignisse eintrafen, sodass die Seefahrer davon nicht plötzlich überrascht würden und in Panik gerieten. Er fügte ja auch erklärend hinzu, dass die Ereignisse auf seine Anweisungen hin erfolgen würden. Dies kann ich auch auf meine Reise durch mein Leben beziehen. Auch hier wird es zwischendurch starke Winde, widrige Ereignisse, geben. Ich darf mich aber insofern geborgen fühlen, als ich weiß, dass der Herr mir mit diesen Winden helfen will, mein von ihm angebotenes Reiseziel, mein mir `verheißenes Land´, also nach meinem Erdenleben wieder in seiner Gegenwart leben zu können, zu erreichen (Ether 6:5). Wie dankbar darf ich also auch für solche `Winde´ in meinem Leben sein. Ich muss sie nur richtig einschätzen, und wie der Kapitän eines Segelbootes auf dem Meer, richtig nutzen, wozu Erfahrung gehört, die ich aus den Schriften erlernen kann.

Wie nutzt du Widrigkeiten, die in deinen Lebensabschnitten auftreten so, dass du dein großes Ziel, in die Gegenwart des Herrn zurückkehren zu können, erreichen kannst?

Donnerstag, 15. Oktober 2020

Was wollt ihr, dass ich tun soll …?

Viele Probleme des Bootsbaus waren schon gelöst, nur noch nicht das mit dem Licht
(Bild: Quelle)

Jareds Bruder sprach den Herrn noch auf das nicht gelöste Problem des Lichtes in den Wasserfahrzeugen an (Ether 2:22), und erlebte folgende Reaktion des Herrn: „Und der Herr sprach zu Jareds Bruder: Was wollt ihr, dass ich tun soll, damit ihr Licht in euren Wasserfahrzeugen habt? Denn siehe, ihr könnt keine Fenster haben, denn sie würden in Stücke geschlagen werden; auch sollt ihr kein Feuer mitnehmen, denn ihr sollt nicht mit dem Licht des Feuers reisen.“ (Ether 2:23).

Was wollt ihr, dass ich tun soll …? In dieser Angelegenheit hat der Herr nicht wie bei dem Problem mit der Frischluft (siehe Blogbeitrag von gestern), von sich aus eine Lösung vorgegeben, sondern Jareds Bruder die Gelegenheit gegeben, sich selber Gedanken zu machen und einen Lösungsvorschlag zu unterbreiten. Der Herr hat nur mitgeteilt, welche Lösungen nicht möglich wären, nämlich die mit Fensterglas und offenem Feuer, was ja auch die Sauerstoffproblematik verschärft hätte.

Ich lerne, dass der Herr genau weiß, auf welche Problemlösungen man schon selber kommen könnte oder zumindest Lösungsansätze erarbeiten sollte, und wo er etwas aufgrund unserer Unkenntnis vorgeben muss. Das heißt, manchmal werde ich vom Herrn keine Lösung serviert bekommen, sondern eine Frage, was er denn meiner Meinung nach tun soll, um das Problem zu lösen, das wir von uns aus nicht in der Lage sind zu tun. Mindestens erwartet er von uns geistige Anstrengungen im Hinblick auf eine mögliche Lösung, die wir ihm vorschlagen dürfen, und er würde sie dann mit seinen Fähigkeiten realisieren.

Welche Erfahrungen hast du schon in dieser Hinsicht gemacht, dass du auf deine Bitte an den Herrn eine Aufforderung bekommen hast, selber einen Lösungsvorschlag auszuarbeiten?

Mittwoch, 14. Oktober 2020

Wirst du zulassen, dass wir dieses große Wasser im Finstern überqueren?

Dann sagte Jareds Bruder dem Herrn, dass es in den Schiffen ganz finster sei.
(Bild: Quelle)

Das eine Problem, das Jareds Bruder gegenüber dem Herrn ansprach, hatte dieser ihm durch entsprechende Anweisungen geholfen zu lösen (siehe gestriger Blogbeitrag). Nun gab es noch das Problem mit dem Licht: „Und er schrie abermals zum Herrn, nämlich: O Herr, siehe, ich habe getan, ja, wie du mir geboten hast; und ich habe die Wasserfahrzeuge für mein Volk hergerichtet, und siehe, es ist kein Licht darinnen. Siehe, o Herr, wirst du zulassen, dass wir dieses große Wasser im Finstern überqueren?“ (Ether 2:22).

Wirst du zulassen, dass wir dieses große Wasser im Finstern überqueren? Nachdem der Herr Jareds Bruder geholfen hatte das Problem mit der Frischluft in den Booten in den Griff zu bekommen, stand noch die Lösung mit dem fehlenden Licht in den geschlossenen Booten aus.

Jareds Bruder scheute sich nicht, dieses Problem nochmals zur Sprache zu bringen. Er wies den Herrn darauf hin, dass er die letzten Anweisungen gehorsam ausgeführt hatte und leitete nun zu der noch offenen Frage über. Er unterstrich die Dringlichkeit dadurch, dass er den Herrn fragte, ob er es denn wolle, dass sie große Teile der Seereise in Finsternis verbringen sollten. Dabei muss Jareds Bruder sich dessen bewusst gewesen sein, dass es sich um eine längere Seereise handeln würde. Ich lerne, dass ich beim Herrn auch nachhaken kann, wenn ich mich bemüht habe, vorhergehende Anweisungen gehorsam und genau zu befolgen. Ich lerne auch, dass ich, wenn ich etwas erreichen möchte, die Empfindungen meines Gesprächspartners mit ins Spiel bringen kann: „… o Herr, wirst du zulassen, dass wir dieses große Wasser im Finstern überqueren?“

Wie gehst du vor, wenn du nur auf einen Teil deiner Fragen an den Herrn eine Antwort erhalten hast?

Dienstag, 13. Oktober 2020

Du sollst ein Loch im Oberteil machen und auch im Boden


(Bild: Quelle)

Die Antwort Gottes auf die Bedenken des Bruders Jareds in Bezug auf frische Atemluft in den kleinen Booten: „Und der Herr sprach zu Jareds Bruder: „Siehe, du sollst ein Loch im Oberteil machen und auch im Boden; und wenn es dir an Luft mangelt, sollst du das Loch auftun und Luft erhalten. Und wenn es so ist, dass Wasser über dich hereinkommt, siehe, dann sollst du das Loch verschließen, damit du nicht in der Flut zugrunde gehest.“ (Ether 2:20).

Du sollst ein Loch im Oberteil machen und auch im Boden. Zwei Bedenken hatte Jareds Bruder im Vers vorher gegenüber dem Herrn zur Sprache gebracht, Licht wäre in den Booten wünschenswert, und Atemluft würde ausgehen, wenn die Boote wasserdicht verschlossen würden.

Für eine dieser beiden Herausforderungen gab der Herr ihm postwendend eine Lösung vor. Er gab ihm Anweisung, was er machen sollte, damit sie Frischluft, während ihrer Reise mit den Booten, bekommen könnten. Er sollte an zwei gegenüberliegenden Stellen eine Öffnung einarbeiten, zusätzlich jeweils einen passgenauen Deckel, mit dem die Öffnungen im Bedarfsfall abgedichtet werden konnten, je nachdem, welche der Öffnungen drohte mit Wasser überflutet zu werden. Das zweite Problem ließ der Herr noch ungelöst. Ich lerne, dass der Herr dort, wo es einem an entsprechenden Kenntnissen und Fertigkeiten fehlt, notwendige Unterstützung und Anweisung zukommen lässt. Er wartet allerdings auch ab, ob wir von uns aus auf bestimmte Unstimmigkeiten kommen. Dadurch unterstützt er uns, zu lernen, Dinge auch kritisch zu hinterfragen.

Welche Erfahrungen hast du schon in dieser Hinsicht mit dem Herrn gemacht?

Montag, 12. Oktober 2020

Wir werden auch zugrunde gehen, denn darinnen können wir nicht atmen

(Bild: Quelle)

Nach Vollendung der Arbeiten an den Schiffen brachte Jareds Bruder gegenüber dem Herrn einige seiner Bedenken vor: „Und siehe, o Herr, darinnen ist kein Licht; wohin werden wir steuern? Und wir werden auch zugrunde gehen, denn darinnen können wir nicht atmen, außer die Luft, die darinnen ist; darum werden wir zugrunde gehen.“ (Ether 2:19).

Wir werden auch zugrunde gehen, denn darinnen können wir nicht atmen. Der Bruder Jareds hatte offensichtlich gute Kenntnisse und Fertigkeiten. Kein Wunder, er wurde von Jesus Christus, dem Schöpfer von allem, angelernt und unterwiesen. Doch kam er offensichtlich von sich aus auf einige Probleme, die ihrem Überleben bei der Überquerung des Ozeans ein Ende machen würden. Kein Mensch kann längere Zeit völlige Dunkelheit unbeschadet überstehen, aber noch weniger ohne Atemluft auskommen. Natürlich hätte Gott ihm diese Problematik leicht von sich aus aus der Welt schaffen können, doch offensichtlich sollte er sich selber darüber Gedanken machen.

So sprach Jareds Bruder den Herrn nun auf diese Punkte an. Ich meine, dass dazu auch eine gehörige Portion Mut und Selbstvertrauen gehören. Immerhin ist Christus der `Lehrmeister´ und Jareds Bruder war der `Lehrling´. Es musste also zu Christus eine hervorragende Beziehung bestanden haben. Jareds Bruder machte sich selber auch Gedanken über die Situation, bekam bei zumindest diesen beiden Punkten, Licht und Luft, große Bedenken, und sprach diese gegenüber seinem Lehrmeister an. Ich lerne, dass ich mir über die Vorhaben in meinem Leben auch Gedanken machen muss, und dann dem Herrn meine Bedenken vortragen kann, in der Hoffnung und Zuversicht, dass er mich damit nicht alleine lässt, sondern mir ´auf die Sprünge helfen´ wird. Mir ist auch klar, dass es nicht unbedingt auf die Weise sein wird, dass ich nichts weiter dazu beitragen muss. Schließlich soll und will ich ja dazulernen.

Von wem hast du dir, in fraglichen Punkten deines Lebens, schon mal ´auf die Sprünge helfen´ lassen?

Samstag, 10. Oktober 2020

Sie waren auf eine Weise gebaut, dass sie überaus dicht waren

Der Schiffsbau für die Überquerung des Ozeans
(Bild: Quelle)

Moroni lässt uns wissen, welcher Art die Schiffe waren, die der Herr Jareds Bruder anwies zu bauen: „Und sie waren auf eine Weise gebaut, dass sie überaus dicht waren, sodass sie Wasser halten konnten wie eine Schüssel; und ihr Boden war dicht wie eine Schüssel; und ihre Seiten waren dicht wie eine Schüssel; und ihre Enden waren spitz; und ihr Oberteil war dicht wie eine Schüssel; und ihre Länge war die Länge eines Baumes; und ihre Tür, wenn sie geschlossen war, war dicht wie eine Schüssel.“ (Ether 2:17).

Sie waren auf eine Weise gebaut, dass sie überaus dicht waren. In diesem Vers wird uns die Bauart der Schiffe, die unter Anleitung des Herrn, von der, zuzeiten des Baus des großen Turmes um etwa 2000 v. Chr. aus Mesopotamien auswandernden Gruppe, angefertigt wurden, um den vor ihnen liegenden Ozean zu überqueren und so in das ihnen `verheißene Land´ gelangen zu können (Ether 1:42). Die erste Ozeanüberquerung, über die uns schriftlich berichtet wird.

Ich stelle mir vor, dass dies eine sehr große Herausforderung war, und eines überaus großen Glaubens in den Herrn Jesus Christus bedurfte. Die Schiffe hatten keinen Antrieb, kein Ruder und für den Fall, dass Wellen sie begruben, waren sie total dicht, ich stelle mir in meiner Einfalt vor, in etwa wie U-Boote, eben nur aus Holz. Sie wurden nur durch die Meeresströmung und die Winde, dorthin getrieben, wohin Gott die Gruppe geleiten wollte: auf die andere Hälfte der Erdkugel, die westliche Hemisphäre. Sie sollte nun nach der Sintflut auch wieder belebt werden. Deshalb auch der Auftrag, Tiere und Pflanzen mitzunehmen (Ether 1:41). Ich wünsche mir einen solchen tiefen und festen Glauben in die Macht Gottes, wie er von dieser Gruppe, zu dieser Zeit, aufgebracht wurde.

Welche Vorstellungen hast du von den Booten, die der Herr sie anwies zu bauen?

Freitag, 9. Oktober 2020

Geh ans Werk und baue nach der Weise Schiffe, wie ihr bisher gebaut habt

(Bild: Quelle)

Nach der Zurechtweisung des Bruders von Jared, ließ der Herr ihn wissen, was nun nach vierjähriger Pause zu tun sei: „Und der Herr sprach: Geh ans Werk und baue nach der Weise Schiffe, wie ihr bisher gebaut habt. Und es begab sich: Jareds Bruder ging ans Werk, und auch seine Brüder, und sie bauten Schiffe nach der Weise, wie sie gebaut hatten, gemäß den Weisungen des Herrn. Und sie waren klein, und sie waren leicht auf dem Wasser, ja, der Leichtigkeit eines Vogels auf dem Wasser gleich.“ (Ether 2:16).

Geh ans Werk und baue nach der Weise Schiffe, wie ihr bisher gebaut habt. Bei dieser Aussage des Herrn fällt mir gleich eine Parallele ein, die sich einige Jahrhunderte später ereignete. Eine weitere Auswanderergruppe lagerte am Meer, wohin sie der Herr aus Jerusalem durch die Wildnis geführt hatte. Nachdem Nephi, der Sohn Lehis, der Aufforderung des Herrn um die 590 v. Chr. nachgekommen war, auf einen Berg zu steigen, sprach der Herr mit ihm: „Du sollst ein Schiff bauen auf die Weise, die ich dir zeigen werde, damit ich dein Volk über diese Wasser führen kann.“ (1. Nephi 17:8). Beide, sowohl Jareds Bruder, als auch Nephi kamen diesem Auftrag des Herrn nach und bauten Schiffe nach dessen Weisung.

Jedoch unterschieden sich die Schiffe offensichtlich. Nephi baute im Vertrauen auf die Anleitung des Herrn (1. Nephi 17:50-51) ein Schiff für die ganze Auswanderergruppe, weshalb es wohl entsprechend groß ausgefallen sein musste, während Jareds Bruder mehrere kleine leichte Boote vom Herrn angewiesen wurde zu bauen, und zwar nach der Art, wie sie sie offensichtlich schon vorher auf ihrer Reise durch die Wildnis gebaut hatten (Ether 2:6). Ich schöpfe aus diesen Begebenheiten Hoffnung, dass der Herr auch mir Weisung geben würde, wenn ich eine Aufgabe erledigen sollte, die ich aus mir heraus nicht leisten könnte. Ich darf bloß nicht von vornherein `die Flinte ins Korn werfen´, sondern muss darauf vertrauen, dass der Herr mir die Fähigkeiten und Fertigkeiten beibringt, die ich mir alleine nicht aneignen kann.

Wie gehst du vor, wenn du einen Auftrag erfüllen sollst, von dem du nicht weißt wie?