Freitag, 16. Juli 2021

Mit demselben Richterspruch, mit dem ihr richtet, werdet auch ihr gerichtet

 

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Eine weitere Aufforderung Mormons an seine Zuhörer, resultierend aus dem gelehrten Evangeliumsgrundsatz (Mormon 7:12-13): „Und nun, meine Brüder, in Anbetracht dessen, dass ihr das Licht kennt, mit dem ihr urteilen könnt, und dieses Licht ist das LichtChristi, seht zu, dass ihr nicht unrecht urteilt; denn mit demselben Richterspruch, mit dem ihr richtet, werdet auch ihr gerichtet werden.“ (Mormon 7:18).

Mit demselben Richterspruch, mit dem ihr richtet, werdet auch ihr gerichtet. Mormon weist seine Zuhörerschaft in der Synagoge, wohl Führungskräfte der Kirche des Herrn, die sie gerade im Begriff sind während der zehnjährigen Waffenruhe wieder aufzubauen (Mormon 3:1-2), darauf hin, da sie die Quelle des `Guten´ kennen, bemüht sein müssten, wenn sie zu urteilen hätten, auch `recht zu urteilen´.

Natürlich war Mormon auch in dieser Angelegenheit genauso belehrt, was der Herr seinen Jüngern sowohl auf der östlichen Halbkugel der Erde, als ebenso denen in der `neuen Welt´ gelehrt hat: „Richtet nicht unrecht, damit ihr nicht gerichtet werdet; sondern richtet rechtschaffenes Gericht.“ (JSÜ Matthäus 7:1-2; EU-Version). In einer anderen Aussage Jesu an seine Zuhörer spricht er auch davon, nicht zu `verurteilen´, um nicht selber verurteilt zu werden (Lukas 6:37). Ich lerne, mittels des `Lichtes Christi´, des `Geistes Christi´, der einem jeden Menschen gegeben ist (Mormon 7:16), und der ihm hilft Evangeliumswahrheiten zu verstehen, kann ich in der Lage sein, wenn ich urteilen muss, `rechtschaffen zu urteilen´. Sollte ich gegenteilig urteilen, also unrechtschaffen, muss mir bewusst sein, dass auch ich mit demselben Maß von Christus gerichtet werden werde. Ich muss mich unbedingt davor hüten, nach dem `äußeren Schein´ zu urteilen (Johannes 7:24).

Wie gehst du mit dem `verurteilen´ um?

Donnerstag, 15. Juli 2021

Darum gebt acht, meine geliebten Brüder, dass ihr nicht etwa urteilt

 

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Nach dem von Mormon gelehrten Evangeliumsgrundsatz, von wem Gutes, und von wem Böses kommt (Mormon 7:12-13), weist Mormon nun auf richtiges Handeln hin: „Darum gebt acht, meine geliebten Brüder, dass ihr nicht etwa urteilt, das, was böse ist, sei von Gott, oder das, was gut und von Gott ist, sei vom Teufel.“ (Moroni 7:14).

Darum gebt acht, meine geliebten Brüder, dass ihr nicht etwa urteilt. Urteilen im Allgemeinen bedeutet, ein Urteilsobjekt zu bewerten. Urteilen in dem von Mormon angesprochenen Sinn, meint Gut von Böse zu unterscheiden. Dieses Urteilsvermögen wurde Adam und Eva gegeben, als ihnen aufgrund ihres `Falles´, `die Augen geöffnet wurden´ (1. Mose 3:5; 2. Nephi 3:18). Ohne dieses `Urteilsvermögen´ wären wir nicht in der Lage Fortschritte zu machen, weshalb wir ja auf der Erden sind.

Mormon erklärt in seinen weiteren Ausführungen, dass uns dieses Vermögen, zwischen Gut und Böse unterscheiden zu können, gegeben ist, und dass Gut und Böse so leicht zu unterscheiden sei, wie der Tag von der Nacht unterschieden werden kann (Moroni 7:15). Mit wessen Hilfe wir diese Unterscheidungskraft haben, erklärt Mormon im nächsten Vers: Jedem Menschen ist der `Geist Christi´ gegeben. Mit dessen Hilfe können wir erkennen was von Gott kommt, und was von seinem Widersacher, vom Teufel ist (Mormon 7:16-17). Ich lerne, ich bin aufgefordert, dieses `Licht Christi´ zu nutzen, um nicht `unrecht´ zu urteilen (Mormon 7:18).

Wie kommst du zu dem Schluss, dass etwas gut und etwas anderes böse ist?

Mittwoch, 14. Juli 2021

Das, was von Gott ist, lädt ein und lockt, beständig Gutes zu tun

 

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Mormon erklärt seinen Zuhörern weiter: „Aber siehe, das, was von Gott ist, lädt ein und lockt, beständig Gutes zu tun; darum ist alles, was einlädt und lockt, Gutes zu tun und Gott zu lieben und ihm zu dienen, von Gott eingegeben.“ (Moroni 7:13).

Das, was von Gott ist, lädt ein und lockt, beständig Gutes zu tun. Bei diesem Vers kommt mir das Prinzip der `Selbsterfüllenden Prophezeiung´ in den Sinn: Was ich denke, bzw. andere über mich denken, beeinflusst mein Handeln gegenüber anderen, was wiederum deren Denken über mich verändert, was schließlich mein ursprüngliches Denken bestätigt (siehe Bild oben). Du kennst wahrscheinlich auch den `Placebo-Effekt´. Nehmen wir an du bist von Schmerzen geplagt und bekommst ein `angebliches schmerzlinderndes Mittel´. Du weißt es nicht, glaubst an dessen Wirkung und deine Schmerzen werden tatsächlich gelindert. Die positive Erwartung deinerseits reicht also aus, um tatsächlich Schmerzlinderung zu erzielen.

Wie komme ich nun allgemein zu Gedanken, mit denen ich positive Effekte erzielen kann? Ich muss mich ganz einfach der Quelle des ´Guten´ zuwenden. Da weiß ich, dass aus ihr auch nur Gutes hervorkommen kann. Also wende ich mich dem Wort Gottes zu, werde es gebeterfüllt aufnehmen, versuchen mithilfe des Heiligen Geistes zu verstehen, und dann richtig anzuwenden. Beispiel: Wenn ich einen Hammer brauche, aber keinen habe, aber mein Nachbar hat einen, dann darf ich mir nicht vorstellen, dass mein Nachbar ihn mir sowieso nicht ausleihen würde, weil er mich ja letzte Woche beim Vorbeigehen gar nicht angeschaut hat. Meine Einstellung ihm gegenüber wird negativ, und dessen Reaktion, falls ich ihn dann entsprechend vorgespannt fragen würde, wird auch, wie erwartet, negativ ausfallen. Ich lerne, ist meine Grundeinstellung zu meinem Nächsten positiv, dann kommt Positives zurück: „Das Leben ist wie ein Spiegel. Lächle, und es lächelt zurück.“ (Peace Pilgrim).

Welche Erfahrung hast du schon mit dem Prinzip der `sich selbst erfüllenden Prophezeiungen´ gemacht?

Dienstag, 13. Juli 2021

Darum kommt alles, was gut ist, von Gott; und das, was böse ist, kommt vom Teufel

 

(Bild: Quelle)

Nun kommt Mormons Schlussfolgerung aus der Metapher mit den zwei Quellen (Moroni 7:11): „Darum kommt alles, was gut ist, von Gott; und das, was böse ist, kommt vom Teufel; denn der Teufel ist ein Feind Gottes und kämpft beständig gegen ihn und lädt ein und lockt, zu sündigen und beständig das zu tun, was böse ist.“ (Mormon 7:12).

Darum kommt alles, was gut ist, von Gott; und das, was böse ist, kommt vom Teufel. Bei meiner Recherche kommt mir in diesem Zusammenhang ein Psalm Davids in den Sinn: „Dankt dem HERRN, denn er ist gut, denn seine Huld währt ewig!“ (Psalm 118:1). Dann kommt mir in den Sinn, dass wir im Deutschen Steigerungsformen kennen. In diesem Fall von `gut´: besser, am besten. Und ich meinte, auch mal über solch eine Steigerung eine Ansprache gehört und gelesen zu haben. Meine Nachforschungen führten mich zu der Aussage von Elder Dallin H. Oaks: „Wir müssen einiges, was gut ist, aufgeben, um etwas anderes zu wählen, was besser oder am besten ist, weil wir dadurch Glauben an den Herrn Jesus Christus entwickeln und unsere Familie stärken.“ (siehe hier).

Dabei kam in mir der Gedanke auf, müssen wir denn dann Gott aufgeben, weil es noch etwas Besseres gibt? Ich denke, so wie der Begriff `gut´ hier von Mormon und anderen Schreibern in der Schrift in Zusammenhang mit Gott benutzt wird, schon in der Weise der Steigerung zu verstehen ist. Welch höhere Steigerung als `ewig´ kann es denn geben: „Dankt dem HERRN, denn er ist gut, denn seine Huld währt ewig!“ (Psalm 118:1). Das wirft bei mir die Frage auf, ob wir Menschen dann überhaupt `Gutes´ im Sinne der Steigerung tun können. Dabei fällt mir die Definition von `gut´ auf, die Moroni ins Spiel bringt: „Und wenn irgendetwas gut ist, so ist es gerecht und wahr; …“ (Moroni 10:6). Ich lerne, wenn ich danach strebe, so `gerecht und wahr´ zu leben wie ich nur kann, im Glauben an Christus `an allem Guten festhalte´ (Moroni 7:28), bin ich auf einem `guten´ Weg.

Was meinst du, wie können wir Menschen im Steigerungssinn `gut´ werden?

Montag, 12. Juli 2021

Eine bittere Quelle kann nicht gutes Wasser hervorbringen

 

Gleichzeitig Diener zweier Herren?
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Mormon fasst seine Äußerungen zusammen, indem er zum Ausdruck bringt, dass ein böser Mensch nicht Gutes tun kann (Moroni 7:10) und erklärt dies durch einen Vergleich: „Denn siehe, eine bittere Quelle kann nicht gutes Wasser hervorbringen; auch kann eine gute Quelle nicht bitteres Wasser hervorbringen; darum kann ein Mensch, der ein Diener des Teufels ist, nicht Christus nachfolgen; und wenn er Christus nachfolgt, so kann er nicht ein Diener des Teufels sein.“ (Moroni 7:11).

Eine bittere Quelle kann nicht gutes Wasser hervorbringen. Mormon verwendet nun in seiner Rede noch eine eigene Metapher, um seine Aussagen zu veranschaulichen.

Einen ähnlichen Vergleich liefert auch schon die Bibel an zwei Stellen. Mose war mit seinem Volk schon drei Tage in der Wüste unterwegs, aber sie fanden kein Wasser. Dann kamen sie nach Mare, wo es endlich eine Quelle gab, doch „… konnten sie das Wasser von Mara nicht trinken, weil es bitter war. …“ (2. Mose 15:23). Als es um die Macht der Zunge ging, weist der Schreiber darauf hin, dass es nicht sein darf, dass aus ein und demselben Mund sowohl Segen, als auch Fluch ausgesprochen wird, und sagt dann: „… Lässt etwa eine Quelle aus derselben Öffnung süßes und bitteres Wasser hervorsprudeln?“ (Jakobus 3:11). Mormon bringt mit seiner Metapher, wie er selber auflöst, zum Ausdruck, dass ein und derselbe Mensch nicht sowohl dem Herrn, als auch Luzifer, dem Teufel, dienen kann. Dies wird durch Jesus Christus selber sowohl bei den Juden in der `Bergpredigt´ (Matthäus 6:24), als auch bei den Nephiten in der `Tempelpredigt´ gelehrt (3. Nepphi 13:24). So wie die Nephiten in dieser schrecklichen Zeit sich nicht den Luxus leisten, den Lebensstil aussuchen konnten , den sie in Friedenszeiten hätten haben können, so konnten sie aber wählen, ob sie sich in ihren Herausforderungen dem Herrn oder Satan hingeben wollten. Ich lerne, es ist unmöglich gleichzeitig sowohl dem Mammon der Welt nachzurennen, als auch ein Diener Gottes zu sein. Ich muss mich, insbesondere in schwierigen Zeiten, für das eine, oder das andere, entscheiden, will ich ein Jünger Satans, oder Jesu sein, beides gleichzeitig geht nicht.

In welcher Situation hättest du schon mal gerne sowohl `Weiß als auch Schwarz´ gleichzeitig gewählt?

Samstag, 10. Juli 2021

Wenn er betet, aber nicht mit wirklichem Herzensvorsatz

 

Welche Rolle spielen Beweggründe des Betens?
(Bild: Quelle)

Mormon führt in seiner Rede in der Synagoge weiter aus: „Und gleichermaßen wird es einem Menschen auch als böse angerechnet, wenn er betet, aber nicht mit wirklichem Herzensvorsatz; ja, und es nützt ihm nichts, denn Gott nimmt so jemanden nicht an.“ (Moroni 7:9).

Wenn er betet, aber nicht mit wirklichem Herzensvorsatz.

Nachdem Mormon im letzten Vers auf die Beweggründe eingegangen war, aus denen heraus jemand eine Gabe gibt (Moroni 7:8), wendet er seine Aufmerksamkeit nun in gleicher Weise dem Gebet zu. In einem Gebet werden gegenüber dem Herrn normalerweise `innere Wünsche´ geäußert. Sollten diese Wünsche nun im Widerspruch zu Gottes Prinzipien stehen, wird Gott diesen Akt nicht als wahres Gebet anerkennen. Im ersten der sieben `Katholischen Briefe´ spricht der Schreiber darüber, dass wem es an Weisheit mangelt, er Gott bitten könne, aber, dass nur jener, der im Glauben, mit Zuversicht, und ohne zu zweifeln, zu Gott betet, erwarten darf, dass der Herr ihm auch geben wird (Jakobus 1:5-7; oder hier). Und am Schluss seiner Schreibarbeiten rät uns Moroni, dass wir herausfinden können, ob das, was er alles zusammengefasst hat, tatsächlich von Gott kommt. Was müssen wir tun? Wir müssen Gott im Namen Christi, mit `aufrichtigem Herzen´, also `wirklichem Herzensvorsatz´, und mit Glauben an Christus fragen. Dann werden wir durch die Macht des Heiligen Geistes eine Bestätigung erhalten (Moroni 10:4). Ich lerne, dass wenn ich aus rechtschaffenen Beweggründen heraus zum Herrn bete, ich davon ausgehen kann, dass er mir meine Bitten gewähren wird. Warum? Weil in einem solchen Fall meine Bitten nicht im Gegensatz zu Gottes Prinzipien stehen.

Welche Unterschiede hast du erlebt, wenn du den Herrn mit `wirklichem Herzensvorsatz´ um etwas gebeten hast, oder deine Bitten aus selbstsüchtigen Beweggründen heraus geäußert wurden?

Freitag, 9. Juli 2021

Darum wird er vor Gott als böse gezählt

 

Yin und Yang
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Mormon vertieft das Thema des Handelns böser Menschen (Moroni 7:6): „Denn siehe, wenn ein Mensch, der böse ist, eine Gabe gibt, so tut er es widerwillig; darum wird es ihm so angerechnet, als hätte er die Gabe zurückgehalten; darum wird er vor Gott als böse gezählt.“ (Moroni 7:8).

Darum wird er vor Gott als böse gezählt. Mormon zitiert in seiner Rede eine Aussage Gottes (Moroni 7:5-6), eine Schriftstelle würden wir sagen, und erläutert dann ihre Bedeutung um zu verdeutlichen, was mit ihr gemeint ist.

In diesem Fall beleuchtet er die Dichotomie (Zweigliedrigkeit, Zweiteilung) in der Schriftstelle, nämlich die Absicht hinter dem Handeln, und die Handlung selbst. Im Fall der Gabe bedeutet das, dass sie nicht wirklich richtig gegeben wurde, wenn hinter der Handlung nicht die richtige Absicht steckte. Vielleicht steckte hinter der Handlung die Erwartung, vom Empfänger etwas zurückzubekommen. Wenn es dann heißt, dass ein solcher Geber `vor Gott als Böse eingestuft wird´, müssen wir verstehen, dass im Buch Mormon von `polaren Gegensätzen´ gesprochen wird. Es gibt einerseits das `Gute´, also das, was von Gott kommt, und andererseits das, was von seinem Widersacher kommt, dem Satan, das `Böse´ (Moroni 7:12). Ich lerne also, dass in diesem Kontext, bei Gott die Motivation hinter einer `guten Tat´ darüber entscheidet, ob er den Geber als `gut´ oder als `böse´ einstuft.

Wie schätzt du eine Handlung ein, wenn du deren Beweggründe kennst?