Mittwoch, 16. Juni 2021

Ich gebe mich den Lamaniten nicht zu erkennen, damit sie mich nicht vernichten

 

Allein auf weiter Flur
(Bild: Quelle)

„Nun hatte ich, Moroni, nachdem ich mit der Abkürzung des Berichts vom Volk Jared zu Ende gekommen war, angenommen, nichts mehr zu schreiben; aber ich bin noch nicht zugrunde gegangen; und ich gebe mich den Lamaniten nicht zu erkennen, damit sie mich nicht vernichten.“ (Moroni 1:1).

Ich gebe mich den Lamaniten nicht zu erkennen, damit sie mich nicht vernichten. Moroni war alleine, hatte keine Verwandten, und auch keine Freunde mehr. Sie waren alle, inklusive seines Vaters Mormon, von den Lamaniten vernichtet worden (Mormon 8:5-7). Er hatte die Abkürzungen des Berichtes die Jarediten betreffend, abgeschlossen, und war noch am Leben. So entschloss er sich nun doch noch einen eigenen Bericht zu schreiben.

Zweimal hatte Moroni sich nun schon schriftlich mit einem `Amen´ von seinen zukünftigen Lesern verabschiedet. Einmal am Ende von Mormon Kapitel 9 (Mormon 9:37), und dann mit den Worten Ethers am Ende des Kapitel 15 (Ether 15:34). Wir könnten uns die Frage stellen, warum Moroni sich dieser enormen Mühe unterzog, weiterzuschreiben. Wie traurig und erschütternd muss es für Moroni gewesen sein. Er hatte erlebt, wie sein Volk, die Nephiten von den Lamaniten vollständig vernichtet wurde, und bei der Abkürzung des Berichtes über die Jarediten erfahren, dass es ihnen nicht anders erging, nur, dass sie sich selber gegenseitig vernichteten (der Begriff Lamaniten umfasste zu dieser Zeit all jene, die sich gegen den Herrn entschieden hatten, also auch abtrünnige Nephiten). So versteckte er sich vor den Lamaniten und begann mit seinen Ausführungen, wofür wir ihm heute gar nicht dankbar genug sein können. Schreibt er doch darüber, wie die Kirche des Herrn zu organisieren ist, was gerade den Brüdern der Wiederherstellung der Kirche des Herrn um die 1830ger Jahre von größtem Nutzen war (Mornoni 1:4). Aber wir können uns auch heute noch darauf berufen. Ich lerne von Moroni, mich bis zum letzten Atemzug für Zukünftiges einzusetzen. Wie heißt es in Ludwig Uhlands `Schäfers Sonntagslied´: „Das ist der Tag des Herrn! / Ich bin allein auf weiter Flur; / Noch eine Morgenglocke nur, / Nun Stille nah und fern.“

Wie empfindest du bezüglich der enormen Anstrengungen Moronis, einem Volk, das er noch nicht kannte, bei dessen Bemühungen des Aufbaus des Reiches Gottes so nützlich zu sein?

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