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„Aber ich habe an dir auszusetzen, daß du deine erste Liebe†) aufgegeben hast.” (Offenbarung 2:4).
- Die Offenbarung des Johannes, Kapitel 2, enthält sieben Briefe an sieben Gemeinden. Jeder Brief beginnt mit einer Beschreibung Christi und einer Anerkennung der guten Werke der Gemeinde. Dann folgt eine Ermahnung, gefolgt von einer Warnung und einer Verheißung für diejenigen, die siegen. Die zentrale Botschaft von Kapitel 2 ist, dass Christus die Gemeinden kennt und sie ermahnt, ihre erste Liebe zu ihm wiederzufinden und treu zu bleiben, um das ewige Leben zu erlangen.
Vers 4 unterstreicht die Bedeutung der Rückkehr zur ursprünglichen Leidenschaft und Hingabe für Jesus Christus. Er betont die Wichtigkeit, nicht nur äußerliche Werke zu tun, sondern auch die innere Hingabe und Liebe zu bewahren, was eine zentrale Lehre für alle Gemeinden darstellt.
Offenbarung 2:1-7 beschreibt den Brief an die Gemeinde in Ephesus. Darin lobt Jesus ihre harte Arbeit, ihre Geduld und ihre Ablehnung von bösen Menschen. Allerdings tadelt er sie dafür, dass sie ihre erste Liebe *) verlassen haben. Er ermahnt sie, umzukehren und die Werke der Anfangszeit wieder aufzunehmen, sonst würde er ihre Leuchter (symbolisch für die Gemeinden) auslöschen.
- *) In der biblischen Interpretation wird die "erste Liebe" oft als die anfängliche Leidenschaft und Hingabe für Jesus Christus verstanden. Sie bezieht sich auf die Zeit, als jemand neu im Glauben war und eine starke, leidenschaftliche Liebe und Hingabe für Christus hatte. Es könnte sich auch auf die ursprüngliche Begeisterung für den Glauben und die Liebe zu Gott und den Nächsten beziehen, die in der Anfangsphase des Glaubens besonders stark war.
In Offenbarung 2:1-7 richtet sich diese Botschaft an die Gemeinde in Ephesus und bedeutet, dass sie sich von dieser anfänglichen Leidenschaft und Hingabe entfernt habe. Jesus ermahnt sie, zu dieser ursprünglichen Liebe zurückzukehren, um ihre Beziehung zu ihm wiederherzustellen. - Vers 6 spricht von Nikolaiten:
- Einige glauben, dass die Nikolaiten eine Gruppe innerhalb der frühen christlichen Gemeinden waren, die eine falsche Lehre oder Praxis förderten. Es wird angenommen, dass sie möglicherweise antinomische Ansichten hatten, die auf eine falsche Trennung von geistlichem Leben und moralischem Verhalten hindeuteten.
- Andere Interpretationen deuten darauf hin, dass die Nikolaiten mit einer Art von lizenzierter Unmoral oder Kompromiss in Verbindung gebracht werden könnten, die sich in der Gemeinde breitmachte. Dies könnte eine Trennung von moralischem Verhalten und geistlichem Glauben implizieren, was gegen die Lehren Jesu und der Apostel wäre.
Die genaue Identität und Praktiken der Nikolaiten sind nicht eindeutig bekannt, da die Informationen in der Bibel begrenzt sind. In den Briefen der Offenbarung wird jedoch betont, dass diese Gruppe oder Lehre von Jesus nicht gutgeheißen wird, und die Gläubigen werden ermahnt, sich von ihren Lehren und Praktiken fernzuhalten.
Offenbarung 2:8-11 ist der Brief an die Gemeinde in Smyrna. Hier lobt Jesus ihre Armut und ihre Treue trotz des Leids und der Verfolgung, die sie erleiden. Er ermutigt sie, standhaft zu bleiben und verspricht ihnen die Krone des Lebens.
- In Offenbarung 2:10 spricht Jesus zu der Gemeinde in Smyrna (ich kann dies aber genauso gut auf mich beziehen) und erwähnt, dass sie eine "zehntägige Drangsalszeit" durchmachen werden. Diese Aussage wird oft symbolisch interpretiert und nicht unbedingt als wörtliche zehntägige Zeitspanne verstanden.
Die Zahl "zehn" wird in der Bibel häufig symbolisch verwendet und steht oft für Vollständigkeit oder eine begrenzte, aber vollständige Zeitspanne. In diesem Kontext könnte die "zehntägige Drangsalszeit" metaphorisch für eine begrenzte oder vorübergehende Zeit intensiver Prüfungen, Verfolgungen oder Schwierigkeiten stehen, die die Gemeinde erleben würde.
Es könnte auch darauf hinweisen, dass die Drangsal begrenzt und zeitlich begrenzt ist, sodass sie nicht für immer dauern wird. Jesus ermutigt die Gläubigen in Smyrna, standhaft zu bleiben und trotz dieser Prüfungen fest im Glauben zu bleiben, da diese Prüfungen nicht ewig andauern werden.
Die genaue Interpretation der "zehntägigen Drangsalszeit" kann variieren, aber im Allgemeinen betont diese Metapher die begrenzte und vorübergehende Natur der Prüfungen, mit denen die Gemeinde konfrontiert wird, und ermutigt zur Standhaftigkeit und Treue trotz dieser Herausforderungen. - Vers 11 spricht von einem zweiten Tod:
“In den heiligen Schriften erfahren wir da und dort etwas über die Errettung vom zweiten Tod. Der zweite Tod ist der endgültige geistige Tod – man wird von der Rechtschaffenheit abgeschnitten und erhält keinen Platz in einem der Reiche der Herrlichkeit (siehe Alma 12:32; Lehre und Bündnisse 88:24). Der zweite Tod tritt erst nach dem Jüngsten Gericht ein und erstreckt sich auf nur sehr wenige Menschen (siehe Lehre und Bündnisse 76:31-37). Nahezu jedem Menschen, der je auf der Erde gelebt hat, ist die Errettung vom zweiten Tod gewiss (siehe Lehre und Bündnisse 76:40-45).” (“Errettung vom zweiten Tod”).
Offenbarung 2:12-17 handelt von der Gemeinde in Pergamon. Jesus lobt ihre Treue, tadelt sie jedoch dafür, dass sie Lehren tolerieren, die gegen seinen Glauben sind. Er warnt sie davor, diese falschen Lehren zu akzeptieren und ermutigt sie zur Umkehr.
- Vers 12 spricht von einem zweischneidigen Schwert:
Das "zweischneidige Schwert" symbolisiert oft das Wort Gottes, das scharf und durchdringend ist, um zwischen Wahrheit und Unwahrheit, zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit zu unterscheiden. Es steht für die Macht und Autorität des Wortes Gottes, das in der Lage ist, die Gedanken und Absichten des Herzens zu durchdringen und zu offenbaren.
In Bezug auf die Gemeinde in Pergamon (Offenbarung 2:12-17) könnte die Erwähnung des zweischneidigen Schwertes darauf hinweisen, dass Jesus als derjenige erscheint, der die Macht hat, zwischen Wahrheit und Irrtum zu unterscheiden und Gerechtigkeit zu fordern. Es kann auch darauf hinweisen, dass seine Worte und sein Urteil unbestechlich und endgültig sind.
Siehe auch gerne “What We Can Learn A two-edged sword”. - Vers 17 spricht von einem `weißen Stein mit einem neuen Namen´:
Belohnung und Annahme: Einige Interpretationen verstehen den "weißen Stein" als ein Symbol der Annahme oder Belohnung. In der antiken Welt wurde ein weißer Stein oft als Zeichen für Freispruch oder Annahme verwendet, während ein schwarzer Stein das Gegenteil bedeutete. Der "neue Name" könnte auf die neue Identität oder die besondere Beziehung hinweisen, die der Empfänger mit Gott hat.
Persönliche Beziehung: Der "neue Name" könnte auch auf eine persönliche, intime Beziehung zwischen dem Empfänger und Gott hinweisen. Es könnte bedeuten, dass Gott dem Einzelnen etwas Besonderes offenbart oder eine spezielle Erfahrung oder Offenbarung schenkt, die nur zwischen ihm und der Person bleibt.
Geistliche Erneuerung: Der "neue Name" könnte auch auf eine geistliche Transformation oder Erneuerung hindeuten, die der Empfänger erlebt. Es könnte sich um eine symbolische Darstellung des Wandels oder der Veränderung handeln, die durch die Beziehung zu Christus und die persönliche Reife entsteht.
Insgesamt kann der "weiße Stein mit einem neuen Namen" als Symbol für eine besondere Beziehung, Annahme, Belohnung oder persönliche Offenbarung gesehen werden, die nur zwischen dem Empfänger und Gott existiert und für andere nicht zugänglich ist. Es betont möglicherweise die Einzigartigkeit und Intimität der Beziehung jedes Gläubigen zu Gott.
Offenbarung 2:18-29 beschreibt den Brief an die Gemeinde in Thyatira. Hier lobt Jesus ihre Liebe, ihren Glauben, ihre Geduld und ihre Dienstbereitschaft. Allerdings tadelt er sie dafür, dass sie einer falschen Prophetin erlauben, falsche Lehren zu verbreiten. Er fordert sie auf, sich von solchen Lehren abzuwenden, ansonsten würden sie harte Konsequenzen erleiden.
- In Vers 20 ist von einem Weib Isebel die Rede:
Diese Person wird in einem negativen Kontext im Brief an die Gemeinde in Thyatira genannt.
Es ist wichtig anzumerken, dass es sich hierbei wahrscheinlich nicht um dieselbe Person handelt wie die biblische Königin Isebel aus dem Alten Testament, die Frau von König Ahab. Die Erwähnung von "Isebel" in der Offenbarung könnte eine symbolische Verwendung des Namens sein, um eine Person oder eine Lehre innerhalb der Gemeinde zu kennzeichnen, die ähnliche negative Eigenschaften oder Handlungen wie die biblische Isebel aufweist.
In diesem Kontext wird "Isebel" als eine Frau beschrieben, die falsche Lehren verbreitet und die Gläubigen dazu verführt, sich in Unmoral und Götzendienst zu begeben. Ihre Handlungen stehen im Widerspruch zu den Lehren Jesu und sind schädlich für die Gemeinde.
Es wird angenommen, dass der Name "Isebel" hier metaphorisch verwendet wird, um eine Person oder Gruppe innerhalb der Gemeinde zu kennzeichnen, die ähnliche schädliche Einflüsse hat wie die Isebel aus dem Alten Testament, eine Frau, die zum Götzendienst führte und die Reinheit des Glaubens bedrohte.
Was ich daraus lernen kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab, aber im Allgemeinen betonen diese Abschnitte die Wichtigkeit von Treue zum Glauben, dem Festhalten an den Lehren Jesu und der Ablehnung von falschen Lehren oder Praktiken. Sie erinnern daran, dass es nicht ausreicht, äußerlich gute Werke zu tun, sondern dass die innere Hingabe und die Treue zu den wahren Lehren von großer Bedeutung sind. Es geht auch darum, sich von Einflüssen zu distanzieren, die dem Glauben schaden könnten, und standhaft im Glauben zu bleiben, auch wenn es Schwierigkeiten und Prüfungen gibt.
Eine für mich wichtige Erkenntnis ist die: “Ich kenne deine Werke (d. h. ich weiß, wie es bei dir steht) und deine Arbeit (oder: Mühsal) und dein standhaftes Ausharren …" (Vers 2) – 1. Gott weiß alles über mich, 2. Er lobt mich für das, was ich richtig mache, 3. Er zeigt mir auf, was ich ändern muss, 4. Er gibt mir Hoffnung und ermutigt mich, 5. Er überlässt es mir auf ihn zu hören, oder meine Ohren zu verschließen!
Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen?
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