Donnerstag, 14. Mai 2020

Es begriff nicht, dass der Herr es war, der es verschont und ihm die Gelegenheit zur Umkehr gewährt hatte



(Bild: Quelle)

Mormon sagt: „Und ich rief diesem Volk zu, aber es war vergeblich; und es begriff nicht, dass der Herr es war, der es verschont und ihm die Gelegenheit zur Umkehr gewährt hatte. Und siehe, es verhärtete sein Herz gegen den Herrn, seinen Gott.“ (Mormon 3:3).

Es begriff nicht, dass der Herr es war, der es verschont und ihm die Gelegenheit zur Umkehr gewährt hatte. Begreifen ist hier im Sinne von, eine Sache, ein Thema, geistig erfassen, in seinen Zusammenhängen erkennen und verstehen zu können. Das Volk Nephi war offensichtlich nicht in der Lage, und wohl auch nicht willens, den Zusammenhang zwischen weiterer Zeit – dem `Tag der Gnade´, über den ich in meinem Beitrag „Ich sah, dass der Tag der Gnade für sie vorüber war, sowohl zeitlich als auch geistig“ schon nachdachte, die ihnen Gott zugestand, und der Möglichkeit der Umkehr, die ihnen dadurch zur Verfügung stand, zu begreifen.

Ich lerne, dass ich die Gelegenheiten, die mir der Herr zugesteht, Umkehr zu üben, nutzen muss. Ich muss `begreifen´, welche Chance mir der Herr dadurch einräumt. Ich weiß, dass jeder einzelne Tag meines Lebens die Zeit ist, die mir der Herr hierzu zur Verfügung stellt, mir einen `Tag der Gnade´ einräumt. Wenn ich sie nicht nutze, sinnlos verstreichen lasse, verspiele ich die Chance, die mir durch das Sühnopfer Jesu eröffnet wurde, ewiges Leben zu erlangen. Ich werde nicht dem Trugschluss unterliegen, zu denken, dass ich noch auf dem Sterbebett Zeit genug zur Umkehr hätte (Alma 34:33-34).

 Wie nutzt du die Gelegenheiten, die Gott dir schenkt, um Umkehr zu üben?

Mittwoch, 13. Mai 2020

Kehrt um, und kommt zu mir und lasst euch taufen, und baut wieder meine Kirche auf


(Bild: Quelle)

Mormon, der oberste Heerführer der Nephiten, lässt uns weiter wissen: „Und es begab sich: Der Herr sprach zu mir: Rufe diesem Volk zu: Kehrt um, und kommt zu mir und lasst euch taufen, und baut wieder meine Kirche auf, dann werdet ihr verschont werden.“ (Mormon 3:2).

Kehrt um, und kommt zu mir und lasst euch taufen, und baut wieder meine Kirche auf. Damit das Volk Nephi vor weiterem Schaden verschont bleiben könnte, hat der Herr durch Mormon einen Vier-Punkte-Plan ausrufen lassen: 1. Umkehr, 2. Zum Herrn kommen, 3. Taufen lassen und 4. Kirche wiederaufbauen. Einen ähnlich lautenden Plan hatte der Herr auch schon den Propheten Sacharja, der kurz nach dem babylonischen Exil als Zeitgenosse des Propheten Haggai in Jerusalem um die 500 v. Chr. wirkte, verkünden lassen: „Darum richte dem Volk von mir, dem allmächtigen Gott, aus: Kehrt um, kommt zu mir zurück! Dann wende auch ich mich euch wieder zu. Denn ich bin der HERR, und mein Wort gilt!“ (Sacharja 1:3; Hoffnung für alle Version).
  • Umkehr
    bedeutet, Herz und Sinn so zu wandeln, dass man eine neue Einstellung zu Gott, zum Leben und zu sich selber entwickelt. Man wendet sich vom Bösen ab und sein Herz und Willen Gott zu, fügt sich seinen Geboten und entsagt der Sünde, aus Liebe zu Gott. Umkehr muss jeder Mensch üben, denn niemand ist ohne Sünde (Johannes 1:8).
  • Zum Herrn zurückkommen
    All zu häufig geht es im Leben doch so, dass ich mich von Gott abwende und meinen eigenen Weg gehe, weil er mir leichter erscheint. Treffe ich dann allerdings auf Schwierigkeiten, die ich nicht meistern kann, erinnere ich mich daran, dass ich mich doch an einem Ort befunden hatte, an dem ich mich eigentlich wohlgefühlt habe. Ich erinnere mich u. U. an Seine Einladung „… wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.“ (Johannes 6:35). Ich kehre um und komme wieder zu Ihm zurück.
  • Taufe
    Mit dieser Umkehr ist auch das Schließen von Bündnissen verbunden. Ich schließe mit dem Herrn den Bund, dass ich ihm dienen und seine Gebote halten möchte (Mosia 18:8-10,13). Ist eine erneute Taufe nicht erforderlich, erneuere ich meine mit ihm geschlossenen Bündnisse beim Abendmahl (Lehre und Bündnisse 20:77,79).
  • Kirche wiederaufbauen
    Betrifft die Abwendung von Gott eine ganze Gemeinde oder die ganze Kirche, fand also ein umfassender Abfall statt, so muss die Kirche – ordnungsmäßiger Zusammenschluss von Mitgliedern – wieder aufgebaut, wieder organisiert, und wieder mit der Vollmacht des Herrn ausgestattet werden.

 Was unternimmst du, um geistiger Vernichtung vorzubeugen?

Dienstag, 12. Mai 2020

Ich beschäftigte mein Volk, … damit, dass es seine Länder und seine Waffen für die Zeit des Kampfes bereitmachte


(Bild: Quelle)

Weiter geht der Bericht Mormons: „Und es begab sich: Die Lamaniten kamen nicht wieder zum Kampf, bis weitere zehn Jahre vergangen waren. Und siehe, ich beschäftigte mein Volk, die Nephiten, damit, dass es seine Länder und seine Waffen für die Zeit des Kampfes bereitmachte.“ (Mormon 3:1).

Ich beschäftigte mein Volk, … damit, dass es seine Länder und seine Waffen für die Zeit des Kampfes bereitmachte.

Zehn Jahre lang zogen die Lamaniten nicht zum Kampf gegen die Nephiten. Eine relativ lange Zeit der Ruhe, die nun Mormon dafür nutze, dass sich die Nephiten auf eine erwartete erneute kriegerische Auseinandersetzung vorbereiten sollten. Es muss eine enorme Anstrengung für Mormon gewesen sein, das Volk solange `bei der Stange zu halten´, mit ihren Vorbereitungen, trotz relativ langer Ruhe, dennoch fortzufahren. Das Volk hätte sich ja auch sagen können, dass solange kein Angriff kam, warum sollten sie sich weiter vorbereiten? Aber offensichtlich hatte Mormon ein solches Talent, dafür zu sorgen, dass das Volk nicht träge wurde, sondern bei der Sache blieb, ohne die Motivation zu verlieren. Was kann ich für mich daraus lernen? Wenn es z. B. darum geht, Sonntag für Sonntag in die Kirche zu gehen und immer wieder fast dieselben Themen zu hören, sich nicht zu sagen: „Das habe ich doch alles schon sooft gehört, das muss ich mir nicht noch länger antun“ und nach und nach den Kirchenbesuch ausfallen zu lassen. Hier sowohl Kinder, Jugendliche, als auch Erwachsene in der rechten Art und Weise `bei der Stange zu halten´, bedarf der Hilfe des Geistes des Herrn. Oder denk mal an die jahrzehntelangen wiederholten Aufforderung der Propheten, dass wir Vorsorge für schlechte Zeiten treffen sollen. „Es ist solange nichts passiert, warum sollte ich mich um Vorrat kümmern?“ Wenn Mormon nicht so nahe beim Herrn gewesen wäre, hätte er seinem Volk diese positive Unterstützung sicherlich nicht geben können. So muss auch derjenige, der sich und seine Lieben unterstützen will, treu zum Glauben zu stehen und nach den Geboten zu handeln, dem Herrn nahe sein.

 Wie stellst du es an, dich selber und deine Lieben `bei der Stange zu halten´?

Montag, 11. Mai 2020

Die Lamaniten gaben uns das Land nordwärts, ja, bis zu dem engen Durchgang, der zum Land südwärts führte


Abraham und Lot einigen sich über das Land
(Bild: Quelle)

Von Mormon erfahren wir weiter: „Und das dreihundertneunundvierzigste Jahr war vergangen. Und im dreihundertfünfzigsten Jahr schlossen wir mit den Lamaniten und den Gadiantonräubern einen Vertrag, worin wir die Länder unseres Erbteils aufteilten. 29  Und die Lamaniten gaben uns das Land nordwärts, ja, bis zu dem engen Durchgang, der zum Land südwärts führte. Und wir gaben den Lamaniten alles Land südwärts.“ (Mormon 2: 28-29).

Die Lamaniten gaben uns das Land nordwärts, ja, bis zu dem engen Durchgang, der zum Land südwärts führte.

Zuerst wollte ich mich wieder mal auf die Geografie stürzen und betrachten, was es mit dem `engen Durchgang´ auf sich hat. Diese Aussage kommt im Buch Mormon nur in diesem Vers vor. Im Alma 22:32 wird zwar auch eine `kleine Landenge´ beschrieben, aber ob es sich um dieselbe handelt? Immerhin liegen zwischen den Aufzeichnungen gute vierhundert Jahre. Im Alma 50:34 ist dann noch von einem `engen Pass´ die Rede (siehe auch Alma 52:9; Mormon 3:5). Wer sich gerne mit der Geografie des Buches Mormon auseinandersetzen will, der folge diesem Link (allerdings in Englisch, aber es gibt ja z. B. den `Google-Übersetzer´ als Erweiterung im Google Chrome). Dann fiel mir doch eine ähnliche Situation im Alten Testament ein. Die Viehhirten von Abraham und Lot bekamen Schwierigkeiten mit der Weidesituation ihrer großen Herden (Genesis 13:3-7). Abraham machte einen Vorschlag, wie sie die Situation entschärfen konnten: „… Wenn du nach links willst, gehe ich nach rechts; wenn du nach rechts willst, gehe ich nach links.“ (Genesis 13:9). Lot wählte das Land ostwärts des Jordan und Abraham siedelte demzufolge westlich vom Jordan (Genesis 13:11-12). Sie vereinbarten also genauso wie die Lamaniten und Nephiten, wer welches Land als sein Eigen nennen darf.

 Welche `Verträge´ hast du schon mal in deiner Familie geschlossen (Abmachungen getroffen) um Streitigkeiten zu vermeiden?

Sonntag, 10. Mai 2020

Darum waren wir schwach geworden wie unsere Brüder


(Bild: Quelle)

Mormon lässt uns weiter wissen: „Und es begab sich: Als sie geflohen waren, verfolgten wir sie mit unseren Heeren und trafen wieder auf sie und schlugen sie; doch war die Kraft des Herrn nicht mit uns; ja, wir blieben uns selbst überlassen, sodass der Geist des Herrn nicht in uns verweilte; darum waren wir schwach geworden wie unsere Brüder.“ (Mormon 2:26).

Darum waren wir schwach geworden wie unsere Brüder. Wie meint Mormon dies `schwach geworden sein´?

Es muss sich hier meines Erachtens nach um ein `geistiges schwach geworden sein´ handeln, denn im nächsten Vers spricht Mormon darüber, dass sie die Lamaniten und Gadiantonräuber insofern bezwangen, dass sie ihre von ihnen abgenommenen Ländereien „… wieder in Besitz genommen hatten.“ (Mormon 2:27). Du kennst die Redensart: „Der ist ja wohl von allen guten Geistern verlassen“? In alten Zeiten glaubte man, dass es `gute Geister´ gab, die Menschen vor gefährlichen Situationen schützten. Ging nun jemand absichtlich größere Risiken ein, so wurde auf ihn diese Redensart angewandt. Das Volk Nephi nun hatte sich wissentlich vom Herrn abgewandt und blieb somit in geistiger Hinsicht sich selbst überlassen, die geistige Stärkung durch den Herrn fehlte ihnen, und so waren sie schwach geworden. Ich lerne, dass ich empfindsam genug bleiben muss, um zu erkennen, wie der Herr bemüht ist, meine Schwächen in Stärken zu wandeln, mir zu helfen, glaubenstreu zu leben. Sollte ich in Schlechtigkeit verfallen, wird diese Hilfe des Herrn ausbleiben und ich bin mir selbst überlassen und werde schwach. Sollte ich keine Umkehr üben, wird Seine Hilfe weiterhin ausbleiben und ich bin für ihn verloren und Satan hat mich für sich gewonnen und ich werde wieder der Feind Gottes, der ich einst war (Mosia 3:19).

Was unternimmst du, damit du dir nicht selbst überlassen zu sein brauchst?

Samstag, 9. Mai 2020

Wir hielten ihnen mit solcher Festigkeit stand, dass sie vor uns flohen


Mit Higtech gegen eine grunzende Übermacht
(Bild: Quelle; Korbinian Eisenberger)

Mormon sagt uns: „Und es begab sich: Wir stritten mit einem Heer von dreißigtausend gegen ein Heer von fünfzigtausend. Und es begab sich: Wir hielten ihnen mit solcher Festigkeit stand, dass sie vor uns flohen.“ (Mormon 2:25).

Wir hielten ihnen mit solcher Festigkeit stand, dass sie vor uns flohen. Zunächst stellen wir fest, dass das nephitische Heer gegen ein um zwei Drittel größeres Heer standhielt, ja sogar dieses soviel größere Heer der Lamaniten in die Flucht schlug.

Daraus lerne ich, dass, wenn die Motivation stimmt, ich mich gegen einen um ein Vielfaches stärkeren Feind behaupten kann und ihn sogar noch in die Flucht schlagen kann. Das wieder auf einen geistigen Kampf übertragen, kann ich, solange ich die richtige Motivation habe, Satan alleine in die Flucht schlagen, wenn er mich mit seinen Heeren angreift. Was muss nun meine Motivation, mein innerer Antrieb sein? Der feste Wunsch und Wille, in die Gegenwart Gottes, in meine himmlische Heimat, zu meiner himmlischen Familie, wieder zurückkehren zu wollen, wenn mein irdisches Dasein beendet sein wird. Motivation hält nicht unbedingt unendlich lange an. So muss ich zwischendurch immer wieder für Stärkung sorgen, indem ich ständig Nahrung aus der Heiligen Schrift aufnehme, bete, und um Erkenntnis ringe und Kraft, diese richtig anzuwenden. Ich kann mir immer in Erinnerung rufen, dass ich schon mal gegen Satan im Kampf stand. Damals waren wir, die wir Satan in die Flucht schlugen, um zwei Drittel überlegen (Lehre und Bündnisse 29:36-37; Offenbarung 12:7-9).

 Was meinst du, wie du den Einflüsterungen Satans entgegenwirken, und ihn in die Flucht schlagen kannst?

Freitag, 8. Mai 2020

Ich sprach zu meinem Volk und spornte es mit großer Kraft an, unerschrocken vor den Lamaniten zu bestehen


(Bild: Quelle)

Mormon schreibt, dass das Volk wieder von den Lamaniten nordwärts gejagt wurde, sie die Stadt Schem befestigten, und die Lamaniten sie dort erneut angriffen (Mormon 2:20-22) und fährt fort: „Und es begab sich: Ich sprach zu meinem Volk und spornte es mit großer Kraft an, unerschrocken vor den Lamaniten zu bestehen und für seine Frauen und seine Kinder und seine Häuser und seine Heimat zu kämpfen.“ (Mormon 2:23).

Ich sprach zu meinem Volk und spornte es mit großer Kraft an, unerschrocken vor den Lamaniten zu bestehen. In dem Wort `anspornen´, steckt das Substantiv `Sporn´, Mehrzahl `Sporen´. Ein Sporn ist ein Fußeisen, mit dem ein Reiter gegen den Leib seines Pferdes drückt, um es zu schnellerem Laufen anzutreiben. Wenn sich jemand in irgendetwas noch bewähren muss, sagt man, `er muss sich erst noch seine Sporen verdienen´. Diese Redensart geht auf einen mittelalterlichen europäischen Brauch zurück, bei dem ein Knappe bei seiner Weihe zum Ritter, als Zeichen dieser Würde ein paar `Sporen´ bekam. Zusammen mit seinem Schwert dienten sie als offizielles Erkennungsmerkmal des Ritterstandes. Es geht also um Leistungssteigerung, bzw. Anerkennung.

Anstatt Sporen benutzte Mormon die Verteidigung hochstehender Güter und Werte als Anreiz sogar das eigene Leben für deren Erhalt einzusetzen, die Familie - die eigenen Frauen, Kinder, Unterkünfte und die Heimat. Alles hohe Werte, für die es sich lohnte sich mit aller Macht für deren Erhalt und Sicherheit einzusetzen, auch, wenn man dabei auch Gefahr lief, das eigene Leben zu verlieren. Um etwas zu tun, was einem Anstrengung abverlangt, besonderen Einsatz, braucht der Mensch einen Antrieb – Motivation. So mag es vielleicht nicht unbedingt jedermanns Sache sein, freiwillig jeden Tag im Wort Gottes zu forschen. Wenn ich jedoch das Ziel habe, Gott ähnlicher zu werden, bleibt mir nichts anderes übrig. Der Wunsch, dieses Ziel zu erreichen `spornt´ mich an, das Evangelium zu verinnerlichen, im Leben anzuwenden und die Früchte davon zu genießen – `den Sieg einzufahren´. Um mit Ausdauer dabeizubleiben, nicht vor der Aufgabe zu fliehen, bedarf es hier und da ggf. der `Aufrüttelung´ durch liebe Menschen, wie im Fall der Nephiten geschehen, durch den fünfzehnjährigen Mormon (Mormon 2:24).

 Was spornt dich an, etwas zu tun, wozu du dich überwinden musst?