„Wenn ein Mann eine Frau heiratet, durch mein Wort, nämlich mein Gesetz, und durch den neuen und immerwährenden Bund, ...“ (Lehre und Bündnisse 132:19).
Schlussabsätze zur Proklamation – „Ewige Verheißung – Die Familie im Reich Gottes“
1. Die Familie im Zentrum des göttlichen Plans
Die Proklamation endet mit einem machtvollen Aufruf: „Wir rufen die verantwortungsbewussten Bürger und Regierungsvertreter in aller Welt auf, solche Maßnahmen zu fördern, die darauf ausgerichtet sind, die Familie als Grundeinheit der Gesellschaft zu bewahren und zu stärken.“
Damit richtet sich der Blick über das irdische Leben hinaus: Familie ist nicht nur eine gesellschaftliche Einrichtung, sondern der ewige Mittelpunkt des Plans des Glücklichseins. Schon in den ersten Absätzen der Proklamation wird betont, dass die Ehe zwischen Mann und Frau von Gott verordnet ist. Nun wird deutlich: Diese Ordnung reicht über das Grab hinaus.
Die Familie ist nicht bloß der Anfang des Lebens – sie ist auch das Ziel. Der Himmel selbst ist eine ewige Familie. Präsident Russell M. Nelson lehrte: „Unsere höchste Hoffnung und tiefste Freude liegen darin, als ewige Familie im Reich Gottes vereint zu sein.“
Damit verbindet sich die Verheißung aus Lehre und Bündnisse 138:47–48, wo Joseph F. Smith sah, dass die Erlösung der Toten „in der großen ewigen Familie Gottes“ erfüllt wird. Der Bund, der Ehepaare im Tempel siegelt, vereint Generationen über Raum und Zeit hinweg.
2. Ewige Ehe und Siegelung – das Herz des Reiches
Lehre und Bündnisse 132 erinnert daran, dass Mann und Frau durch den ewigen Bund Gottes miteinander verbunden werden. Diese Siegelung ist keine symbolische Handlung, sondern ein tatsächliches Priestertumsbündnis, das durch Treue Bestand hat. Wenn eine Ehe im Tempel geschlossen und durch Rechtschaffenheit bewahrt wird, wird sie zur Grundlage für die höchste Herrlichkeit des Himmels. So beschreibt es auch Offenbarung 21:3–4: „Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen! […] Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.“ (Paraphrasiert)
Im Reich Gottes werden keine einsamen Seelen wohnen, sondern vereinte Familien, die in Liebe und Gerechtigkeit leben. Diese Aussicht auf ewige Gemeinschaft verleiht den täglichen Herausforderungen von Ehe, Elternschaft und Familie einen heiligen Sinn.
3. Familie als Abbild himmlischer Ordnung
In der Vision Henochs wird ein Bild dieser vollkommenen Gemeinschaft gezeichnet: „Und der Herr nannte sein Volk Zion, weil sie eines Herzens und eines Sinnes waren und in Gerechtigkeit lebten; und es gab keine Armen unter ihnen.“ (Mose 7:18)
Die ewige Familie ist der Keim dieses himmlischen Zion. In ihr wird das göttliche Muster von Liebe, Einheit und Selbstlosigkeit eingeübt. Jeder Familienbund, der auf Christus gegründet ist, ist ein Abbild dieser kommenden Welt.
So wird klar: Die Familie ist nicht nur Vorbereitung auf das Reich Gottes – sie ist der Ort, an dem dieses Reich beginnt. Wenn Väter und Mütter in Liebe und Geduld führen, wenn Kinder lernen, zu vergeben, zu dienen und Glauben zu üben, dann entstehen im Kleinen dieselben himmlischen Verhältnisse, die einst ewig sein werden.
4. Verantwortung in Liebe und Gerechtigkeit
Der Herr erwartet, dass jeder Gläubige die Familie nicht nur als eigenes Glück versteht, sondern als göttliche Verantwortung. Eltern handeln im Namen Gottes, wenn sie lehren, nähren und segnen. Ihre Liebe ist ein Abbild der Fürsorge unserer himmlichen Eltern.
Präsident Nelson hat wiederholt betont, dass in der Familie „die höchsten Machtformen des Priestertums“ wirksam sind – die Macht, Leben zu schaffen, zu segnen und zu heiligen. Doch diese Macht kann nur in Rechtschaffenheit ausgeübt werden, wie der Herr in Lehre und Bündnisse 121:41–46 lehrt: mit Milde, Güte, Liebe und ohne Zwang.
Wer so handelt, baut nicht nur eine stabile Familie, sondern schafft einen Ort, an dem die Gegenwart des Geistes wohnt.
5. Hoffnung auf das ewige Zuhause
In einer Welt voller Trennung, Unsicherheit und Zerfall bleibt die Lehre der ewigen Familie eine Quelle unerschütterlicher Hoffnung. Sie verspricht, dass keine aufrichtige Liebe verloren geht, dass Beziehungen, die in Christus gegründet sind, fortbestehen – geläutert und verklärt.
Wie Präsident Nelson oft bezeugt hat, ist die Freude des Evangeliums letztlich Familienfreude – das Wissen, dass man durch den Erlöser alle wiedersehen wird, die man liebt.
Darum sind die Tempel das Herz dieser Lehre: Dort werden Bündnisse geschlossen, die die Macht haben, „alles zu verbinden, was im Himmel und was auf Erden ist“ (vgl. Epheser 1:10).
6. Zusammenfassung
Die Familienproklamation endet nicht mit einer Warnung, sondern mit einer Verheißung: Gott ruft sein Volk auf, Familie zu schützen, weil sie das Abbild seiner Ewigkeit ist.
Wenn Familien auf Christus gegründet sind, wird ihr Zuhause zum Abbild des Himmels.
Wenn Eltern in Liebe und Gerechtigkeit führen, wird ihr Dienst zur Nachahmung göttlicher Fürsorge.
Wenn Ehepaare die Bündnisse des Tempels ehren, wird ihre Liebe ewig.
So erfüllt sich das Wort des Herrn: „Darum sollen sie Mann und Frau sein, um den ewigen Bund zu halten und die Erde zu erfüllen.“
Und die Worte seines Propheten bestätigen es: „Unsere höchste Hoffnung und tiefste Freude liegen darin, als ewige Familie im Reich Gottes vereint zu sein.“
(Präsident Russell M. Nelson)
Welche Bedeutung hat die ewige Familie in deiner Hoffnung auf das Reich Gottes?

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