„Weil ich nun Gottes Beistand bis auf den heutigen Tag gefunden habe, stehe ich da und lege Zeugnis vor hoch und niedrig ab; dabei sage ich nichts anderes als das, wovon schon die Propheten und Mose geweissagt haben, daß es geschehen werde, 23 nämlich ob (oder: daß) Christus (= der Messias) zum Leiden bestimmt sei und ob (oder: daß) er als Erstling unter den vom Tode Auferstandenen sowohl dem Volk (Israel) als auch den Heiden das Licht verkünden solle.” (Apostelgeschichte 26:22-23).
In Apostelgeschichte 26:1-32 wird die Geschichte von Paulus' Verteidigungsrede vor dem König Herodes Agrippa II. (Urenkel von Herodes dem Großen) und Festus erzählt. Paulus war ein Apostel und Missionar des Christentums und wurde aufgrund seiner Predigten und Aktivitäten von den jüdischen Führern verfolgt.
In seiner Verteidigungsrede erzählt Paulus zunächst von seiner jüdischen Herkunft und seiner strengen Pharisäer-Ausbildung. Er betont, dass er einst den Auftrag hatte, die Anhänger des "Weges" (Christen) zu verfolgen, und er in dieser Verfolgung sogar bis ins Ausland ging.
Paulus beschreibt dann seine Begegnung mit Jesus Christus auf dem Weg nach Damaskus. Hier ereignete sich eine göttliche Erscheinung, und Jesus sprach zu ihm. Diese Begegnung veränderte Paulus radikal, und er erkannte die Wahrheit des christlichen Glaubens.
Er erzählt weiter, wie er von Gott berufen wurde, das Evangelium zu verbreiten und Menschen aus der Dunkelheit ins Licht zu führen. Paulus betont, dass seine Botschaft im Einklang mit den Propheten des Alten Testaments steht und dass Jesus Christus als der verheißene Messias erfüllt, was von den Propheten vorausgesagt wurde.
Während Paulus von der Auferstehung Jesu Zeugnis ablegt, unterbricht Festus Paulus und beschuldigt ihn, durch sein intensives Studium verrückt geworden zu sein. Doch Paulus antwortet, dass seine Worte der Wahrheit und der Vernunft entsprechen (Verse 23-25).
Abschließend wendet sich Paulus direkt an König Agrippa und fragt ihn, ob er an die Worte der Propheten glaubt. Agrippa zeigt Interesse und ist fast überzeugt von Paulus' Rede. Das Gericht stellt fest: „Dieser Mann tut nichts, was Todesstrafe oder Gefängnis verdient.” (Vers 31), doch da er sich auf den Kaiser berufen hat, kann er nicht freigelassen werden.
Ich lerne:
- Gottes Gnade und Vergebung: Die Geschichte von Paulus zeigt, dass niemand zu weit von Gottes Gnade entfernt ist. Selbst jemand, der einst Christen verfolgte, kann durch Gottes Eingreifen eine erstaunliche Veränderung erleben und zum Apostel für die Sache Christi werden. Es lehrt uns, dass Gottes Vergebung uns eine zweite Chance gibt und uns befähigt, ein neues Leben zu führen.
- Gottes Pläne und Berufung: Paulus erkannte, dass er eine spezifische Berufung von Gott hatte, das Evangelium zu verbreiten. Es zeigt uns, dass jeder von uns eine einzigartige Bestimmung hat, die von Gott gegeben ist. Wenn wir uns für Gottes Willen öffnen, können wir einen Zweck und eine Bedeutung in unserem Leben entdecken.
- Die Kraft der Zeugenschaft: Paulus nutzte diese Gelegenheit, um vor mächtigen Führern seine Zeugenschaft zu teilen. Wir können daraus lernen, dass es wichtig ist, unseren Glauben zu teilen, auch vor Menschen mit Einfluss, und die Gelegenheiten zu ergreifen, um anderen von der Hoffnung zu erzählen, die wir in Jesus Christus gefunden haben.
- Standhaftigkeit im Glauben: Trotz Widerstand und Schwierigkeiten blieb Paulus standhaft in seinem Glauben an Jesus Christus und die Wahrheit des Evangeliums. Es erinnert uns daran, dass wir in unserem Glauben durch Herausforderungen hindurchgehen können, wenn wir auf Gott vertrauen und Seine Wahrheit festhalten.
Die Geschichte von Paulus in Apostelgeschichte 26 lehrt uns also die Bedeutung von Gottes Gnade, unsere Berufung zu entdecken, unseren Glauben zu teilen und in unserem Glauben standhaft zu bleiben.
Welche Lehren ziehst du aus diesen Versen?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen