Donnerstag, 7. Mai 2020

Ich weiß, ich werde am letzten Tag emporgehoben werden


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Mormon sagt in Bezug auf das Volk Nephi: „Und weh ist mir wegen ihrer Schlechtigkeit; denn mein Herz ist wegen ihrer Schlechtigkeit von Kummer erfüllt, alle meine Tage; doch ich weiß, ich werde am letzten Tag emporgehoben werden.“ (Mormon 2:19).

Ich weiß, ich werde am letzten Tag emporgehoben werden. Eine äußerst bedrückende Zeit, die Mormon miterleben musste, und das noch an vorderster Front, als oberster Heerführer der Nephiten. Und dennoch hatte er Hoffnung, ja sogar Gewissheit. Hoffnung und Gewissheit worauf? Das er in den letzten Tagen `emporgehoben´ werden würde.

Was meinte er damit, dass er weiß, dass er `am letzten Tag emporgehoben werden würde´? Emporheben bedeutet so viel, dass etwas in die Höhe, auf eine höher gelegene Position gehoben wird. Im übertragenen Sinn bedeutet es oft jemand wird ausgezeichnet, wertgeschätzt. Damit verbunden ist auch eine größere Sichtweite, mehr Erkenntnis. Ich muss unweigerlich an die Entrückung Jesu in den Himmel denken. Nachdem der auferstandene Jesus seinen Jüngern erschien (Lukas 24:36), ihnen die Augen des Verständnisses für die Schriften öffnete (Lukas 24:45) und sie segnete, wurde er zum `Himmel emporgehoben´ (Lukas 24:51). So wie Er zum Himmel emporgehoben wurde, wird Er all jene, die sich Seiner Worte erinnern und danach handeln, „… am letzten Tag emporheben“ (3. Nephi 15:1). Um auch `erhoben´ zu werden, muss ich also das Evangelium von Jesus Christus in meinem Leben immer mehr in die Tat umsetzen. Dann werde ich die Macht des Heiligen Geistes haben und wenn ich in diesem Handeln bis ans Ende meines Erdenlebens ausharre, werde auch ich „… am letzten Tag emporgehoben werden …“ und im immerwährenden Reich des Lammes errettet werden (1. Nephi 13:37). Auch in neuzeitlicher Offenbarung hat der Herr dieses `emporheben´ dem Propheten der Wiederherstellung bestätigt (Lehre und Bündnisse 5:35). Wie wunderbar, zu wissen, dass Jesus uns, wie ein Vater sein Kind, zu sich emporheben wird, wenn wir unser Bestes geben um Sein Wort in die Tat umzusetzen.

 Wie verstehst du das, mit dem `am letzten Tag emporgehoben zu werden´?

Mittwoch, 6. Mai 2020

Auf den Platten Nephis schrieb ich einen vollen Bericht … aber auf diesen Platten nahm ich davon Abstand



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Mormon berichtet uns weiter: „Und auf den Platten Nephis schrieb ich einen vollen Bericht von all der Schlechtigkeit und den Gräueln; aber auf diesen Platten nahm ich davon Abstand, einen vollen Bericht von ihrer Schlechtigkeit und ihren Gräueln zu geben, denn siehe, ein beständiges Bild von Schlechtigkeit und Gräueln ist mir immer vor Augen, seitdem ich imstande bin, die Wege der Menschen zu betrachten.“ (Mormon 2:18).

Auf den Platten Nephis schrieb ich einen vollen Bericht … aber auf diesen Platten nahm ich davon Abstand. Immer wieder muss ich mir vor Augen halten, in welchen Platten ich denn gerade lese. So habe ich mir auch bei diesem Vers wieder überlegen müssen, von welchen Platten spricht Mormon hier. Um diese Frage beantworten zu können, ist der Abschnitt „Eine kurze Erläuterung zum Buch Mormon“, direkt vor Beginn des Buches Mormon, äußerst hilfreich. Die hier gezeigte Grafik aus dem Januar Liahona 2020, Seite 38, visualisiert das Ganze hervorragend (Original siehe hier):


 Versuche herauszufinden, von welchen Platten Mormon im obigen Vers spricht.

Dienstag, 5. Mai 2020

Sie wurden sogar noch verfolgt, bis sie ins Land Jaschon kamen


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Mormon lässt uns wissen: „Und es begab sich: Im dreihundertfünfundvierzigsten Jahr fingen die Nephiten an, vor den Lamaniten zu fliehen; und sie wurden sogar noch verfolgt, bis sie ins Land Jaschon kamen, ehe es möglich war, sie auf ihrem Rückzug anzuhalten.“ (Mormon 2:16).

Sie wurden sogar noch verfolgt, bis sie ins Land Jaschon kamen. Das Volk der Lamaniten jagte nun also die Nephiten und sie gelangten bis ins Land Jaschon. Das nun wiederum ist bemerkenswert. Warum? Weil die Hauptstadt dieses Landes ganz in der Nähe war, wo Ammoron die heiligen Aufzeichnungen verborgen hatte (Mormon 2:17), die Momron teilweise an sich nehmen und fortführen sollte (Mormon 2:3-4).

Ich erkenne hierin wieder die weise Fügung des Herrn. Mormon, als der Anführer des nephitischen Heeres (Mormon 2:1) hätte sich ja nicht einfach mal ein paar Wochen Urlaub nehmen können, um dorthin zu reisen, wo Ammaron die heiligen Dinge verborgen hatte. Stattdessen führte der Herr die Wege des Volkes so, dass es auf seiner Flucht vor den Lamaniten zu diesem Ort kam und es für Mormon ein Leichtes war, an diese Dinge zu kommen. Und ich lerne auch vom Gehorsam Mormons. Trotz der vielen Aufgaben, die er zu erfüllen hatte, dachte er an den Auftrag, den ihm der Herr durch Ammoron aufgetragen hatte, nutzte die Gelegenheit, ging an den besagten Ort, nahm die Platten Nephis, und schrieb den Bericht, den er beauftragt war zu fertigen (Mormon 2:17). Trotz vieler Dinge, die ich in meinem Leben zu erfüllen habe, darf ich nicht den Auftrag vergessen, den der Herr mir erteilt hat. Wo hat er ihn mir erteilt? Außer in den Schriften im Allgemeinen, in meinem patriarchalischen Segen speziell. Ihn muss ich mir von Zeit zu Zeit immer mal wieder zu Gemüte führen, um meinen mir erteilten Auftrag nicht aus den Augen zu verlieren. Da muss ich mich noch etwas disziplinieren, ihn öfters mal durchzulesen, um mich zu erinnern und zu kontrollieren.

 Welche Aufträge hat der Herr speziell für dich vorgesehen?

Montag, 4. Mai 2020

Ich sah, dass der Tag der Gnade für sie vorüber war, sowohl zeitlich als auch geistig


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Mormon weiter: „Und es begab sich: Meine Sorge kehrte wieder zu mir zurück, und ich sah, dass der Tag der Gnade für sie vorüber war, sowohl zeitlich als auch geistig; denn ich sah, wie Tausende von ihnen in offener Auflehnung gegen ihren Gott niedergehauen und wie Dung im Land aufgehäuft wurden. Und so waren dreihundertvierundvierzig Jahre vergangen.“ (Mormon 2:15).

Ich sah, dass der Tag der Gnade für sie vorüber war, sowohl zeitlich als auch geistig. Was hat es mit dieser Aussage Mormons auf sich, die in der Heiligen Schrift nur einmal vorkommt, dass `der Tag der Gnade´, sowohl zeitlich, als auch geistlich, vorüber war?

Du kennst sicherlich die Redensart: „Die Strafe folgt auf dem Fuße“. Sie bringt zum Ausdruck, dass wenn eine Gesetzesübertretung erfolgte, die darauf ausgesetzte Strafe sofort vorzunehmen ist. Man argumentiert auch, dass wenn eine Strafe erst nach langer Zeit erfolgt, sie ihre belehrende Wirkung verliert, der Zusammenhang zwischen Tat und Strafe ist nicht mehr gegeben. Das ist menschliches Vorgehen. Gott hat da offensichtlich andere Ansichten. Denken wir an die erste Übertretung eines Gebotes im Garten Eden. Der Herr gebot Adam und Eva nicht von der Frucht des Baumes der Erkenntnis zu essen. Dennoch taten sie es. Die Strafe, der Mensch wurde sterblich. Aber nicht sofort. Der Herr gewährte ihm eine Zeit, in der er seine Tat bereuen und überdenken konnte, um ggf. zu der Einsicht gelangen zu können, dass er etwas falsch gemacht hat und er sich bessern will. Es wurde ihm eine Zeit der Bewährung geschenkt (Alma 12:24). Ein Teil der Strafe erfolgte also nicht auf dem Fuße. Sie wurden zwar aus der Gegenwart Gottes ausgestoßen, bekamen aber auf Erden eine Gnadenfrist. Wenn nun der Mensch diese Zeit ungenützt verstreichen lässt, ist sie irgendwann mal zu Ende, `der Tag der Gnade ist vorüber´. Zeitlich, weil dem Volk die völlige physische Vernichtung nicht mehr verzögert wurde, und geistig, weil die zusätzliche Zeit der Umkehr damit auch beendet war. Ich lerne, dass ich die Zeit, die mir Gott gewährt, unbedingt zur Umkehr nutzen muss und nicht `auf die lange Bank´ schieben darf (Lehre und Bündnisse 56:16). Dieser Tag der Gnade wird uns nur durch das Sühnopfer Jesu ermöglicht!

 Wie verstehst du den `Tag der Gnade´?

Sonntag, 3. Mai 2020

Sie fluchten Gott und wünschten zu sterben


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Über die abtrünnigen Nephiten lesen wir: „Und sie kamen nicht mit reuigem Herzen und zerknirschtem Geist zu Jesus, sondern sie fluchten Gott und wünschten zu sterben. Und doch wollten sie mit dem Schwert um ihr Leben kämpfen.“ (Mormon 2:14).

Sie fluchten Gott und wünschten zu sterben. Wir können sehen, wie Satan sich nicht im Geringsten um das Wohl der Menschen kümmert, die sich ihm verschrieben haben. Ja sie waren so schlecht geworden, dass sie sogar `Gott fluchten´.

Was bedeutet das, `Gott zu fluchen´? Ich verstehe das so, wenn jemand von Gott oder Heiligem ohne Achtung oder Ehrfurcht spricht, so lästert er Gott. Eine ähnliche Situation finden wir in der Offenbarung des Johannes. Hier wird die Ausschüttung der sieben Plagen durch die sieben Engel beschrieben. In der Einheitsübersetzung 2016 heißt es: „Und die Menschen verbrannten in der großen Hitze. Dennoch lästerten sie den Namen Gottes, der die Macht über diese Plagen hat. Sie bekehrten sich nicht dazu, ihm die Ehre zu geben.“ (Johannes 16:9; in der Ausgabe 1979 heißt es anstatt `lästerten´, `verfluchten´). Die Menschen litten unter der Ausschüttung der Qualen, die ihnen Geschwüre brachten, das Meer, die Flüsse und die Quellen zu Blut werden ließen, die Hitze der Sonne die Menschen verbrannte, und dennoch `fluchten auch sie den Herrn´, wie es die Nephiten taten. Ich kann nur ständig darum zu Gott beten, dass ich mein Herz nie so verhärten lasse, dass es auch mir so ergeht, dass ich trotz aller Pein aufgrund meiner begangenen Sünden, Gott fluche. Das soll ganz fern von mir sein. Ich will mich bemühen, dem Herrn `ein reuiges Herz und einen zerknirschten Geist´ darzubringen (3. Nephi 9:20).

 Was verstehst du darunter `Gott zu fluchen´?

Samstag, 2. Mai 2020

Es war vielmehr das Trauern der Verdammten


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Mormon hatte sich gefreut, weil er dachte, dass das Volk wegen seiner Vergehen trauerte (Mormon 2:12), „Aber siehe, diese meine Freude war vergeblich, denn ihr Trauern diente nicht der Umkehr wegen der Güte Gottes, sondern es war vielmehr das Trauern der Verdammten, weil der Herr es ihnen nicht immer zuließ, in der Sünde Glücklichsein zu finden.“ (Mormon 2:13).

Es war vielmehr das Trauern der Verdammten. Den Nephiten, die sich wissentlich gegen Gott auflehnten, waren darüber traurig, dass ihnen Glücklichsein verwehrt war (Alma 41:10), sich an ihren weltlichen Reichtümern zu erfreuen, denn der Herr hatte die Erde ihretwegen verflucht (Mormon 1:17-18).

Inwiefern waren sie denn `verdammt´? Im Sinne des Evangeliums ist Verdammnis ein Zustand, in dem der eigene Fortschritt zum Stillstand gekommen ist. Außerdem haben solche in Verdammnis geratenen, keinen Zugang in die Gegenwart Gottes und seine Herrlichkeit. Wie wir den Schriften entnehmen können, gibt es unterschiedliche Grade der Verdammnis (Matthäus 23:14; King James Version, da er in der Einheitsübersetzung ausgeklammert ist). Ich lerne also, dass ich mich vor vielem falschen Tun hüten muss, um der Verdammnis, in welchem Grade auch immer, zu entgehen: Lästern gegen den Heiligen Geist (Markus 3:29; King James Version), Böses tun (Johannes 5:29; King James Version), unwürdige Teilnahme am Abendmahl (1. Korinther 11:29; King James Version; weil in dieser Version jeweils von Verdammnis geredet wird), nicht bereuen, nicht getauft werden und nicht bis ans Ende ausharren (Markus 16:16; King James Version), Gottlosigkeit (Mormon 9:4), erst auf Anweisung warten, ehe ich Gutes tue (Lehre und Bündnisse 58:29), Brechen des neuen und ewigen Bundes (Lehre und Bündnisse 132:6). Wie dankbar muss ich sein, dass der Herr mir in seiner Gnade die Möglichkeit eröffnet hat, Umkehr zu üben und dadurch Vergebung zu erlangen (Mosia 29:26), sonst würde es schlecht um mich stehen.

 Was unternimmst du, um nicht unter Verdammnis zu geraten?

Freitag, 1. Mai 2020

Als ich, Mormon, ihr Wehklagen und ihr Trauern und ihren Kummer vor dem Herrn sah, fing mein Herz an, sich in mir zu freuen


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Mormon berichtet, dass es unter dem ganzen Volk Trauern und Wehklagen gab (Mormon 2:11) und sagt dann: „Und es begab sich: Als ich, Mormon, ihr Wehklagen und ihr Trauern und ihren Kummer vor dem Herrn sah, fing mein Herz an, sich in mir zu freuen, denn ich kannte die große Barmherzigkeit und die Langmut des Herrn; darum meinte ich, er werde zu ihnen barmherzig sein, auf dass sie wieder ein rechtschaffenes Volk würden.“ (Mormon 2:12).

Als ich, Mormon, ihr Wehklagen und ihr Trauern und ihren Kummer vor dem Herrn sah, fing mein Herz an, sich in mir zu freuen. Wenn du diesen Satz alleine stehen lässt, wirst du dich fragen, wie kann sich Mormon, ein Mann Gottes, am Wehklagen und Trauern seines Volkes freuen?

Wenn du dann aber weiterliest, erfährst du, dass seine Freude darauf abzielte, dass er davon ausging, dass es sich dabei um die aufrichtige, `gottgewollte Trauer´ handelte, die mit der Erkenntnis einherging, sich gegen den Herrn vergangen zu haben. Wie Mormon uns allerdings im nächsten Vers mitteilt, ging es nicht um eine Traurigkeit, die zur Umkehr führt, sondern ein reines Trauern um die missliche Lage, in der sie sich befanden (Mormon 2:13). Ich lerne, dass es wichtig ist, aus dem richtigen Grund zu trauern. Als Paulus in seinem zweiten Brief an die Korinther über Umkehr schreibt, schreibt er auch über Traurigkeit, die jemanden zur Sinnesänderung führt, die `gottgewollte Traurigkeit´: „Die gottgewollte Traurigkeit verursacht nämlich Sinnesänderung zum Heil, die nicht bereut zu werden braucht; die weltliche Traurigkeit aber führt zum Tod.“ (2. Korinther 7:10). Wenn ich also Gebote übertrete und es mir deshalb schlecht geht, darf ich nicht traurig sein darüber, wie schlecht es mir geht, ich muss traurig sein, weil ich gesündigt habe und dadurch den Wunsch in mir entwickeln, den Herrn um Vergebung zu bitten und eine Wiederholung zu vermeiden.

 Welche Art von Traurigkeit hast du schon empfunden, wenn du etwas gemacht hast, was dem Herrn nicht gefiel?