“Und siehe, die Wurzeln der natürlichen Zweige des Baumes, die ich eingepflanzt habe, wo auch immer ich wollte, sind noch am Leben; darum werde ich, um auch sie mir für meinen eigenen Zweck bewahren zu können, von den Zweigen dieses Baumes nehmen, und ich werde sie ihnen einpfropfen. Ja, ich werde auf sie die Zweige ihres Mutterbaums pfropfen, damit ich auch die Wurzeln für mich selbst bewahren kann, damit sie, wenn sie stark genug sein werden, mir vielleicht gute Frucht hervorbringen und mir die Frucht meines Weingartens doch noch zur Herrlichkeit gereiche.” (Jakob 5:54).
- Dieser Vers fasst die Absicht des Herrn des Weingartens zusammen, Maßnahmen zu ergreifen, um den Baum zu erhalten und möglicherweise gute Frucht hervorzubringen. Es zeigt seine Hoffnung auf Erneuerung und Wiederherstellung trotz des vorherigen Verfalls sowie seinen Glauben an die Möglichkeit, aus schlechten Umständen wieder Gutes hervorzubringen, wenn entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.
Eine Gesamtübersicht von Jakob 5:29-56:
Diese Passagen aus dem Buch Mormon, Jakob Kapitel 5, erzählen eine symbolische Geschichte über einen Weingarten, der von dem Herrn des Weingartens gepflegt wird. In dieser Parabel repräsentiert der Weingarten das Volk Gottes, während die Bäume die Menschen darstellen. Der Herr des Weingartens und sein Diener beobachten, wie die Bäume verschiedene Früchte hervorbringen, sowohl gute als auch schlechte.
Die wilden Zweige, die in den Baum eingepfropft wurden, symbolisieren wohl die Umstände oder Einflüsse, die die Menschen von ihrem rechtschaffenen Weg abbringen, oder aber jene Menschen, die nicht vom Haus Israel sind, also die Heiden. Trotz der Pflege des Herrn des Weingartens bringen die Bäume immer mehr schlechte Frucht hervor. Dies führt zu Trauer und Bedauern des Herrn, der die Bäume lieber für gute Frucht bewahren würde.
Schließlich beschließt der Herr des Weingartens, die Bäume umzuhauen und sie ins Feuer zu werfen. Doch der Diener bittet um Aufschub, und es wird beschlossen, die Bäume weiter zu pflegen, indem man Zweige von anderen Bäumen nimmt und sie in den Hauptbaum einpfropft. Dies symbolisiert wohl eine Art Erneuerung oder Umkehr für das Volk Gottes, um wieder gute Frucht hervorzubringen.
Die Geschichte endet damit, dass die Zweige von verschiedenen Bäumen in den Hauptbaum eingepfropft werden, in der Hoffnung, dass sie wieder gute Frucht bringen werden. Es ist eine Aufforderung zur Umkehr und Erneuerung für das Volk Gottes, um den rechtschaffenen Weg wiederzufinden und Gottes Herrlichkeit zu erreichen.
Detailübersicht
Jakob 5:29-32: In diesen Versen aus Jakob Kapitel 5 geht es um einen Weingarten, der vom Herrn des Gartens und seinem Diener *) gepflegt wird. Der Herr des Weingartens erkennt, dass die Zeit naht und das Ende bald kommt (Jakob 6:2). Deshalb gehen sie in den Weingarten, um Frucht für die kommende Zeit einzulagern.
- *) Neuzeitliche Offenbarung lässt uns wissen, dass der Diener von dem in dieser Allegorie die Rede ist, Joseph Smith, der Prophet der Wiederherstellung, ist (Lehre und Bündnisse 103:21).
Als sie dort ankommen, sehen sie einen Baum, dessen natürliche Zweige abgebrochen und durch wilde Zweige ersetzt wurden. Obwohl der Baum viele Früchte trägt, stellt der Herr fest, dass keine von ihnen gut ist *). Trotz aller Bemühungen, den Baum zu pflegen, bringt er nur schlechte Frucht hervor, was den Herrn betrübt, da er den Baum verlieren soll.
- *) “Wenn sich ein Einzelner oder eine Gruppe von den Grundsätzen des Evangeliums abwendet, nennt man das Abfall vom Glauben. Ein Beispiel dafür ist der große Abfall vom Glauben, der stattfand, nachdem Jesus Christus seine Kirche aufgerichtet hatte.” (Abfall vom Glauben).
Diese Verse können als Allegorie für das Werk Gottes in unseren Tagen verstanden werden. Sie zeigen, dass trotz aller Investitionen und Bemühungen manchmal keine gute Frucht hervorgebracht wird. Dies könnte eine Ermutigung sein, sich bewusst zu machen, welche Art von Frucht wir im Dienst für Gott hervorbringen, und sicherzustellen, dass sie von guter Qualität ist.
Jakob 5:33-37: In diesen Versen aus Jakob Kapitel 5 diskutieren der Herr des Weingartens und sein Diener, was mit dem Baum zu tun ist, der trotz guter Wurzeln nur schlechte Frucht hervorbringt.
Der Diener erklärt, dass die Wurzeln des Baumes (gemeint die Bündnisse, die der Herr mit seinem Volk schließt) gut sind, weil sie von den wilden Zweigen (gemeint die Heiden, also jene, die nicht vom Haus Israel sind) genährt wurden, die eingepfropft wurden. Obwohl der Baum bisher gute Frucht hervorgebracht hat, überwuchern nun die wilden Zweige seine Wurzeln, was zu der vermehrten Produktion von schlechter Frucht führt (Abfall vom Glauben). Der Herr des Weingartens erkennt, dass der Baum bald ins Feuer geworfen werden muss, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu bewahren.
Diese Verse können als Allegorie für die Bedeutung der richtigen Pflege und Kontrolle in Gottes Werk verstanden werden. Sie betonen die Notwendigkeit, die Wurzeln des Glaubens und der Rechtschaffenheit zu pflegen und zu stärken, um gute Frucht hervorzubringen. Wenn diese Grundlagen nicht gepflegt werden, kann das Werk Gottes in Gefahr geraten und letztendlich zugrunde gehen.
Jakob 5:38-40: In diesen Versen aus Jakob Kapitel 5 entscheiden der Herr des Weingartens und sein Diener, die untersten Teile des Weingartens zu inspizieren, um zu sehen, ob die natürlichen Zweige ebenfalls schlechte Frucht hervorgebracht haben.
Als sie dorthin gehen, stellen sie fest, dass die Frucht der natürlichen Zweige genauso verdorben ist wie die der wilden Zweige. Sogar der letzte Teil des Baumes, der einst gute Frucht hervorgebracht hatte, ist nun von der wilden Frucht überwuchert worden, so dass der Zweig verwelkt und abgestorben ist *).
- *) “Die Szene verlagert sich in die Neue Welt und zu den Lamaniten und Nephiten. Beide Teile des ursprünglichen Zweiges, der in diesem Land gepflanzt wurde, sind jetzt verdorben. Einer war schon früher korrupt geworden, aber nicht beide. Der frühere Zustand zeigte die Beziehung zwischen Lamaniten und Nephiten, während die Nephiten rechtschaffen waren. Die Nephiten blieben jedoch nicht in Rechtschaffenheit. Obwohl das Gleichnis nichts von der Verheißung des Landes für die Nephiten weiß, stellt es die Erfüllung des negativen Aspekts dieser Verheißung dar.
Die Nephiten blieben nicht in Rechtschaffenheit – deshalb wurden sie vernichtet. In der Allegorie sind sie der Zweig, der verdorrte und starb.” (Gardner, Brant A.; Jakob 5).
Diese Verse verdeutlichen die weitreichende Natur des Problems im Weingarten. Es wird gezeigt, dass nicht nur die durch wilde Zweige verursachte Verderbtheit, sondern auch die ursprünglichen natürlichen Zweige des Baumes betroffen sind. Dies könnte symbolisieren, dass das Problem nicht nur von äußeren Einflüssen herrührt, sondern auch interne Ursachen hat, die angegangen werden müssen, um das Werk Gottes zu bewahren.
Jakob 5:41-47: In diesen Versen aus Jakob Kapitel 5 zeigt der Herr des Weingartens seinem Diener seine Trauer über den Zustand des Weingartens. Er erkennt, dass trotz seiner Bemühungen, den Weingarten zu pflegen, alle Bäume verdorben sind und nur dazu dienen, abgehauen und ins Feuer geworfen zu werden.
Er erinnert sich an einen letzten Baum, der auf einem guten Stück Boden gepflanzt wurde, das speziell für diesen Zweck ausgewählt wurde. Obwohl dieser Baum anfangs gute Frucht hervorbrachte, wurde er letztendlich von den wilden Zweigen überwältigt und ist nun verwelkt.
Trotz aller Anstrengungen, den Weingarten zu pflegen – durch Hacken, Beschneiden, Düngen und ständiges Bemühen – sind alle Bäume verdorben und bringen keine gute Frucht mehr hervor. Der Herr des Weingartens ist betrübt und fragt sich, was mehr er hätte tun können, um dies zu verhindern. Er stellt fest, dass das Ende nahe ist und es schmerzt ihn, dass alle Bäume umgehauen und verbrannt werden müssen.
- “Die Verse 41 bis 45 zeigen die Klage des Herrn über den Neue-Welt-Zweig des Hauses Israel. Die Verse 46 und 47 kehren in die Perspektive des gesamten Weinbergs zurück. Bevor wir die Neue Welt untersuchten, schien der Baum der Alten Welt, in den die Heiden eingepfropft worden waren, mit Früchten beladen zu sein, aber die Früchte waren bitter. Der Baum der Neuen Welt, der auf dem guten Boden gepflanzt wurde, ist verdorben, und der ehemals fruchtbare Zweig ist vollständig abgestorben.
Bevor die Allegorie Hoffnung macht, lässt sie den Herrn des Weinbergs über den möglichen Verlust des gesamten Weinbergs nachdenken. Dieser Verlust kann weder dem Herrn des Weinbergs noch seinem Knecht zu Füßen gelegt werden. Und doch geschah es, und daher die Klage: "Wer ist es, der meinen Weinberg verdorben hat?
Die Antwort wird nicht irgendjemandem die Schuld zu Füßen legen, sondern der Natur der Welt.” (Gardner, Brant A.; Jakob 5).
Diese Verse können als Aufforderung verstanden werden, dass trotz unseres Einsatzes für das Werk Gottes, manchmal Dinge außerhalb unserer Kontrolle liegen und trotzdem ein trauriges Ende haben können. Sie könnten auch eine Mahnung sein, stets wachsam zu sein und die inneren und äußeren Einflüsse zu erkennen, die das Werk Gottes beeinflussen können.
Jakob 5:48-51: In diesen Versen aus Jakob Kapitel 5 diskutieren der Herr des Weingartens und sein Diener über die Ursache der Verdorbenheit der Bäume im Weingarten.
Der Diener macht darauf aufmerksam, dass das Hochwachsen der Bäume im Weingarten, insbesondere eines bestimmten Baumes, dazu geführt hat, dass seine Zweige die guten Wurzeln überwältigt haben. Dadurch konnten die Zweige mehr Nährstoffe aufnehmen als die Wurzeln liefern konnten. Er schlägt vor, dass diese Überwältigung der Wurzeln der Grund dafür ist, dass die Bäume verdorben sind.
Der Herr des Weingartens beschließt daraufhin, die Bäume des Weingartens umzuhauen und ins Feuer zu werfen, um zu verhindern, dass sie eine Last für den Boden des Weingartens werden. Er glaubt, dass er alles getan hat, was er konnte, um den Weingarten zu erhalten.
Jedoch bittet der Diener um Gnade und bittet den Herrn des Weingartens, die Bäume noch eine Weile zu verschonen. Der Herr des Weingartens stimmt zu, da es ihm leid tut, die Bäume zu verlieren.
Diese Verse verdeutlichen die Entscheidung des Herrn des Weingartens, die Bäume des Weingartens zu fällen, um den Weingarten zu bewahren. Sie zeigen auch die Barmherzigkeit des Herrn, der bereit ist, seinen Plan aufzuschieben, um den Bitten seines Dieners nachzukommen.
Jakob 5:52-56: In diesen Versen aus Jakob Kapitel 5 beschließen der Herr des Weingartens und sein Diener, Maßnahmen zu ergreifen, um den Baum zu erhalten und möglicherweise gute Frucht hervorzubringen.
Sie entscheiden sich, Zweige von den Bäumen in den untersten Teilen des Weingartens zu nehmen, die noch gute Wurzeln haben, und sie in den Baum einzupfropfen, der bisher nur schlechte Frucht hervorgebracht hat. Gleichzeitig planen sie, die Zweige mit besonders bitterer Frucht abzubrechen und durch natürliche Zweige zu ersetzen.
Dieser Plan soll sicherstellen, dass der Baum nicht zugrunde geht, und ermöglichen, dass die Wurzeln für den eigenen Zweck des Herrn des Weingartens bewahrt werden. Sie beabsichtigen, die natürlichen Zweige mit den Zweigen ihres ursprünglichen Baumes zu verbinden, um die Wurzeln zu stärken und möglicherweise gute Frucht hervorzubringen.
Die Umsetzung dieses Plans beginnt, indem sie Zweige vom wild gewordenen Baum nehmen und sie in die anderen wild gewordenen Bäume einpfropfen. Dann nehmen sie Zweige von den wild gewordenen Bäumen und pfropfen sie in den ursprünglichen Baum zurück.
- “Dieser Teil der Allegorie befasst sich mit der Sammlung Israels. Die Allegorie sprach von Zweigen der Alten Welt, die verstreut waren, einschließlich der verlorenen zehn Stämme. Diese sollen eingesammelt und in das Haus Israel zurückgebracht werden. Die Zweige der Neuen Welt sollen versammelt werden. Auch sie sollen wieder vereint werden. Die Allegorie nennt keine Orte, und die natürlichen Äste in der kargen Erde werden nicht ausdrücklich erwähnt, obwohl es sicher ist, dass auch sie Teil der Sammlung sind.
Vers 55 kann es ein wenig verwirrend sein, weil es heißt, dass sie "von dem natürlichen Baum, der wild geworden war, nahmen und auf die natürlichen Bäume einpfropften, die auch wild geworden waren". Der ursprüngliche, oder der Mutterbaum, ist einer der Bäume, die wild geworden sind. Die anderen Zweige, die wild wurden, waren die jungen und zarten Triebe, die ursprünglich abgebrochen und in ferne Regionen gesetzt wurden. Der botanische Prozess besteht darin, Äste zwischen den Bäumen zu veredeln. Der geistliche Prozess besteht darin, das zerstreute Israel durch die Wiederherstellung des Evangeliums wieder zu vereinen.” (Gardner, Brant A.; Jakob 5).
Diese Verse zeigen die Hoffnung auf Erneuerung und Wiederherstellung trotz des vorherigen Verfalls. Sie verdeutlichen den Glauben daran, dass es möglich ist, selbst aus schlechten Umständen wieder Gutes hervorzubringen, wenn entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.
Was verstehst du darunter, die Zweige des Mutterbaums auf sie zu pfropfen?
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