Dienstag, 1. Juni 2021

Er schrieb einen Brief an Schiz

 

(Bild: Quelle)

Die Reaktion Korinatumrs aufgrund des Nachsinnens über die Worte der Propheten in Bezug auf die mörderische Auseinandersetzung zwischen ihm und Schiz und ihren jeweiligen Gefolgsleuten: „Und es begab sich: Er schrieb einen Brief an Schiz und wünschte von ihm, er solle das Volk verschonen, und er werde um des Lebens des Volkes willen das Reich aufgeben.“ (Ether 15:4).

Er schrieb einen Brief an Schiz. Dies erinnert mich an eine andere Begebenheit, die im Buch Mormon schildert, dass sich gegnerische Parteien Briefe schrieben, in denen Vorschläge gemacht wurden, Streitigkeiten gütlich beizulegen.

In einem Briefwechsel zwischen Ammoron und Moroni geht es um Verhandlungen zu einem Gefangenenaustausch. Moroni fordert in einem Briefwechsel Ammoron auf, ihre mörderischen Absichten aufzugeben und sich in ihre eigenen Länder zurückzuziehen, und stellt für den von Ammoron gewünschten Gefangenenaustausch die Bedingung, dass sie „… für einen Gefangenen einen Mann und seine Frau und seine Kinder ...“ freigeben sollten. Bei Nichterfüllung dieser Forderung, würde Moroni seinen Heeren befehlen wieder gegen sie in den Kampf zu ziehen (Alma 54:11-12). Ich lerne, will ich jemand anderen dazu bewegen, etwas in meinem Sinn zu tun, muss ich ihm auch eine Gegenleistung anbieten, eine `Win-Win-Situation´ schaffen. Ammoron forderte einen Gefangenenaustausch, hatte aber keine Gegenleistung anzubieten. Moroni stellte daraufhin eine Bedingung für dessen Forderung. Koriantumr, wünschte sich von Schiz ein Ende der mörderischen Auseinandersetzung und bot ihm dafür an, sein Amt als König aufzugeben. Beide Parteien würden dadurch Nutzen davontragen. Koriantumr würde Leben retten, und Schiz könnte Koriantumrs Königreich übernehmen.

Was müsstest du tun, um in Verhandlungen eine für beide Parteien gleichermaßen nützliche Situation zu schaffen?

Montag, 31. Mai 2021

Seine Seele trauerte und wollte sich nicht trösten lassen

 

(Bild: Quelle)

Während seiner Genesungszeit zwischen den Kämpfen, erinnerte sich Koriantumr der Worte der Propheten und „Er fing an, von dem Bösen, was er getan hatte, umzukehren; er fing an, sich der Worte zu erinnern, die durch den Mund aller Propheten gesprochen worden waren, und er sah sie, dass sie bisher bis ins Kleinste in Erfüllung gegangen waren; und seine Seele trauerte und wollte sich nicht trösten lassen.“ (Ether 15:3).

Seine Seele trauerte und wollte sich nicht trösten lassen. Dies ist ein Anzeichen für ernsthafte Umkehr, ein `reuiges Herz und ein zerknirschter Geist´ (3. Nephi 9:20). Auslöser seiner Umkehr war die Erinnerung an die Worte, die die Propheten an das Volk (Ether 11:20), und durch Ether in besonderem Maß an ihn persönlich richteten (Ether 13:20-21).

Ich lerne, ich soll mir Zeiten der Ruhe verschaffen, in denen ich mich der Worte erinnere, die durch den Mund aller Propheten gesprochen wurden, insbesondere aber die des jeweils lebenden Propheten, denn er warnt mich speziell vor den Gefahren, die jetzt auf mich lauern. Wenn ich dies mit `offenen Augen und offenen Ohren´ tue, werde auch ich erkennen, dass sie sich alle erfüllt haben, bzw. dabei sind, sich alle zu erfüllen. Daraus kann ich ableiten, dass sich diejenigen Worte, die sich noch nicht erfüllt haben, mit Sicherheit auch noch erfüllen werden. Ich werde also die ausgesprochenen Warnungen, die sich noch nicht erfüllt haben, nicht `auf die leichte Schulter nehmen´! Ich bemühe mich demzufolge um ein `reuiges Herz und einen zerknirschten Geist´, um aufrichtige Umkehr zu üben, verbunden mit dem Wunsch, aufgrund des Sühnopfers Jesu, Vergebung erlangen zu können, und von meinen Sünden dereinst mit seinem Blut reingewaschen zu werden (Lehre und Bündnisse 27:2; 1. Johannes 1:7).

Nimmst du die Warnungen der Propheten `auf die leichte Schulter´, oder wie gehst du mit ihnen um?

Samstag, 29. Mai 2021

Fing er an, sich der Worte zu erinnern, die Ether zu ihm gesprochen hatte

 

(Bild: Quelle)

Groß war der Verlust in den Kämpfen der beiden Lager. Korinatumr wurde vom Schlachtfeld getragen, als sei er tot (Ether 14:30). „Und es begab sich: Als Koriantumr sich von seinen Wunden erholt hatte, fing er an, sich der Worte zu erinnern, die Ether zu ihm gesprochen hatte.“ (Ether 15:1).

Fing er an, sich der Worte zu erinnern, die Ether zu ihm gesprochen hatte. Koriantumr hatte von den Kämpfen eine Pause, nachdem er wie tot vom Schlachtfeld getragen worden war, und Schiz sich mit seinem Heer zurückgezogen hatte (Ether 14:30-31). In dieser Kampfpause konnte sich Koriantumr gesund pflegen lassen und von seinem Blutverlust erholen. Dabei hatte er wohl auch die notwendige Ruhe, über solche wichtigen Aussagen nachzusinnen, die ihm die Propheten Gottes früher mitgeteilt hatten, insbesondere auch Ether (Ether 13:20-21).

Er und sein Volk befanden sich nun in genau dieser Situation, vor der der Herr sie durch seine Propheten gewarnt hatte, und Koriantumr erkannte dies nun erschreckend deutlich. Er sah das Ergebnis ihrer Taubheit gegenüber den Worten Gottes, und konnte sehen, dass sie drauf und dran waren, alle umzukommen. Ihm wurde klar, dass schon fast zwei Millionen seiner mächtigen Männer, dazu noch deren Frauen und Kinder, ihr Leben verloren hatten, und dies verursachte Trauer in seinem Herzen (Ether 15:2). Mir kommt in diesem Zusammenhang eine Aussage Jeremias um die 625 v. Chr. in den Sinn, als dieser das Wort des Herrn in Bezug auf die Verbrechen des Volkes Israel weitergibt: „Augen haben sie und sehen nicht; Ohren haben sie und hören nicht!“ (Jeremia 5:21). Ich lerne, muss ich immer erst in größter Not sein, um mich der warnenden Worte Gottes, die er uns frühzeitig durch seine Propheten mitteilen lässt, zu erinnern? Habe ich nicht Ohren um zu hören und Augen um zu sehen, sowohl geistige, als auch körperliche? Gerne will ich diese öffnen und mich von meinen Sünden abbringen lassen, Umkehr üben, bevor ich reif bin für den vernichtenden Urteilsspruch des Herrn!

Wie benutzt du deine Sinne, um Gefahren geistiger Art zu erkennen, die auf dich lauern?

Freitag, 28. Mai 2021

Koriantumr, der sein Blut verloren hatte, wurde ohnmächtig

 

(Bild: Quelle; Text eingefügt)

Nachdem Koriantumr Schiz durch Posaunenschall zum Kampf aufgefordert hatte (Ether 14:28): „Und es begab sich: Schiz schlug auf Koriantumr ein, sodass er ihm viele tiefe Wunden zufügte; und Koriantumr, der sein Blut verloren hatte, wurde ohnmächtig und wurde weggetragen, als sei er tot.“ (Ether 14:30).

Koriantumr, der sein Blut verloren hatte, wurde ohnmächtig. Bei diesem Vers fallen mir diverse Begebenheiten ein, in denen es in den heiligen Schriften um Blutvergießen geht. Nur zwei möchte ich hervorheben.

Als Erstes kommt mir in den Sinn, wie Gott mit Kain über dessen Bruder Abel spricht und fragt: „… Was hast du getan? Das Blut deines Bruders erhebt seine Stimme und schreit zu mir vom Erdboden.“ (1. Mose 4:10). Aufgrund dieses vorsätzlichen Vergießens unschuldigen Blutes wurde Kain von Gott verflucht, rastlos und ruhelos würde er fortan auf Erden wandeln, er müsste sich sogar vor dem Angesicht des Herrn verbergen, und als zu groß empfand Kain seine Schuld und die Folgen seines Tuns, als dass er sie ertragen könnte. (1. Mose 4:11-14). Neben vielen anderen Begebenheiten kommt mir natürlich in unvergleichlicher Weise `die sühnende Macht des Blutes Jesu´ ins Gedächtnis, durch das wir befleckten Menschen wieder reingewaschen werden können, wenn wir sein Opfer annehmen, indem wir an ihn glauben, uns in seinem Namen von seinen bevollmächtigten Dienern taufen lassen, weitere Bündnisse eingehen, und im Halten dieser Bündnisse bis an unser Lebensende auf Erden darin treu bleiben (1. Johannes 1:7; Hebräer 10:19-20; Matthäus 10:22). Ich lerne, Blutvergießen steht sowohl für Tod, als auch für Leben, für ewiges Leben. Vergieße ich unschuldiges Blut, werde ich `rastlos und ruhelos´ leben, bis ich vor den Schranken Gottes stehen werde, um mein gerechtes Urteil zu empfangen. Unser großer Bruder hat sein Blut freiwillig als `das große und letzte Opfer´ dargebracht, um damit all seine Geschwister `reinzuwaschen´, wenn sie es denn nur wollen (Alma 34:8-14).

Was tust du, um nicht bei jeder kleinen Gelegenheit einzuknicken, sondern deinen Grundsätzen treu zu bleiben.

Donnerstag, 27. Mai 2021

Und ließ für die Heere von Schiz eine Posaune blasen, um sie zum Kampf aufzufordern

 

(Bild. Quelle)

Was nach der Flucht von Schiz und seinem Heer vor Koriantumr und dessen Heer passierte, schildert Moroni so: „Und sie schlugen ihre Zelte im Tal Chorihor auf; und Koriantumr schlug seine Zelte im Tal Schurr auf. Nun war das Tal Schurr nahe dem Hügel Komnor; darum sammelte Koriantumr seine Heere auf dem Hügel Komnor und ließ für die Heere von Schiz eine Posaune blasen, um sie zum Kampf aufzufordern.“ (Ether 14:28).

Und ließ für die Heere von Schiz eine Posaune blasen, um sie zum Kampf aufzufordern. Koriantumr rief Schiz mit seinem Heer mittels eines Posaunensignals zur nächsten Kampfrunde.

Im Zusammenhang mit Posaune kommt mir da gerade eine Schriftstelle mit ganz anderem Hintergrund in den Sinn. In ihr werde ich aufgefordert eben gerade nicht in die `Posaune´ zu pusten. In ihr geht es um Almosen, die ich spende, und ich werde aufgefordert: „… posaune es nicht vor dir her, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gelobt zu werden! …“ (Matthäus 6:2). Das bezieht sich nicht nur auf Almosen, die ich spende. Ich habe manchmal den Wunsch, dass bei meiner guten Tat, die ich gerade ausführe, mich doch jemand sehen, und sie bewundern würde. Doch dann fällt mir sehr schnell diese Schriftstelle ein, und ich sage mir: Was nützt es mir, wenn mich eine andere Person ob meiner Taten bewundert, und mich dafür lobt. In einem solchen Fall habe ich meinen „… Lohn bereits erhalten.“ Lieber warte ich noch etwas länger ab, lasse `meine linke Hand nicht wissen, was meine rechte tut´, damit meine guten Taten im Verborgenen bleiben, und lieber mein himmlischer Vater, der auch ins Verborgene sieht, sie mir eines Tages vergelten wird (Matthäus 6:3-4).

Wie gehst du mit solcherlei Empfindungen um?

Mittwoch, 26. Mai 2021

Dass ihre Schlechtigkeit und ihre Gräuel den Weg für ihre immerwährende Vernichtung bereitet hatten

 

„… Sie sind fern vom Angesicht des Herrn und seiner Macht und Herrlichkeit, …“ (2. Thessalonicher 1:9)
(Bild: Quelle)

Moroni lässt uns über das weitere Vorgehen des Schiz wissen: „Doch Schiz hörte nicht auf, Koriantumr zu verfolgen; denn er hatte geschworen, er werde sich an Koriantumr für das Blut seines Bruders, der getötet worden war, rächen, und am Wort des Herrn, das an Ether ergangen war, dass Koriantumr nicht durch das Schwert fallen solle. 25  Und so sehen wir, dass der Herr sie mit der Fülle seines Grimms heimsuchte und dass ihre Schlechtigkeit und ihre Gräuel den Weg für ihre immerwährende Vernichtung bereitet hatten.“ (Ether 14:24-25).

Dass ihre Schlechtigkeit und ihre Gräuel den Weg für ihre immerwährende Vernichtung bereitet hatten. Schiz war so voller Rachegefühle, weil Korinatumr seinen Bruder Lib im Kampf getötet hatte (Ether 14:16), und weil der Herr dem Koriantumr verheißen hatte, all diese Kriege zu überleben, um zu sehen, dass sich die Verheißungen des Herrn alle erfüllen würden (Ether 13:21).

So lieferte Schiz dem Koriantumr, der zunächst vor dessen Heer floh, drei Tage lang einen Kampf (Ether 14:26), in dem Schitz und seine Kämpfer allerdings keine Chance gegen dessen Heer hatten. So flohen nun sie vor Koriantumr, wobei sie alle umbrachten, die sich auf ihrer Flucht ihrem Heer nicht anschließen wollten (Ether 14:27). Dass der Herr dies alles geschehen ließ, war eben ihrer Schlechtigkeit und Gräuel geschuldet, ja sie leiteten dadurch sogar ihre `immerwährende Vernichtung´ in die Wege. Von Paulus lese ich eine ähnliche Ankündigung, als er über das zweite Kommen Jesu mit seinen mächtigen Engeln spricht und sagt, dass der Herr Vergeltung an jenen üben würde, die nicht gehorchen, sie würden mit `ewigem Verderben´ bestraft werden (2. Thessalonicher 1:9). Ich lerne, `immerwährende Vernichtung´ bzw. `ewiges Verderben´ bedeutet soviel wie, für alle Zeit und Ewigkeit „… fern vom Angesicht des Herrn und seiner Macht und Herrlichkeit …“ sein zu müssen, also für immer aus seiner Gegenwart ausgeschlossen leben zu müssen.

Was kannst du tun, um einer `immerwährenden Vernichtung´ zu entgehen?

Dienstag, 25. Mai 2021

So rasch und schnell war der Krieg, dass niemand übrig blieb, die Toten zu begraben

 

Battle Scene by Sebastiaen Vrancx. Image via Wikimedia Commons.
(Bild: Quelle)

Moroni entnimmt dem Bericht des jareditischen Propheten Ether weiter: „Und so rasch und schnell war der Krieg, dass niemand übrig blieb, die Toten zu begraben, sondern sie marschierten von Blutvergießen zu Blutvergießen und ließen die Leichen der Männer, Frauen und auch Kinder auf dem Land verstreut zurück, den Würmern des Fleisches zur Beute. 23 Und der Gestank davon zog über das Land hin, ja, über das ganze Land; darum machte der Gestank davon dem Volk bei Tag und bei Nacht zu schaffen.“ (Ether 14:22-23).

So rasch und schnell war der Krieg, dass niemand übrig blieb, die Toten zu begraben. Es ist verständlich, dass so vermodernde Leichen zu unerträglicher Geruchsbelastung führt. Auch nicht auszudenken so etwas mitzumachen, und dann noch in Erinnerung an die eigenen Lieben, die dort, ohne versorgt zu werden, zu Liegen gekommen sind, und in Gedanken zu haben, dass ihre toten Körper dem Fraß der Würmer dienten (siehe auch Jesaja 14:9-11). Diese Tatsache wurde auch durch Limhis Erkundungsmannschaft bestätigt, die dieses Gebiet fanden, ebenso auch die Aufzeichnungen Ethers (Mosia 8:8-9).

Es gibt noch andere Gründe, weshalb diese unbegrabenen Toten so belastend für das überlebende Volk waren. Im Alten Testament wurden die Menschen auch schon davor gewarnt, dass sie sterben, und wenn sie nicht umkehren würden, ihre Körper, anstatt ordnungsgemäß begraben zu werden, von wilden Tieren gefressen werden würden. Anlässlich einer großen Dürre in Juda, aufgrund Abwendung von Gott und Ermordung der nicht von Gott gesandten Propheten, erhob das Volk ein Klagegeschrei. Der Herr lässt Jeremia wissen, dass Hingestreckte auf den Straßen liegen und nicht begraben werden würden (Jeremia 14:16). In einem weiteren Wort an Jeremia lässt ihn der Herr wissen, dass das Volk seine Toten nicht beklagen und nicht begraben, sondern sie als Dünger auf dem Acker liegen lassen würde (Jeremia 16:4-6). Von vielen Völkern wurde so etwas nicht nur als Tragödie angesehen, sondern als Schande und als Hinweis auf göttliches Gericht. Solch ein Urteil würde sich auf das Leben nach dem Tod übertragen. Das ideale Leben nach dem Tod war in der hebräischen Bibel an das Grab gebunden. Das Fehlen einer Bestattung konnte also dazu führen, dass man im Jenseits seine Identität verlieren und ziellos umherwandern würde, ohne Verbindung zur Welt der Lebenden. Nach mesopotamischen Texten würde sich ein von wilden Tieren verschlungener Toter vielleicht sogar in der Welt der Dämonen wiederfinden (Genaueres lies gerne hier nach). Ich lerne, dass mich, wenn ich mich völlig von Gott abwende und nicht Umkehr übe, selbstverschuldetes Verderben erwartet – ob in diesem, oder im kommenden Leben (Ether 11:6-12).

Welche Empfindungen hast du bei dem Gedanken, dass Tote nicht bestattet, sondern auf der Erde aufgehäuft liegen bleiben würden?