“Aber siehe, ich sage euch, dass ihr immer beten müsst und nicht ermatten dürft; dass ihr vor dem Herrn nichts tun dürft, ohne dass ihr zuallererst im Namen Christi zum Vater betet, dass er dein Handeln dir weihe, damit dein Handeln dir zum Wohlergehen deiner Seele gereiche.” (2. Nephi 32:9).
- Dieser Vers betont die Notwendigkeit des beständigen Gebets, der Ausrichtung unserer Handlungen an göttlichen Prinzipien und der Weihe unserer Taten im Namen Christi. Die zentrale Botschaft besteht darin, dass die Kommunikation mit Gott durch Gebet und die bewusste Ausrichtung unserer Handlungen an seinen Lehren zu unserem spirituellen Wohlbefinden beiträgt.
In 2. Nephi 32:7-9 äußert Nephi seine Trauer über den Unglauben, die Schlechtigkeit und die Unwissenheit der Menschen. Der Geist gebietet ihm, seine Rede einzustellen, und er trauert darüber, dass die Menschen nicht nach Erkenntnis streben, selbst wenn sie sie klar vor Augen haben *). Nephi ermahnt seine Brüder, auf den Geist zu hören, der sie zum Gebet lehrt **). Er betont die Notwendigkeit des andauernden Gebets (ausdauernd: im Herzen weiterbeten; 3 Nephi 20:1) und erklärt, dass sie vor dem Herrn nichts tun sollen, ohne im Namen Christi zum Vater zu beten, damit ihr Handeln zur Wohlfahrt ihrer Seele beiträgt. Es ist eine Aufforderung zur beharrlichen Kommunikation mit Gott und zur Weihe aller Handlungen im Namen Christi.
- *) „Die Schätze sowohl der weltlichen als auch der geistigen Erkenntnis sind verborgene Schätze - sie bleiben nämlich denen, die nicht auf die rechte Weise danach trachten, verborgen. … Geistige Erkenntnis gibt es nicht auf bloßes Bitten hin; auch Beten reicht nicht aus. Man braucht Beharrlichkeit und muß sich ganz dafür einsetzen. … Von allen Schätzen der Erkenntnis ist die Gotteserkenntnis der wichtigste.” (The Teachings of Spencer W. Kimball, Hg. Edward L. Kimball, Salt Lake City, 1982, Seite 389f.; zitiert aus: “Geistige Erkenntnis erlangen” Richard G. Scott)”
- **) “Ich bete immer
Ich bete, wenn ich fröhlich bin.
Bin ich traurig, bet ich auch.
Ich bete, wenn ich ängstlich bin
und selbst mit Wut im Bauch.
Mein Vater im Himmel hört mir zu,
ganz gleich, wie es mir geht.
An jedem Tag, ob früh, ob spät –
ich sprech immer mein Gebet.”
(Quelle: Teresa Weaver)
Aus 2. Nephi 32:7-9 können mehrere Lehren für unser Verhalten heute gezogen werden:
- Trauer über geistige Trägheit: Nephi drückt Trauer über den Unglauben, die Schlechtigkeit und Unwissenheit der Menschen aus. Dies erinnert uns daran, die eigene geistige Einstellung zu überprüfen und sich bewusst für den Weg der Erkenntnis und Rechtschaffenheit zu entscheiden.
- Hören auf den Geist: Nephi ermahnt dazu, auf den Heiligen Geist zu hören, der zu Beten lehrt. Heutzutage können wir dies als Aufforderung verstehen, auf göttliche Führung zu achten und im Gebet um Erkenntnis und Leitung zu bitten.
- Beständiges Gebet: Die Aufforderung, immer zu beten und nicht nachzulassen, unterstreicht die Bedeutung eines beständigen Gebetslebens (3 Nephi 20:1). Dies kann dazu beitragen, eine enge Verbindung zu Gott aufrechtzuerhalten und spirituelle Kraft in verschiedenen Lebenssituationen zu empfangen.
- Weihe der Handlungen im Namen Christi: Nephi lehrt, dass wir vor dem Herrn nichts tun sollten, ohne im Namen Christi zum Vater zu beten. Dies erinnert uns daran, unsere Handlungen bewusst zu durchdenken, sie vor Gott zu bringen und um seine Führung zu bitten, damit unser Tun zum Wohl unserer Seele beiträgt *).
*) “Es gibt da die Geschichte von der Henne und dem Schwein; die beiden unterhalten sich darüber, wer wie viel zum Frühstück des Bauern beiträgt. Die Henne beklagt sich, dass sie die Eier für das Frühstück liefern muss. Darauf sagt das Schwein: „Ja, aber für dich ist das doch nur ein kleines Opfer. Bei mir erfordert das Frühstück völlige Hingabe!“
Aus dieser Geschichte können wir, die wir der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage angehören, natürlich einiges lernen. Wir können uns fragen: Gehören wir zu denen, die meinen, es reiche aus, wenn man gelegentlich das eine oder andere zum Aufbau des Gottesreiches spendet, oder möchten wir unter denen sein, die diesem Werk alles weihen, was sie haben?” (Quelle: “Hingabe und Weihung” Elder Stephen B. Ovesonund Dixie Randall Oveson).
Insgesamt betont diese Passage die Bedeutung des geistigen Wachstums, der ständigen Kommunikation mit Gott durch Gebet und der Ausrichtung unserer Handlungen an göttlichen Prinzipien für ein erfülltes und wohlgeratenes Leben.
Wie verstehst du das mit der Aufforderung “immer beten zu müssen”?
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